Main-Kinzig-Kreis
Der Main-Kinzig-Kreis ist eine Gebietskörperschaft in Hessen mit 434.002 Einwohnern (31. Dezember 2023). Der Landkreis ist der bevölkerungsreichste des Landes und zugleich der flächengrößte im Regierungsbezirk Darmstadt (Südhessen). Kreisstadt und seit Juli 2005 Sitz der Verwaltung ist Gelnhausen, die bevölkerungsreichste Stadt des Landkreises ist Hanau.
Wappen | Deutschlandkarte |
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Basisdaten | |
Koordinaten: | 50° 12′ N, 9° 12′ O |
Bestandszeitraum: | 1974– |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Verwaltungssitz: | Gelnhausen |
Fläche: | 1.397,33 km2 |
Einwohner: | 434.002 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 311 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | MKK, HU, GN, SLÜ |
Kreisschlüssel: | 06 4 35 |
NUTS: | DE719 |
Kreisgliederung: | 29 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Barbarossastraße 16–24 63571 Gelnhausen |
Website: | www.mkk.de |
Landrat: | Thorsten Stolz (SPD) |
Lage des Main-Kinzig-Kreises in Hessen | |
Der Landkreis liegt im östlichen Rhein-Main-Gebiet. Der dicht besiedelte südwestliche Teil des Landkreises um die Städte Hanau und Maintal ist zudem Bestandteil der Stadtregion Frankfurt. Der Landkreis entstand 1974 durch den Zusammenschluss der Landkreise Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern mit der kreisfreien Stadt Hanau. Darüber hinaus kamen durch Eingemeindungen Orte zum Main-Kinzig-Kreis, die zuvor nicht den Altkreisen angehörten, so z. B. Heldenbergen als Stadtteil von Nidderau und Büdesheim als Ortsteil von Schöneck, die bis dahin dem Landkreis Friedberg angehörten, sowie die heutigen Hanauer Stadtteile Steinheim und Klein-Auheim, zuvor Landkreis Offenbach. 1977 wurde die Stadt Bergen-Enkheim, die zunächst dem Main-Kinzig-Kreis angehörte, Stadtteil von Frankfurt am Main. Darüber hinaus liegt der gemeindefreie Gutsbezirk Spessart im Südosten des Main-Kinzig-Kreises.
Die Behörden der Kreisverwaltung befinden sich im Gebäudekomplex auf dem Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen.
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenDer Landkreis hat seinen Namen von den zwei Hauptflüssen, dem Main, der die südwestliche Kreisgrenze bildet, und seinem rechten Nebenfluss Kinzig, der das Kreisgebiet von Nordosten nach Südwesten durchfließt. Die Landschaften um die Kinzig sind die Ausläufer von Vogelsberg, Spessart und der westlichen Rhön. Nördlich der Kinzig erstrecken sich das Ronneburger Hügelland und der Büdinger Wald. Der höchste Berg im Main-Kinzig-Kreis ist der Haag mit 584,6 m ü. NHN.
Nachbarkreise
BearbeitenDer Main-Kinzig-Kreis grenzt, im Nordwesten beginnend im Uhrzeigersinn, an den Wetteraukreis, den Vogelsbergkreis, den Landkreis Fulda (alle in Hessen), an die Landkreise Bad Kissingen, Main-Spessart und Aschaffenburg (alle in Bayern) sowie an den Landkreis Offenbach und die kreisfreien Städte Offenbach am Main und Frankfurt am Main (alle wiederum in Hessen).
Geschichte
BearbeitenDas heutige Kreisgebiet war früher in zahlreiche Herrschaftsgebiete zersplittert. Großen Anteil hatten die Grafen von Hanau sowie die Adelshäuser Hutten (1704 ausgestorben). Die Teil-Grafschaften Ysenburg und Büdingen in Büdingen, in Meerholz und in Wächtersbach wurden 1806 mediatisiert und in das zum Rheinbund gehörende Fürstentum Isenburg eingegliedert; sie kamen nach einer Landesteilung 1816 an das Großherzogtum Hessen (Hessen-Darmstadt) und Kurhessen (Hessen-Kassel).[2]
Am 21. August 1821 wurde Kurhessen in Kreise eingeteilt.[3] Die neuen Kreise Hanau, Gelnhausen, Salmünster und Schlüchtern bildeten dabei die Provinz Hanau, die südlichste der vier Provinzen des Landes (mit anderen Maßeinheiten und anderer Währung als der Norden). Zum 1. Januar 1830 wurde der Kreis Salmünster aufgelöst und seine Gemeinden auf die benachbarten Kreise Gelnhausen und Schlüchtern verteilt.
