Diskussion:Al-Quds-Tag/Archiv/1

Letzter Kommentar: vor 4 Jahren von BaneshN. in Abschnitt Weblinks

Fragwürdige Behandlung der (angeblichen) Holocaust-Aussage von Ahmedinijad am al-quds-tag 2009

Die westliche Interpretation der Aussage ist durchaus diskutierbar, wenn man den genauen Wortlaut der Rede (bzw der engilschen Übersetzung derselben, die öffentlich zugänglich ist) liest, so liegt eher nahe, dass mit dem Mythos die von den Israelis/Juden stets vorgebrachte Behauptung gemeint ist, dass Palästina von Gott den Juden versprochen wurde (vereinfacht gesagt, eben diese Stelle des Alten Testaments, die von den fanatischen Juden stets als Rechtfertigung für die Siedlungsaktvität und die Vertreibung der Araber aus Palästina verwendet wird). Im Sinne einer möglichst objektiven Behandlung der Rede wäre ein Zitat aus der englischen Übersetzung nicht schlecht, sowie ein Verweis auf diese, anstelle eines Verweises auf die Süddeutsche Zeitung. Für nähere Informationen über die verschiedenen Auslegungsmöglichkeiten siehe zB auch www.aljazeera.com. (nicht signierter Beitrag von 86.59.104.218 (Diskussion | Beiträge) 13:02, 22. Sep. 2009 (CEST))

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Bisschen Wenig, oder?

Dafür das in diesem Artikel die Deportation von 3 Millionen behandelt wird, ist er sehr kurz! Die genauen Anfänge, die Ünterstützer, die Gegner etc. wären interessant! [Hubber]

- Dafür, dass Sie anscheinend keine Ahnung haben, verlangen Sie etwas zu viel. Der Quds-Tag fordert einen Regime-Wechsel in Palästina, so wie es einen RegimeWechsel im Burenstaat gegeben hat. Damals wurden auch nicht alle weißen "deportiert".

Leider gibt es keinen Nelson Mandela, weder bei den arabischen Muslimen noch bei den jüdischen Juden. Die Toilettenbenutzung wird auch nicht nach Arabern und Juden getrennt. Das kann man wohl so nicht vergleichen. Es wird nach Mann und Frau getrennt. Da verläuft die Grenze. Abgesehen davon möchte ich mir das "Staats-Regime" der Hamas auch nicht wirklich vorstellen, obwohl ich einen Palästinenserstaat befürworte.

Das 1-Auge um 1-Auge Erhaltungs-Gesetz der jüdischen Religion bedeutet doch im Grunde nicht über-zu-reagieren und der auf Expansion ausgerichtete aber im Innenverhältnis friedlich-konforme Islam wird exsessiv zu einer Tod und Schrecken verbreitenden Religion gegenüber frei bzw andersgläubigen Menschen umfunktioniert. Da muß sich keiner wundern, wenn es zu Exzessen kommt. Das ist damit vorprogramiert.

Die Grundsubstanz des Islam und des Judentums wird meiner Ansicht durch das Handeln der Gläubigen konterkariert. Das kann bös enden und anders als von den religiösen Schrebergärtnern geträumt. Ich befürworte das Vorgehen Obamas.

Eigentlich muß es hier schlicht um Landbesitz gehen, Wasserrechte und alte Tempel- und/oder um den Machterhalt alter Männer und nicht um rassistische Unterdrückung und einer daraus bewußt herbeigeredeten Befreiungs-theologischen Revolution seitens der muslimischen Massen, wie dies hypnotisch suggeriert wird. Überhaupt verstehe ich die Verunglimpfung durch den iranischen Staat gegenüer der Juden in dieser Geschichte nicht. Warum verteidigen sie die palästinensischen Araber und nichtr die türkischen Kurdenstämme. -- JB 03:00, 21. Sep. 2009 (CEST)

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Primärquelle

Mir erscheint es sinnvoll, diese einzufügen, besonders bei einem so lebhaft diskutierten Thema.--95.223.248.105 17:04, 13. Apr. 2010 (CEST)

"Vom Feinsten" ist die Propaganda eines autoritären Regimes sicher nicht. --הגאנק Diskussion 23:39, 16. Apr. 2010 (CEST)
das ist ja eigentlich blödsinnig, was ihr hier macht. die israelische quelle "hagalil" bezieht sich ja in ihrem bericht auf die iranische staats-zeitung "ettelat", in dem aus der rede khomeinis wörtlich zitiert wird. also das heißt, aus eurer (hagenek und benson) sicht man darf ruhig man khomeini zitieren, aber es muss auf einer pro-israel-website stehen und entsprechend kommentiert sein. diese aufassung widerspricht der idee eines lexikons, in welchem der leser sich selbst eine meinung bildet, was propaganda ist und was nicht.--95.223.248.105 17:48, 19. Apr. 2010 (CEST)
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Die Freiheit

Im Artikel der Partei steht das sie bislang von seiten der Politikwissenschaft nicht konkret einer (bestimmten) politischen Orientierung/Ausrichtung zugeordnet werden konnte, die Etikettierung "Rechtspopulistisch" wird ausschließlich von Kritikern und Gegnern dieser jungen Parteien gebraucht, daher erscheint es als angemessen diese Attributierung zu entfernen.--ProgessiverAkteur 12:33, 26. Dez. 2011 (CET)

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Neutralität

Ich habe das Gefühl, dass dieser Artikel nicht ganz neutral ist. Daher habe ich einige Worte geändert und eines der Bilder gelöscht, denn sonst könnte man den Artikel auch "Gegendemosntration gegen den al-Qudstag" nennen.--Grafite (Diskussion) 13:06, 7. Okt. 2012 (CEST)

Der ganze Artikel muss vermutlich überarbeitet werden. Von NPOV keine Spur. --Takustr (Diskussion) 06:03, 20. Jun. 2014 (CEST)

Was genau meinst du? --Berichtbestatter (Diskussion) 10:53, 20. Jun. 2014 (CEST)
Wie hier in verschiedenen Kommentaren dargestellt, wird im Artikel der Eindruck vermittelt, der "Al-Quds-Tag" sei eine bösartige und antisemitische Veranstaltung. Ungenaue bzw. offensichtlich nicht neutrale Quellen wie z.B. die Süddeutsche oder das American Jewish Commiteewerden benutzt, um den (prominenten oder weniger prominenten) Teilnehmern antisemitische Äusserungen in den Mund zu legen, und somit den eigentlichen Sinn und Zweck des "Al-Quds-Tages" (Befreiung Palästinas) zu denaturieren, der in einem solchen Artikel nach NPOV ja vordergründig herauszuarbeiten ist. --Takustr (Diskussion) 16:38, 20. Jun. 2014 (CEST)
Ich bezweifle, dass du das belegen kannst. Es handelt sich wohl eher um deine private Meinung. Der Artikel ist bestens belegt, es wird nichts suggeriert, sondern es werden Fakten dargestellt. Die SZ als neutrale Quelle anzuzweifeln halte ich für, vorsichtig gesagt, sehr gewagt, sie ist bei weitem auch nicht die einzige. Deshalb kommt der Baustein wieder raus. Im Übrigen ist keineswegs "vordergründig" der von Seiten der Veranstalter vorgeblich intendierte "Sinn und Zweck" darzustellen, sondern sehr wohl auch relevante öffentliche Kritik. --Berichtbestatter (Diskussion) 17:50, 20. Jun. 2014 (CEST)
Dass das American Jewish Commitee keine neutrale Quelle zum Thema "Al-Quds-Tag" ist muss ich nicht belegen. Und dass der Artikel versucht das Fest als antisemitische Veranstaltung darzustellen auch nicht, das ist für jeden unvoreingenommen (sprich NPOV) denkenden Leser offensichtlich. --Takustr (Diskussion) 22:14, 21. Jun. 2014 (CEST)
Der Artikel stellt mit seriösen Belegen Fakten dar, die auch als solche in der Presse rezipiert werden. Es wird nirgends behauptet, da bisher nicht mit seriösen Quellen belegbar, dass es eine antisemitische Veranstaltung ist, sondern nur, dass auf diesen Veranstaltungen auch antisemitische Äußerungen getätigt werden. Sollten sich solche Quellen finden, sieht das wieder anders aus. Diese werden auch in der neutralen Presse wahrgenommen. Die von dir angeführte Quelle mag parteiisch sein, ist aber durchaus seriös und gibt nichts von der sonstigen Rezeption Abweichendes wieder.--Berichtbestatter (Diskussion) 10:40, 22. Jun. 2014 (CEST)
Nachtrag: Die seriösen Quellen berichten von klaren islamistischen, antidemokratischen, antizionistischen und auch explizit antisemitischen Tendenzen. Das gehört dann auch in den Artikel. Meiner Meinung nach könnte man bei der Quellenlage fast explizit schreiben, dass die Veranstaltung selbst eine antisemitische ist, aber da mir keine solche Bezeichnung in seriösen Quellen bekannt ist, wäre das Theoriefindung und gehört nicht rein. Es wäre zu überlegen, ob von einer "islamistischen" Veranstaltung gesprochen werden kann. Quelle ist jedenfalls bei weitem nicht nur das AJC. --Berichtbestatter (Diskussion) 12:36, 22. Jun. 2014 (CEST)
Ich bitte meine Beteiligung als Unregistrierter zu entschuldigen, aber bzgl. der Schilderungen zum al-Quds-Tag 2014 habe ich schon Zweifel an der Neutralität. Ich habe an den Umzug mehr oder weniger teilgenommen (wollte prüfen inwiefern es zu antisemitischen Äußerungen kommt). Ich persönlich habe keine antisemitischen Äußerungen wahrgenommen (die Worte "Kindermörder Israel" fielen oft. Da kann man über einen antisemitischen Zusammenhang streiten, es gilt aber den Zusammenhang mit dem damals laufenden Militäreinsatz Israels zu beachten). Auffallend war, dass sich die Veranstalter in ein positives Licht rücken wollten. So wurde immer wieder dazu aufgerufen Parolen auf deutsch zu äußern (wurde weitgehend eingehalten) und als Demonstrationsorder wurden mehrheitlich Frauen eingesetzt. Persönliche Erfahrungen von Beteiligten (also mir) sind aber gar nicht nötig, um die Neutralität des Abschnittes anzuzweifeln. Dafür genügt ein Studium der zitierten Quellen. Der Zeit-Artikel ist relativ wertlos, da er sich im Wesentlichen auf den, ebenfalls als Quelle angegebenen, Artikel der Berliner Zeitung und auf einen Artikel des Tagesspiegels beruft. Im Artikel der Berliner Zeitung steht der Satz "Die befürchteten organisierten antisemitischen Massensprechchöre blieben weitgehend aus". Der Artikel scheint das Gegenteil zu suggerieren. Das es zum Ausruf "Israel vergasen" kam, wird im Tagesspiegel erwähnt. Die ebenfalls die Demo dokumentierende Berliner Zeitung hat dies nicht gehört. Im Tagesspiegel wird von 20-30 Personen, welche diese Worte skandiert haben gesprochen und diese sollen, laut Tagesspiegel, nach kurzer Zeit von den anderen Demonstranten aufgefordert wurden sein, dies zu unterlassen. Also die im Abschnitt suggerierten antisemitischen Tendenzen können durch die besten vorliegenden Quellen (Berliner Zeitung und Tagesspiegel) nicht bestätigt werden, viel eher wird dieser Mutmaßung widersprochen. Nochmal meine persönliche Meinung: Mir erschien die Demo gut orchestriert gewesen zu sein. Es wurde sehr darauf geachtet, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Was die wirkliche Meinung der dort Demonstrierenden war, kann ich nicht abschätzen. In einzelnen persönlichen Gesprächen erschienen sie mir nicht als fanatische Antisemiten (wobei ich anmerken muss das mir anzusehen ist, dass ich nicht aus ihrem "Kulturkreis" komme) --2A02:8109:A1C0:24C:FC52:FF22:A307:AEB1 00:06, 1. Okt. 2014 (CEST)
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Datum

Es wäre hilfreich, zu erfahren, wie das Datum des Al-Quds-Tags festgelegt wird. --88.70.187.4 09:58, 24. Jan. 2018 (CET)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 12:52, 3. Nov. 2019 (CET)

Hintergrund

Meine Änderung vom 6. Jun. 2018 17:56 wurde rückgängig gemacht, weil Sargoth einige Punkte darin kritisiert. Unteranderem dass "die Islamische Welt über die Unterzeichnung des Camp-David Abkommens ... schockiert" war. Auch wenn der Camp-David Abkommen als Friedensabkommen gefeiert wurde und die Könige arabischer Staaten zu Israel standen, war die muslimische Bevölkerung schockiert, weil man nicht mit Israel verhandeln wollte, weil diese die Palästinenser unterdrückt. Der Abkommen hat auch nicht zum Frieden beigetragen. Im Gegenteil. Es wurden noch mehr Palästinenser vertrieben in den von Israel seit 1967 besetzten Gebieten durch illegalen Siedlungsbau. Sargoth gefällt auch nicht die Formulierung "Befreiung Jerusalems". Es ist eine Befreiung von der Unterdrückung der Palästinenser. Ich hoffe, dass jetzt klarer ist, was ich meinte. Ich würde dann dementsprechend dies dann so erläutern.

