Haar (bei München)
Haar ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis München, die östlich an München angrenzt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 48° 7′ N, 11° 44′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | München | |
Höhe: | 542 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,9 km2 | |
Einwohner: | 22.555 (31. Dez. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1748 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85540 | |
Vorwahl: | 089 | |
Kfz-Kennzeichen: | M, AIB, WOR | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 84 123 | |
LOCODE: | DE HAQ | |
Gemeindegliederung: | 5 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 7 85540 Haar | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Andreas Bukowski (CSU) | |
Lage der Gemeinde Haar im Landkreis München | ||
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Geographie Bearbeiten
Nachbargemeinden Bearbeiten
Haar grenzt im Norden an die Gemeinde Feldkirchen (Landkreis München), im Osten an die Gemeinde Vaterstetten (Landkreis Ebersberg), im Süden an die Gemeinden Grasbrunn und Putzbrunn (beide im Landkreis München) sowie im Westen an den Münchner Stadtbezirk Trudering-Riem.
Gliederung des Gemeindegebiets Bearbeiten
Die Gemeinde hat fünf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Geschichte Bearbeiten
Der Ortsname kommt von dem Wort Hardt (harde / hart), welches ein leicht bewachsenes Waldland beschreibt. Daher kommt auch das Beil im Haarer Wappen, welches an die Rodung des Waldes erinnert.
Das erste Mal wird Haar in einer Urkunde des Klosters Rott am Inn im Jahre 1073 erwähnt: darin wird das „Gut Harde“ an das Kloster verschenkt.
Im Zuge der Neuordnung Bayerns (Gemeindeedikt von 1818) wurden die bis dahin selbständigen Orte Haar, Gronsdorf und Salmdorf zur neuen Gemeinde Salmdorf zusammengelegt. Ottendichl und Eglfing kamen 1849 dazu.
Die Gemeinde blieb im ganzen 19. Jahrhundert recht klein: die Gemeindebeschreibung von 1872 zählt 43 Häuser mit 334 Einwohnern. Erst mit der Eröffnung der Bahnstation Haar an der Strecke München – Rosenheim konnte die Gemeinde wachsen: 1900 waren es bereits 61 Häuser mit 472 Einwohnern. Im Zuge des Baues und der Eröffnung der damaligen Kreisirrenanstalt, des jetzigen Isar-Amper-Klinikums München-Ost, im Jahre 1905 wuchs die Gemeinde zügig: 1917 hatte Haar bereits 3666 und 1933 5175 Einwohner. Am 29. April 1924 wurde die Gemeinde Salmdorf in Haar umbenannt.[4]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs Haar durch den Bau von weiteren Siedlungen deutlich an: 1972 gab es 13.000 Einwohner und 1977 bereits 19.500. Diese Zeit war vor allem geprägt durch den Bau des Jagdfeld-Zentrums: Dazu gehören einige Hochhäuser, Ladenlokale und Gastronomiebetriebe, ein künstlicher See und eine Park-Anlage erbaut durch die Neue Heimat[5][6]. Außerdem wurde das Ernst-Mach-Gymnasium Haar eröffnet.
Durch die Auflassung des nahen Flughafens München-Riem 1992 profitierte die Gemeinde ebenso wie vom relativ gebremsten Wohnungsbau, der in Haar ein intaktes Ortsbild mit zahlreichen denkmalgeschützten Gebäuden bewahrte.
Das Erscheinungsbild des in den 1970er Jahren erstellten Jagdfeldzentrums wurde 2007 durch einen neuen Büroturm sowie eine neue Wohnanlage mit ca. 80 Einheiten, genannt „natürlich Haar“, stark verändert.
Die zukünftige Entwicklung des Ortes wird auch von der Verwendung des aufgelassenen Geländes des Krankenhausteils Haar II beeinflusst werden. Für diese denkmalgeschützte, parkähnliche Anlage mit ihren Jugendstil-Krankenhausgebäuden liegt ein Konzept zur Wohn- und Gewerbenutzung vor, das eine Nachverdichtung einschließt.[7]
Einwohnerentwicklung Bearbeiten
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 16.553 auf 21.185 um 4.632 Einwohner bzw. um 28 %.
