Steinau an der Straße
Steinau an der Straße liegt im Main-Kinzig-Kreis im Südosten des Landes Hessen. Der Zusatz „an der Straße“ bezieht sich auf die Via Regia, die alte Handelsstraße von Frankfurt am Main nach Leipzig, und dient seit 1975 der Unterscheidung von anderen gleichnamigen Orten.[2] Die Stadt wurde ursprünglich nach „Steinen im Wasser“ benannt; heute bezeichnet sie sich auch Brüder-Grimm-Stadt, weil diese hier einen Teil ihrer Jugend verbrachten.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Koordinaten: 50° 19′ N, 9° 27′ O | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Main-Kinzig-Kreis | |
Höhe: | 175 m ü. NHN | |
Fläche: | 104,87 km2 | |
Einwohner: | 10.190 (31. Dez. 2019)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 97 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36396 | |
Vorwahlen: | 06663, 06660, 06666, 06667 | |
Kfz-Kennzeichen: | MKK, GN, HU, SLÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 35 028 | |
LOCODE: | DE SNU | |
Stadtgliederung: | 12 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Brüder-Grimm-Straße 47 36396 Steinau an der Straße | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Christian Zimmermann (unabhängig) | |
Lage der Stadt Steinau an der Straße im Main-Kinzig-Kreis | ||
GeografieBearbeiten
LageBearbeiten
Steinau liegt eingebettet im Kinzigtal an der Kinzig zwischen dem Spessart im Süden und dem Vogelsberg im Norden auf einer Höhe von 175 m über NN, etwa 6,5 km südwestlich von Schlüchtern. Am Ort führten mehrere überregionale Straßen vorbei bzw. führten durch den Ort.
„Die Kinzigstraße verband West-, Mittel- und Ostdeutschland, die Alte Weinstraße führte vom Spessart hinauf in den Vogelsberg. Auf dem Eselsweg zogen Krieger und Kaufleute, kaiserliche Kuriere, Bischöfe, Grafen und Ritter ebenso wie arme Bauern. Berühmt wurde er durch die Orber Salkarawanen, die mit ihren mit schweren Salsäcken beladenen Eseln entlang zogen und diesem Weg seinen noch heute geläufigen Namen gaben.“
GeologieBearbeiten
Die Lage zwischen dem Spessart und seinen Sandsteinformationen und dem vulkanisch geprägten Vogelsberg mit seinen fruchtbaren Verwitterungsböden teilt die Gemarkung von Steinau: Im Süden wird diese von Wäldern und im Norden von Landwirtschaft geprägt.
Nördlich der Steinauer Innenstadt befindet sich eine der beiden Tropfsteinhöhlen Hessens, die Teufelshöhle. Die etwa 2,5 Millionen Jahre alte Höhle wurde seit 1905 erschlossen. Durch ihren großen Karsthohlraum im unteren Muschelkalk stellt sie ein bedeutendes geologisches Naturdenkmal dar.
NachbargemeindenBearbeiten
Steinau grenzt im Norden an die Gemeinde Freiensteinau (Vogelsbergkreis), die Gemeinden Neuhof und Flieden (beide Landkreis Fulda), im Osten an die Stadt Schlüchtern, im Süden an das gemeindefreie Gebiet Gutsbezirk Spessart, das den Stadtteil Marjoß umschließt sowie im Westen an die Stadt Bad Soden-Salmünster und die Gemeinde Birstein.
StadtgliederungBearbeiten
Steinau besteht aus den Stadtteilen Bellings, Hintersteinau, Marborn, Marjoß, Neustall, Sarrod, Rabenstein, Rebsdorf, Seidenroth, der Kernstadt Steinau, Uerzell (mit der Siedlung Klesberg) und Ulmbach.
GrenzverlaufBearbeiten
Das einzige hessische Regierungsbezirksdreieck der Regierungsbezirke Darmstadt, Gießen und Kassel befindet sich im Norden von Hintersteinau. Die Grenze verläuft direkt am dortigen Flurgebiet Schabelenzwiese und grenzt an des Freiensteinauer in der Gemarkung von Weidenau befindliche Flurgebiet "In den Hecken" und des Neuhöfer Ortsteils Kauppen mit dem Namen Schrämmswiesen.