1866 wurde Kurhessen von Preußen annektiert, 1867 wurde sein Gebiet in den neuen Regierungsbezirk Kassel überführt; die Provinz Hanau wurde aufgelöst. Der Kreis Gelnhausen erhielt den größten Teil des Bezirks Orb (bis 1862 Landgerichtsbezirk Orb) von dem Königreich Bayern, der aber formell noch ca. 20 Jahre lang von einem eigens dazu ernannten Amtmann verwaltet wurde (dies war regelmäßig der Landrat des damaligen Kreises Gelnhausen).
1885 wurde der Kreis Hanau durch die Abtrennung des neuen Landkreis Frankfurt sowie die Ausgliederung der Stadt Hanau verkleinert.
Seitdem bestanden die zwei Kreise (Gelnhausen und Schlüchtern, sie hießen erst nach dem Zweiten Weltkrieg Landkreise) sowie die nun kreisfreie Stadt Hanau und der Landkreis Hanau weitgehend unverändert bis in die 1970er Jahre. Allerdings wechselten Hanau und die drei Kreise noch zweimal den Regierungsbezirk, sie kamen 1944 zum Regierungsbezirk Wiesbaden und 1968 zum Regierungsbezirk Darmstadt.
Im Vorfeld der Gebietsreform in Hessen wurden zahlreiche Varianten diskutiert,[4] wie man aus den zu klein gewordenen Kreisen größere Einheiten schaffen könnte.[5] Im Kinzigtal einigte man sich schließlich auf die „große Lösung“: die Fusion der drei Landkreise und der Stadt Hanau zum neuen Main-Kinzig-Kreis, dem bevölkerungsreichsten in Hessen.[6] Die Fusion wurde am 1. Juli 1974 vollzogen.[7][8] Gleichzeitig wurden die bis dahin zum Landkreis Offenbach gehörenden Gemeinden Klein-Auheim und Steinheim in die Stadt Hanau eingemeindet.
Die Stadt Hanau behielt als Stadt mit Sonderstatus (über 50.000 Einwohner) jedoch einige Sonderrechte. So hatte sie jahrelang z. B. noch ein eigenes Sozialamt und eine eigene Zulassungsstelle.
Am 1. Januar 1977 wurde die bis dahin zum Main-Kinzig-Kreis gehörende Gemeinde Bergen-Enkheim nach Frankfurt am Main eingemeindet. Am selben Tag wurde die Gemeinde Züntersbach in die Gemeinde Sinntal eingegliedert.[9]
In einer ersten Pressekonferenz am 25. Juni 2018 gaben der Oberbürgermeister der Stadt Hanau Claus Kaminsky und Landrat Thorsten Stolz bekannt, dass die Stadt Hanau auf eine Auskreisung zum 1. April 2021 hinarbeitet, ein Wegweisender Grundsatzbeschluss wurde am 20. August 2018 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen. Durch die Folgen der Corona-Pandemie wurden die Arbeiten dafür erstmal pausiert, so dass die Auskreisung nun zum 1. Januar 2026 geplant ist,[10] somit wäre zu dem Zeitpunkt die Stadt Maintal dann die größte Stadt im Main-Kinzig-Kreis.
Heute ist der Main-Kinzig-Kreis mit 434.002 Einwohnern (31. Dezember 2023) der bevölkerungsreichste Landkreis in Hessen, mit seiner Fläche von 1.397,33 Quadratkilometern liegt er an vierter Stelle.