War eh schon klar. Ich meine, du hast den Namen eines Schwerts, mit dem Mohammed einen politischen Gegner ermordete. Ich denke, deine Bearbeitungen spiegeln deine persönliche Ansicht, was sich auch dadurch manifestiert, dass du völlig beleglos agierst. In dieser Form ist das hier nicht erwünscht: wir schreiben, was Wissenschaftler und Fachleute denken und publizieren, nicht, was wir so empfinden oder so mal gehört haben. Grüße −Sargoth 21:14, 6. Jun. 2018 (CEST)
Und welche sind die wissenschaftlichen Studien, die umseitig zitiert werden? Und welche sind die Wissenschaftler und Fachleuchte, auf die der Artikel referiert? --BaneshN. (Diskussion) 10:11, 18. Okt. 2019 (CEST)
Der vorherige ganze Abschnitt Hintergrund berufte sich auf ein einzigen Artikel einer pro-zionistische Seite. DAS ist sehr perspektivistisch. Ich hatte meine Bearbeitung belegt unteranderem mit diesem Artikel. Wenn du einverstanden bist, kann man zu meiner Veränderung dazu schreiben, warum die Muslime schockiert waren und statt "Befreiung Jeruslames" schreibt man "Befreiung von der Unterdrückung" oder so ähnlich. Zudem spielt mein Benutzername hier keine Rolle. --Zulfiqar497 (Diskussion) 21:40, 6. Jun. 2018 (CEST)
Verzichte auf weitere Verstöße gegen WP:NPOV und beachte WP:WWNI Punkt 3! --Gustav (Diskussion) 21:47, 6. Jun. 2018 (CEST)
Ich habe hier ein Vorschlag wie der Abschnitt Hintergrund aussehen könnte. --Zulfiqar497 (Diskussion) 13:11, 7. Jun. 2018 (CEST)
Siehe WP:Zitate! Das Chomeini-Geschwätz braucht nicht noch weiter ausgebreitet zu werden. Inhaltlich ist der Kram m.E. in dem Abschnitt schon hinreichend umschrieben. --Gustav (Diskussion) 13:26, 7. Jun. 2018 (CEST)
Ich denke, deine Bearbeitung spiegeln deine persönliche Ansicht, was sich auch dadurch manifestiert, dass du ein Zitat als "Chomeini-Geschwätz" abtust. Wenn der Zitat zu lang war, habe ich den in meinem Vorschlag gekürzt. Zudem ist es gerade bei politischen Themen sehr wichtig nicht nur den Text zu umschreiben, sondern auch entsprechende Personen zitieren zu können, was auch der englischsprachige Wikipedia-Artikel zu diesem Thema macht. --Zulfiqar497 (Diskussion) 14:38, 7. Jun. 2018 (CEST)
Einschub: Mit „Geschwätz“ ist die Propaganda des greisen Fanatikers [2] noch milde umschrieben, liebes „ Schwert des Islam“, und was die „persönliche Ansicht“ betrifft, sprechen Deine Aktionen [3] (und der Name Deines Kontos) ja eine beängstigend-eindeutige Sprache, mit der Du innerhalb WPs sicher nicht reüssieren wirst. --Gustav (Diskussion) 15:39, 7. Jun. 2018 (CEST)
Meiner Ansicht nach ist das Zitat von Chomeini auch ausreichend. Was noch prägnanter formuliert werden könnte, ist die Tatsache, dass der propagandistische Erfolg ausblieb und die vom Iran finanzierten Demonstrationen in einigen westlichen und asiatischen Zentren zwar sicherlich mit überprotionalen antisemitischen Ausfällen einhergehen und damitPublizität generieren, aber von nichtiranischen Moslems ignoriert werden, siehe BBC-Artikel von 2013. Eine politische Analyse, also inwieweit der Errichtung eines äußeren Feindbilds vom inneren Zerfall ablenken soll, wäre auch hilfreich. Grüße −Sargoth 15:22, 7. Jun. 2018 (CEST)
Was denkst du, wieviele iranische Muslims diesen Tag erst ignorieren? Sicher ein paar zig Millionen. Siehe: Dario Intini, The Politics of National Celebrations in post-revolutionary Iran, Leiden University, 2015, S. 55: „In fact, during many rallies since 2003 held at Tehran University calling for a more democratic system, many students declared that “the Arab-Israeli dispute is ‘nothing to do with us’” and that the government should “forget about Palestine [and] think of us”167. Und die "politische Analyse" klingt doch sehr nach OR und zwar nach einer solchen, bei der erst das Ergebnis fest steht und dann recherchiert wird. --BaneshN. (Diskussion) 15:44, 18. Okt. 2019 (CEST)
Ja, das kann ergänzt werden. Hier übrigens noch ein interessanter Link der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus für 2017 [4]--Gustav (Diskussion) 15:39, 7. Jun. 2018 (CEST)
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„Religionswissenschaftler“ Volker Beck

„...fordert der Religionswissenschaftler und ehemalige Abgeordnete Volker Beck...“

Soso. Und seit wann ist Volker Beck Religionswissenschaftler? Tatsächlich ist Beck überhaupt kein Wissenschaftler. Vielleicht möchte das der FreundderAufklärung selbst beheben, dem Beck diesen Status verdankt. Thx.--BaneshN. (Diskussion) 12:01, 16. Okt. 2019 (CEST)

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Zum Kapitel 2

Das Kapitel ist m. E. redundant, schon im Titel. Die „Festlegung des Datums" hat als eigenständer Abschnitt nur dann Sinn, wenn es sich um ein kompliziertes oder jedenfalls zu erläuterndes Verfahren handelt. Hier ist es aber einfach der letzte Freitag des Ramadan, was im Kapitel 1 bereits gesagt wurde und nicht nochmal gesagt werden muss. Der Hinweis darauf, dass der al-Quds-Tag in Deutschland am Samstag stattfindet, ist zwar erwähnenswert, braucht aber kein eigenes Kapitel, sondern kann als erster Satz in den Abschnitt 4 versetzt werden. Dass „der letzte Freitag des Ramadan bei Schiiten auch eine religiöse Bedeutung“ hat, ist sicher einer der witzigeren Scherze dieser Seite der Art: Der Karfreitag hat bei Katholiken auch eine religiöse Bedeutung. Und dann spricht der Wiki-Orientalist und weissagt, dass der verborgene Imam an einem letzten Freitag des Ramadan erscheinen wird, womit wir das geheime Wissen dieser Mystik noch überfliegen. Geneigte Geister, sich in die schiitische Eschatologie vertiefend, möchten bei Nadschm id din Tabassi auf S. 91 nachlesen, dass schon der Wochentag der Rückkehr arg umstritten ist: „Zahlreiche Riwaayaat gibt es, in denen die Rede von jenem Tage ist, da Imaam Mahdi (a) zu seiner großen Bewegung aufbrechen wird. In einigen wird der Neujahrstag als Beginn seiner Weltrevolution genannt. Laut anderer ist es der Aschura-Tag, und wieder andere nennen den Sonnabend oder aber den Freitag (Dschum`ah).“

Also vielleicht an einem Freitag oder Samstag, oder so. Darüber hinaus wäre auch zu klären gewesen, ob die Verkündung des al-Quds-Tages darauf irgendeinen Bezug nimmt (gar keinen), andernfalls es eh nur eine „Übrigens-Info" ist, die hier nicht informiert, sondern impliziert, noch dazu Falsches. Dass der Imam Mahdi heute von Khamenei vertreten wird, ist hier nun wirklich nicht das Thema. Wenn der zweite Satz ins vierte Kapitel versetzt wird, kann das Kapitel 2 also gestrichen werden.--BaneshN. (Diskussion) 10:36, 30. Okt. 2019 (CET)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 14:43, 13. Nov. 2019 (CET)

Ziele der al-Quds-Tage und ihr Verlauf im Iran

Während der zunehmenden Proteste gegen das Mullah-Regime im August 1979, bei der es in Teheran zu teils blutigen Straßenschlachten kam, diente die Proklamation des al-Quds-Tages zunächst dazu, die nationalistischen Strömungen zu entkräften und ihnen die Idee einer übergeordneten islamischen Gemeinschaft, Umma, und einer internationalen Revolution unter iranischer Führung entgegen zu stellen.[1] Inwieweit diese Strategie des Revolutionsführers Chomeini den gewünschten innenpolitischen Erfolg erzielte oder ihn vielmehr verfehlte und dadurch zu den vom Regime provozierten Ereignissen des November 1979 beitrug, ist weiter eine Frage der Forschung. Doch die Ambivalenz der Proklamation des al-Quds-Tages wird aufgrund der noch 1979 begonnenen geheimen Verhandlungen zwischen dem Iran, den USA und Israel über die us-amerikanischen und israelischen Waffenlieferungen an den Iran von 1980-1988 heute kaum mehr infrage gestellt.[2]

In der Rede vom 7. August 1979 wurden zur Proklamation des al-Quds-Tages diverse Forderungen oder Erklärungen miteinander verbunden:

  • Der islamische Kampf gegen die USA, die mit Israel als dessen Protektionsmacht eine Einheit darstelle.[5]

Diese Forderungen wurden auch von Chomeinis Nachfolger Ajatollah Ali Chamenei und den als gemäßigt geltenden iranischen Staatspräsidenten Akbar Hāschemi Rafsandschāni und Mohammad Chātami anlässlich der al-Quds-Tage erhoben.[6] Vertreter der iranischen Regierung wie auch Teilnehmer der dortigen al-Quds-Demonstrationen heben jedoch gleichermaßen hervor, dass die Proteste allein dem „zionistischen Regime, das Jerusalem besetzt hält" gelten und nicht gegen Juden allgemein gerichtet seien, wobei u.a. auf den vergleichsweise hohen jüdischen Bevölkerungsanteil im Iran und darauf verwiesen wird, dass die zahlreichen iranischen Synagogen und jüdischen Einrichtungen, anders als in europäischen Ländern, nicht bewacht werden müssen, da es im Iran noch nie einen Anschlag auf eine Synagoge gegeben habe.[7] Dem wird entgegnet, dass sich der Antisemitismus bereits in Schriften von Chomeini zeige und dessen politische Ideologie wie auch die seiner Weggefährten geprägt habe, worin der al-Quds-Tag einzuordnen sei.[8]

Während der Präsidentschaft von Mahmud Ahmadineschād, der im Jahr 2006 im Iran eine Konferenz zur Leugnung des Holocaust einberief – woraufhin Haroun Yashayaei, der Vorsitzende des Rats der iranischen Juden, dem Präsidenten öffentlich widersprach[9] – wurde der al-Quds-Tag 2010 von ihm zum Anlass genommen, die Leugnung zu wiederholen.[10]

Die al-Quds-Tage in Iran werden von „Volksmobilisierungs-Einheiten" organisiert, die Bewohner der ärmeren ländlichen Gegenden zu diesem Zweck in die Großstädte transportieren, wobei eine Weigerung aus Furcht vor Konsequenzen üblicherweise nicht erfolgt. Auch sind „die Beamten und viele Studenten und Schüler verpflichtet“ an dem Marsch teilzunehmen. Die Zahl der freiwilligen Teilnehmer der iranischen al-Quds-Tage ist deshalb kaum bestimmbar, doch es handelt sich ganz überwiegend um staatlich organisierte Propagandaveranstaltungen, bei denen regelmäßig israelische und us-amerikanische Flaggen verbrannt werden und "Nieder mit Israel", "Nieder mit den USA“, "Tod Israel" und "Tod den USA“ skandiert wird.[11]

Am 18. September 2009 wurde der al-Quds-Tag in Teheran jedoch im Zuge der monatelangen Proteste von 2009 von tausenden Oppositionellen genutzt, um gegen den damaligen Präsidenten Ahmadineschād zu demonstrieren. Die Demonstranten skandierten nun: „Tod dem Diktator“ und „Nicht Gaza, nicht Libanon – mein Leben für Iran.“[12]

Doch anlässlich der militärischen Offensive Israels in Gaza vom 8. Juli bis zum 26. August 2014 wurde der al-Quds-Tag in Teheran am 25. Juli zu einem anti-israelischen Protest, bei dem auch der gemäßigte Präsident Hassan Rohani angesichts der von den Vereinten Nationen als „Kriegsverbrechen[13] erörterten Geschehnisse sagte, dass „die islamische Welt heute einheitlich ihren Hass und Widerstand gegen Israel erklären“ müsse, da das, was „die Zionisten in Gaza machen“ ein „Völkermord“ sei.

Im Jahr 2018 wurde der al-Quds-Tags in Iran dagegen unter dem Hashtag WeStandWithIsrael erneut auch zur Verbreitung der gegenteiligen Parole genutzt, wobei geschätzt wird, dass sie etwa 2,5 Millionen Iraner erreicht hat.[14]

  1. vgl. Mats Wärn, A Lebanese Vanguard for the Islamic Revolution: Hezbollah's combined Strategy of Accomodation and Resistance, in: Stockholm Studies in Politics 149, Stockholm University, 2002, S. 136 ff. u ebd. Anm. 220; Reza Bayegan, Wie man in Teheran „Zionismus“ buchstabiert, in: „American Jewish Committee“, Berlin, 2006, S. 14: „Als er den letzten Freitag des Ramadan zum 'Al-Quds-Tag' erklärte, wollte er [Chomeini] auch den spezifischen Charakter des iranischen Nationalismus schwächen und die Iraner, die niemals eine gemeinsame Agenda mit den Arabern hatten, unter den breiten Schirm der islamischen Nation, der „Ummah“ führen. Mit ihrem Stolz auf die eigene Kultur und Sprache hatten die Iraner sich in den letzten 1400 Jahren energisch einer Assimilation in die größere arabisch-islamische Gemeinschaft verweigert.“
  2. Trita Parsi, Treacherous Alliance: The Secret Dealings of Israel, Iran, and the United States, Yale University, 2007, S. 84 ff. u. 94: „Israel found Tehran rather ambivalent about the usefulness of the Jewish State“; Thomas L. Friedman, Isreael Aide Traces US-Iran Dealings, in: New York Times, 22. November 1986: „A senior Israeli official said today that the sale of American arms to Iran grew out of Israeli links with the Khomeini Government dating to 1979“; Jane Hunter, Special Report: Israeli Arms Sales to Iran in: Washington's Report on Middle East Affairs, November 1986, S. 2: Israel lieferte zwischen 1980 und 1988 Waffen an den Iran.
  3. Wolfram Stender, Guido Follert (Hg.), Mihri Özdogan, Konstellationen des Antisemitismus: Antisemitismusforschung und sozialpädagogische Praxis, S. 118: „Dieser Gedenktag wurde ursprünglich vom iranischen Revolutionsführer Khomeini 1979 ins Leben gerufen, um an die fortdauernde Besetzung der heiligen Stätten in Jerusalem durch Israel zu erinnern"und .
  4. The Meir Amit Intelligence and Terrorism Information Center, Tel Aviv, September, 2009 [1]: „Jerusalem Day is held every year at Iranian regime prompting on the last Friday of Ramadan to express Iran’s commitment to the Palestinian cause.“
  5. vgl. auch «روز قدس از دیدگاه امام خمینی «El día de Al-Quds según el imam Jomeini»»(Persisch). Afghan Voice Agency. 9. .September 2009; englische Fassung: die dortigen fünf Erwähnungen von Israel: a. „Die israelischen Operationen im Südlibanon und in Bezug auf Palästina sind derselben Art." b. „Israel ist der Feind der Menschheit“, c. „Diejenigen, die mit den Supermächten und mit Israel unter dem Schleier der Freundschaft vereint sind, werden diesen Tag nicht begehen“, d-e. “Diejenigen, die nicht teilnehmen, sind gegen den Islam und für Israel, und diejenigen, die teilnehmen, sind für den Islam und dessen Feinde, wobei die USA und Israel an vorderster Front stehen.“
  6. vgl. Udo Wolter, Beispiel Al-Quds-Tag, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin im November 2004 Berlin, November, 2004, pdf, S. 6; CNN-Meldung 1. Januar 2000.
  7. Amal Saad-Ghorayeb, An examination of the ideological, political and strategic causes of Iran’s commitment to the Palestinian cause in: Conflicts Forum, Beirut, London, 2011, S. 7: „Upon closer inspection however, it is clear that it is not the Jewish nation which the Islamic Republic aspires to eradicate, but rather, the Zionist regime that rules over it. Viewed in its full context, Ahmadinejad’s speech reveals that he had called for the eradication of the “Zionist regime occupying Jerusalem” (...). As such, Iranian officials including the Foreign Minister, Mottaki, and Khamenei’s consultant for political and security affairs, Rohallah Hosseinian, both made the argument that the President was calling for regime change in Israel rather than genocide against its Jewish inhabitants"; Ian Lloyd Neubauer, Al-Quds day: truth behind Iran’s empty war cries, in: Middle East Observer, 11. Juli 2016: “We have no problem with Jews. We have many in Iran. Our enemy is not the Jews; it’s the Zionists in Israel"; Kamran Safiarian, Pulverfass Iran: Wohin treibt der Gottesstaat?, Freiburg, 2011, S. 74-83: „In der Höhle des Löwen: Juden im Iran“; Neue Zürcher Zeitung, „Schabbat mit eigenem Wein: Iran ist der Erzfeind Israels und zugleich das Zuhause der grössten jüdischen Gemeinde in der muslimischen Welt“ vom 16. September 2019: „Im Gegensatz zum deutschsprachigen Raum bedarf es in Iran bei jüdischen Einrichtungen keines Wachschutzes, Iran hat noch nie einen Anschlag auf eine Synagoge gesehen"; Deutsche Welle, 2017, Gespräch mit Siamak Morsadegh, dem Direktor des Tehran Jewish Committee.
  8. vgl. Mats Wärn, A Lebanese Vanguard for the Islamic Revolution: Hezbollah's combined Strategy of Accomodation and Resistance, in: Stockholm Studies in Politics 149, Stockholm University, 2002, S. 136 m. Anm. 218; Udo Wolter, Beispiel Al-Quds-Tag, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin im November 2004 Berlin, November, 2004, pdf S. 2-6
  9. Dilip Hiro, A Comprehensive Dictionary of the Middle East, Northampton (Mass.), 2013 S. 598 f..
  10. Süddeutsche Zeitung vom 17. Mai 2010: Ahmadinedjad leugnet am al-Quds-Tag den Holocaust.
  11. Associated Press (ap), Protesters in Iran, Iraq burn Israel, US flags on ‘Quds Day’, 31. Mai, 2019: „The rally was organized by Iranian-backed militias collectively known as the Popular Mobilization Forces“; Ian Lloyd Neubauer, Al-Quds day: truth behind Iran’s empty war cries, Middle East Observer, 11. Juli 2016: “Many of these people are poor villagers who the government buses into the city for Al-Quds Day (...). They don’t force them to attend but the people know they might have trouble getting government assistance if they don’t. It’s also mandatory for government workers and many university and school students to attend. There are also some middle-class people here from Shiraz, maybe 10 per cent of the population, but they’re not in tune with mainstream Iranian beliefs. All most of us want is a better economy.”
  12. Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Zusammenstöße in Teheran am 'Jerusalem-Tag'“ 18. September 2009.
  13. Die Zeit, 07, 2014: „Die UN-Menschenrechtskommissarin Navi Pillay teilte mit, dass sie Anzeichen für Kriegsverbrechen durch die israelische Armee sehe. Dass Kinder getötet und palästinensische Häuser zerstört würden, mache es sehr wahrscheinlich, dass Völkerrecht verletzt werde, sagte Pillay. Sie verurteilte zudem, dass die Hamas wahllos Raketen und Mörsergranaten auf israelische Siedlungen abfeure.“
  14. Fokus Jerusalem: Das TV-Magazin aus Israel, 15. Juni, 2018.

