NHL 2014/15

98. Spielzeit der National Hockey League
NHL 2014/15
Liga National Hockey League
Zeitraum 8. Oktober 2014 bis 15. Juni 2015
Teams 30
Spiele/Team 82
Draft
Austragung NHL Entry Draft 2014
Top-Pick Kanada Aaron Ekblad
Gewählt von Florida Panthers
Reguläre Saison
Presidents’ Trophy New York Rangers
MVP Kanada Carey Price (Montréal)
Topscorer Kanada Jamie Benn (Dallas)
Playoffs
Stanley-Cup-Sieger Chicago Blackhawks
Finalist Tampa Bay Lightning
Playoff-MVP Kanada Duncan Keith (Chicago)
NHL-Saisons
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Die NHL-Saison 2014/15 war die 98. Spielzeit der National Hockey League (NHL). Die reguläre Saison begann am 8. Oktober 2014 und endete am 11. April 2015 mit dem Gewinn der Presidents’ Trophy durch die New York Rangers. Zum wertvollsten Spieler wurde – sowohl von Spielern als auch von Journalisten – Carey Price von den Canadiens de Montréal gewählt, der darüber hinaus als bester Torhüter ausgezeichnet wurde. Den besten Scorer stellten die Dallas Stars mit Jamie Benn, der 87 Punkte erzielte. Die meisten Tore (53) erzielte, wie bereits in den beiden Jahren zuvor, Alexander Owetschkin.

In den anschließenden Playoffs setzten sich die Chicago Blackhawks im Finale mit 4:2 gegen die Tampa Bay Lightning durch und gewannen somit ihren dritten Stanley Cup in den letzten sechs Jahren. Duncan Keith der Blackhawks erhielt die Conn Smythe Trophy, während Tampa in Tyler Johnson den besten Scorer stellte.

Ligabetrieb Bearbeiten

Bereits im Rahmen des Entry Drafts 2014 änderten die Phoenix Coyotes ihren Namen in Arizona Coyotes und werden fortan unter diesem auflaufen. Nach der Umstrukturierung des letzten Jahres wurden im Vorfeld dieser Spielzeit keine Änderungen am Modus bzw. an Aufteilung der Franchises vorgenommen. Vielmehr fand in dieser Saison nach zwei Jahren Pause wieder ein NHL All-Star Game statt; das 60. Spiel dieser Serie wurde am 25. Januar 2015 in der Nationwide Arena der Columbus Blue Jackets ausgetragen.[1] Das NHL Winter Classic 2015 bestritten die Chicago Blackhawks und die Washington Capitals am 1. Januar 2015 im Nationals Park in Washington, D.C. In einem weiteren Freiluftspiel standen sich im Rahmen der NHL Stadium Series 2015 am 21. Februar die San Jose Sharks und die Los Angeles Kings gegenüber.

Regeländerungen Bearbeiten

Folgende Regeländerungen traten mit Beginn der Saison 2014/15 in Kraft:[2]

  • Die Trapeze hinter jedem Tor, in dem die Torhüter den Puck regelgerecht spielen dürfen, wurden um ca. 1,2 Meter (4 Fuß) verbreitert.
  • Der Abstand der Hashmarks zu den Bully-Kreisen wurde von ca. 0,9 Metern (3 Fuß) auf 1,7 Meter (5 Fuß und 7 Inch) erhöht und damit internationalen Standards angeglichen.
  • Zu Beginn der Overtime wechseln die Teams nun die Seiten und das Eis wird neu geglättet. Ziel ist, mit besserem Eis und dem verlängerten Weg zur Bank (und damit zum Reihenwechsel) mehr Tore in der Overtime zu produzieren und damit Shootouts zu vermeiden. Bei einem Treffen der General Manager aller Teams im November 2014 wurde die Glättung des Eises wieder abgeschafft, da die entstehende Pause für zu lang befunden wurde.[3]
  • Die Schützen in einem Shootout müssen von nun an nicht mehr im Vorhinein vom Trainer festgelegt werden. Es kann nach jeder Runde spontan entscheiden werden, welcher Spieler eingesetzt wird.
  • Sollte ein Spieler nach einem Icing seiner Mannschaft beim anschließenden Bully einen Regelverstoß begehen, wird er verwarnt und nicht, wie üblich, durch einen Teamkollegen ersetzt. Sollte danach ein weiterer Regelverstoß des gleichen Spielers erfolgen, wird dies mit einer zweiminütigen Strafe wegen Spielverzögerung geahndet.
  • Dem NHL Situation Room wurde ein größerer Spielraum zugesprochen, um zu entscheiden, wann ein Videobeweis gegen ein vermeintlich irregulär erzieltes Tor eingesetzt wird. Ferner legten die General Manager auf ihrem Treffen im November fest, dass es dem Situation Room auch erlaubt sein sollte, ein laufendes Spiel zu unterbrechen. Dies soll geschehen, wenn ein reguläres Tor erzielt wurde, dies bereits im Videobeweis festgestellt wurde, es im Spiel allerdings noch zu keiner regulären Unterbrechung kam.[3]
  • Der Spin-o-Rama ist von nun an bei einem Penalty und im Shootout untersagt.
  • Die Strafen für verschiedene Fouls wurden angepasst bzw. in andere Kategorien eingeordnet.
  • Verlässt der Puck das Spielfeld durch die angreifende Mannschaft im Angriffsdrittel, so findet das Bully nun trotzdem in dieser Angriffszone, und nicht in der neutralen Zone statt. Dies gilt allerdings nur, wenn der Puck durch einen Schuss aufs Tor das Spielfeld verlässt und dabei von einem Mitspieler, dem Tor oder der Bande abgelenkt wurde oder das Schutzglas der Bande zu Bruch geht.