Einwohnerentwicklung
BearbeitenJahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1975 | 368.100 | [12] |
1980 | 360.900 | [13] |
1990 | 375.000 | [13] |
2000 | 405.942 | [14] |
2010 | 407.409 | [15] |
2015 | 409.043 | [16] |
Konfessionsstatistik
BearbeitenNach dem Ergebnis der Volkszählung 2011 waren 36,2 % der Einwohner evangelisch, 27,9 % römisch-katholisch und 35,9 % gehörten einer sonstigen oder keiner Religionsgesellschaft an oder machten keine Angabe.[17] Der Mitgliederschwund der großen Kirchen hielt seitdem weiter an. Gemäß Zensus 2022 waren (2022) 27,8 % der Einwohner evangelisch, 22,4 % katholisch und 49,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[18]
Politik
BearbeitenKreistag
BearbeitenDie Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[19] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[20][21][22]
Diagrammdarstellung von Wahlergebnis und Sitzverteilung | |
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Kommunalwahl im Main-Kinzig-Kreis 2021
Wahlbeteiligung: 49,4 %
% 40 30 20 10 0 30,8 26,2 15,6 9,2 6,9 6,3 3,4 1,2 0,4 n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
%p 8 6 4 2 0 −2 −4 −6 −2,8 −0,9 +7,3 −5,4 +1,9 +0,6 +0,1 +1,2 −0,5 −1,3 Anmerkungen:
j 2016: NPD 0,9 %, PIRATEN 0,4 %; 2011: PIRATEN 1,7 %, NPD 1,4 %
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Wahlvorschläge | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 30,8 | 27 | 33,6 | 29 | 35,6 | 31 | 35,4 | 31 | 40,0 | 37 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 26,2 | 23 | 27,1 | 24 | 33,1 | 29 | 38,6 | 34 | 38,1 | 35 |
AfD | Alternative für Deutschland | 9,2 | 8 | 14,6 | 13 | — | — | — | — | — | — |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 15,6 | 14 | 8,3 | 7 | 15,1 | 13 | 7,6 | 7 | 8,3 | 8 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 6,3 | 5 | 5,7 | 5 | 3,3 | 3 | 6,2 | 5 | 4,0 | 4 |
FW | Freie Wähler Main-Kinzig-Kreis | 6,9 | 6 | 5,0 | 4 | 5,0 | 4 | 4,6 | 4 | 3,7 | 3 |
DIE LINKE. | DIE LINKE. | 3,4 | 3 | 3,3 | 3 | 3,2 | 3 | 3,6 | 3 | 0,9 | 1 |
REP | Die Republikaner | 0,4 | 0 | 0,9 | 1 | 1,5 | 1 | 4,0 | 3 | 5,0 | 5 |
NPD | Nationaldemokratische Partei Deutschlands | — | — | 0,9 | 1 | 1,4 | 1 | — | — | — | — |
PIRATEN | Piratenpartei Deutschland | — | — | 0,4 | — | 1,7 | 2 | — | — | — | — |
PARTEI | Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative | 1,2 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — |
Gesamt | 100,0 | 87 | 100,0 | 87 | 100,0 | 87 | 100,0 | 87 | 100,0 | 93 | |
Wahlbeteiligung in % | 49,4 | 49,0 | 46,7 | 45,1 | 45,1 |
Landräte
Bearbeiten- 1974–1987: Hans Rüger (CDU)
- 1987–2005: Karl Eyerkaufer (SPD)
- 2005–2017: Erich Pipa (SPD)
- seit 2017: Thorsten Stolz (SPD)
Landratswahl
BearbeitenDie letzte Wahl des Landrats des Main-Kinzig-Kreises war am 29. Januar 2023, dort sind wie bei der Kommunalwahl die Bürger des Landkreises aufgerufen, den aufgestellten Kandidaten in einer Direktwahl zu wählen. Die nächste Wahl findet voraussichtlich 2029 statt.
Diagrammdarstellung der letzten zwei Landratswahlen | |
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Wappen, Flagge und Banner
Bearbeiten-
Hissflagge
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Bannerflagge
Der Main-Kinzig-Kreis führt ein Wappen sowie eine Hiss- und Bannerflagge.