GeschichteBearbeiten
MittelalterBearbeiten
Steinau war im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit eine wichtige Station an der Via Regia, der alten Handelsstraße zwischen den Messeplätzen Frankfurt am Main und Leipzig.
Es gehörte ursprünglich zur Grafschaft Rieneck. Die Auseinandersetzung zwischen den Mainzer Erzbischöfen und den Grafen von Rieneck in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts um die Macht im westlichen Spessart endete 1271 mit einem Sieg des Mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein. Teil des Friedensschlusses war, dass Gräfin Elisabeth von Rieneck, mit reicher Aussteuer, zu der unter anderem die Stadt Steinau an der Straße gehörte, mit Ulrich I., von Hanau, einem Verbündeten des Mainzer Erzbischofs, verheiratet wurde.[4] So kam Steinau an die Herrschaft und spätere Grafschaft Hanau. Ulrich I. sorgte dann dafür, dass Steinau am 4. Juli 1290 – als zweite Stadt seiner Herrschaft, nach der Residenz Windecken und noch vor Hanau – Stadtrecht, und zwar das von Gelnhausen erhielt. 1339 beanspruchte das Erzstift Mainz die Stadt als verfallenes Lehen, konnte sich aber nicht durchsetzen. Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde Steinau dem Kloster Fulda als Lehen aufgetragen; der älteste erhaltene Lehenbrief über Burg und Stadt Steinau stammt aus dem Jahr 1442.
Die Stadt Steinau war Hauptort des gleichnamigen Amtes Steinau der Herrschaft und Grafschaft Hanau. Nachdem es 1458 zur Teilung der Grafschaft Hanau kam, gehörte Steinau zur Grafschaft Hanau-Münzenberg und war der Hauptort von deren „Obergrafschaft“.
Mit der Burg Steinau, von der der quadratische Stumpf des Bergfrieds aus dem 13. Jahrhundert erhalten ist, errichteten die Herren von Hanau eine Befestigung, die der Sicherung des Geleits auf der Via Regia diente. Die Burg wurde zum Schloss Steinau ausgebaut, das später oft als Witwensitz Hanauer Gräfinnen diente. Philipp Wilhelm Grimm, Vater der Brüder Grimm, war hier im 18. Jahrhundert Amtmann, also Verwaltungsleiter des Amtes Steinau und hatte seinen Wohn- und Dienstsitz im Amtshaus, heute ein Museum.
1319 wurde die Filialkirche in Steinau durch den Abt des Klosters Fulda dem Kollegiatstift von Salmünster übergeben, 1324 wurde ein Gemeindepfarrer in Steinau erwähnt.
Historische NamensformenBearbeiten
In erhaltenen Urkunden wurde Steinau an der Straße unter den folgenden Namen erwähnt (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[5]
- Steina (1290)
- Steinahe (1304)
- Steyna an der strasze gegin Fulde (1339)
- Stena (1361)
- Steinau (1364)
NeuzeitBearbeiten
Die Grafschaft Hanau-Münzenberg schloss sich in der Reformation zunächst der lutherischen Konfession an, ab 1597 war sie reformiert. Mit dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., 1736, fiel Steinau – zusammen mit der ganzen Grafschaft Hanau-Münzenberg – an die Landgrafschaft Hessen-Kassel, aus der Anfang des 19. Jahrhunderts das Kurfürstentum Hessen hervorging. Während der napoleonischen Zeit stand Steinau ab 1806 unter französischer Militärverwaltung, gehörte 1807–1810 zum Fürstentum Hanau und dann von 1810 bis 1813 zum Großherzogtum Frankfurt, Departement Hanau. Anschließend fiel es wieder an das Kurfürstentum Hessen zurück. Dort wurde die Stadt mit der Verwaltungsreform des Kurfürstentums Hessen von 1821, im Rahmen derer Kurhessen in vier Provinzen und 22 Kreise eingeteilt wurde, dem neu gebildeten Landkreis Schlüchtern zugeschlagen. 1866 wurde das Kurfürstentum – und damit auch Steinau – nach dem Deutsch-Österreichischen Krieg von Preußen annektiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lag Steinau in der amerikanischen Besatzungszone. Es wurde Bestandteil des Landes Hessen und mit der Gebietsreform von 1974 Bestandteil des Main-Kinzig-Kreises.
Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde amtlich in Steinau an der Straße umbenannt.[6]
EingemeindungenBearbeiten
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden Bellings, Marborn und Seidenroth am 1. Dezember 1969, Marjoß am 31. Dezember 1971[7] auf freiwilliger Basis, sowie Hintersteinau, Neustall und Ulmbach kraft Landesgesetz am 1. Juli 1974 als Stadtteile eingemeindet[8][6]. Für die Stadtteile von Steinau, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[9]
EinwohnerentwicklungBearbeiten
- 1587: 65 Schützen, 49 Spießmänner, 15 Schlachtschwerter, 9 Zimmermänner (dazu 17 Schützen und 32 Federspießer in Niederdorf)
- 1633: 245 Haushaltungen und 15 Gefreite
Anmerkungen
- 1821: Thomas Klein: Grundriß zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815–1845. Reihe A: Preußen. Band 11: Hessen-Nassau einschließlich Vorgängerstaaten. Marburg 1979, S. 115.
- 1961: 4078; mit den Orten Bellings, Marborn und Seidenroth: 5462 Einwohner
- 1970: Zahl nach der Eingemeindung von Bellings, Marborn und Seidenroth am 1. Dezember 1969
- 2012: Hessisches Landesamt für Statistik
- 1846–1967: LAGIS[5]
WirtschaftsgeschichteBearbeiten
An von der Kinzig abgeleiteten Betriebsgräben bestanden eine Hopfenmühle, eine Walkmühle, die so genannte Herrenmühle, eine Sägemühle und die Neumühle, eine Mahl- und Sägemühle. Bis ca. 1930 war ein Basaltbruch im Ohl, nördlich der Abfahrt Schlüchtern-Süd der A 66 in Betrieb. Der Turm des angegliederten Schotterwerks, der den Basaltbrecher beherbergte, ist noch heute gut von der Autobahn aus zu erkennen (50° 19′ 47,6″ N, 9° 28′ 37,16″ O ).[10]
PolitikBearbeiten
StadtverordnetenversammlungBearbeiten
Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13]
Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung 2016
Insgesamt 31 Sitze
|
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 36,3 | 11 | 44,2 | 15 | 38,8 | 13 | 41,2 | 15 | |
UBL | Unabhängige Bürgerliste | 21,9 | 7 | 10,7 | 3 | 10,9 | 4 | 15,5 | 6 | |
BGM | BÜRGER GESTALTEN MIT[14] | 41,8 | 13 | — | — | — | — | — | — | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | — | — | 40,3 | 13 | 42,7 | 14 | 43,4 | 16 | |
Linke | Die Linke | — | — | 3,1 | 1 | — | — | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | — | — | 1,7 | 1 | 7,5 | 2 | — | — | |
gesamt | 100 | 31 | 100 | 33 | 100 | 33 | 100 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 52,3 | 49,7 | 49,7 | 60,4 |
BürgermeisterBearbeiten
Der seit 2002 amtierende Bürgermeister Walter Strauch (SPD) wurde am 27. Januar 2008 im ersten Wahlgang mit 61,3 % der Stimmen wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,4 %. Bei der Bürgermeisterwahl 2014 trat der Amtsinhaber nicht mehr an. Dort standen sich Alexander Link (SPD), Mathias Lifka (CDU) und Malte Jörg Uffeln (parteilos) gegenüber. Uffeln setzte sich letztendlich im zweiten Wahlgang mit 59,15 % der Stimmen gegen Alexander Link (SPD) durch und bekleidet seit dem 1. August 2014 das Amt des Bürgermeisters.