Entry Draft Bearbeiten

Der NHL Entry Draft 2014 fand am 27. und 28. Juni 2014 in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania statt. Mit dem First Overall Draft-Pick wählten die Florida Panthers den kanadischen Verteidiger Aaron Ekblad aus. Auf den Plätzen zwei und drei wurden Sam Reinhart und Leon Draisaitl selektiert. Insgesamt wurden in sieben Runden 210 Spieler aus zwölf Nationen von den NHL-Franchises gedraftet.

Top-5-Picks
# Spieler Nationalität Pos NHL-Team College-/ Junioren-/ Profi-Team
1. Aaron Ekblad Kanada  Kanada D Florida Panthers Barrie Colts (OHL)
2. Sam Reinhart Kanada  Kanada C Buffalo Sabres Kootenay Ice (WHL)
3. Leon Draisaitl Deutschland  Deutschland C Edmonton Oilers Prince Albert Raiders (WHL)
4. Sam Bennett Kanada  Kanada C Calgary Flames Kingston Frontenacs (OHL)
5. Michael Dal Colle Kanada  Kanada LW New York Islanders Oshawa Generals (OHL)

Reguläre Saison Bearbeiten

Abschlusstabellen Bearbeiten

Abkürzungen: GP = Spiele, W = Siege, L = Niederlagen, OTL = Niederlage nach Overtime bzw. Shootout, GF = Erzielte Tore, GA = Gegentore, Pts = Punkte
Erläuterungen: In Klammern befindet sich die Platzierung innerhalb der Conference;  = Playoff-Qualifikation,  = Division-Sieger,  = Conference-Sieger,  = Presidents’-Trophy-Gewinner

Eastern Conference Bearbeiten

Atlantic Division Bearbeiten
Rang Atlantic Division GP W L OTL GF GA Pts
1. Canadiens de Montréal 82 50 22 10 221 189 110
2. Tampa Bay Lightning 82 50 24 8 262 211 108
3. Detroit Red Wings 82 43 25 14 235 221 100
Metropolitan Division Bearbeiten
Rang Metropolitan Division GP W L OTL GF GA Pts
1. New York Rangers 82 53 22 7 252 192 113
2. Washington Capitals 82 45 26 11 242 203 101
3. New York Islanders 82 47 28 7 252 230 101
Wild-Card-Teams Bearbeiten
Rang Wild-Card-Teams Division GP W L OTL GF GA Pts
1. Ottawa Senators ATL 82 43 26 13 238 215 99
2. Pittsburgh Penguins MET 82 43 27 12 221 210 98
3. Boston Bruins ATL 82 41 27 14 213 211 96
4. Florida Panthers ATL 82 38 29 15 206 223 91
5. Columbus Blue Jackets MET 82 42 35 5 236 250 89
6. Philadelphia Flyers MET 82 33 31 18 215 234 84
7. New Jersey Devils MET 82 32 36 14 181 216 78
8. Carolina Hurricanes MET 82 30 41 11 188 226 71
9. Toronto Maple Leafs ATL 82 30 44 8 211 262 68
10. Buffalo Sabres ATL 82 23 51 8 161 274 54