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--BaneshN. (Diskussion) 10:40, 30. Okt. 2019 (CET)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 14:43, 13. Nov. 2019 (CET)

Verbreitung in islamischen Ländern bis 2006

Die keineswegs prompt erfolgte Resonanz der arabischen Welt auf den al-Quds-Tag im Iran spiegelt „in zuverlässiger Weise den Verlauf der iranischen Politik, seiner Aktionen und Expansionen wider“, so F. Ceccarini in einer Studie zum Streit über die Stadt.[1] Y. Reiter konstatiert, dass die Zustimmung arabischer Länder lange Zeit nur „eine Art Lippenbekenntnis" mit „der palästinensischen Sache“ gewesen sei.[2] Dafür ist es bezeichnend, dass die Organisation für Islamische Zusammenarbeit erst im Januar 1988, unter dem Eindruck der ersten Intifada entschied, dass der al-Quds-Tag in der gesamten arabischen Welt auf öffentlichen Plätzen stattfinden solle.[3]

Der Aktionstag wurde dem ebenfalls staatlich organisierten Jerusalemtag (Jom Jeruschalajim) entgegen gesetzt, der seit 1968, dem Jahr nach der Besetzung des Ostteils der Stadt, von Israel veranstaltet wird und dort seit 1998 ein Feiertag ist.[4] Gemäß Y. Reiter hält Jordanien seit 1989 zum al-Quds-Tag akademische Konferenzen ab, an denen u.a. der ehemalige jordanische Außenminister und UN-Botschafter Hazem Nusseibeh und der ehemalige jordanische Parlamentpräsident Abdul Latif Arabiyat teilgenommen haben.[5]

Einer schnellen Verbreitung des iranisch proklamierten panislamischen Aktionstages stand zunächst der von 1980 bis 1988 währende Krieg zwischen dem Iran und dem Irak entgegen, in dem sich die PLO und einige arabische Länder wie Kuwait und Saudi-Arabien auf die Seite von Saddam Hussein schlugen, (siehe: arabische Unterstützung für den Irak im Ersten Golfkrieg).[6]

Mit der Entstehung der Hisbollah, die sich im Widerstand gegen die israelische Invasion im Libanon von 1982 als paramilitärische Organisation formiert und, von der iranischen Hezbollah unterstützt, 1985 als politische Partei gegründet hatte, wurden die Manifestationen zum al-Quds Tag aber bereits im Libanon durchgeführt, um das „Engagement der Hisbollah für Palästina“ zu verdeutlichen. Daran beteiligten sich auch die palästinensischen Flüchtlingslager wie Ain al-Hilweh.[7]

Seit Mitte der 1990er Jahre nutzt Hassan Nasrallah, Generalsekretär der Hisbollah, den al-Quds-Tag dazu, uniformierte Paraden abzuhalten und, in Anlehnung an die Selbstdarstellung staatlicher Armeen an Nationalfeiertagen, massiv militärische Stärke zu demonstrieren, wobei alljährlich tausende Hisbollah-Kämpfer in Beirut aufmarschieren.[8] Die paramilitärischen Paraden werden von der Islamischen Menschenrechtskommission (Islamic Human Rights Commission) in London unterstützt.[9] Nach dem Libanonkrieg 2006 sagte die Hisbollah den Truppenaufmarsch im Oktober jedoch ab, da kurz zuvor, am 21. September, bereits hunderttausende Anhänger eine Siegesparade im zerbombten Beirut gefeiert hätten.[10]

  1. Francesca Ceccarini, Al-Quds e Yerushalayim: Un dialogo in due lingue. I Paesi arabi e la Questione die Gerusalemme, Mailand, 2015, S. 166.
  2. Yitzhak Reiter, Jerusalem and Its Role in Islamic Solidarity, New York, 2008, S. 142.
  3. Yitzhak Reiter, Jerusalem and Its Role in Islamic Solidarity, New York, 2008, S. 142.
  4. Francesca Ceccarini, Al-Quds e Yerushalayim: Un dialogo in due lingue. I Paesi arabi e la Questione die Gerusalemme, Mailand, 2015, S. 166; Mats Wärn, A Lebanese Vanguard for the Islamic Revolution: Hezbollah's combined Strategy of Accomodation and Resistance, in: Stockholm Studies in Politics 149, Stockholm University, 2002, S. 137.
  5. Yitzhak Reiter, Jerusalem and Its Role in Islamic Solidarity, New York, 2008, S. 143 m. Anm 46: Mahmud, Shafiq Jasir Ahmad (ed.). Al-Qudsfi al-Khitab al-Muasir (Jerusalem in Contemporary Discourse). Zarqa: Jami'at al-Zarqa’ al-Ahliyya, 1999.
  6. The National: Explosion of fury on al Quds day, 19. September 2009: „The newly-forged Islamic Republic fell out with the secular PLO movement after the latter's support for Saddam Hussein during the 1980-1988 Iran-Iraq war.“
  7. Alessandra Checchia, Le strategie communicative di Hezbollah, LUISS, Rom, 2015/16, S. 16; Associated Press (ap), Joseph Panossian, Lebanon's Hezbollah Marks Jerusalem Day, 20. Oktober 2006.
  8. Sune Haugbolle, War and Memory in Lebanon, Cambridge University Press, 2010 S. 197; Associated Press (ap), Joseph Panossian, Lebanon's Hezbollah Marks Jerusalem Day, 20. Oktober 2006.
  9. Perry, Damon Lee, The Global Muslim Brotherhood in Britain A Social Movement?, Dissertation, King's College London, 2016, S. 239: „IHRC [Islamic Human Rights Commission] openly supports Hezbollah and holds an annual Al-Quds Day, where protesters call for the annihilation of Israel.“
  10. Associated Press (ap), Joseph Panossian, Lebanon's Hezbollah Marks Jerusalem Day, 20. Oktober 2006.

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--BaneshN. (Diskussion) 12:51, 3. Nov. 2019 (CET)

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Der Verlauf im Vereinigten Königreich (Großbritannien)

Im Vereinigten Königreich sind die al-Quds-Tage bezüglich der Organisation und der Teilnehmer sowohl schiitisch wie sunnitisch geprägt, wobei auch die jüdisch-orthodoxen Israel-Gegner der Neturei Karta zu den unterstützenden Veranstaltern gehören. Von London aus werden von der Organisation Innovative Minds auch für die Märsche von Toronto, Washington und Berlin elektronische Einladungen versendet.[1]

Als federführend für die Organisation und die Verbreitung der al-Quds-Tage gilt die 1997 gegründete Islamische Menschenrechtskommsission (Islamic Human Rights Commission) in London, formal eine NPO mit Beraterstatus beim United Nations Department of Economic and Social Affairs, doch aufgrund ihrer khomeinistischen Positionen und ihrer Verbindungen zu Teheran und zur Hisbollah umstritten.[2] Im Jahr 2000 rief ihr Mitbegründer und Vorsitzender, Massoud Shadjareh, zum al-Quds-Marsch gegen die „israelische Gewalt und Apartheid" auf und sprach von „israelischen Grausamkeiten".[3]

Außer dem ebenfalls schiitischen Islamic Centre of England gehören die sunnitischen Verbände Muslim Association of Britain und Muslim Council of Britain zu den Veranstaltern, so auch das Palestine Return Centre. Die aus theologischen Gründen strikt antizionistische Neturei Karta stimmt hier wie in anderen Fällen der palästinensischen Position zu, fordert auf den al-Quds-Märschen das Ende von Israel und verbrennt israelische Flaggen. Von Vertretern der Islamischen Menschenrechtskommission werden ihre Anhänger als die „einzigen Rabbis“ und die „einzige legitime Vertretung der jüdischen Gemeinschaft“ bezeichnet, obgleich sie gemäß E. Fox nur 0, 03 Prozent des weltweiten jüdischen Bevölkerungsanteils darstellen.[4]

Eine Gegendemonstration wurde in London im Jahr 2004 von iranischen Studenten und Befürwortern einer Demokratisierung des Iran organisiert, der Alliance of Iranian Students, die Flugblätter verteilte, in denen dem Iran vorgeworfen wurde, die „palästinensische Sache als Propagandamittel zu missbrauchen“ und die darauf hinwies, dass die Islamische Republik in den damals 25 Jahren ihrer Existenz „Tausende von Dissidenten hingerichtet" habe. Es wurde dazu aufgerufen, dem „al-Quds-Tag zu trotzen“ („to defy their Al-Quds day“).[5]

Mit der israelischen Offensive in Gaza von 2008/2009, der „Operation Gegossenes Blei“, und der von der israelischen Menschenrechtsorganisation B'Tselem und Amnesty International konstatierten und von der israelischen Armee bestätigten Tötung von Kindern ist dagegen eine Radikalisierung der Terminologie auf den al-Quds-Tagen festzustellen. Auf die Ereignisse bezugnehmend, warf die Journalistin Lauren Booth, Schwägerin von Tony Blair, diesem nach ihrer Teilnahme am al-Quds-Marsch in Teheran 2009 in einem vom iranischen Auslandssender Press TV, von Al-Jazeera, Middle East Monitor und anderen Medien publizierten „Al-Quds-Tag-Brief“ im September 2010 eine Mitschuld an den Ursachen dafür vor und nannte Orte, in denen „Israel in den vergangenen Jahren Kinder massakriert“ habe.[6] (Die Angaben der Zahl palästinensischer Opfer unter 16 Jahren während der Gaza-Offensive von 2008/2009 reichen von 89 bis 320).[7]

Nach der erneuten Invasion in Gaza 2014 wurde auch auf den Märschen des al-Quds-Tages im Vereinigten Königreich verstärkt die Parole „Mörder der Kinder von Gaza“ („killers of Gaza children“) skandiert.[8]

Im Jahr 2015 warf die Islamic Human Rights Commission dem Sender BBC vor, „die Situation in Palästina zu verschleiern“ und organisierte den al-Quds-Tag als Marsch vom BBC-Gebäude (Broadcasting House) zur US-Botschaft.[9]

2019 wude das Tragen von Fahnen und Zeichen der Hisbollah auf dem al-Quds-Marsch untersagt.[10]

  1. Tarek al-Taqrib, A Journal of Islamic Unity, The World Forum for Proximity of Islamic Schools of Thought, Teheran 2009, S. 100.
  2. Emma Fox, Islamic Human Rights Commission: Advocating for the Ayatollahs, Centre for Radicalisation and Terrorism, Henry Jackson Society, Mai, 2019, S. 5.
  3. Tarek al-Taqrib, A Journal of Islamic Unity, The World Forum for Proximity of Islamic Schools of Thought, Teheran 2009, S. 100.
  4. Emma Fox, Islamic Human Rights Commission: Advocating for the Ayatollahs, Centre for Radicalisation and Terrorism, Henry Jackson Society, Mai, 2019, S. 15: „'the true Rabbis' and the only legitimate representative of the Jewish community.“
  5. Mark Gardner, London, in: Antisemitismus made in Iran: Die internationale Dimension des Al-Quds-Tages;S. 35; Alliance of Iranian Students, Al-Quds rally in London.
  6. Lauren Booth, Al Quds Day Letter to Tony Blair from Iran vom 3. September 2010, Press TV vom 5. September 2010, Middle East Monitor: „Some mothers at the rally wept, not out of hatred for 'the West' but out of empathy for the mothers of Rafah, Khan Younis, Nablus and Jenin. Do you recognise these place names, Tony, as Middle East peace envoy you really should. Israel has massacred children in all of these cities in recent years“; Al-Jazeera,6. September 2010; Israel National News, 5. September 2010; Le Grand Soir, 21. September 2010: Salem News, 18. September 2010; Workers Daily Internet Edition, 7. September 2010.
  7. B'Tselem gibt für die „Operation Gegossenes Blei“ 320 von der israelischen Armee getötete Kinder an, Amnesty International nennt „etwa 300“; B. Saario: „313“; der „Telegraph“ sprach von „über 250 getöteten Kindern“, die israelische Armee gab die Zahl 89 an: בְּצֶלֶם, B'Tselem - The Israelian Information Center for Human Rights in the Occupied Territories; Bryan Saariom. Holy Land Conversations: A Journey Through Palestine's Back Door, S. 206; Amnesty International, Israel/Gaza: Operation 'Cast Lead', 22 Days of Death and Destruction, Juli 2009, pdf, S. 1: „Others, including women and children, were shot at short range when posing no threat to the lives of the Israeli soldiers“; The Telegraph, 9. September 2009; Jerusalem Post, 26. März 2009. Aufgrund der Weigerung Israels, mit den Vereinten Nationen zu kooperieren, konnte nicht ermittelt werden, ob die Tötungen der Kinder als Kriegsverbrechen zu bewerten sind: The Telegraph, 9. September 2009.
  8. B'nai Brith Canada, al-Quds Day: „At the 2014 protests held in Britain, thousands of protesters demanded 'justice for killers of Gaza children'.“
  9. In London, a protest was organized by the Islamic Human Rights Commission, which accused the BBC of "bias in their reporting of the situation in Palestine" while sharply criticizing the United States for its "heinous support of Israel“; Russia Today, 10. July 2015.
  10. UKLFI, Police will intervene if Hezbollah Flags are flown at London Al Quds march, 8. Mai 2019.