Am 13. Juni 2017 beschloss die Stadtverordnetenversammlung die Einleitung eines Abwahlverfahrens gegen den amtierenden Bürgermeister Malte Jörg Uffeln. Anlass hierfür sind Nazi-Vorwürfe im Zusammenhang mit einem Buchgeschenk und einer hochumstrittenen Widmung.[15] Der Main-Kinzig-Kreis verhängte als Disziplinarverfügung am 8. September 2017 eine Geldbuße in Höhe von 1000 Euro gegen Malte Jörg Uffeln.[16] Das Abwahlverfahren scheiterte an der Ablehnung durch 66,6 % der Wähler am 24. September 2017, sodass Malte Jörg Uffeln weiter im Amt bleibt.[17]
StädtepartnerschaftenBearbeiten
Städtepartnerschaften bestehen mit folgenden Städten:
- Welsberg-Taisten in Südtirol (Italien), mit Steinau an der Straße, seit 26. November 1988
- Szederkény (Ungarn), mit dem Ortsteil Ulmbach, seit 3. Oktober 1988
- Sarród (Ungarn), mit dem Ortsteil Sarrod, seit 24. Juni 2000
- Naszály (Ungarn), mit dem Ortsteil Hintersteinau, seit 1. Juni 2002
WappenBearbeiten
Blasonierung: „In Blau auf grünem Schildgrund stehend eine weißgekleidete goldhaarige, goldgekrönte und silbernimbierte Frau, links unter der Krone hervortretend ein schalartiges schmales rotes Tuch bis zur Hüfte tragend, in der rechten ausgestreckten offenen Hand ein sechsspeichiges goldenes Wagenrad, in der linken ein silbernes Schwert haltend, die Spitze den Boden berührend, rechts begleitet von einem Schildchen, darin in Gold drei rote Sparren, links von fünf wellenpfahlweise gestellten fünfzackigen goldenen Sternen.“
Wappenerklärung: Das Wappen zeigt die Schutzpatronin der Stadt, die heilige Katharina. Sie gilt als Patronin der Wagner, Müller, Jungfrauen, Mädchen, Studenten, Schüler, Bibliothekare und der Gelehrten, aber auch der Töpfer (Steinau war seit dem Mittelalter ein bedeutender Töpferort). In den Händen hält sie ein Rad und ein Schwert, die Werkzeuge ihres Martyriums. In den meisten Darstellungen der heiligen Katharina ist das Rad zerbrochen, nicht jedoch im Steinauer Wappen. Der kleine Wappenschild ist der der Grafen von Hanau, zu deren Ländereien Steinau lange Zeit gehörte, zeitweilig sogar Sitz der Obergrafschaft und kurzfristig Hanauische Residenz war. Die Bedeutung der fünf Sterne ist unbekannt.
Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten
Steinau liegt an der Deutschen Märchenstraße und an der Deutschen Fachwerkstraße.
TheaterBearbeiten
Steinau beherbergt das Marionettentheater „Die Holzköppe“.
MuseenBearbeiten
- Brüder Grimm-Haus, Gedenkstätte an die Brüder Grimm im ehemaligen Amtshaus, in dem Jacob Grimm und Wilhelm Grimm in ihrer Kindheit von 1791 bis 1796 lebten.
- Museum Steinau (...das Museum an der Straße)
- Das Schloss-Museum
- Geschichtsverein Steinau – Historische Sammlung
- Privatmuseum für historische Gebrauchsgüter
BauwerkeBearbeiten
- Schloss Steinau
- Historischer Stadtkern mit zahlreichen Gässchen und vielen gut erhaltenen Fachwerkbauten.
- Stadtmauer mit den Wehrtürmen sowie Reste der ehemaligen Landwehr mit vier Warten (Wanderweg): Marborner Warte und Ohlwarte liegen nördlich der Stadt, Bellinger Warte und Seidenröther Warte (Rekonstruktionsbauten) südlich.