Western Conference Bearbeiten

Central Division Bearbeiten
Rang Central Division GP W L OTL GF GA Pts
1. St. Louis Blues 82 51 24 7 248 201 109
2. Nashville Predators 82 47 25 10 232 208 104
3. Chicago Blackhawks 82 48 28 6 229 189 102
Pacific Division Bearbeiten
Pacific Division GP W L OTL GF GA Pts
1. Anaheim Ducks 82 51 24 7 236 226 109
2. Vancouver Canucks 82 48 29 5 242 222 101
3. Calgary Flames 82 45 30 7 241 216 97
Wild-Card-Teams Bearbeiten
Rang Wild-Card-Teams Division GP W L OTL GF GA Pts
1. Minnesota Wild CEN 82 46 28 8 231 201 100
2. Winnipeg Jets CEN 82 43 26 13 230 210 99
3. Los Angeles Kings PAC 82 40 27 15 220 205 95
4. Dallas Stars CEN 82 41 31 10 261 260 92
5. Colorado Avalanche CEN 82 39 31 12 219 227 90
6. San Jose Sharks PAC 82 40 33 9 228 232 89
7. Edmonton Oilers PAC 82 24 44 14 198 283 62
8. Arizona Coyotes PAC 82 24 50 8 170 272 56

Beste Scorer Bearbeiten

 
Jamie Benn, bester Scorer und Gewinner der Art Ross Trophy.

Mit 87 Punkten führte Jamie Benn die Scorerliste der NHL an, wobei er diesen Platz erst am letzten Spieltag mit vier erzielten Punkten erstmals erreichte. Die meisten Tore erzielte wie bereits in den beiden Saisons zuvor Alexander Owetschkin mit 53, woran sein Teamkollege Nicklas Bäckström, der mit 60 die meisten Vorlagen gab, maßgeblichen Anteil hatte. Die Plus/Minus-Wertung führten Max Pacioretty und Nikita Kutscherow mit +39 an; den schlechtesten Wert in dieser Kategorie hatte Nail Jakupow mit –35. Erfolgreichster Verteidiger wurde wie im Vorjahr Erik Karlsson mit 66 Punkten.

Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, +/− = Plus/Minus, PIM = Strafminuten; Fett: Saisonbestwert

Spieler Team GP G A Pts +/− PIM
Jamie Benn Dallas Stars 82 35 52 87 +1 64
John Tavares New York Islanders 82 38 48 86 +5 46
Sidney Crosby Pittsburgh Penguins 77 28 56 84 +5 47
Alexander Owetschkin Washington Capitals 81 53 28 81 +10 58
Jakub Voráček Philadelphia Flyers 82 22 59 81 +1 78
Nicklas Bäckström Washington Capitals 82 18 60 78 +5 40
Tyler Seguin Dallas Stars 71 37 40 77 –1 20
Jiří Hudler Calgary Flames 82 20 56 76 +17 18
Daniel Sedin Vancouver Canucks 82 41 38 79 +27 32
Wladimir Tarassenko St. Louis Blues 77 37 36 73 +27 31

Beste Torhüter Bearbeiten

 
Carey Price führte in fast allen relevanten Torhüter-Statistiken.

Abkürzungen: GP = Spiele, TOI = Eiszeit (in Minuten), W = Siege, L = Niederlagen, OTL = Overtime/Shootout-Niederlagen, GA = Gegentore, SO = Shutouts, Sv% = gehaltene Schüsse (in %), GAA = Gegentorschnitt; Fett: Saisonbestwert; erfasst werden nur Torhüter mit mindestens 25 Einsätzen. Sortiert nach Goals Against Average (GAA).

Spieler Team GP TOI W L OTL GA SO Sv% GAA
Carey Price Canadiens de Montréal 66 3.976 44 16 6 130 9 93,3 1,96
Devan Dubnyk Minnesota Wild
Arizona Coyotes
58 3.328 36 14 4 115 6 92,9 2,07
Pekka Rinne Nashville Predators 64 3.850 41 17 6 140 4 92,3 2,18
Cam Talbot New York Rangers 36 2.094 21 9 4 77 5 92,6 2,21
Braden Holtby Washington Capitals 73 4.247 41 20 10 157 9 92,3 2,22

Die meisten Shutouts erreichte Marc-André Fleury mit zehn Spielen ohne Gegentor.

Beste Rookiescorer Bearbeiten

 
Mark Stone, bester Punktesammler unter allen Rookies.

Mit 64 Punkten führte Mark Stone die Rookies als bester Scorer an; zudem erreichte er mit +21 die beste Plus/Minus-Statistik. Ebenso erreichte Johnny Gaudreau 64 Scorerpunkte, erzielte allerdings weniger Tore und mehr Vorlagen, mit 40 die meisten aller Rookies. Bester Torschütze wurde Stones Teamkollege Mike Hoffman mit 27 Treffern. Die meiste Eiszeit erhielt Oscar Klefbom mit durchschnittlich 21 Minuten und 59 Sekunden pro Spiel.