Politik Bearbeiten
Bürgermeister Bearbeiten
Seit 1. Mai 2020 ist Andreas Bukowski (CSU) Erster Bürgermeister.[8] Er wurde mit 51,5 % der gültigen Stimmen gewählt. Zweiter Bürgermeister ist Ulrich Leiner (Bündnis 90/Die Grünen), Dritte Bürgermeisterin Katharina Dworzak (SPD).
Gemeinderat Bearbeiten
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Stimm- bzw. Sitzverteilung:
- CSU: 43,0 % – 13 Sitze
- SPD: 31,5 % – 10 Sitze
- Bündnis 90/Die Grünen: 21,3 % – 6 Sitze
- FDP: 4,2 % – 1 Sitz
Wappen Bearbeiten
Blasonierung: „In Silber auf grünem Boden zwei grüne Bäume, zwischen ihnen schwebend ein goldenes Rodungsbeil mit schwarzem Griff.“[9] | |
Wappenbegründung: Das Gemeindewappen nimmt Bezug auf den Ortsnamen und die Ortsgeschichte. Der Name Haar ist abgeleitet von Hart (lichter Wald), der durch die zwei Bäume auf grünem Boden bildlich zum Ausdruck kommt. Das Rodungsbeil symbolisiert die Entstehung der Siedlung im Mittelalter als planmäßige Rodung in den westlichen Ausläufern des Ebersberger Forstes und die Urbarmachung des Bodens für die landwirtschaftliche Nutzung.
Dieses Wappen wird seit 1951 geführt. |
Partnergemeinde Bearbeiten
Seit 1983 besteht eine Partnerschaft mit der Südtiroler Gemeinde Ahrntal.
Wirtschaft Bearbeiten
Größter Arbeitgeber ist das 1905 eröffnete Isar-Amper-Klinikum München-Ost (bis 31. Dezember 2006 Bezirkskrankenhaus Haar), mit etwa 1200 Betten und 2200 Mitarbeitern (Stand 2004) eine der größten psychiatrischen Kliniken in Deutschland. „Haar“, „nach Haar kommen“ usw. ist im Münchner Umland ein gängiges Synonym für Psychiatrie, ähnlich wie „Stadelheim“ für Gefängnis.
Weiterhin haben in der Gemeinde Betriebe aus der Pharmaindustrie und der Informationstechnologie bedeutende Niederlassungen oder Zentralen, wie z. B. das zur Wittenstein AG gehörende attocube. Das weltweit drittgrößte Pharmaunternehmen MSD mit ca. 1600 Mitarbeiter in Deutschland zog Ende 2021 von Haar nach München. Ebenfalls befindet sich der deutsche Sitz des französischen Konzerns Danone im Ort Haar.[10]
Gemeindewerke Haar Bearbeiten
Die Gemeindewerke Haar GmbH wurden 1998 gegründet und sind kommunale Strom-, Gas- und Trinkwasserversorger in der Gemeinde. Darüber hinaus ist das Unternehmen für die Entwässerung zuständig und hat in einigen Teilen des Ortes eine eigene Antennenversorgung aufgebaut. Als Grundversorger sind die Gemeindewerke Haar für den Betrieb, die Instandhaltung sowie den Ausbau des leitungsgebundenen Versorgungsnetzes zuständig.
Wasserversorgung Bearbeiten
Die Gemeinde Haar ist im südlichen Teil der Münchner Schotterebene gelegen, in der der oberste Grundwasserspiegel an der Messstelle Haar-Eglfing mit mehr als 13 m unter Grund am tiefsten liegt.
Das Haarer Trinkwasser wurde zunächst in Brunnen am Rande des Gemeindegebietes gefördert. Um die Versorgung des wachsenden Ortes auch für die Zukunft langfristig zu sichern, wurden neue Quellen erschlossen. So stammt seit 2011 das geförderte Wasser aus einem Gebiet im Höhenkirchener Forst, in dem das Wasser in größeren Mengen und besserer Qualität vorhanden ist.
Die Qualität des Trinkwassers wird in regelmäßigen Abständen von einem Labor der Stadtwerke München untersucht. Die aktuellen Analyseergebnisse werden auf der Website der Gemeindewerke veröffentlicht.
Stromversorgung Bearbeiten
Neben dem Grundversorgungstarif und auf Privat- sowie Geschäftskunden zugeschnittenen Produkte bieten die Gemeindewerke Haar ein Ökostrom-Produkt (Haarer Ökostrom) an. Dieser Strom wird zu 100 % aus regionaler Wasserkraft gewonnen.
