6. Kongress der Vereinigten Staaten

Legislative der Vereinigten Staaten

Der 6. Kongress der Vereinigten Staaten, bestehend aus dem Repräsentantenhaus und dem Senat, war die Legislative der Vereinigten Staaten. Seine Legislaturperiode dauerte vom 4. März 1799 bis zum 4. März 1801. Alle Abgeordneten des Repräsentantenhauses sowie ein Drittel der Senatoren (Klasse II) waren im Jahr 1798 bei den Kongresswahlen gewählt worden. Dabei ergab sich in beiden Kammern letztmals eine Mehrheit für die Föderalistische Partei. Der Demokratisch-Republikanischen Partei blieb nur die Rolle in der Opposition. Der Kongress tagte zunächst noch in der Congress Hall in Philadelphia und dann in der neuen Bundeshauptstadt Washington, D.C. Die Vereinigten Staaten bestanden damals aus 16 Bundesstaaten. Präsident war John Adams.

‹ 5 •  Vereinigte StaatenVereinigte Staaten  • 7
6. Kongress der Vereinigten Staaten
Siegel des Kongresses
Siegel des Kongresses
4. März 1799 – 4. März 1801
Präsident John Adams (F)
Mitglieder 32 Senatoren
106 Abgeordnete
Senatsmehrheit Föderalisten (F)
Senatspräsident Thomas Jefferson (DR)
Hausmehrheit Föderalisten (F)
Speaker Theodore Sedgwick (F)
Senat
  
Insgesamt 32 Sitze
Repräsentantenhaus
  
Insgesamt 106 Sitze

Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus basierte auf der Volkszählung von 1790.

Wichtige Ereignisse

Bearbeiten
  • 4. März 1799: Beginn der Legislaturperiode des 6. Kongresses.
  • 14. Dezember 1799: George Washington, Oberbefehlshaber der amerikanischen Streitkräfte im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und zwischen 1789 und 1797 erster Präsident der Vereinigten Staaten, stirbt.
  • 24. Februar 1800: Gründung der Library of Congress.
  • 4. Juli 1800: Gründung des Indiana-Territoriums.
  • 30. September 1800: Der Vertrag von Mortefontaine zwischen Frankreich und den USA beendet die seit 1798 anhaltenden Spannungen zwischen beiden Staaten, die auch als Quasi-Krieg in die Geschichte eingingen.
  • 17. November 1800: Der Kongress tagt erstmals in der neuen Bundeshauptstadt Washington, DC.
  • 1800: Bei den Kongresswahlen erringt die Demokratisch-Republikanische Partei die Mehrheit in beiden Kammern.
  • 20. Januar 1801: Der scheidende Präsident John Adams ernennt John Marshall zum obersten Bundesrichter. Der übt das Amt bis 1835 aus.
  • 19. Februar 1801: Die Präsidentschaftswahlen des Jahres 1800 werden wegen einer Patt Situation im Kongress zu Gunsten von Thomas Jefferson entschieden. Erstmals in der amerikanischen Geschichte wird mit John Adams ein amtierender Präsident abgewählt.
  • 27. Februar 1801: Washington, D.C. wird der rechtlichen Verwaltung des Kongresses unterstellt.

Die wichtigsten Gesetze

Bearbeiten

In den Sitzungsperioden des 6. Kongresses wurden unter anderem folgende Bundesgesetze verabschiedet (siehe auch: Gesetzgebungsverfahren):

  • 13. Februar 1801: Judiciary Act of 1801
  • 27. Februar 1801: District of Columbia Organic Act of 1801

Zusammensetzung nach Parteien

Bearbeiten
  • Demokratisch-Republikanische Partei: 10
  • Föderalistische Partei: 22
  • Sonstige: 0
  • Vakant: 0

Gesamt: 32 Stand am Ende der Legislaturperiode

Repräsentantenhaus

Bearbeiten
  • Demokratisch-Republikanische Partei: 46
  • Föderalistische Partei: 60
  • Sonstige: 0
  • Vakant: 0

Gesamt: 106 Stand am Ende der Legislaturperiode

Außerdem gab es noch einen nicht stimmberechtigten Kongressdelegierten.

Amtsträger

Bearbeiten

Repräsentantenhaus

Bearbeiten

Senatsmitglieder

Bearbeiten

Die Senatoren wurden von den Legislativen der Bundesstaaten für Amtszeiten von sechs Jahren gewählt. Die Senatssitze sind in drei annähernd gleich große Klassen aufgeteilt, wovon je eine alle zwei Jahre zur Wahl steht. Die Zahl vor den Namen kennzeichnet die Klassenzuordnung des jeweiligen Senators.

Connecticut

Delaware

Georgia

Kentucky

Maryland

Massachusetts

New Hampshire

New Jersey

New York

North Carolina

Pennsylvania

Rhode Island

South Carolina

Tennessee

Vermont

Virginia

Mitglieder des Repräsentantenhauses

Bearbeiten

Die Sitze im Repräsentantenhaus wurden auf die Bundesstaaten verteilt und dort alle zwei Jahre von der wahlberechtigten Bevölkerung gewählt. Ob die Sitze über mehrere Wahlkreise verteilt oder gemeinsam besetzt werden, entschied jeder Bundesstaat selbst.

Connecticut Alle Abgeordneten wurden staatsweit gewählt.

Delaware

Georgia Alle Abgeordneten wurden staatsweit gewählt.

Kentucky Zwei Wahlbezirke

Maryland Acht Wahlbezirke

Massachusetts Vierzehn Wahlbezirke

New Hampshire Alle Abgeordneten wurden staatsweit gewählt.

New Jersey Alle Abgeordneten wurden staatsweit gewählt.

New York Zehn Kongresswahlbezirke

North Carolina Zehn Kongresswahlbezirke

Pennsylvania Zwölf Kongresswahlkreise. Der vierte Wahlkreis stellte zwei Kongressabgeordnete.

Rhode Island Alle Abgeordneten wurden staatsweit gewählt.

South Carolina Sechs Kongresswahlbezirke

Tennessee Staatsweit gewählt

Vermont Zwei Wahlkreise

Virginia Neunzehn Wahlbezirke

Nicht stimmberechtigte Mitglieder im Repräsentantenhaus waren der spätere Präsident: William Henry Harrison (bis 14. Mai 1800) und dann William McMillan. Beide vertraten das damalige Nordwestterritorium.

Bearbeiten
Commons: 6. Kongress der Vereinigten Staaten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • bioguide.congress.gov (durch Eingabe von 6 unter Year OR Congress: erhält man eine Liste der Mitglieder des 6. Kongresses mit Verlinkung zu den offiziellen Biografien; englisch)