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--BaneshN. (Diskussion) 12:58, 6. Nov. 2019 (CET)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 14:42, 13. Nov. 2019 (CET)

Die al-Quds-Märsche von 2014

Aufgrund der erneuten Offensive der israelischen Armee im Gebiet von Gaza („Operation Protective Edge“) und der zeitlichen Koinzidenz des „Kampfes um die Tunnel der Hamas“ und der von der UN-Kommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, bestätigten zivilen, insbesondere auch der minderjährigen palästinensischen Opfer, kam es 2014 zu einer weltweiten Ausrichtung des al-Quds-Tages. Dabei wurde die Forderung der Beseitigung der Existenz Israels nicht überall erhoben, dagegen stand der Protest gegen das Kriegsgeschehen im Vordergrund. Auch gab es zeitgleiche Demonstrationen dieser Art, wie in Singapur oder Hongkong und Paris[1] , die aber nicht als al-Quds-Tage deklariert wurden. Zu dem Zeitpunkt, am 25. Juli, waren rund 200 der am Ende der Invasion von den Vereinten Nationen gezählten 538 durch die israelische Armee getöteten Kinder zu konstatieren, was dazu führte, dass erneut vermehrt die Parole „Kindermörder Israel" o. ä. skandiert wurde.[2] Außer im Iran (s.o.) und den arabischen Ländern Ägypten, Algerien, Bahrein, dem Libanon, Irak, dem Jemen, Jordanien, Tunesien, Saudi-Arabien und der West-Bank, fanden al-Quds-Märsche unter anderem in folgenden Ländern und Städten statt:

  • In Brüssel nahmen etwa 1000 pro-palästinensische Demonstranten am al-Quds-Tag teil, ebenso gab es eine pro-israelische Gegendemonstration. Die Parolen waren u. a: „Israel für Menschenrechtsverletzungen zu kritisisieren, ist nicht Antisemitismus“, „Israel tötet palästinensische Kinder“, dagegen aber auch: „Befreit Gaza von der Hamas".[3]
  • Für den Protestmarsch in Deutschland s.u.
  • In Mumbai in Indien demonstrierten erstmals sunnitische und schiitische Muslime gemeinsam. Muhammed Saeed Noori, Gründer und Vorsitzender des sufistischen Ordens Raza Academy, sprach von 56 Moscheen, die Israel bei dem Angriff in Gaza zerstört habe. [4]
  • In Nigeria kam es in der im Norden gelegenen Stadt Zaria zu einem Massaker („Zaria Quds Day Massacre“), als Soldaten der Nigerianischen Armee das Feuer auf den al-Quds-Marsch eröffneten und zwischen 30 und 35 Teilnehmer töteten, darunter drei Söhne des Vorsitzenden der nigerianischen Islamic Movement, Ibrahim Zakzaky, der, unter Ablehnung der Boko Haram, einen gewaltfreien Islam befürwortet.[5] Während die Islamische Menschenrechtskommission in London die Massentötung als eine „Kooperation“ der nigerianischen Streitkräfte und Israel sah, erkärte Brigadegeneral Olajide Laleye, der Sprecher der nigerianischen Armee, umgehend, dass die Soldaten sich verteidigt hätten, „nachdem auf sie geschossen worden war“, was von unabhängigen Zeugen bestritten wurde. Anmesty International ordnet das Ereignis in die Zusammenhänge ein, die zum Zaria-Massaker von 2015 führten. Die angekündigten Ermittlungen der nigerianischen Armee blieben ergebnislos, unabhängige Menschenrechtsgruppen sprachen von einer massiven Verschleierung („Mass Cover-Up“) des Vorfalles und von der Unterdrückung jedweder Aufklärung.[6]
  • In Pakistan wurden zum al-Quds-Tag die Flaggen aufgrund der anhaltenden israelischen Bombardements in Gaza offiziell auf Halbmast gesetzt. Die Proteste fanden landesweit statt, in Badshahi Masjid nahmen 50 000 Gläubige am Mittagsgebet des Jumu'atul Wida teil. Zu den Rednern nach dem anschließenden Marsch gehörte Hafiz Mohammed Saeed, Mitbegründer und Kommandeur der Terrororganisation Laschkar-e Taiba, der davor warnte, dass Israel und Indien sich gegen das Atomprogramm von Pakistan verschworen hätten.[7]
  • Wie auch in Deutschland wurde der Marsch in Toronto am Tag darauf und nicht am werktägigen Freitag durchgeführt. Mehrere jüdische Verbände hatten vergeblich versucht, den Protesttag zu verhindern.[8]
  • In den USA fanden al-Quds-Märsche in Atlanta, Atlantic City, Chikago, Houston und New York statt.[9]
  • Für den Protestmarsch im Vereinigten Königreich, s.o.
  1. Spiegel Online, Ausschreitungen in Paris: Tausende demonstrieren gegen Israels Gaza-Politik, 26. Juli 2014.
  2. Der Spiegel, Kinder des Krieges 28. Juli 2014: „es starben in diesem Krieg auch 200 palästinensische Kinder“; Human Rights World Report 2015. Events of 2014, S. 309: „The UN has identified 538 children among the 1,563 Palestinian civilians it counted as killed“; The Guardian, 26. Juli 2014.
  3. WCSC-TV, Gaza fighting triggers protests in Europe.
  4. The Asian Age, 27. Juli 2014.
  5. Solomon Timothy Anjide Okoli, Al Chukwuma, New Trajectory of Islamic Extremism in Northern Nigeria: A Threat-Import Analysis of Shiite’s Uprising in: International Journal for African and Asian Studies, Vol. 32, 2017, S. 43: „El-Zakzaky embraced a nonviolent approach to Islamic evangelism.“
  6. Amnesty International, Nigeria: Unearthing the Truth. Unlawfull Killings and Mass Cover-Up in Zaria, pdf, S. 7, Anm. 11 u. S. 15; Solomon Timothy Anjide Okoli, Al Chukwuma, New Trajectory of Islamic Extremism in Northern Nigeria: A Threat-Import Analysis of Shiite’s Uprising in: International Journal for African and Asian Studies, Vol. 32, 2017, S. 44; Vanguard, 35 killed as soldiers, Islamic sect clash, 26. Juli 2014; ABNA, Nigeria Quds Day Massacre Remembrance Day 25. Juli 2015; Premium Times, Killers of 34 Shia protesters in Zaria must be punished – Odinkalu, 8. November 2019: Der Vorsitzende der unabhängigen Nationalen Menschenrechtskommission von Nigeria (NHC), Chidi Odinkalu, sprach von einer Mauer des Schweigens bezüglich der Aufkärung der Tötungen und nannte es die „schlimmste Unterdrückung“ („the worst oppression“).
  7. The News, 26. Juli 2014„Pakistan observes Al-Quds Day as Israel kills 33 more“, Pakistan observes Al-Quds Day as Israel kills 33 more (Memento des Originals vom 26 July 2014 im Internet Archive) In: The News, 26 July 2014 
  8. Toronto Sun, 25. Juli 2014
  9. ADL, Photos: Al Quds Day 2014 in the United States al-Quds Day 2014.

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--BaneshN. (Diskussion) 21:20, 8. Nov. 2019 (CET)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 14:41, 13. Nov. 2019 (CET)

Geschmäckle

Unbegründete Löschung durch eine IP mit unpassender ZF [5], trotzdem Sichtung durch Benutzer:Nuuk, dann noch ein paar kleine Bearbeitungen hintergeschoben [6]. Finde ich nicht in Ordnung. --Berichtbestatter (Diskussion) 17:41, 17. Jun. 2017 (CEST)

Was soll denn auch der "antizionistische Flügel" der Linkspartei sein? Nur weil das jemand auf belltower.news so formuliert, müssen wir das noch lange nicht. --Nuuk 17:44, 17. Jun. 2017 (CEST)
Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 16:30, 26. Nov. 2019 (CET)

Gliederung und Umfang

Der Artikel ist stark Deutschland-zentriert. Dieser Tag wird in einer ganzen Reihe von Ländern begangen. Das wäre darzustellen. Zudem fragt man sich, ob es Sinn macht, die Sache bezüglich Deutschland so ungegliedert darzustellen. Die Abläufe und Teilnehmer ähneln sich ja stark von Jahr zu Jahr. Hier wäre vielleicht weniger mehr. Oder umgekehrt besser gliedern wie in der enWP. In der bestehenden Form ist der Artikel leider schlecht lesbar. --Lukati (Diskussion) 23:43, 24. Jun. 2017 (CEST)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 16:30, 26. Nov. 2019 (CET)

Organisatoren der al-Quds-Tage in Deutschland

Die Frage der Organisatoren in Deutschland ist auf den ersten Blick etwas verwickelt, und der gelegentlich behauptete Zusammenhang mit der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS), hat auf der Disk der Seite zu Streitereien geführt, weshalb ich das etwas ausführlicher darlege, bevor ich den Vorschlag für das gesamte überarbeitete Kapitel zum al-Quds-Tag in Deutschland poste. Wenn dem etwas solide Belegbares hinzuzufügen ist, dann werde ich das gerne berücksichtigen. Auch umseitig wird der genannte Zusammenhang mal mitgenommen („die Islamische Gemeinschaft der Schiiten wollte sich von der Kundgebung nicht distanzieren.“ Referenz: Tagesspiegel, Zitat: „Eine Anfrage des Tagesspiegels ließ die IGS am Mittwoch unbeantwortet.“) Wenn aber nur eine von 150 Gemeinden eines Dachverbandes, wenn auch eine der einflussreicheren, lemmabezogen belegbar auffällig wird, dann ist es angesagt, von dieser zu sprechen, und das ist das IZH (Islamisches Zentrum Hamburg), und dass das ein Mitglied im IGS ist, steht dort gleich in der Einleitung.

Die U.I.S.A. (Union der islamischen Studentenvereine), die für die Demonstrationen zum Al-Quds-Tag zu Beginn und auch nach 1996 „eine wichtige Rolle" innehatte („Wollter, S. 16) fällt umseitig ganz weg. Warum? Gerade dort wird man fündig. Wolter, S. 17: „Auch seit die Al-Quds-Kundgebungen 1996 nach Berlin verlegt wurden, sind Mitglieder der U.I.S.A. maßgeblich an der Vorbereitung und Durchführung dieser Großveranstaltung beteiligt gewesen.“ Doch dann: "In den letzten Jahren" (Sicht von 2004) scheint sie sich zurückgezogen zu haben.“

Das letztere ist spekulativ formuliert und auch nicht ganz richtig. Die „DW-Akademie“ der „Deutschen Welle“ berichtet am 25. Juli 2014: „Eine Sicht, die sich mit Erkenntnissen deutscher Sicherheitskreise deckt. Demnach wurden bis ins Jahr 2005 hinein die "Al-Quds"-Demonstrationen von Bahman Berenjian angemeldet“ - der zur Führungsriege der U.I.S.A. gehörte.

Im zweiten Absatz heißt es umseitig: „Die von Anhängern der Hisbollah und regimetreuen Iranern organisierten Veranstaltungen“ - mit der Fn Deutschlandfunk, Zitat: „Idee: Ayatollah Chomeni. Ausführende: Hizbollah-Anhänger und Verteidiger der iranischen Mullah-Diktatur.“ Aus dem Wort „Ausführende“ werden bei WP nun die Organisatoren, mit Referenz auf eine einzige unbelegte Zeile im Deutschlandfunk von 2004, bezogen auf 2002. Kann man knicken.

Und selbst für die Verbindung IZH-al-Quds-Tag gibt es offenbar als Referenz nur staatliche Stellen (von denen andere abschreiben):

Wie umseitig angegeben: Kleine Anfrage des Abgeordneten Özcan Mutlu (Bündnis 90/Die Grünen) vom 06. Oktober 2005 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Oktober 2005) und Antwort: Al-Quds-Demonstration, 4. November 2005: „Der Anmelder der diesjährigen Demonstration ist dem Senat als Vorstandsmitglied des Berliner Vereins 'Islamische Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V.' bekannt. Zwischen dem am 20.05.2003 gegründeten Verein und dem IZH bestehen enge Verbindungen, die bereits aus der Vereinssatzung hervorgehen.“

Hier haben wir also im Jahr 2005 die IGIBB als Organisator und Ableger des IZH , wie 2015 (und 2018) bestätigt, RIAS - Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin, am 20. August 2015: „Am 11. Juli organisierte die Quds-AG des Vereins „Islamische Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V.” den neunzehnten Al-Quds-Aufmarsch in Berlin.“

Auch die „Quds-AG“ gehört also zur IGIBB, das ein Ableger des IZH ist.

Doch in der taz heißt es: „Im Impressum ihrer Website beschreibt sich die Quds-AG als eine Arbeitsgemeinschaft des Dachverbands „Islamische Gemeinden der Schiiten in Deutschland“. Dessen Vertreter wiederum sitzen aktuell im Beirat der Humboldt-Universität zur Einrichtung eines Lehrstuhls für Islamische Theologie.“

Das ist natürlich Unsinn, und es hätte den taz-Leuten auffallen sollen, dass der Verein selbst, der die Quds-Tage organisiert, im Beirat der Humboldt-Uni sitzen soll. Hier wurde die gerade genannte Islamische Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden in Deutschland mit jener „Gemeinde“ verwechselt, von der auch S. Schröter berichtet (wobei sie den Namen des tatsächlichen Verbandes falsch schreibt, „Gemeinde" statt „Gemeinschaft“).

Einen „Dachverband“ namens „Islamische Gemeinden der Schiiten in Deutschland“ gibt es gar nicht, und davon hat nicht einmal die „Quds AG“ gesprochen, den haben also die taz-Leute hinzu gedichtet, vielmehr verwechselt, siehe auch Google: „Islamische Gemeinden der Schiiten in Deutschland“.

Bei der „Quds AG“ heißt es nur: Quds-AG der Islamischen Gemeinden der Schiiten in Deutschland, was zum Fantasy-Namen dieser „AG“ gehört, bei der es sich nicht um einen „Dachverband“ und noch nicht einmal um irgendeinen Verein, sondern nur um eine Webseite handelt, siehe die Kleine Anfrage der Piraten und Antwort vom Berliner Innensenator, 15. Juni 2016, Punkt 4: „Welche Erkenntnisse hat der Senat über die Personen und Organisationen hinter der Planung für einen kommenden Qudstag? Insbesondere die Betreiberinnen der Internetseite qudstag.de oder die „Quds-AG der Islamischen Gemeinden der Schiiten in Deutschland“?“ Antwort: „Die Webseite www.qudstag.de von der „Quds-AG der Islamischen Gemeinden der Schiiten in Deutschland“ ist auf die Organisation „Orient-Okzident GmbH“ registriert.“

Von dieser Organisation berichtet die Jerusalem Post, dass ihre „Website http://www.qudstag.de“ auf „Bahman Berenjian, Orient-Okzident GmbH, Hausstockweg 30, 12107 Berlin angemeldet“ sei, der ja zur U.I.S.A. gehörte und gemäß der DW-Akademie (s.o.) bis 2005 die Demonstrationen angemeldet hatte.