Gasversorgung Bearbeiten
Auch im Bereich der Gasversorgung sind die Gemeindewerke Haar Grundversorger des Gemeindegebietes. Das Unternehmen bietet neben dem Grundversorgungstarif Produkte für Privat- und Geschäftskunden an. Darüber hinaus stellt es Informationen und Unterstützung für die Heizungsumstellung zur Verfügung und berät in Fragen rund um Fördermöglichkeiten.
Verkehr Bearbeiten
Straßenverkehr Bearbeiten
Die Gemeinde liegt unmittelbar an der A 99 und ist über die Anschlussstelle Haar angeschlossen. Die Bundesstraße 471 durchquert das Gemeindegebiet in Nord-Süd-Richtung, die Bundesstraße 304 in Ost-West-Richtung.
Eisenbahn Bearbeiten
Durch das Gemeindegebiet verläuft nördlich des Hauptorts die Bahnstrecke München–Rosenheim. Die Bahnstrecke wurde am 15. März 1871 eröffnet, gleichzeitig ging der Bahnhof Haar in Betrieb.[11] Aufgrund der Bedeutung als Fernverkehrslinie in Richtung Süden und Südosten wurde die Bahnstrecke nach Rosenheim schon 1892 zweigleisig ausgebaut. Der ebenfalls in der Gemeinde Haar liegende Haltepunkt Gronsdorf wurde am 1. Mai 1897 eröffnet. Im Jahr 1927 folgte die Elektrifizierung der Strecke, der Bahnhof Haar war trotz der zahlreichen Schnellzüge auf der Strecke nur durch einfache Personenzüge an München und Grafing angeschlossen.[12] Nach der Inbetriebnahme der S-Bahn München im Jahr 1972 wurde der Haltepunkt Gronsdorf nur noch von S-Bahn-Zügen bedient. In Haar wurde ebenfalls eine S-Bahn-Station eingerichtet, der Anschluss an die Regionalverkehrslinien von München nach Rosenheim blieb jedoch bis in die 1990er Jahre erhalten.
Heute verbindet die S-Bahn-Linie 6 den Ort Haar mit München, Zorneding, Grafing und Ebersberg im 20-Minuten-Takt. In der Hauptverkehrszeit ergänzt die S-Bahn-Linie 4 Zorneding–Haar–München–Gauting–Starnberg–Tutzing den 20-Minuten-Takt zwischen Zorneding, Haar und München zu einem 10-Minuten-Takt. Teilweise verkehren die Züge der S-Bahn-Linie 4 auch weiter bis Grafing Bahnhof. Die S-Bahn-Züge halten innerhalb der Gemeinde Haar in Gronsdorf und Haar.
Nahverkehr Bearbeiten
Haar ist in das Tarifsystem des Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) integriert. Dabei gehören alle Ortsteile sowohl zur Zone M (München) als auch zur Zone 1 des MVV, das bedeutet, für eine Fahrt ins Stadtgebiet von München wird lediglich eine Fahrkarte für die Zone M benötigt. Das Rückgrat des ÖPNV in Haar ist die im 20-Minuten-Takt verkehrende S-Bahn-Linie S 6 (Tutzing–Starnberg–Pasing–Donnersbergerbrücke–München Hauptbahnhof–Marienplatz–Ostbahnhof–Berg am Laim–Trudering–Gronsdorf–Haar–Vaterstetten–Zorneding–Grafing Bahnhof–Ebersberg). In der Hauptverkehrszeit wird der Takt durch die S-Bahn-Linie S 4 (Geltendorf–München–Haar–Zorneding–Grafing Bahnhof–Ebersberg) auf einen 10-Minuten-Takt verdichtet.