Blasonierung: „Geteilt und halbgespalten: Oben in Rot ein aus einem silbernen Wellenschildfuß wachsender, golden bewehrter, silberner Schwan; unten vorn in Gold ein rot bewehrter schwarzer Adler mit einem silbernen Brustschild mit schwarzem Balken; unten hinten in Rot zwei goldene Schrägbalken.“ | |
Wappenbegründung: Der Schwan steht für die Grafschaft Hanau und war bereits im alten Kreiswappen von Hanau zu sehen. Der Adler wurde dem alten Kreiswappen von Gelnhausen entnommen und die Schrägbalken beziehen sich auf die Herren von Hutten bzw. den Altkreis Schlüchtern. Der Wellenbalken steht für die beiden Flüsse, die dem Kreis seinen Namen gaben. Das Wappen wurde am 30. Dezember 1980 verliehen. |
Flaggenbeschreibung: „Die Flagge zeigt auf einer weißen, von zwei roten Seitenstreifen mit je einem gelben Faden belegt, im Verhältnis 1:3:1 eingefassten Bahn, in der Liekhälfte das Wappen. Das Banner zeigt auf einer weißen, von zwei roten Seitenstreifen mit je einem gelben Faden belegt, im Verhältnis 1:3:1 eingefassten Bahn, das Wappen mittig deutlich nach oben versetzt.“
Gemeinden
Bearbeiten(Einwohner am 31. Dezember 2023[23])
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Wirtschaft
BearbeitenIm Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Platz 118 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „Zukunftschancen“.[24] In der Ausgabe von 2019 lag er auf Platz 102 von 401.[25]
Das Spektrum der an verschiedenen Standorten im Landkreis ansässigen Unternehmen erstreckt sich von moderner Großindustrie und verarbeitendem Mittelstand über innovative Handwerksunternehmen bis hin zu der gerade in den vergangenen Jahren stark angewachsenen Zahl neuer Start-up-Unternehmen. Im letzten Vierteljahrhundert prägt die mittelständische Industrie auch weiterhin das wirtschaftliche Gesicht der Region. Bemerkenswert ist die hohe großbetriebliche Struktur der Industrie des Main-Kinzig-Kreises. Von den 100 größten Industriebetrieben Hessens haben sieben ihren Standort im Main-Kinzig-Kreis. Unter den im Landkreis ansässigen Unternehmen finden sich zahlreiche Firmen von Weltrang, wie z. B. Evonik Industries, Infracor, WOCO, Heraeus, Goodyear Dunlop Tires Germany, Veritas, Engelbert Strauss, Norma Gruppe, die Anvis Gruppe sowie die Umicore AG & Co. KG. Weitere ansässige große Unternehmen sind zum Beispiel Putzmeister, Bien-Zenker, sowie Knaus Tabbert in Mottgers und das Birkenstock-Werk in Steinau an der Straße.
Ende 2020 wurde bekannt, dass Google Deutschland Flächen am ehemaligen Fliegerhorst in Erlensee erworben hat. Google plant dort den Bau eines Rechenzentrums.[26]
Medien
BearbeitenDie Gelnhäuser Neue Zeitung besteht als Tageszeitung. Online stehen die Informationsplattformen Kinzig.News und Osthessen-News (mit der Rubrik MKK) zur Verfügung. Der regionale Radiosender Main-Kinzig-Welle berichtet aus Gründau.
Kultur
BearbeitenIm Rahmen des Kultursommer Main-Kinzig-Fulda finden jedes Jahr zahlreiche Veranstaltungen in den Bereichen Kunst, Theater, Musik, Film und Literatur statt. Einmal im Jahr findet der kreisweite Radlersonntag Kinzigtal total statt.
Bildung
BearbeitenDer Main-Kinzig-Kreis hat ein dichtes Netz an Grund- und weiterführenden Schulen. Die Gymnasien und die berufsbildenden Schulen konzentrieren sich größtenteils auf die ehemaligen Kreisstädte Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern. Darüber hinaus befindet sich in Freigericht mit der Kopernikusschule die größte allgemeinbildende Schule Deutschlands.
Die Bildungssituation gilt im Main-Kinzig-Kreis als gut, da nach der Grundschule jeder Schülerin und jedem Schüler sämtliche Bildungsabschlüsse bis hin zum Abitur wohnortnah ermöglicht werden. Die Stadt Hanau fungiert als Sonderstatusstadt als eigener Schulträger. Durch eine Kooperation mit dem Main-Kinzig-Kreis können jedoch auch Kinder und Jugendliche aus dem näheren Umland die Hanauer Einrichtungen besuchen.