Damit sind die U.I.S.A. und Bahman Berenjian seit den Anfängen und dann über die Quds-AG = IGIBB (Ableger des IZH) = Orient-Okzident-GmbH für die al-Quds-Tage verantwortlich. Über Berenjian wird beiderseits der Gräben allerlei behauptet, doch nichts, was sich erhärten ließe: ob er dem VEVAK angehört, am Mykonos-Attentat mitwirkte, Kontakte zur Hisbollah hat - mag alles sein, aber solange dafür wieder nur Geraune als Referenz zu haben ist, lassen wir's.

Folglich, als Unterkapitel (oder durch Bold-Zwischentitel getrennt) für das Kapitel al-Quds in Deutschland (jetzt Kapitel 5)

Organisatoren

Als Organisatoren des al-Quds-Tages in Deutschland trat in den 1990er Jahren die Union der Islamischen Studentenvereine (U.I.S.A.) auf.[1] Die Demonstrationsmärsche wurden – gemäß der Deutschen Welle, die sich auf deutsche Sicherheitskreise bezieht – bis zum Jahr 2005 von Bahmann Berenjian angemeldet[2], der zur U.I.S.A. und zum Vorstand der 2003 gegründeten Islamischen Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V. gehörte[3], die wiederum, so der Berliner Senat, ein „Ableger des Islamischen Zentrums Hamburg“ (IZH) sei, das vom Verfassungsschutz überwacht wird. Berenjian wurde später Geschäftsführer der „Orient-Okzident GmbH“ in Berlin. Diese GmbH ist die Betreiberin der Webseite „Quds AG“, die heute als Organisatorin der Protestmärsche firmiert.[4]

  1. Udo Wolter, Beispiel Al-Quds-Tag, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin im November 2004 Berlin, November, 2004, pdf, S. 20 ff.
  2. „DW-Akademie“ der „Deutschen Welle“ vom 25. Juli 2014: „Eine Sicht, die sich mit Erkenntnissen deutscher Sicherheitskreise deckt. Demnach wurden bis ins Jahr 2005 hinein die "Al-Quds"-Demonstrationen von Bahman Berenjian angemeldet.“
  3. Kleine Anfrage des Abgeordneten Özcan Mutlu (Bündnis 90/Die Grünen) vom 06. Oktober 2005 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Oktober 2005) und Antwort: Al-Quds-Demonstration, 4. November 2005: „Der Anmelder der diesjährigen Demonstration ist dem Senat als Vorstandsmitglied des Berliner Vereins 'Islamische Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V.' bekannt. Zwischen dem am 20.05.2003 gegründeten Verein und dem IZH bestehen enge Verbindungen, die bereits aus der Vereinssatzung hervorgehen.“
  4. RIAS - Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin, 20. August 2015: „Am 11. Juli organisierte die Quds-AG des Vereins „Islamische Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V.” den neunzehnten Al-Quds-Aufmarsch in Berlin“; Kleine Anfrage der Piratenpartei und Antwort vom Berliner Innensenator, 15. Juni 2016, Punkt 4. Antwort auf eine Kleine Anfrage vom 4. Mai 2018, Punkt 6 : „Über ihren Ableger „Islamische Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V.“ organisiert das „Islamische Zentrum Hamburg e. V.“ den jährlich auch in Berlin stattfindenden „Al-Quds-Tag“.

--BaneshN. (Diskussion) 19:57, 10. Nov. 2019 (CET)

Archivierung dieses Abschnittes wurde gewünscht von: --BaneshN. (Diskussion) 16:30, 26. Nov. 2019 (CET)

Zur Debatte über die Frage des Antisemitismus

In der Frage, ob die al-Quds-Tage mit ihrem erklärten Ziel, die Existenz Israels zu beenden, als antisemitisch einzuordnen sind, oder ob sich die Gegnerschaft auf die staatliche Herrschaft Israels über Teile des Gebietes der einstigen Region Palästina begrenzt und nicht rassistisch motiviert ist, sind die Konfliktparteien und ihre publizistischen Anhänger gleichermaßen zerstritten. So insistieren die Veranstalter und Demonstranten auch während der Märsche mit entsprechenden Parolen darauf, dass ihr Protest ausschließlich „antizionistisch“ sei.[1] Dagegen betrachten Gegner der Kundgebungen die „Kritik am Staat Israel nur als Deckmantel" des Antisemitismus. Zudem wird durch das „ideologische Crossover“ auf den Protesttagen eine Zuordnung von Parolen zu einer der Gruppen erschwert.[2]

Für den Iran als das Ursprungsland der Protesttage wird von der einen Seite darauf hingewiesen, dass der Schutz der jüdischen Minderheit in dem Land durch eine Fatwa von Chomeini von 1979[3] und durch die Artikel 13 und 14 der iranischen Verfassung garantiert ist und die jüdische Kultur vom Iran gefördert werde, wie auch die jüdische Kulturzeitschrift David berichtet.[4]

In diversen westlichen Kommentaren wird dagegen eine Einheit zwischen der dortigen Gegnerschaft zu Israel und dem Antisemitismus gesehen, „insbesondere im Zusammenhang mit dem Al-Quds-Tag“, da der Diskurs dort mit „antisemitischen Bildern und Stereotypen durchsetzt“ sei.[5] Gemäß E. Fox ist der „extreme Antisemitismus“, den die Islamische Menschenrechtskommission in London auch als Veranstalterin der al-Quds-Tage propagiere, „ein Nebenprodukt der chomeinistischen, islamistischen und anti-westlichen Ideologie.“[6]

Jürgen Todenhöfer, der vor der Transposition von Ressentiments in Deutschland zu einem salonfähigen Antiislamismus warnt, zitiert dagegen den jüdischen Abgeordneten im iranischen Parlament und Direktor des jüdischen Krankenhauses in Teheran, Ciamak Moresadegh, dass Antisemitismus „kein islamisches, sondern ein europäisches Phänomen“ sei.[7] Gemäß R. Howard ist die iranische Gegnerschaft zu Israel vielmehr darauf zurückzuführen, dass der Geheimdienst SAVAK des Schah-Regimes seit den 1950er Jahren von Israel ausgebildet und unterstützt worden sei und dass Israel als ein Produkt der USA betrachtet werde.[8]

Die Autorinnen und Autoren eines Dossiers der American Jewish Society – „Antisemitismus made in Iran: Die internationale Dimension des al-Quds-Tages“ – sind sich dagegen einig, dass der Antizionismus des Protesttages schon in seinen iranischen Ursprüngen und dann in der weltweiten Manifestation mit Antisemitismus gleichzusetzen sei.[9]

Im Verfassungsschutzbericht von 2015 wurde kritisiert, dass am al-Quds-Tag desselben Jahres in Berlin „während der gesamten Veranstaltung antizionistische Tendenzen zu verzeichnen“ gewesen seien. Im Anschluss sei eine Broschüre verteilt worden, „Wer tötet mehr Kinder? – Israel oder ISIS?“, die „stark antizionistische Propaganda an der Grenze zum Antisemitismus“ enthalten habe.[10]

  1. Cicero, Christine Zinner, „Wir wollen doch nur Gutes!“, 2. Juni 2019: „Nothing is more Antisemitism than Zionism“, „Judenhass ist die List. Maske runter Zionist“.
  2. rbb, 1. Juni 2019:„ Auf Transparenten forderten die Al-Kuds-Demonstranten ein eigenständiges Palästina. 'Muslime, Juden und Christen - Hand in Hand gegen Zionisten' hieß es auf einem Schild, 'Gerechtigkeit für Palästina', auf einem anderen. Auch Flaggen der Palästinenser, des Iran sowie Deutschlandfahnen wurden geschwenkt. (...) Kritiker und Antisemitismusforscher warnen allerdings davor, dass Antisemitismus bewusst Kritik am Staat Israel als Deckmantel nutze.“
  3. Jürgen Todenhöfer, Feinbild Islam: Thesen gegen des Hass, München, 2011, S. 26.
  4. David: Jüdische Kulturzeitschrift, Walter Posch, „Juden im Iran“, Ausgabe 83: „Deutlich wird dies in Artikel 14, in dem es unter anderem heisst: 'Die Regierung der Islamischen Republik und die Muslime [sind] verpflichtet, Nichtmuslime mit Anstand und islamischer Gerechtigkeit zu behandeln und ihnen gegenüber die Menschenrechte zu achten.' Tatsächlich bemühen sich die Behörden auch, den religiösen Minderheiten ihre Rechte zukommen zu lassen: Es gibt Zuschüsse bzw. Vollfinanzierungen für ihre Publikationen, Renovierungen von Pilgerstätten und Kultstätten, die auch in die Liste des nationalen Kulturerbes aufgenommen wurden, eigene Schulen und Spitäler, sowie zahlreiche Vereine.“
  5. z. B. Udo Wolter, Beispiel Al-Quds-Tag, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin im November 2004 Berlin, November, 2004, pdf, S. 6.
  6. Emma Fox, Islamic Human Rights Commission: Advocating for the Ayatollahs, Centre for Radicalisation and Terrorism, Henry Jackson Society, Mai, 2019, S. 11:„ a by-product of the Khomeinist, Islamist and anti-western ideology“.
  7. Jürgen Todenhöfer, Feinbild Islam: Thesen gegen des Hass, München, 2011, S. 26; siehe auch: Theresa Tropper, „Jüdische Minderheit im Iran: Juden und Muslime respektieren einander“, in: Qantara, Gespräch mit Ciamak Moresadegh, 12. September 2017.
  8. Roger Howard, Iran in Crisis?: The Future of the Revolutionary Regime and the US Response, London, New York, 2004, S. 50.
  9. American Jewish Society,, „Antisemitismus made in Iran: Die internationale Dimension des al-Quds-Tages“, Berlin, 2006, passim.
  10. Verfassungsschutzbericht 2015, pdf, S. 179.

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--BaneshN. (Diskussion) 14:40, 13. Nov. 2019 (CET)

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Teilnehmerzahlen

Die Teilnehmerzahlen der staatlich organisierten al-Quds-Tage im Iran werden oft mit einigen hunderttausend bis zu einer Million angegeben, wobei diese Erhebungen von den Veranstaltern selbst durchgeführt werden. Unabhängige Beobachter gehen von zumeist niedrigeren Zahlen aus, R. Howard nennt für die Jahre 2002 und 2003 die Größenordnung von etwa 120 000 Demonstranten.[1] Die offiziellen iranischen Angaben werden aber üblicherweise auch von israelischen und westlichen Medien übernommen.

In Jerusalem organisierte das Islamic Heritage Committee am 11. November 2007 einen virtuellen al-Quds-Tags, zu dem islamische Gruppen weltweit aufgerufen wurden.[2]

Für die durch den Krieg in Gaza geschürten Proteste von 2014 wurde von Millionen Teilnehmern weltweit gesprochen. Die Londoner Aktionswebseite der al-Quds-Tage, Inminds, gab für das Jahr 2018 an, dass der Protesttag in 800 Städten stattgefunden hätte.[3]

Für den Irak nannte Telesur 2019 eine Zahl von mehreren Zehntausend Teilnehmern, dagegen wird für London von maximal 3000 Demonstranten gesprochen.[4]

In Berlin liegen die Zahlen zwischen 500 im Jahr 2010 bis über 2000 in den Jahren 2002 und 2014 mit dem ungefähren Mittelwert von etwa 1000 Protestierenden[5], wobei keine zuverlässigen Erhebungen über den Anteil deutscher Muslime, Schiiten und Sunniten, nicht-deutscher Muslime, deutschnationaler und rechtsextremer Demonstranten und anderer Gruppen (linksgerichtete Antizionisten, jüdisch-orthodoxe Israelgegner, berichtende Reporter, Zuschauer) vorliegen. Im Vergleich auch zu den Märschen in Großbritannien sind die Teilnehmerzahlen der al-Quds-Tage in Deutschland damit eher gering, auch mit Blick auf die 4, 4 bis 4,7 Millionen Muslime in Deutschland.

An den seit 2003 stattfindenden Gegenveranstaltungen (s.u.) nahmen nach Angaben des Berliner Bündnisses gegen den internationalen Al-Quds-Tag im Jahr 2004 etwa 300 Demonstranten teil, im Jahr 2015 schätzte die Zeit online die Zahl auf 700 Teilnehmer.[6]

  1. Roger Howard, Iran in Crisis?: The Future of the Revolutionary Regime and the US Response, London, New York, 2004, S. 48.
  2. Yitzhak Reiter, Jerusalem and Its Role in Islamic Solidarity, New York, 2008, S. 143.
  3. Inminds, 13. Juni 2018.
  4. Telesur english, 31. Mai 2019: „In Iraq, tens of thousand attended Al-Quds rallies around the country. London is also the home to some of the largest Al-Quds rallies, with attendance sometimes reaching up to 3000.“
  5. Udo Wolter, Beispiel Al-Quds-Tag, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin im November 2004 Berlin, November, 2004, pdf, S. 35; Zeit online, 25. Juli 2014: Mehr als 2000 Teilnehmer in Berlin.
  6. American Jewish Society,, „Antisemitismus made in Iran: Die internationale Dimension des al-Quds-Tages“, Berlin, 2006, S. 41; Zeit online, 25. Juli 2015.

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--BaneshN. (Diskussion) 11:30, 14. Nov. 2019 (CET)

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Der al-Quds-Tag in Berlin (und Wien)

Übersicht

In Deutschland wird der al-Quds-Tag seit 1996 in Berlin veranstaltet, zuvor gab es Märsche in Hamburg, Bonn und in Bottrop und kleinere Veranstaltungen in anderen Städten. Seit 2015 wird auch in Frankfurt am Main ein Marsch organisiert.[1] In Österreich wird am al-Quds-Tag in mehreren Städten demonstriert, die zentrale Veranstaltung ist in Wien (siehe hier das Unterkapitel). Da der Freitag, anders als in islamischen Ländern, ein Werktag ist, finden die Märsche am Samstag darauf statt.[2]

In Berlin wird der Protest für die Route vom Adenauerplatz über den Kurfürstendamm, dann durch die Tauentzienstraße bis zum Wittenbergplatz angemeldet. Mitunter wird er aber auch verlegt, beispielsweise im Dezember 2001 nach Kreuzberg, da aus Sicherheitsgründen wegen der Anschläge des 11. Septembers der Marsch über den Ku'damm als zu riskant erschien.

Während der Demonstrationen werden regelmäßig antiisraelische und antiamerikanische Parolen auf Plakaten oder Spruchbändern gezeigt, gelegentlich auch solche, die sich gegen Saudi-Arabiens Beziehung zu beiden Ländern richten. Auch entsprechende Sprechchöre von Gruppen werden oft angestimmt (s. u.). Das Banner der Hisbollah wurde vielfach, aber nicht auf allen al-Quds-Tagen gesichtet. Außerdem sind Flaggen der Staaten Iran, Libanon und Syrien und Abbildungen der Al-Aqsa-Moschee typische Zeichen der Demonstration. Ebenfalls werden Palästinensertücher getragen und Fotos hochgehalten, die vermeintliche oder tasächliche zivile palästinensische Opfer der israelischen Armee zeigen.[3] Im Jahr 2014 dienten rot gefärbte Puppen als symbolische Hinweise auf das zeitgleiche Kriegsgeschehen in Gaza. Auf dem al-Quds-Tag von 2017 wurde erstmals die Forderung nach einem Boykott israelischer Waren erhoben.[4]

Auch gehören Fotos der Repräsentanten der islamischen Revolution und des Iran - wie Chomeini und dessen Nachfolger Chamenei – oft zu den bildlichen Zeichen, ebenso Karikaturen der gerade aktuellen Regierungschefs von Israel und den USA (z. B. Benjamin Netanjahu und Donald Trump).