Linie | Linienverlauf |
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Geltendorf – Türkenfeld – Grafrath – Schöngeising – Buchenau – Fürstenfeldbruck – Eichenau – Puchheim – Aubing – Leienfelsstraße – Pasing – Laim – Hirschgarten – Donnersbergerbrücke – Hackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – Leuchtenbergring – Berg am Laim – Trudering (– Gronsdorf – Haar – Vaterstetten – Baldham – Zorneding – Eglharting – Kirchseeon – Grafing Bahnhof – Grafing Stadt – Ebersberg) | |
Tutzing – Feldafing – Possenhofen – Starnberg – Starnberg Nord – Gauting – Stockdorf – Planegg – Gräfelfing – Lochham – Westkreuz – Pasing – Laim – Hirschgarten – Donnersbergerbrücke – Hackerbrücke – Hauptbahnhof – Karlsplatz (Stachus) – Marienplatz – Isartor – Rosenheimer Platz – Ostbahnhof – Leuchtenbergring – Berg am Laim – Trudering – Gronsdorf – Haar – Vaterstetten – Baldham – Zorneding – Eglharting – Kirchseeon – Grafing Bahnhof – Grafing Stadt – Ebersberg |
Weiterhin ist die Gemeinde durch mehrere MVV-Regionalbuslinien gut erschlossen. Die MVV-Regionalbuslinie 243, derzeit betrieben durch DB Regio Bus Bayern GmbH (DRB), ist die am stärksten frequentierte Linie und bedient zum Beispiel das Jagdfeld, das dichtest besiedelte Wohngebiet, und das Isar-Amper-Klinikum München-Ost. Weitere Linien stellen Verbindungen zu den Nachbarorten her. Außerdem endet in Haar die Stadtbuslinie 193 der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), die von Haar (Jagdfeldzentrum) über Waldtrudering tagsüber im 10-Minuten-Takt eine Verbindung nach München-Trudering herstellt. Die folgenden Buslinien verkehren in der Gemeinde Haar:
- 193 Trudering Bahnhof – Friedenspromenade – Waldtrudering – Haar, Jagdfeldzentrum
- 230 Haar Bahnhof – IAK-Klinikum München-Ost – Feldkirchen – Aschheim – Ismaning – Garching Forschungszentrum
- 240V Ernst-Mach-Gymnasium – Neukeferloh – Grasbrunn – Harthausen (nur an Schultagen)
- 241 Haar Bahnhof – Keferloh – Putzbrunn – Ottobrunn – Taufkirchen
- 242/242V Gronsdorf – Salmdorf – Ottendichl – IAK-Klinikum München-Ost – Haar Bahnhof (an Schultagen einzelne Fahrten von/bis St.-Konrad-Straße und Gymnasium)
- 243 Lise-Meitner-Weg – Jagdfeld – Haar Bahnhof – IAK-Klinikum München-Ost – Vockestraße – Waldstraße – Neukeferloh
Alle genannten Buslinien verkehren jeweils in beide Richtungen.
Seit dem 12. Dezember 2021 ist die Gemeinde Haar auch mit den Linien X203 und X202 an den ExpressBus-Ring des MVV angeschlossen. Damit ist es möglich, zum Beispiel bei Störungen auf andere S-Bahnäste zu wechseln.
- X202 Unterschleißheim – Garching-Hochbrück – Ismaning – Aschheim – Feldkirchen – Ottendichl – Haar, IAK-Klinikum München-Ost – Haar Bahnhof – Haar, Hans-Stießberger-Str. (Schleife)
- X203 Heimstetten – Feldkirchen Gewerbegebiet – Ottendichl – Haar, IAK-Klinikum München-Ost – Haar Bahnhof – Putzbrunn – Hohenbrunn – Taufkirchen Hugo-Junkers-Str. – Deisenhofen (übergangsweise: Furth)
Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten
Bürgerhaus Bearbeiten
In dieser kommunalen Einrichtung finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt.
Kleines Theater Bearbeiten
Dies ist ein Jugendstiljuwel im Park des Isar-Amper-Klinikum Klinikum München-Ost. Dort finden Theater-, Kabarett- und Musikveranstaltungen statt.
Kino Bearbeiten
Seit Ende November 2006 gibt es in Haar wieder ein Kino mit 2 Sälen. Es befindet sich im Jagdfeldzentrum, direkt an der B 304.