Im Ostteil des Main-Kinzig-Kreis sind die Schülerzahlen seit Jahren rückläufig. Zwischen 2000 und 2012 verringerten sie sich um 30 Prozent. Schulträger und Eltern diskutierten ab 2012 im Rahmen einer Mediationsphase mögliche Alternativen zu Schulschließungen und einigten sich auf eine gemeinsame Lösung: die Gründung von Verbundschulen. Mit dem Unterrichtsjahr 2015/16 haben vier Verbundschulen den Betrieb aufgenommen.
Verkehr
BearbeitenDurch das Kreisgebiet führen die Bundesautobahnen 66 (Frankfurt–Fulda) und die 45 (Aschaffenburg–Dortmund). Ferner erschließen mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 43 und die B 45. Der Landkreis wird in seiner gesamten Länge von der Fernbahnstrecke Frankfurt–Fulda–Berlin/Hamburg/Dresden (Kinzigtalbahn) durchzogen. Im südwestlichen Kreisteil kreuzt sich damit im Bahnknotenpunkt Hanau die Fernbahnstrecke Frankfurt–Würzburg–Nürnberg–München. Strecken von regionaler Bedeutung für den Personenverkehr sind:
- Hanau – Friedberg
- Bad Vilbel – Stockheim
- Gelnhausen – Gießen
- Hanau – Erbach – Eberbach
- Hanau – Schöllkrippen.
In Bad Soden-Salmünster befindet sich die Kinzigtalbrücke, die längste Autobahnbrücke Hessens.
Der Aufgabenträger bzw. Regieorganisation für den öffentlichen Personennahverkehr ist die Kreisverkehrsgesellschaft Main-Kinzig (KVG). Die KVG MKK ist Teil des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV). Im Auftrag der KVG Main-Kinzig fahren 16 verschiedene Busgesellschaften an die 100 Buslinien, die im RMV als MKK-xx gekennzeichnet werden.
Der Hessische Radfernweg R3 führt von West nach Ost durch das Kreisgebiet. Über den Vogelsberger Südbahnradweg besteht Anschluss an den Vulkanradweg.
Erwähnenswert sind zudem die beiden Großprojekte Nordmainische S-Bahn und Aus- und Neubaustrecke Hanau–Würzburg/Fulda–Erfurt, die in Zukunft auf der stark überlasteten Kinzigtalbahn Kapazitäten schaffen sollen.
Elektromobilität
BearbeitenIm gesamten Kreisgebiet wurden bereits etliche Ladestationen für Elektroautos sowie für Pedelecs errichtet. Die meisten Ladestationen wurden von den Kreiswerken Main-Kinzig errichtet. Diese Ladestationen sind auf der Website der Kreiswerke Main-Kinzig veröffentlicht. In Gelnhausen und Erlensee befinden sich zudem Tesla Supercharger.
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Deutsches Goldschmiedehaus (Altstädter Rathaus) in Hanau
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Hanauer Hafen
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Grimm-Museum mit Froschkönig in Steinau
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Marienkirche in Gelnhausen
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Bergkirche in Gründau-Niedergründau
Kfz-Kennzeichen
BearbeitenAm 1. Juli 1974 wurde dem Landkreis das seit dem 1. Juli 1956 für den Landkreis Hanau gültige Unterscheidungszeichen HU zugewiesen. Seit dem 1. Juni 2005 gilt für den gesamten Landkreis mit Ausnahme der Sonderstatusstadt Hanau, die die Kennung HU behielt, das neue Unterscheidungszeichen MKK.
Im Rahmen der Kennzeichenliberalisierung sind im gesamten Landkreis außerhalb der Sonderstatusstadt Hanau seit dem 2. Januar 2013 optional auch die Unterscheidungszeichen GN (Gelnhausen) und SLÜ (Schlüchtern) erhältlich, sowie seit dem 15. Juni 2016 auch wieder das Unterscheidungszeichen HU (Hanau).