Abkürzungen: GP = Spiele, G = Tore, A = Assists, Pts = Punkte, +/− = Plus/Minus, PIM = Strafminuten

Spieler Team GP G A Pts +/− PIM
Mark Stone Ottawa Senators 80 26 38 64 +21 14
Johnny Gaudreau Calgary Flames 80 24 40 64 +11 14
Filip Forsberg Nashville Predators 82 26 37 63 +15 24
Mike Hoffman Ottawa Senators 79 27 21 48 +16 14
Kevin Hayes New York Rangers 79 17 28 45 +15 22

Stanley-Cup-Playoffs Bearbeiten

  Conference-Viertelfinale Conference-Halbfinale Conference-Finale Stanley-Cup-Finale
                                         
A1  Canadiens de Montréal 4            
EWC1  Ottawa Senators 2  
A1  Canadiens de Montréal 2
  Eastern Conference
  A2  Tampa Bay Lightning 4  
A2  Tampa Bay Lightning 4
A3  Detroit Red Wings 3  
A2  Tampa Bay Lightning 4
  M1  New York Rangers 3  
M1  New York Rangers 4    
EWC2  Pittsburgh Penguins 1  
M1  New York Rangers 4
  M2  Washington Capitals 3  
M2  Washington Capitals 4
M3  New York Islanders 3  
A2  Tampa Bay Lightning 2
  C3  Chicago Blackhawks 4
C1  St. Louis Blues 2      
WWC1  Minnesota Wild 4  
WWC1  Minnesota Wild 0
  C3  Chicago Blackhawks 4  
C2  Nashville Predators 2
C3  Chicago Blackhawks 4  
C3  Chicago Blackhawks 4
  P1  Anaheim Ducks 3  
P1  Anaheim Ducks 4    
WWC2  Winnipeg Jets 0  
P1  Anaheim Ducks 4
  Western Conference
  P3  Calgary Flames 1  
P2  Vancouver Canucks 2
P3  Calgary Flames 4  

NHL Awards und vergebene Trophäen Bearbeiten

Auszeichnung Team
Stanley Cup Chicago Blackhawks
Clarence S. Campbell Bowl Chicago Blackhawks
Prince of Wales Trophy Tampa Bay Lightning
Presidents’ Trophy New York Rangers
Auszeichnung Spieler Team
Art Ross Trophy Jamie Benn Dallas Stars
Bill Masterton Memorial Trophy Devan Dubnyk Minnesota Wild
Calder Memorial Trophy Aaron Ekblad Florida Panthers
Conn Smythe Trophy Duncan Keith Chicago Blackhawks
Frank J. Selke Trophy Patrice Bergeron Boston Bruins
Hart Memorial Trophy Carey Price Canadiens de Montréal
Jack Adams Award Bob Hartley Calgary Flames
James Norris Memorial Trophy Erik Karlsson Ottawa Senators
King Clancy Memorial Trophy Henrik Zetterberg Detroit Red Wings
Lady Byng Memorial Trophy Jiří Hudler Calgary Flames
Lester Patrick Trophy Jeremy Jacobs
Bob Crocker
Mark Messier Leadership Award Jonathan Toews Chicago Blackhawks
Maurice ‚Rocket‘ Richard Trophy Alexander Owetschkin Washington Capitals
NHL Foundation Player Award Brent Burns San Jose Sharks
NHL General Manager of the Year Award Steve Yzerman Tampa Bay Lightning
NHL Plus/Minus Award (inoffiziell) Nikita Kutscherow
Max Pacioretty
Tampa Bay Lightning
Canadiens de Montréal
Ted Lindsay Award Carey Price Canadiens de Montréal
Vezina Trophy Carey Price Canadiens de Montréal
William M. Jennings Trophy Carey Price
Corey Crawford
Canadiens de Montréal
Chicago Blackhawks

All-Star-Teams Bearbeiten

First All-Star-Team
Angriff: Alexander OwetschkinJohn TavaresJakub Voráček
Verteidigung: Erik KarlssonP. K. Subban
Tor: Carey Price
Second All-Star-Team
Angriff: Jamie BennSidney CrosbyWladimir Tarassenko
Verteidigung: Drew DoughtyShea Weber
Tor: Devan Dubnyk

All-Rookie-Team Bearbeiten

All-Rookie-Team
Angriff: Johnny GaudreauFilip ForsbergMark Stone
Verteidigung: Aaron EkbladJohn Klingberg
Tor: Jake Allen

Weblinks Bearbeiten

Commons: NHL 2014/15 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. nhl.com: „Columbus to host 2015 NHL All-Star Game“ (englisch, 3. November 2013, abgerufen am 8. Juli 2014)
  2. nhl.com: „NHL announces rules changes for 2014–2015 season“ (englisch, 9. September 2014, abgerufen am 24. Januar 2015)
  3. a b yahoo.com: „NHL scraps the dry scrape, makes goal review change at GM meetings“ (englisch, 18. November 2014, abgerufen am 24. Januar 2015)