Denkmale Bearbeiten
Das Kriegerdenkmal vor der Kirche St. Konrad wurde im Jahr 1987 neu gestaltet. Es wurde eine Engelsfigur aufgestellt und eine Bodenplatte angebracht, deren Inschrift alle Opfer der NS-Gewaltherrschaft einschließt. An die „Euthanasie“-Opfer der Aktion T4 wird seit 1990 neben der evangelischen Kapelle in Haar I mit einem Mahnmal des Bildhauers Josef Golwitzer erinnert.[13]
Volkshochschule Haar Bearbeiten
Die vhs Haar zählt zu den großen Volkshochschulen in Oberbayern. Sie wurde bereits im Jahre 1957 aus einer Bürgerbewegung heraus gegründet und hat sich rasch als gemeinnütziger Verein, unter dem pensionierten Rektor der Haarer Volksschule Dr. Fischer, einen guten Ruf im Osten Münchens erarbeitet. Heute bietet die VHS ein breites und alle Lebensbereiche umfassendes Weiterbildungsprogramm, das das Miteinander und gemeinschaftliche Lernen und den individuellen persönlichen Nutzen ausbalanciert. Das Programm umfasst die Bereiche: Beruf, Sprachen, Gesundheit, Kultur, Gesellschaft und „junge vhs“.
Bayerisches Spielearchiv Bearbeiten
In Haar befindet sich das Bayerische Spielearchiv, eine umfangreiche Sammlung von Gesellschaftsspielen und zugehöriger Literatur. Alle 2 Wochen findet in der Gemeinde ein vom Spielearchiv organisierter „Haarer Spieleabend“ statt, an dem Interessierte Spiele spielend kennenlernen. Das Archiv veranstaltet weiterhin jährlich die Internationale Spieleerfinder-Messe Haar, bei der Spielautoren ihre Ideen Verlagen präsentieren können.
Sportvereine Bearbeiten
Die größten Sportvereine sind:
- Haar Disciples (Baseball)
- Turn- und Sportverein Haar (TSV Haar)
Sonstiges Bearbeiten
In der Gemeinde befand sich eine Schule des Bundesnachrichtendienstes (⊙ ), in der zukünftige Mitarbeiter für den mittleren und gehobenen nichttechnischen Dienst ausgebildet worden sind. Es war die Fachhochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung, Fachbereich Öffentliche Sicherheit, Abteilung Bundesnachrichtendienst. Im Telefonbuch war sie getarnt als Liegenschaftsverwaltung Pullach Institut für Nachrichtentechnik. Die Gebäude wurden 1939 als Polizei-Kaserne errichtet; von 1961 bis Anfang der 1980er Jahre war dort die Fernmeldehundertschaft Süd des BGS stationiert. Im Jahr 2019 ist die Schule im Zuge des Umzugs des BND nach Berlin mit umgezogen.
In Haar befindet sich das Brand- und Katastrophenschutzzentrum des Landkreises München (⊙ ). Dort sind neben der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr, dem Einsatzleitwagen des Landkreises und der Werkfeuerwehr des Isar-Amper-Klinikum München-Ost auch der 1. ABC-Zug München-Land[14] und der THW-Ortsverband München-Land[15] untergebracht. Außerdem gibt es Schulungs- und Übungsräume der Kreisbrandinspektion, in denen Kurse für Feuerwehrangehörige aus dem gesamten Landkreis München stattfinden.
Im Raum Haar ist einer der ältesten bayerischen Gewerbevereine aktiv, gegründet am 1. Januar 1924. Er ist ein Ortsverband des BDS Bund der Selbständigen Bayern e. V., als gemeinschaftliches Netzwerk „Haar-Trudering“ mit dem Münchener Stadtteil Trudering. Auch zu weiteren Ortsverbänden im Bezirk Oberbayern Ost wie Vaterstetten, Ottobrunn, Poing etc. werden nachbarschaftliche Beziehungen gepflegt.