Bis in die 1990er-Jahre erhielten Fahrzeuge aus den Altkreisen besondere HU-Erkennungsnummern:
Gebiet | Buchstaben | Zahlen |
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Altkreis Hanau (mit der Stadt Hanau) |
A bis Z | 1 bis 999 |
AA bis PZ | ||
Altkreis Gelnhausen | UA bis VZ | |
XA bis XZ | ||
Altkreis Schlüchtern | YA bis ZZ |
Weblinks
Bearbeiten- Offizielle Webpräsenz des Main-Kinzig-Kreises
- Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur von und über Main-Kinzig-Kreis im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Linkkatalog zum Thema Main-Kinzig-Kreis bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Convention Territorial entre le Grand Duc de Hesse et Electeur de Hesse. – Signèe à Francfort sur Mein, le 29 Juin, 1816. British and Foreign State Papers 1815–1816, Band 3, Compiled by the Librarian and Keeper of the Papers, Foreign Office, James Ridgway and Sons, Piccadilly, London 1838, S. 812–819 (größtenteils in deutscher Sprache; Digitalisat; auch abgedruckt in Grindaha, Heft 26, Geschichtsverein Gründau e. V., Gründau 2016, ISSN 2194-8631 S. 4–12 mit Anmerkung von Norbert Breunig).
- ↑ Verordnung vom 29. Juni 1821 über die Umbildung der bisherigen Staatsverwaltung betreffend. In: (Sammlung von Gesetzen, Verordnungen, Ausschreiben und anderen allgemeinen Verfügungen für Kurhessen vom Jahre 1821, Hof- und Waisenhaus-Druckerei, Cassel) kurhessGS 1821, S. 29–62; auch in: Wilhelm Möller und Karl Fuchs (Hrsg.): Sammlung der im Kurfürstenthum Hessen noch geltenden gesetzlichen Bestimmungen von 1813 bis 1860. Elwert’sche Universitäts-Buchhandlung, Marburg/Leipzig 1866, S. 311–351.
- ↑ Landkreis Hanau, Strukturabteilung (Hrsg.): Gebietsreform in Hessen – der Main-Kinzig-Kreis als Alternative. Hanau 1971.
- ↑ Der Hessische Minister des Innern (HdMI): Vorschläge zur gebietlichen Neugliederung auf der Kreisebene in Hessen Wiesbaden (Mai) 1971.
- ↑ Der Hessische Minister des Innern (HdMI): Vorschläge für die gebietliche Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau – Anhörungsverfahren Wiesbaden (März) 1972.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 384 f. (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Gemeinsamer Weg – Zeitstrahl Kreisfreiheit. Abgerufen am 29. Januar 2023.
- ↑ Datenbank Zensus 2011, Main-Kinzig-Kreis, Alter + Geschlecht
- ↑ Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1976
- ↑ a b Michael Rademacher: Main-Kinzig-Kreis. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt
- ↑ Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.09.2010 und Bevölkerungsvorgänge im 3. Vierteljahr 2010. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 10. Mai 2011; abgerufen am 31. Mai 2019.
- ↑ Bevölkerung in den Verwaltungsbezirken am 30.06.2015 und Bevölkerungsveränderung im 2. Quartal 2015. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 24. März 2016; abgerufen am 31. Mai 2019.
- ↑ Zensus 2011 / Hessen. Hessen unter der Lupe. Wiesbaden 2014, auf Seite 15 der Datei: „Religionszugehörigkeit in den hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten am 9. Mai 2011 (in %)“
- ↑ Zensusdatenbank: 1000A Bevölkerung kompakt (Gebietsstand 15.05.2022) - wähle „Zum Thema“: 1000A-1018 Personen: Religion - wähle „Zur Tabelle“ - wähle „Anpassen“ - wähle „anderes Merkmal auswählen“: Landkreise u. krsfr. Städte (Stand 15.05.22) - wähle „Anwenden“: Trefferzeile „(400/400)“ anklicken: hessische Treffer auf Seite 2 der Trefferliste - Anwende-Häkchen auf die gewünschten Treffer eingrenzen - wähle „Anwenden“
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2016 und 2011
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2011 und 2006
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2006 und 2001
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Kreiswahlen von 2001 und 1997
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Landkreise, kreisfreie Städte und Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ PROGNOS Zukunftsatlas 2019. In: Handelsblatt online. Archiviert vom am 8. Juli 2019; abgerufen am 10. Dezember 2019.
- ↑ Neues Rechenzentrum von Google: Internetriese lässt sich in der Region nieder. 4. Dezember 2020, abgerufen am 18. Juli 2021.