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Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005/Hammerwurf der Frauen

Der Hammerwurf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 wurde am 10. und 12. August 2005 im Olympiastadion der finnischen Hauptstadt Helsinki ausgetragen.

10. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 35 Athletinnen aus 24 Ländern
Austragungsort Finnland Helsinki
Wettkampfort Olympiastadion Helsinki
Wettkampfphase 10. August (Qualifikation)
12. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Goldmedaille Yipsi Moreno (Kuba CUB)
Silbermedaille Tatjana Lyssenko (Russland RUS)
Bronzemedaille Manuela Montebrun (Frankreich FRA)
Das Olympiastadion in Helsinki im Mai 2005

Ihren dritten Weltmeistertitel in Folge errang die die Kubanerin Yipsi Moreno, die außerdem bei den Panamerikanischen Spielen 1999 den zweiten Platz belegt hatte. Silber ging an die russische Weltrekordinhaberin Tatjana Lyssenko. Wie schon bei den Weltmeisterschaften 2003 und den Europameisterschaften 2002 gab es für die Französin Manuela Montebrun wieder Bronze.

Bestehende Rekorde Bearbeiten

Weltrekord 77,06 m Russland  Tatjana Lyssenko Moskau, Russland 15. Juli 2005[1]
Weltmeisterschaftsrekord 75,20 m Rumänien  Mihaela Melinte WM 1999 in Sevilla, Spanien 21. August 1999

Der bestehende WM-Rekord wurde bei diesen Weltmeisterschaften nicht eingestellt und nicht verbessert.

Doping Bearbeiten

In dieser Disziplin gab es einen Dopingfall.

Der Russin Olga Kusenkowa wurde ihr Sieg im März 2013 wegen Dopingvergehens aberkannt.[2]

Auch die nun auf den zweiten Platz vorgerückte Tatjana Lyssenko, ebenfalls aus Russland, die später mehrfach wegen nachgewiesener Verstöße gegen die Antidopingbestimmungen Sperren hinzunehmen hatte[3][4], stand laut russischer Medienberichte im Verdacht, hier in Helsinki gedopt gewesen zu sein.[5] Ihr Resultat von diesen Weltmeisterschaften wurde jedoch nie aberkannt, dieser Verdacht blieb folgenlos.

Benachteiligt wurden in erster Linie folgende vier Athletinnen:

  • Yipsi Moreno, Kuba – Sie durfte ihre Silbermedaille erst mit einer Verspätung von acht Jahren gegen die Goldmedaille austauschen.
  • Manuela Montebrun, Frankreich – Sie erhielt ihre Bronzemedaille erst mit achtjähriger Verspätung und konnte nicht an der Siegerehrung teilnehmen.
  • Clarissa Claretti, Italien – Ihr hätten im Finale als achtplatzierter Werferin drei weitere Versuche zugestanden.
  • Natalija Solotuchina, Ukraine – Sie wäre über ihre Platzierung in der Qualifikation im Finale startberechtigt gewesen.

Legende Bearbeiten

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

– verzichtet
x ungültig

Qualifikation Bearbeiten

35 Teilnehmerinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug betrug 70,00 m. Fünf Athletinnen übertrafen diese Marke (hellblau unterlegt). Das Finalfeld wurde mit den sieben nächstplatzierten Sportlerinnen auf zwölf Werferinnen aufgefüllt (hellgrün unterlegt). So reichten für die Finalteilnahme schließlich 66,73 m.

Gruppe A Bearbeiten

10. August 2005, 14:00 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Yipsi Moreno Kuba  Kuba 72,67 72,67 – –
2 Tatjana Lyssenko Russland  Russland 71,14 71,14 – –
3 Kamila Skolimowska Polen  Polen 70,28 69,26 70,28 –
4 Mihaela Melinte Rumänien  Rumänien 68,31 67,83 68,31 66,63
5 Clarissa Claretti Italien  Italien 68,21 63,06 68,21 66,39
6 Zhang Wenxiu China Volksrepublik  Volksrepublik China 66,73 x 66,73 x
7 Natalija Solotuchina Ukraine  Ukraine 66,36 65,49 66,36 66,27 eigentlich für das Finale qualifiziert
8 Darja Ptschelnik Belarus  Belarus 65,54 x x 65,54
9 Berta Castells Spanien  Spanien 65,50 x 63,56 65,50
10 Éva Orbán Ungarn  Ungarn 64,26 x 64,26 64,10
11 Sini Pöyry Finnland  Finnland 64,24 x 64,24 x
12 Bethany Hart Vereinigte Staaten  USA 63,97 63,97 61,95 x
13 Cecilia Nilsson Schweden  Schweden 62,27 x 60,24 62,27
14 Betty Heidler Deutschland  Deutschland 61,91 x x 61,91
NM Jennifer Dahlgren Argentinien  Argentinien ogV x x x
Kathrin Klaas Deutschland  Deutschland x x x
Jekaterina Koroschik Russland  Russland x x x

In der Qualifikation aus Gruppe A ausgeschiedene Hammerwerferinnen:

  •  
    Berta Castells
    Rang neun mit 65,50 m
  •  
    Éva Orbán
    Rang zehn mit 64,26 m
  •  
    Betty Heidler
    Rang vierzehn mit 61,91 m
  •  
    Jennifer Dahlgren
    ohne gültigen Versuch
  •  
    Kathrin Klaas
    ohne gültigen Versuch

Gruppe B Bearbeiten

 
Ivana Brkljačić erreichte als Siebte der Qualifikationsgruppe B mit 65,63 m nicht das Finale

10. August 2005, 15:40 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) Anmerkung
1 Manuela Montebrun Frankreich  Frankreich 71,63 68,64 71,63 –
2 Iryna Sekatschowa Ukraine  Ukraine 68,55 67,08 68,55 x
3 Susanne Keil Deutschland  Deutschland 67,82 67,82 x x
4 Erin Gilreath Vereinigte Staaten  USA 67,41 67,41 63,15 65,19
5 Candice Scott Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 66,85 66,85 64,99 59,70
6 Wolha Zander Belarus  Belarus 66,07 x x 66,07
7 Ivana Brkljačić Kroatien  Kroatien 65,63 65,63 63,62 65,32
8 Amber Campbell Vereinigte Staaten  USA 65,48 61,20 65,48 61,43
9 Stiliani Papadopoulou Griechenland  Griechenland 64,99 64,23 64,99 61,68
10 Jennifer Joyce Kanada  Kanada 64,34 61,88 x 64,34
11 Shirley Webb Vereinigtes Konigreich  Großbritannien 64,16 x 64,16 63,91
12 Eileen O’Keeffe Irland  Irland 64,09 x 64,09 63,71
13 Yunaika Crawford Kuba  Kuba 63,79 x 63,79 x
14 Yuka Murofushi Japan  Japan 62,83 56,43 62,83 x
15 Amarilys Alméstica Puerto Rico  Puerto Rico 56,66 56,66 x x
NM Gu Yuan China Volksrepublik  Volksrepublik China ogV x x x
Ester Balassini Italien  Italien x x x
DOP Olga Kusenkowa Russland  Russland für das Finale zugelassen

Finale Bearbeiten

12. August 2005, 19:50 Uhr

Platz Name Nation Resultat (m) 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m) 4. Versuch (m) 5. Versuch (m) 6. Versuch (m)
1 Yipsi Moreno Kuba  Kuba 73,08 70,39 x 70,88 71,26 73,08 73,04
2 Tatjana Lyssenko Russland  Russland 72,46 x 70,30 68,44 68,92 72,46 71,68
3 Manuela Montebrun Frankreich  Frankreich 71,41 67,92 68,93 66,99 71,41 71,02 70,80
4 Zhang Wenxiu China Volksrepublik  Volksrepublik China 69,82 68,16 65,90 68,31 69,82 66,68 68,53
5 Iryna Sekatschowa Ukraine  Ukraine 69,65 69,65 67,26 67,59 68,62 68,08 68,15
6 Kamila Skolimowska Polen  Polen 68,96 68,96 67,14 68,76 68,34 67,01 x
7 Candice Scott Trinidad und Tobago  Trinidad und Tobago 66,55 66,55 63,16 63,79 x x 63,32
8 Clarissa Claretti Italien  Italien 64,76 x 64,28 64,76 eigentlich zu drei weiteren Würfen berechtigt
9 Erin Gilreath Vereinigte Staaten  USA 64,54 64,54 64,01 63,38 nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
10 Mihaela Melinte Rumänien  Rumänien 64,31 64,31 x 63,94
11 Susanne Keil Deutschland  Deutschland 63,25 x x 63,25
DOP Olga Kusenkowa Russland  Russland
  •  
    Tatjana Lyssenko – eine nach Bekanntwerden von möglichen Verstößen gegen die Antidopingbestimmungen auch bei dieser Veranstaltung[3] umstrittene Vizeweltmeisterin
  •  
    Nach den Weltmeisterschaften 2003 und den Europameisterschaften 2002 zum dritten Mal Bronze für Manuela Montebrun
  •  
    Zhang Wenxiu wurde Vierte
  •  
    Kamila Skolimowska, 2000 Olympiasiegerin und 2002 Vizeeuropameisterin, erreichte Platz sechs

Video Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten

  1. ↑ Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Hammer throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 30. Januar 2022
  2. ↑ Russisches Trio für zwei Jahre gesperrt, Focus Online, 2. April 2013, focus.de; abgerufen am 15. Oktober 2020
  3. ↑ a b Doping Rule Violation, World Athletics, worldathletics.org, 19. Mai 2008 (englisch); abgerufen am 15. Oktober 2020
  4. ↑ IOC sanctions Tatyana Lysenko for failing anti-doping test at London 2012, olympic.org, 11. Oktober 2016 (englisch); abgerufen am 15. Oktober 2020
  5. ↑ Olympic hammer champion Beloborodova of Russia suspended, mailOnline, 5. April 2016, dailymail.co.uk (englisch); abgerufen am 15. Oktober 2020
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