Als Zeugen wird auf prominente Kritiker an israelischen Positionen hingewiesen, darunter Günter Grass (s. u.) und der erklärte muslimische Zionismus-Gegner Muhammad Ali und dessen Zitat von 1974, die USA seien „die Hochburg des Zionismus“.[5]

Durch das „ideologische Crossover“ (s.u.) und die Teilnahme von Deutschnationalen und Rechtsextremen gehört auch die Deutschlandfahne inzwischen zu den Symbolen. Auch der strafrechtlich relevante „Deutsche Gruß“ wurde gelegentlich beobachtet.[6]

Nachdem der Protest in den ersten Jahren der Veranstaltung lautstark geäußert wurde und es mitunter zu Pöbeleien kam, wurden einige der al-Quds-Tage seit 2003 als Schweigemärsche durchgeführt, doch das wurde bald wieder aufgegeben.

Auf den Abschlusskundgebungen werden gewöhnlich kurze Reden gehalten.[7] Üblicherweise gehen Frauen und Männer auf dem Marsch getrennt. Kritisiert wird insbesondere die Mitnahme von Kindern, die Uniformen tragen. Da der al-Quds-Tag innerhalb des Fastenmonats und tagsüber stattfindet, wird dabei weder getrunken noch gegessen.

Die Veranstaltungen werden gelegentlich im Verfassungsschutzbericht erwähnt.[8] Vereinzelt kam es aufgrund von strafrechlich relevanten Äußerungen oder körperlichen Übergriffen zu Verhaftungen und Strafanzeigen, gruppenweise Verstöße wurden bisher jedoch von den Sicherheitsorganen nicht festgestellt. Üblicherweise verlaufen die al-Quds-Tage in Berlin friedlich, gelegentliche Rangeleien mit den Gegendemonstranten werden polizeilich schnell aufgelöst.[9]

Organisatoren

Als Organisatoren des al-Quds-Tages in Deutschland trat in den 1990er Jahren die Union der Islamischen Studentenvereine (U.I.S.A.) auf.[10] Die Demonstrationsmärsche wurden – gemäß der Deutschen Welle, die sich auf deutsche Sicherheitskreise bezieht – bis zum Jahr 2005 von Bahmann Berenjian angemeldet[11], der zur U.I.S.A. und zum Vorstand der 2003 gegründeten Islamischen Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V. gehörte[12], die wiederum, so der Berliner Senat, ein „Ableger des Islamischen Zentrums Hamburg“ (IZH) sei, das vom Verfassungsschutz überwacht wird. Berenjian wurde später Geschäftsführer der „Orient-Okzident GmbH“ in Berlin. Diese GmbH ist die Betreiberin der Webseite „Quds AG“, die heute als Organisatorin der Protestmärsche firmiert.[13]

Teilnehmer und ideologisches Crossover

Da keine verlässlichen Erhebungen über die Zugehörigkeit der Teilnehmer zu Nationen und religiösen oder politischen Gruppen vorliegen, lässt sich nur allgemein eine deutliche Mehrheit von Muslimen, wahrscheinlich überwiegend deutscher Nationalität, von iranischer und türkischer und arabischer oder speziell palästinensischer Familienherkunft, und eine Minderheit nicht-muslimischer Demonstranten feststellen, wobei auch ausländische Demonstranten und deutsche Konvertiten wie der Sprecher der „Quds-AG“, Jürgen Grassmann, vertreten sind.

Die Märsche werden von Männern und Frauen gebildet, auch Kinder werden mitgebracht.

In den Jahren 2015, 2017 und 2018 ließen sich drei bzw. vier schiitische Geistliche auf dem Marsch sehen, die, nach öffentlicher Kritik daran, im Jahr 2019 aber wieder weg blieben.

Die geistlichen Teilnehmer der jüdisch-orthodoxen Sekte Neturei Karta sind zahlenmäßig ähnlich gering. 2006 hielt Moishe Friedman eine Rede bei der Abschlusskundgebung.[14]

Doch wurde schon 2004 von einem „ideologischen Crossover“ gesprochen, später von „merkwürdigen Allianzen“ (taz), auch von einem „Sammelsurium politisierter Hitzköpfe“ (Tagesspiegel).[15]

Denn oftmals marschieren auch Neonazis, Deutschnationale und andere Rechte mit, wie etwa Angehörige der Partei Deutsche Mitte des einstigen ARD-Reporters Christoph Hörstel, der auch als Redner auftrat. Ebenso der ehemalige Journalist Martin Lejeune. Aus dem rechtsextremen Spektrum wurden die Vize-Landesvorsitzenden der NPD, Sebastian Schmidtke und Uwe Meenen auf dem Marsch gesehen.[16]

Im Jahr 2012 war die Rapperin Dee Ex dabei und zeigte ein Transparent mit der Aufschrift „Dee Ex für freie Völker! … gegen Feindbilder, Kriege und Korruption“.[17]

Gemäß einer Reporterin des Cicero marschierte 2019 ein Mann mit Kippa und Davidstern beim al-Quds-Marsch mit, um dort Solidarität mit Israel zu zeigen, wobei er mit Übergriffen gerechnet habe, jedoch nichts dergleichen geschehen sei.[18]

Gegendemonstration, Gegner, Distanzierungen

 
Demonstration gegen den Aufmarsch in Berlin, 2010

Eine Gegeninitiative zu den Märschen in Berlin wurde erstmals zum al-Quds-Tag 2003 organisiert, mit dem u. a. von den Jusos Berlin, der Grünen Jugend Berlin und der Linksjugend Solid Berlin unterstützten „Berliner Bündnis gegen den internationalen al-Quds-Tag“. Gegen die Veranstaltung riefen 2005 auch 274 Personen des öffentlichen Lebens mit einem Protestschreiben auf, das von Anetta Kahane von der Amadeu Antonio Stiftung und anderen aufgesetzt wurde. Unter den Erstunterzeichnern waren u. a.: Evrim Baba (Die Linke), Marieluise Beck (Bündnis 90/Die Grünen), Jean-Yves Camus, Manfred Lahnstein (SPD), Dirk Niebel (FDP), Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) und Petra Pau (Die Linke).[19]

Inzwischen nimmt ein breites Bündnis an den Gegenprotesten teil, darunter das Jüdische Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA). Des weiteren die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die Kurdische Gemeinde Deutschland, der DGB, der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg, das Antifaschistische Berliner Bündnis und die 1999 im Exil gegründete Green Party of Iran.[20]

Gegnerin des al-Quds-Tages ist außerdem die Partei Alternative für Deutschland[21], deren Vertreter jedoch bisher (2019) nicht auf den Gegendemonstrationen zu sehen waren.

Die Aktion „No-Al-Quds-Tag“ organisiert Rede-Beiträge und Live-Musik. Zu den Rednern gehörten 2018 u. a.: Ali Ertan Toprak, der Vorsitzende der Kurdischen Gemeinde Deutschland, Jörg Steinert vom Lesben- und Schwulenverband Deutschland (LSVD) Berlin-Brandenburg und Volker Beck. Auch der Berliner Innensenator Andreas Geisel von der SPD ist regelmäßig unter den Teilnehmern der Gegendemonstration.[22]

Zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung ist die Gegenkundgebung vom al-Quds-Marsch getrennt und führt gewöhnlich vom Nollendorfplatz durch die Kleiststraße, die Tauentzienstraße und Joachimstaler Straße. Schlusskundgebunden finden am George-Grosz-Platz stand.[23]

Üblicherweise werden die US-Flagge und die israelische Flagge gezeigt, mitunter auch die Fahne der israelischen Armee.[24] Die Parolen sind z. B.: „Lang lebe Israel“, „Solidarität mit Israel, Freiheit im Iran“, „Kein Platz für Judenhass“, „Hisbollah verbieten“, „Befreit Gaza von der Hamas“, aber auch „Nie wieder Deutschland“ und „Waffen für Israel“.[25]

Islamische Verbände

Lamya Kaddor, die Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes, ist eine erklärte Gegnerin des al-Quds-Tages.[26]

Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland distanzierte sich im Jahr 2005 vom al-Quds-Tag und kritisierte ihn als „für das Zusammenleben nicht förderlich“, es sei „kein geeignetes Mittel der Auseinandersetzung mit Israel“.[27]

Im selben Jahr verurteilte Nadeem Elyas, der damalige Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, die Drohung des iranischen Präsidenten Ahmadinejad, Israel zu vernichten: "Diese Aussage ist inakzeptabel und schadet bei der Suche nach Lösungen für die Konflikte im Nahen Osten". Elyas erklärte, dass die Muslime in Deutschland von jedem Staat erwarten, dass er das Völkerrecht akzeptiere und die Lebensrechte anderer Staaten achte: „Das gilt sowohl für Israel in Bezug auf das palästinensische Volk als auch für den Iran in Bezug auf Israel." [28] Während der Proteste des Jahres 2014 sagte die Generalsekretärin des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Nurhan Soykan, es gebühre Muslimen nicht, „dass man Angehörige anderer Religionen beleidigt oder irgendwelche Diffamierungen vornimmt“, rief zur Mäßigung beim al-Quds-Tag auf, erklärte aber auch, dass es möglich sein müsse, die „israelische Politik genauso wie die Politik anderer Länder kritisieren zu dürfen.“[29]

Forderungen nach Verbot, Meinungsfreiheit, Auflagen

Einem Verbot des al-Quds-Tages – das im Jahr 2019 u. a. vom Zentralrat der Juden in Deutschland, dem Bündnis gegen den al-Quds-Tag[30], dem israelischen Botschafter, Jeremy Issacharoff,[31] und der Bundestagsabgeordneten der Partei Alternative für Deutschland, Beatrix von Storch, gefordert wurde[32] – stehen das Kommunikationsgrundrecht auf Meinungsfreiheit und die Versammlungsfreiheit entgegen.[33] Die Forderung des Verbotes wird jedoch damit begründet, dass der Protestmarsch antisemitisch sei. Der Sprecher der Webseite „Quds-AG“, Jürgen Grassmann, sieht den Grund dagegen darin, dass die al-Quds-Demonstranten „die einzigen“ seien „die den Völkermord Israels offen kritisieren."[34]

Für den Marsch wurden aber eine Reihe von Auflagen erlassen, die Parolen einer möglichen Volksverhetzung betreffen oder sonst strafrechtlich relevant sind (z.B. Aufrufe zur Gewalt).[35] Spruchbänder o.ä., die nicht auf deutsch verfasst sind, müssen vor der Demonstration genehmigt werden, was z. B. für arabische und persische, aber auch für hebräische Parolen der Gegendemonstration gilt.

Auch der für den al-Quds-Marsch bezeichnende symbolische Akt der Verbrennung der israelischen und der us-amerikanischen Flagge wie auch anderer Symbole fällt unter die Verbote.[36]

Dagegen liegen andere Auflagen im polizeilichen Ermessen der Erhaltung der Öffentlichen Ordnung. So ist beispielsweise die Parole „Kindermörder Israel“ nicht strafrechtlich untersagt und wird von der Meinungsfreiheit gedeckt, wurde aus dem genannten Grund auf dem al-Quds-Tag 2019 aber unterbunden. Unter die Auflagen zu einem friedlichen Verlauf der Proteste fällt auch das vom Oberverwaltungsgericht bestätigte Verbot, auf der Demonstration das Banner der Hisbollah zu zeigen, die in Deutschland als „islamistisch“ (BfV), aber nicht als Terrororganisation gilt.[37]

Aus dem Grund, einer Eskalation entgegen zu wirken, wurden auch den Gegendemonstranten bestimmte Symbole und Aktionen untersagt, so, im Jahr 2009, hebräische Lieder zu spielen. Dagegen wurde ein Plakat, das auf hebräisch die Freilassung des sich damals in der Gewalt der palästinensischen Terrororganisation Hamas befindlichen israelischen Soldaten Gilad Shalit forderte, nach der Prüfung gestattet.[38]

Der al-Quds-Marsch in Wien

In Wien zieht der Marsch vom Morzinplatz zum Stephansplatz. Als Veranstalter wurde bei einer Parlamentsanfrage im Jahr 2012 von Susanne Winter von der FPÖ und anderen Abgeordneten die Imam-Ali-Moschee in der Mollardgasse angegeben.[39] Der Standard schreibt, die Veranstalter seien „verschiedene muslimische Organisationen, unter anderem (...) auch die iranische Imam-Ali-Moschee“.[40]

Im Vorfeld der Demonstration 2015 wurde auf einer Facebook-Seite Internationaler Al-Quds-Tag Wien - Free Palestine eine Karikatur abgebildet, auf der Muslime je einen Kübel von Wasser über einen Juden schütten, der sich in einer Grube befindet, in türkischer Sprache beschriftet: „Wenn jeder Muslim einen Kübel Wasser ausschütten würde, würde Israel unter Wasser stehen.“ In zahlreichen Zeitungen wurden berichtet, dass es sich dabei um die Facebook-Seite der Veranstalter des Marsches gehandelt habe.[41] Daraufhin sprachen sich alle Wiener Stadtparten – SPÖ, ÖVP, Grüne FPÖ und NEOS – gegen den Marsch aus.[42] Die von dem Abgeordneten der Grünen Albert Steinhauser an das österrichische Innenministerium gerichtete Anfrage nach den Organisatoren des al-Quds-Marsches blieb jedoch aus datenschutzrechlichen Gründen unbeantwortet.[43]

Auf der Facebook-Seite distanzierten sich deren Betreiber von der Karikatur, die ohne ihre Zustimmung dort veröffentlicht worden sei. Die Staatsanwaltschaft stellte ihre Ermittlungen ein, da sich die Zeichnung nicht gegen eine Gruppe richten oder zu strafbaren Handlungen aufrufen würde.[44]

Nach Information des österreichischen Innenministeriums nahmen an der Veranstaltung von 2015 u. a. Mitglieder des Zentrums der Islamischen Kultur Imam Ali, der Islamischen Vereinigung Ahl-ul-beyt Österreich und des Islamischen Bildungs- und Kulturzentrums Österreich (IBIKUZ) teil.[45] Wie in Berlin, so beteiligen sich auch in Wien wiederholt Neonazis an dem Marsch.[46]

Auch in Wien finden Gegenkundgebungen statt, im Jahr 2015 unter dem Motto „Kein Al-Quds-Tag – gemeinsam gegen Antisemitismus“, an dem neben der Israelitischen Kultusgemeide diverse jüdische Organisationen wie die Loge Zwi Perez Chajes der B’nai B’rith, Misrachi Österreich und die Zionistische Föderation in Österreich u. a. auch die Kurdische Gesellschaft für Bildung, Integration und Kultur, die österreichischen Grünen, Schwulenvereinigungen wie Homosexuelle Initiative Wien (HOSI), Die Grünen Andersrum Wien und QueerHebrews wie auch der Republikanische Club – Neues Österreich teilnahmen. Im Jahr 2017 hieß das Motto "Für das Paradies auf Erden – Gegen Islamismus, Antisemitismus, Rassismus und Alles was uns sonst davon trennt!", zu der die „autonome antifa“ aufgerufen hatte.[47]

Berlin, 2014

Anders als sonst üblich, fand der al-Quds-Marsch 2014 auch in Berlin nicht an einem Samstag, sondern am Freitag statt, dem 25. Juli. Der Protestmarsch wurde durch das Kriegsgeschehen in Gaza (s.o.) geprägt: Nach dem 20. Juli, dem „blutigsten Tag“ des Konfliktes (Washington Post)[48], war außer in Paris und Istanbul auch in Berlin, Frankfurt, Stuttgart, Bonn, Hannover und anderen Städten tagelang dagegen demonstriert worden, wobei es zu äußerst emotionalisierten Protesten von Muslimen und Kriegsgegnern vom politisch rechten bis zum linken Spektrum gekommen war und deutschlandweit antisemitische Parolen skandiert worden waren.[49] Amnesty International hatte am 22. Juli beiden Seiten, der israelischen Armee und der palästinensischen Hamas, „Kriegsverbrechen“ vorgeworfen.[50] Auch die Opferzahlen von mehr als 800 Palästinensern und mindestens 31 Israelis trugen zur Emotionalisierung der Antikriegs-Demonstrationen wie auch des al-Quds-Tages bei.[51] Entsprechend streng waren die polizeilichen Auflagen für den Marsch, jede Äußerung, die sich pauschal gegen Juden richten würde, wurde untersagt. Gemäß der Süddeutschen Zeitung erklärte ein Redner vor dem Marsch: „Gläubige Juden sind unsere Brüder, Zionisten sind unsere Feinde. (...) Bitte haltet eure Emotionen im Zaum. Dies ist Berlin und nicht Gaza.“[52]

 
Ideologisches Crossover an der Spitze des Marsches 2014: links die Hisbollah-Flagge, dahinter das umstrittene Foto der vier israelischen Soldaten, im Vordergrund zwei orthodoxe Juden der Neturei Karta, dahinter die Deutschlandfahne, rechts ein Demonstrant mit der iranischen Flagge.

