Parța ['partsa] (deutsch Paratz, ungarisch Parác) ist ein Dorf im Kreis Timiș, in der Region Banat, im Südwesten Rumäniens, etwa 14 Kilometer südwestlich von der Kreishauptstadt Timișoara (Temeswar) entfernt.

Parța
Paratz
Parác
Parța führt kein Wappen
Parța (Rumänien)
Parța (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Koordinaten: 45° 38′ N, 21° 8′ OKoordinaten: 45° 37′ 33″ N, 21° 8′ 17″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Fläche: 44,59 km²
Einwohner: 2.351 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km²
Postleitzahl: 307396
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Bürgermeister: Daniel Drăgan (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 282
loc. Parța, jud. Timiș, RO–307396
Website:
Lage der Gemeinde Parța im Kreis Timiș
Paratz auf der Josephinischen Landaufnahme (1769–1772)

Nachbarorte Bearbeiten

Sânmihaiu Român Utvin Șag
Diniaș   Sacoșu Turcesc
Peciu Nou Obad Pădureni

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1334, als auf dem Territorium des heutigen Parța ein Ort namens Parkas genannt wurde. Auf der Mercy-Landkarte von 1723 war der Ort Parza mit 84 Häusern vermerkt.

Am 4. Juni 1920 wurde das Banat infolge des Vertrags von Trianon dreigeteilt. Der größte, östliche Teil, zu dem auch Parța gehörte, fiel an Rumänien.

Infolge des Waffen-SS-Abkommens vom 12. Mai 1943 zwischen der Antonescu-Regierung und Hitler-Deutschland wurden alle deutschstämmigen wehrpflichtigen Männer in die deutsche Armee eingezogen. Noch vor Kriegsende, im Januar 1945, fand die Deportation aller volksdeutschen Frauen zwischen 18 und 30 Jahren und Männer im Alter von 16 bis 45 Jahren zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion verschleppt statt. Das Bodenreformgesetz vom 23. März 1945, das die Enteignung der deutschen Bauern in Rumänien vorsah, entzog der ländlichen Bevölkerung die Lebensgrundlage.

In den 1970er und 1980er Jahren wurde unter der Leitung von Gheorghe Lazarovici eine Steinzeitsiedlung ausgegraben. Artefakte aus dieser Siedlung, einer der wichtigsten aus Rumänien, kann man im Banater Nationalmuseum besichtigen. Es handelt sich um das 6000 Jahre alte Neolithische Heiligtum von Parța der Vinča-Kultur.

Seit 2004 bildet das Dorf, durch Ausgliederung aus der Gemeine Șag (Schag),[3] wieder eine eigene Gemeinde und besitzt ein eigenes Rathaus. Der erste gewählte Bürgermeister ist Mihai Petricaș.

Demografie Bearbeiten

Volkszählung[4] Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Deutsche Ungarn Serben Sonstige
1880 2226 1455 290 160 297 24
1900 2813 1444 541 521 284 23
1941 2404 1310 438 448 ? 208
1977 2034 1358 208 277 120 71 (60 Roma)
1992 1420 1066 78 150 65 61 (56 Roma)
2011[5] 2172 1747 43 129 44 209 (101 Roma)
2021[1] 2351 1917 7 47 29 351 (77 Roma)

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Parța – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 25. April 2021 (rumänisch).
  3. Angaben des rumänischen Parlaments, abgerufen am 9. September 2018 (rumänisch).
  4. Varga E. Árpád: Volkszählungen 1880–2002 bei kia.hu, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 960 kB; ungarisch).
  5. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).