- Amtshaus (erbaut 1562), ehemaliger Verwaltungssitz der hanau-münzenbergischen bzw. hanauischen Amtmänner des Amtes Steinau, heute Brüder-Grimm-Haus Steinau.
- Katharinenkirche, erbaut im 13. Jahrhundert. Bei archäologischen Grabungen im Innern der Kirche wurden Reste älterer Bauten gefunden, die zeitlich noch weiter zurückreichen.
- Reinhardskirche, evangelischer Barockbau von Christian Ludwig Hermann (1725–1731)
- Von-Welsberg-Kapelle (auf dem Friedhof, erbaut 1616)
Regelmäßige VeranstaltungenBearbeiten
- Jockes-Markt
- Katharinenmarkt[18]
- Märchen-Sonntag
- Steinauer Puppenspieltage[19]
- Weihnachtsmarkt
- Kinzigtal total
Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten
WirtschaftsstrukturBearbeiten
Steinaus Wirtschaft wird von Betrieben aus den Bereichen Gummi und Kunststoffe, Chemie, Elektrotechnik und Holzverarbeitung sowie Mechanik bestimmt. Auch der Fremdenverkehr ist nicht ohne wirtschaftliche Bedeutung; jährlich werden etwa 10.000 Übernachtungen registriert. Der Stadtteil Ulmbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort[20].
VerkehrBearbeiten
StraßeBearbeiten
Die BAB 66 ersetzt in ihrer Funktion heute die mittelalterliche Via Regia als Fernstraßenverbindung durch das Kinzigtal von Frankfurt in Richtung Osten.
EisenbahnBearbeiten
Die Kinzigtalbahn führt durch Steinau an der Straße. Im Stunden-Takt halten Regional-Express-Züge nach Fulda und Frankfurt am Main.
BildungBearbeiten
In Steinau befindet sich die Brüder-Grimm-Schule als Grund-, Haupt- und Realschule. Daneben gibt es noch Zwergschulen in Hintersteinau und Ulmbach (Bilzbergschule). In Hintersteinau werden alle vier Jahrgangsstufen in einer Klasse unterrichtet. Die Grundschule in Uerzell wurde zum Schuljahresbeginn 2012/2013 geschlossen,[21] die Grundschule in Marjoß zum Schuljahresbeginn 2019/2020.[22]
Freizeit- und SportanlagenBearbeiten
- Freibad, mit Planschbecken für kleine und Sprungturm für große Kinder, zwei Wasserrutschen
- Tennisplatz
- zwei Fußballplätze
- drei Reitanlagen
- Angelmöglichkeiten
- Stausee mit Tretbootverleih
- Erlebnispark Steinau an der Straße
- Kletterwald Steinau
- 90-Stufen-Weg oberhalb der Teufelshöhle zum Bergweiher: Naturbelassener kleiner See mit Seerosen, Schilfgras, Libellen und Fröschen
- Durch die Stadt läuft der Hessischen Radfernweg R3 (Rhein-Main-Kinzig-Radweg). Er führt unter dem Motto Auf den Spuren des Spätlesereiters. entlang von Rhein, Main und Kinzig über Fulda nach Tann in der Rhön.
Staatliche EinrichtungenBearbeiten
- Stützpunkt der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk[23] und der THW-Jugend
PersönlichkeitenBearbeiten
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
- Melchior Kling (1504–1571), Jurist und Rechtswissenschaftler
- Karl Reinhard Müller (1774–1861), Mathematiker und Ehrenbürger Marburgs.
- Johannes Menge (1788–1852), Geologe und Mineraloge, tätig in Australien
- Heinrich Carl Breidenstein (1796–1876), Komponist und Musikgelehrter
- Wilhelm Wagner (1843–1880), Altphilologe und Shakespeare-Forscher
- Ulrich Pothast (* 1939), Philosoph
Persönlichkeiten, die in dieser Stadt gewirkt habenBearbeiten
- Otto Brunfels (1488–1534), Botaniker
- Jacob Grimm (1785–1863), Sprach- und Literaturwissenschaftler
- Wilhelm Grimm (1786–1859), Sprach- und Literaturwissenschaftler
- Ludwig Emil Grimm (1790–1863), Maler und Kupferstecher
- Thomas Adolph (1890–1963), Erfinder des Stanzautomaten
- Karl Magersuppe (1900–1981), Marionettentheaterbesitzer und -spieler, Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
LiteraturBearbeiten
- Ernst Hartmann: Geschichte der Stadt und des Amtes Steinau an der Straße. Steinau 1971.