Der dennoch lautstarke und durch Schreieren und Sprechchöre bestimmte Marsch wurde von zahlreichen Schaulustigen gesäumt, die das Geschehen mit Smartphones fotografierten oder filmten.[53] Auch gehörte die Thematisierung des zeitgleichen Kriegsgeschehens durch Bilder zu den Mitteln des Protestes, und der Marsch selbst wurde zum Gegenstand sofortiger medialer Deutungen. So wurden Fotografien hochgehalten, die das aktuelle Grauen in Gaza belegen sollten und durch Twitter und Facebook verbreitet worden waren, die jedoch nicht immer aus diesem Konflikt stammten und deren Authentizität teils fraglich ist.[54] Beispielhaft dafür war ein an der Spitze des Protestzuges gezeigtes „Trophäenbild“ (siehe rechts), auf dem vier israelische Soldaten ein kniendes gefangenes palästinensisches Mädchen mit verbundenen Augen erniedrigen – ein Foto, das bereits 2010 von einem Sprecher der israelischen Armee, Avi Benayahu, kommentiert worden war („Ich meine, dass es inszeniert und dass das Mädchen keine Gefangene ist“) und somit jedenfalls nicht aus diesem Krieg stammen konnte.[55]

Vom Protestzug in Berlin berichtete der Liveticker des Tagesspiegel dann, 20 bis 30 „palästinensische Demonstranten“ hätten kurz vor dem George-Grosz-Platz die in deutscher Sprache formulierte Parole „Israel vergasen“ angestimmt, die aber von anderen Teilnehmern des Marsches sofort unterbunden worden sei, ein Vorfall, der von der Polizei nicht bestätigt werden konnte[56], auch nicht von dem SZ-Reporter Thorsten Denkler und dem Zeit-Reporter Lenz Jacobsen, die den Protestzug begleiteten, ebenso wenig von der vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus aus Mitschnitten angefertigten Video-Dokumentation des Marsches.[57] Durch die Agenturen verbreitet, wurde die Tagesspiegel-Meldung jedoch zur Schlagzeile und zu einer der vorherrschenden Nachrichten des Protesttages.[58] Dagegen berichete die Welt von einem Marsch „ohne antisemitische Parolen und fast ohne Zwischenfall."[59]

Aufgrund der Zahl nicht nur an Kindern, sondern auch an Frauen unter den zivilen Opfern des Krieges – letztere nach Angaben von B'tselem einen Anteil von 70 Prozent der Toten auf palästinensischer Seite hatten, davon, gemäß UN-Angaben, 306 Frauen – wurde neben der Parole „Kindermörder Israel“ auch vermehrt „Frauenmörder Israel“ skandiert.[60] Zudem wurde die Forderung nach einem „Stopp von Rüstungsexporten nach Israel“ erhoben.[61]

Der israelische Botschafter in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, warf den Demonstranten antisemitische Motive vor, so die Zeit. Von einer der beiden Gegenkundgebungen wurde eine gleichermaßen emotionalisierte Parole berichtet: "Kannibalismus gehört zu unseren Riten, esst mehr Antisemiten".[62]

Trotz der aufgeheizten Stimmung verlief die Demonstration weitgehend friedlich.[63]

Berlin, 2018

Der al-Quds-Tag vom 9. Juni 2018 fiel in die Zeit der Grenzproteste am Gazastreifen, die am 30. März des Jahres begonnen hatten und deren Ereignisse drei Tage zuvor zur Absage eines Spiels der argentinischen Fußballnationalmannschaft anlässlich der Festivitäten des 70-jährigen israelischen Staatsjubiliäums führten, was „politische Beben“ (FAZ) auslöste.[64]

Am 8. Juni widmete Ajatollah Reza Ramezani seine Predigt in Hamburg dem „Leid in Palästina“ und bekräftigte eine panislamische Bedeutung des al-Quds-Tages. Schiitische Geistliche sollen in ihren Gemeinden bundesweit zur Teilnahme aufgerufen haben.[65] Als eine kritische Rahmenbedingung der Märsche in Berlin und in Wien galt insbesondere der Fall der am 1. Juni, dem dritten Freitag des Ramadan, innerhalb des Gazastreifens von dem Schuss eines Scharfschützen der Israelischen Sicherheitskräfte (ISF) getöteten palästinensischen Sanitäterin Rouzan („Razan“) al-Najjar[66], da ihr Tod international Aufsehen hervorgerufen und zu Hasskommentaren auf beiden Konfliktseiten geführt hatte.[67]

Die 21-jährige war als Sanitäterin zu erkennen gewesen und stellte gemäß der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der UN-Menschenrechtskommission und B'tselem keine Gefahr für die etwa hundert Meter entfernten, auf israelischem Gebiet hinter einem Hügel verschanzten Scharfschützen dar.[68] Zur Identifikation mit der schon vor ihrem Tod als Ersthelferin zur Ikone gewordenen al-Najjar trugen Demonstrantinnen auf dem al-Quds-Marsch Krankenschwester-Kittel, auf dem Rücken ihr Foto mit dem Text: „21 Jahre jung - erschossen durch israelische Soldaten“.[69] (Ob die Tötung mit Vorsatz geschah oder eine unbeabsichtigte Folge des Schusses war, konnte nicht geklärt werden. Der israelische Publizist Uri Avnery sprach von einem „Kriegsverbrechen“, der Sprecher der israelischen Armee, Jonathan Conricus, nannte es einen „Unfall“).[70]

Das von Demonstranten behauptete Tabu, die israelische Armee zu kritisieren, wurde durch mit der Aufschrift „Antisemitismus“ versehenes Kreppband vor dem Mund oder durch Plakate mit dem Hinweis auf das Gedicht Was gesagt werden muss von Günter Grass kritisiert.[71]

An dem Marsch nahmen, wie schon 2017[72], auch vier schiitische Geistliche teil: Seyed Mousavi, der stellvertretende Leiter des IZH, Sheikh Hassan Shahrour, Mullah der al-Mustafa-Moschee in Neukölln, Hamid Reza Torabi, der Direktor der Islamischen Akademie Deutschland (IAD)[73] – der sich zu seinem erstmaligen Erscheinen auf dem al-Quds-Tag im Jahr davor in einem Interview mit der taz geäußert hatte[74] – und Hudschat-ul-Islam Muhammad Mohsen, ein Vorstandsmitglied der Islamischen Gemeinschaft der schiitischen Gemeinden Deutschlands (IGS). Insbesondere Mohsens Teilnahme wurde kritisiert, da dem IGS als Dachverband eine bundesweite repräsentative Bedeutung für die Schiiten in Deutschland zukommt. So forderte der damalige religionspolitische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck, die IGS aus dem Beirat des Instituts für islamische Theologie an der Humboldt-Universität auszuschließen.[75]