Die Beschwerdekammern des Europäischen Patentamts haben ihren Sitz ebenfalls in Haar.[16]
Trivia: Am Reststück der Start- und Landebahn des ehemaligen Flughafens Riem ist der Grenzpunkt der Gemeinden Haar, Feldkirchen und München markiert. In der Nähe, auf Haarer Boden, zeigt eine Baumanpflanzung die Zahl 850 (seit 2008, 850-Jahr-Feier der Stadt München).[17]
Persönlichkeiten Bearbeiten
Söhne und Töchter von Haar Bearbeiten
- Horst Enzensberger (* 1944), Historiker
- Josef Linsmeier (* 1944), deutscher Politiker (CSU)
- Nikolaus Schwerdtfeger (* 1948), Weihbischof im Bistum Hildesheim
- Oskar Simmel (1913–1986), Jesuit und Publizist
- Hans Stießberger (1920–2008), Haarer Kommunalpolitiker
Personen mit Bezug zu Haar Bearbeiten
- Karl Zenger (1873–1912), Eiskunstläufer
- Max Rumpf (1878–1953), Soziologe
- Hermann Pfannmüller (1886–1961), Psychiater und Neurologe, verurteilter Täter der Aktion T4 („Euthanasie“-Morde) zur Zeit des Nationalsozialismus
- Rosl Mayr (1896–1981), bayerische Volksschauspielerin, in Haar gestorben
- Vult Ziehen (1899–1975), Psychiater zur Zeit des Nationalsozialismus
- Anton von Braunmühl (1901–1957), Psychiater
- Gerhard Schmidt (1904–1991), Psychiater
- Annelies Kupper (1906–1987), Opernsängerin
- Heinz-Eberhard Opitz (1912–1997), Richter
- Heinz Ulbrich (1916–1995), Kaufmann und Gewerkschafter
- Max Mannheimer (1920–2016), Autor, Maler, Holocaust-Überlebender
- Michael Croissant (1928–2002), Künstler
- Roswitha Riess (* 1937), ehemalige bayerische Landtagsabgeordnete (CSU), Trägerin des Bundesverdienstkreuzes seit 2003[18]
- Peter Paul Gantzer (* 1938), ehemaliger bayerischer Landtagsabgeordneter (SPD)
- Tom Werneck (* 1939), Spieleautor
- Christoph Zenger (* 1940), Mathematiker und Informatiker
- Gabriele von Ende (* 1944), Malerin
- Sepp Maier (* 1944), Fußballtorwart, spielte 1952–1959 in mehreren Jugendmannschaften des TSV Haar
- Helga Anders (1948–1986), Schauspielerin
- Holger Henke (* 1960), Politikwissenschaftler, Fachbuchautor und Herausgeber
- Harald Lesch (* 1960), Physiker, Astronom, Autor und Fernsehmoderator
- Ernst Weidenbusch (* 1963), bayerischer Landtagsabgeordneter (CSU)
- Günter Ziegler (* 1963), Mathematiker
- Christian Immler (* 1964), Fachbuchautor
- Gregor „Amadeus“ Böhm (* 1983), Musiker und Musikproduzent
Literatur Bearbeiten
- 10 Jahre Partnerschaft Haar – Ahrntal. Festschrift. Hrsg. von den Gemeinden Haar und Ahrntal. St. Johann, 1993
- Die Gemeinde Haar: eine Chronik. Hrsg. von der Gemeinde Haar. Haar, 1998
Weblinks Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Gemeinde Haar in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 9. September 2019.
- ↑ Gemeinde Haar, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 528.
- ↑ Ortsgeschichte 1970 - 1990. In: Website Gemeinde Haar. Gemeinde Haar, abgerufen am 24. April 2021.
- ↑ 1970er-Jahre Viele Großprojekte - Durch Bauboom attraktiv. In: www.wochenanzeiger.de. Münchner Wochenanzeiger Wochenanzeiger GmbH, abgerufen am 24. April 2021.
- ↑ Jugendstilpark-Planung auf der Zielgeraden
- ↑ Bürgermeister. Gemeinde Haar (bei München), abgerufen am 9. August 2020.
- ↑ Eintrag zum Wappen von Haar (bei München) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- ↑ Danone GmbH Standorte. Abgerufen am 5. November 2019.
- ↑ Kosmas Lutz: Der Bau der bayerischen Eisenbahnen rechts des Rheines. R. Oldenbourg, München/Leipzig 1883, S. 120 (books.google.com).
- ↑ Armin Franzke, Josef Mauerer: 1860-2010: 150 Jahre Bahnstrecke Rosenheim – Salzburg. PB Service, München 2010, ISBN 978-3-9812639-2-3, S. 27 f.
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 144
- ↑ Website des 1. ABC-Zugs München-Land (abgerufen am 20. Oktober 2009)
- ↑ THW-Ortsverband München-Land, abgerufen am 20. Oktober 2009
- ↑ EPO-Homepage
- ↑ Riemer Wald. Abgerufen am 10. März 2019.
- ↑ Verleihung des Ehrenrings des Landkreises an R. Riess auf garching.de.