- Willi Klein: Zur Geschichte des Mühlenwesens im Main-Kinzig-Kreis = Hanauer Geschichtsblätter 40. Hanau 2003, S. 87ff.
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 374f.
- Regenerus Engelhard: Erdbeschreibung der Hessischen Lande Casselischen Antheiles mit Anmerkungen aus der Geschichte und aus Urkunden erläutert. Teil 2. Cassel 1778, ND 2004, S. 800.
- Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Marburg 1926, S. 454.
- Christine Wittrock: Saubere Geschäfte, weiße Westen und Persilscheine. Die Geschichte der Seifenfabriken in Schlüchtern und Steinau seit 1825. Hanau 2002. ISBN 978-3-928100-90-8
- Literatur über Steinau an der Straße in der Hessischen Bibliographie
WeblinksBearbeiten
- Offizielle Website der Stadt Steinau an der Straße
- Steinau an der Straße, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Steinau an der Straße bei curlie.org (ehemals DMOZ)
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerungsstand am 31.12.2019 (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Siehe: Steinau.
- ↑ Stadtgeschichte. Geschichtsverein Steinau e. V., abgerufen am 27. Februar 2021.
- ↑ Theodor Ruf: Hanau und Rieneck. Über das wechselhafte Verhältnis zweier benachbarter Adelsgeschlechter im Mittelalter. In: Neues Magazin für Hanauische Geschichte, 8. Bd., Nr. 6, S. 300–311 (304).
- ↑ a b Steinau an der Straße, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. Juni 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 376, 277 und 385.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 29. November 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 48, S. 1917, Punkt 1571; Abs. 2. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
- ↑ Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Gelnhausen, Hanau und Schlüchtern und der Stadt Hanau sowie die Rückkreisung der Städte Fulda, Hanau und Marburg (Lahn) betreffende Fragen (GVBl. 330–26) vom 12. März 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 9, S. 149, § 13 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,0 MB]).
- ↑ Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Steinau, abgerufen im Februar 2021.
- ↑ Norbert Schubert: Ohlbruch. auf brexp.de. (Stand 23. Februar 2013; abgerufen am 13. September 2013.)
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011 (Memento vom 8. Februar 2018 im Internet Archive)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006 (Memento vom 8. Februar 2018 im Internet Archive)
- ↑ BGM im Internet
- ↑ Wegen "Führer"-Widmung: Steinau beschließt Abwahlverfahren gegen Bürgermeister – hessenschau.de (Memento vom 28. November 2017 im Internet Archive)
- ↑ Geldstrafe für Fehlverhalten: "Führer"-Widmung kostet Steinauer Bürgermeister 1.000 Euro
- ↑ http://www.hessenschau.de/politik/nach-positiven-buergerentscheid-steinaus-buergermeister-will-dialog-mit-kritikern,steinau-uffeln-entscheid-100.html Weiter im Amt trotz Hitler-Widmung: Steinaus Bürgermeister will Dialog mit Kritikern
- ↑ Katharinenmarkt
- ↑ Steinauer Puppenspieltage
- ↑ Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung: 81. Sitzung des Fachausschusses für Kurorte, Erholungsorte und Heilbrunnen in Hessen vom 13. Oktober 2015. Staatsanzeiger für das Land Hessen 7/2016 Seite 218
- ↑ Kreisausschussvorlage Betr.: Schulentwicklungsplan für die allgemeinbildenden Schulen des Main-Kinzig-Kreises, Teil A / Fortschreibung 2012-2017
- ↑ Grundschule Marjoß wird geschlossen - Vorsprung Online
- ↑ Ortsverband Steinau. des Technisches Hilfswerks