  1. Udo Wolter, „Beispiel Al-Quds-Tag“, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin, November, 2004, pdf S. 16; Klaus Grünewald, „Defending Germany's Constitution - Law Enforcement Views Radical Islam“, The Middle East Quarterly, März 1995, II, 1, zit. n. Udo Wolter, ebd. m. Anm. 62; Hamburger Abenblatt, „Zwei Demos in der City“, 14. März 1994, S. 10; Antwort auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Katja Keul und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, 21. August, 2017 Punkt 18.
  2. Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Höfinghoff (PIRATEN) vom 31. Mai 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Juni 2016) und Antwort Quds-Marsch 2015 und Hisbollah-Strukturen in Berlin 15. Juni 2016, Punkt 1.
  3. Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Höfinghoff (PIRATEN) vom 31. Mai 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Juni 2016) und Antwort Quds-Marsch 2015 und Hisbollah-Strukturen in Berlin, 15. Juni 2016, Punkte 4. u. 7 u. z. B. BZ, „Al-Quds-Demo: Und wieder durften die Juden-Hasser durch Berlin ziehen“, 23. Juni 2017, Olaf Wagner, Fotostrecke.
  4. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Juni 2017.
  5. „the stronghold of Zionism“, siehe BZ, „Al-Quds-Demo: Und wieder durften die Juden-Hasser durch Berlin ziehen“, 23. Juni 2017, Olaf Wagner, Fotostrecke; Samidoun, „Remembering Muhammad Ali: „I declare support for the Palestinian struggle to liberate their homeland“, 5. Juni 2016; Haaretz, „Muhammed Ali's Complicated Relationship with the Jews“, 4. Juni 2016; Mintpress News, 7. Juni 2016.
  6. Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, (JFDA), Auswertung al-Quds-Marsches 2018.
  7. Spiegel Online, „Islamisten-Aufmarsch: Schweigen gegen Israel“, 18. November 2003; Tagesspiegel, 28. November 2005: „Al-Quds-Demonstrationen in der Hauptstadt sind bislang stets friedlich geblieben. Auch Fahnen der schiitischen Terrororganisation Hisbollah wurden zuletzt nicht mehr in den Händen von Demonstranten gesehen. Im vergangenen Jahr war die Demonstration ein Schweigemarsch.“
  8. Verfassungsschutzbericht Berlin 2015 pdf, S. 59.
  9. Israelnetz, 6. Juni 2018; Tagesspiegel, 3. Juli 2016; Cicero, „Wir wollen doch nur Gutes!“, 2. Juni 2019.
  10. Udo Wolter, Beispiel Al-Quds-Tag, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin im November 2004 Berlin, November, 2004, pdf, S. 20 ff.
  11. „DW-Akademie“ der „Deutschen Welle“ vom 25. Juli 2014: „Eine Sicht, die sich mit Erkenntnissen deutscher Sicherheitskreise deckt. Demnach wurden bis ins Jahr 2005 hinein die "Al-Quds"-Demonstrationen von Bahman Berenjian angemeldet.“
  12. Kleine Anfrage des Abgeordneten Özcan Mutlu (Bündnis 90/Die Grünen) vom 06. Oktober 2005 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 11. Oktober 2005) und Antwort: Al-Quds-Demonstration, 4. November 2005: „Der Anmelder der diesjährigen Demonstration ist dem Senat als Vorstandsmitglied des Berliner Vereins 'Islamische Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V.' bekannt. Zwischen dem am 20.05.2003 gegründeten Verein und dem IZH bestehen enge Verbindungen, die bereits aus der Vereinssatzung hervorgehen.“
  13. RIAS - Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin, 20. August 2015: „Am 11. Juli organisierte die Quds-AG des Vereins „Islamische Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V.” den neunzehnten Al-Quds-Aufmarsch in Berlin“; Kleine Anfrage der Piratenpartei und Antwort vom Berliner Innensenator, 15. Juni 2016, Punkt 4. Antwort auf eine Kleine Anfrage vom 4. Mai 2018, Punkt 6 : „Über ihren Ableger „Islamische Gemeinde der Iraner in Berlin-Brandenburg e. V.“ organisiert das „Islamische Zentrum Hamburg e. V.“ den jährlich auch in Berlin stattfindenden „Al-Quds-Tag“.
  14. Moische Friedman, „Gastredner Oberrabiner Friedman“, Rede vom 21. Dezember 2006; Muslim-Markt, Interview mit Oberrabiner Friedman.
  15. Udo Wolter, Beispiel Al-Quds-Tag, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin im November 2004 Berlin, November, 2004, pdf, S. 34: „ideologisches Crossover“; taz, „Al-Kuds-Tag: Merkwürdige Allianzen“, 31. Mai 2019; Tagesspiegel, „Al-Quds-Tag in Berlin: Sammelbecken von Hass und Antisemitismus“, 25. Juli 2014.
  16. Zeit online, „Hetze, Wut und Solidarität“,1. Juni 2019; Berliner Kurier, 25. Juli 2014; Antifaschistisches Pressezentrum und Bildungsarchiv Berlin, „Dossier“, S. 6: „So waren unter den etwa 600 Teilnehmenden neben vereinzelten Neonazis auch AktivistInnen der Rechtsaußen-Kleinstpartei Deutsche Mitte vertreten“; Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. August 2019.
  17. Tagesspiegel, „Al-Quds-Tag in Berlin: Sammelbecken von Hass und Antisemitismus“, 25. Juli 2014.
  18. Cicero, „Wir wollen doch nur Gutes!“, 2. Juni 2019.
  19. „Aufruf gegen den internationalen Al-Quds-Tag“, Berlin, 2005; in: „American Jewish Committee“, Berlin, 2006, S. 44 f..
  20. Gegen den Quds-Marsch, 2019. Zu den Gegnern gehört auch der ehemalige Vorsitzende der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe im Bundestag, Volker Beck.
  21. Georg Pazderski, Afrika ertüchtigen statt Massenmigration hinnehmen.
  22. No-Al-Quds-Tag, 9. Juni 2018; Zeit online, „Hetze, Wut und Solidarität“, 1. Juni 2019.
  23. No-Al-Quds-Tag, 9. Juni 2018.
  24. Tagesspiegel, 3. Juli 2016.
  25. Zeit online, „Hetze, Wut und Solidarität“, 1. Juni 2019; Spiegel online, „Hunderte versammeln sich zu Al-Kuds-Marsch in Berlin“, 1. Juni 2019.
  26. Lamya Kaddor, t-online Nachrichten, „Warum ich am al-Quds-Tag keine Kippa trage“, 31. Mai 2019.
  27. Tagesspiegel, „Islamrat distanziert sich von al-Quds-Tag“, 28. 10 2005.
  28. Der Standard, 31. Oktober 2005.
  29. Deutschlandfunk', 25. Juli 2014.
  30. Jüdische Allgemeine, 29. Mai 2019
  31. Badische Zeitung, „Israels Botschafter appelliert an Deutschland, den al-Quds-Marsch künftig zu verbieten“, 2. Juni 2019
  32. Deutschlandfunk, 31. Mai 2019
  33. Kleine Anfrage des Abgeordneten Oliver Höfinghoff (PIRATEN) vom 31. Mai 2016 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 01. Juni 2016) und Antwort Quds-Marsch 2015 und Hisbollah-Strukturen in Berlin 15. Juni 2016, Punkt 16.
  34. Zeit online, „Hetze, Wut und Solidarität“,1. Juni 2019.
  35. Udo Wolter, Beispiel Al-Quds-Tag, Gutachten für den Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Berlin im November 2004 Berlin, November, 2004, pdf S. 31: "Die Polizei nahm zu Beginn einen jungen Mann wegen eines Plakates 'Juden sind Mörder' fest und sammelte noch weiteres Material ein.“
  36. Zeit online, 25. Juli 2014.
  37. Tagesspiegel, 28. Juni 2016; Berliner Morgenpost, 2. Juni 2019: „Eingeschritten seien die Beamten, als Demonstranten den - nicht unter den Auflagen ausdrücklich verbotenen - Slogan 'Kindermörder Israel' skandierten. Man habe 'auf die Veranstalter eingewirkt', den Ruf zu unterlassen, berichtete ein Polizeisprecher. So waren etwa Fahnen und Symbole der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah verboten, ebenso anti-jüdische Parolen und das Verbrennen von Gegenständen. Der Veranstalter hatte einen Eilantrag eingereicht, um Hisbollah-Symbole zeigen zu dürfen. Das Oberverwaltungsgericht wies das am Samstag zurück und bestätigte die Linie der Polizei“; Antwort auf die Kleine Anfrage des Abgeordneten Özcan Mutlu (Bündnis 90/Die Grünen) beim Berliner Abgeordnetenhaus vom 11. Oktober 2005, 4. 11. 2005: „Vor der Veranstaltung erteilte die Versammlungsbehörde Auflagen, um sicherzustellen, dass insbesondere die Meinungsäußerungen der Demonstranten unterhalb der strafrechtlich relevanten Grenze bleiben. Zu diesem Zweck wurde unter anderem die Auflage erteilt, Transparente und Schilder mit Aufschriften in arabischer Sprache vor ihrer Verwendung der Polizei zur Prüfung auf strafrechtliche Inhalte vorzulegen"; Verfassungsschutzbericht 2018, 213 f..
  38. Der Stern/Mut gegen rechte Gewalt, 17. September 2009; Verfassungsschutzbericht 2018, 215 f.: „Seit dem Jahr 2001 werden die „Izz-al-Din al-Qassam-Brigaden“ als militärischer Flügel der HAMAS als Terrororganisation auf der sogenannten EU-Terrorliste geführt, seit dem Jahr 2003 die HAMAS insgesamt.“
  39. Parlamentsanfrage von Susanne Winter und anderen Abgeordneten, vom 19. September 2012.
  40. Der Standard, 26. Juli 2014.
  41. Kurier, 19. August 2015.
  42. Anfrage der Abgeordneten Albert Steinhauser, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Inneres betreffend AI Quds Tag 2015, vom 20. Januar 2016.
  43. Österreichisches Bundesministerium für Inneres, 17. März 2016, Punkt 1.
  44. Kurier, 19. August 2015.
  45. Österreichisches Bundesministerium für Inneres, 17. März 2016, Punkt 2.
  46. Der Standard, „Al-Quds-Tag: Israelfeindliche Demo zog durch Wien“, 25. Juni 2017:„Der überwiegende Großteil der Teilnehmer ist muslimisch, allerdings marschierten in den vergangenen Jahren wiederholt Neonazis mit, wie Andreas Peham vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands vergangenes Jahr berichtete.“
  47. Grüne, Kein Al-Quds-Tag: Gemeinsam gegen den Antisemitismus, 2015; OE24, „Wirbel um israelfeindliche Al-Quds-Demo in Wien“, 25. Juni 2017.
  48. Washington Post, „More than hundred Palestinians dead in worst day of Gaza conflict. Israel denies Soldier captured“, 21. Juli 2014, „Day 13 was the bloodiest so far.“
  49. Neue Zürcher Zeitung, „Islamisten, Linke und Neonazis bilden Allianzen“, 28. Juli 2014; Zeit online, 25. Juli 2014 ; Die Presse 25. Juli 2014: „In mehreren deutschen Städten waren für Freitag Proteste gegen die israelischen Angriffe im Gazastreifen angemeldet. In den Bundesländern Berlin, Baden-Württemberg und Niedersachsen wurden die Veranstalter aufgefordert, antisemitische Propaganda bei den Kundgebungen zu verhindern. In Berlin wurden 1500 Menschen zu einer Al-Quds-Kundgebung erwartet, dort waren auch Gegendemonstrationen geplant“; Der Spiegel, “Ein Freiraum für Kritik: Eine linke Minderheit Berliner Israelis spricht sich offen gegen Netanjahus Gaza-Offensive aus“, 28.07.2014; Kurier, „Gaza-Krieg löst antisemitische Welle aus“, 21. Juli 2014; Vice, „So antisemitisch ist Deutschland“, 29. Dezeber 2015.
  50. Tagesanzeiger, „Wir werfen beiden Parteien Kriegsverbrechen vor“, 22. Juli 2014.
  51. Zeit online, „Alles Zionisten! Alles Antisemiten!“, 25. Juli 2014: „Bereits mehr als 800 Palästinenser sind dabei gestorben und mindestens 31 Israelis. Diese Zahlen sagen sie hier alle auf, meist empört und mit einer kleinen Wirkungspause.“
  52. Süddeutsche Zeitung, „Anti-Israel-Demonstration: Das ist Berlin und nicht Gaza“, 25. Juli 2014.
  53. Qudstag, 2014; Jüdisches Forum (JFDA), „Antisemitischer Al-Quds Marsch 2014 & 2015“, you tube.
  54. Zeit online, „Alles Zionisten! Alles Antisemiten!“, 25. Juli 2014: „Viele halten Schilder hoch, auf dem israelische Raketen sind und tote palästinensische Kinder“; Spiegel online, „Manipulierte Kriegsfotos: Bilder, die lügen“, 14. August 2014.
  55. +972 Magazine, 21. August 2010.
  56. Tagesspiegel, Liveblog, 25. Juli 2014.
  57. Süddeutsche Zeitung, „Anti-Israel-Demonstration: Das ist Berlin und nicht Gaza“, 25. Juli 2014; Zeit online, „Alles Zionisten! Alles Antisemiten!“, 25. Juli 2014; Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus (JFDA), „Antisemitischer Al-Quds Marsch 2014 & 2015“, you tube.
  58. Zeit online, Von dpa, „'Israel-vergasen' und 'Sieg-Heil-Rufe' in Berlin“, 25. Juli 2014; Spiegel online 26. Juli 2014.
  59. Die Welt, „Brüder im Islam, lasst euch nicht provozieren“, 25. Juli 2014.
  60. UN-Menschenrechtskommission, „Annual report of the United Nations High Commissioner for Human Rights and reports of the Office of the High Commissioner and the Secretary-General Human rights situation in Palestine and other occupied Arab territories“, 26. Dezember 2014: Punkt 24: 306 Frauen; Punkt 33 u. 35 (vier schwangere); בְּצֶלֶם, B'Tselem - The Israelian Information Center for Human Rights in the Occupied Territories, „Whitewash Protocol: The So-Called Investigation of Operation Protective Edge, September 2016, pdf, S. 14: „More than 70% of the fatalities were women, children and teenagers under 18, or adults over the age of 60“; Zeit online, Von dpa, „'Israel-vergasen' und 'Sieg-Heil-Rufe' in Berlin“, 25. Juli 2014; Die Welt, „Brüder im Islam, lasst euch nicht provozieren“, 25. Juli 2014.
  61. taz, 25. Juli 2014.
  62. Zeit online, „Alles Zionisten! Alles Antisemiten!“, 25. Juli 2014.
  63. Zeit online, „Alles Zionisten! Alles Antisemiten!“, 25. Juli 2014: „Am Abend löste sich die Al-Quds-Demonstration friedlich auf. Die Polizei zeigte sich mit dem Ablauf der Al-Quds- und Gegendemonstrationen zufrieden. Die strengen Auflagen seien gut durchgesetzt worden. Trotz großer Befürchtungen habe man Ausschreitungen verhindern können“; Die Welt, „Brüder im Islam, lasst euch nicht provozieren“, 25. Juli 2014.
  64. BBC, „Argentina scraps Israel World Cup friendly after campaign“, 6. Juni 2018: „Argentina has cancelled a football World Cup warm-up match with Israel, apparently under pressure over Israel's treatment of Palestinians“; Middle East Monitor, „Argentina cancels match with Israel amid protests“, 6.Juni 2018; Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Keine Reise nach Jerusalem“, 6. Juni 2018: „Mit Kontext meinte der Palästinenser [Verbandspräsident Djibril Rajoub] die völkerrechtlich umstrittene Verlegung der amerikanischen Botschaft nach Jerusalem sowie die Gewalt im Gazastreifen, wo israelische Scharfschützen mehr als 100 Palästinenser getötet haben. (...) Boykottbefürworter hatten nicht nur in Buenos Aires demonstriert, sondern offenbar auch massiven Druck auf die Spieler ausgeübt. Am Rande des Trainingsgeländes in Barcelona, wo sich die Argentinier auf die WM vorbereiten, hielten Aktivisten scheinbar blutverschmierte Nationaltrikots an den Zaun.“
  65. Berliner Zeitung, „Wer war bei dem al-Quds-Tag dabei? Ayatollahs mobilisieren zur Israel-Hasser-Demo“, 13. Juni 2018.
  66. Wiener Zeitung, 8. Juni 2018: „Andererseits wird die aktuelle Situation an der Grenze von Gaza zu Israel stark zur Mobilisierung für diesen Marsch beitragen. Zuletzt wurde eine junge Palästinenserin, sie war freiwillige Sanitäterin, erschossen. Das lässt die Wogen im Netz hochgehen. Die israelischen Streitkräfte bestreiten, gezielt auf die Frau geschossen zu haben. Der Tod von Razan Najjar werde nun untersucht, heißt es“; Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, (JFDA), Auswertung al-Quds-Marsches 2018: „Diese Bildsprache griffen ca. sechs Frauen auf, die in Arztkitteln bekleidet, Poster der bei den Protesten an der Grenze von Gaza ums Leben gekommenen Krankenschwester Razan al-Najjar trugen und sie zu einer Märtyrerin stilisierten. Einige hatten ihren Mund mit Kreppband mit der Aufschrift 'Antisemitism' zugeklebt (Abb. 12).“
  67. CNN, „'Her only weapon was her medical vest': Palestinians mourn death of nurse killed by Israeli forces“, 4. Juni 2018; Haaretz, Amira Hass, „Anonymous Snipers and a Lethal Verdict“, 5. Juni 2018; Le Monde, „Emotion à Gaza à la suite de la mort d’une infirmière, tuée par l’armée israélienne“, 3. Juni 2018; Frankfurter Allgemeine Zeitung, „Trauer um erschossene Sanitäterin“, 3. Juni 2018; Bild, „Palästinensische Sanitäterin bei Protesten erschossen“, 3. Juni 2018; Neue Zürcher Zeitung, „Geraubte Friedenshoffnung in Gaza“, 4. Juni 2018; UN-Menschenrechtskommission, Dokumentation der diesbezüglichen Hasskommentare, S. 193-195.
  68. UN-Menschenrechtskommission, Summary: „The Commission found reasonable grounds to believe that during these weekly demonstrations, the Israeli Security Forces (ISF) killed and gravely injured civilians who were neither participating directly in hostilities nor posing an imminent threat to life. Among those shot were children, paramedics, journalists, and persons with disabilities. 183 people were shot dead and another 6,106 were wounded with live ammunition“ u. S. 193-196, XIV A: “Razan al-Najjar“; Weltgesundheitsorganisation (WHO), 2. Juni 2018: „It is very difficult to see how Razan posed such a threat to heavily-armed, well-protected Israeli forces in defensive positions on the other side of the fence“; New York Times, Yousur al-Hlou, Malachy Browne, Johnn Woo, David M. Halbfinger, „Visual Investigations: An Israeli Soldier Killed a Medic in Gaza. We Investigated the Fatal Shot“, 30. Dezember 2018: „120 Yards“ (= 109 Meter); Forensic Architecture, Investigation: The Killing of Rouzan al-Najjar; B'tselem, „Israeli soldiers deliberately and fatally shot Palestinian paramedic Rozan a-Najar in the Gaza Strip“, 17. Juli 2018: „was fatally shot by a member of the security forces who was aiming directly at her (...) no danger to him or anyone else and was wearing a medical uniform"; Medico international, Der Tod der Razan al-Najjar; Times of Israel, 30. Dezember 2018.
  69. Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, (JFDA),Auswertung al-Quds-Marsches 2018; ABNA, Qudstag in Berlin; Offenkundiges, 10.Juni 2018.
  70. Uri Avnery, „The Brainwashing of the Israelis“, 9. Juni 2018, deutsche Version auf demokratisch-links; Jonathan Conricus, in: New York Times, Yousur al-Hlou, Malachy Browne, Johnn Woo, David M. Halbfinger, „Visual Investigations: An Israeli Soldier Killed a Medic in Gaza. We Investigated the Fatal Shot“, 30. Dezember 2018, Schluss-Satz.
  71. Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, (JFDA),Auswertung al-Quds-Marsches 2018.
  72. BZ, „Al-Quds-Demo: Und wieder durften die Juden-Hasser durch Berlin ziehen“, 23. Juni 2017, Olaf Wagner, Fotostrecke.
  73. Jüdisches Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus, (JFDA),Auswertung al-Quds-Marsches 2018 Berliner Zeitung, „Wer war bei dem al-Quds-Tag dabei? Ayatollahs mobilisieren zur Israel-Hasser-Demo“, 13. Juni 2018.
  74. taz, Interview mit Hamidreza Torabi: „Doppelstandars müssen enden“, 5. Mai 2017
  75. tagesspiegel, 12. Juni 2018.

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Veranstalter und Teilnehmer

Gegendemonstration und Gegner

--BaneshN. (Diskussion) 16:32, 26. Nov. 2019 (CET)

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Neue Einleitung

Der al-Quds-Tag oder al-Kuds-Tag (persisch روز جهانی قدس Rūz-e dschahānī-ye Ghods, ‚Internationaler Jerusalemtag‘, nach dem arabischen Namen für Jerusalem, arabisch القدس al-Quds ‚die Heilige‘) wurde am 7. August 1979 vom iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Chomeini ausgerufen und auf den letzten Freitag („Jumu'atul Wida“) des islamischen Fastenmonats Ramadan festgelegt. Der im Iran als staatlich organisierte Massendemonstration stattfindende Protesttag richtet sich gegen die israelische Besetzung von Ostjerusalem mit der Al-Aqsa-Moschee, aber auch gegen die israelische Präsenz im Westteil der Stadt und gegen die Existenz Israels überhaupt, deren Zerstörung zugunsten eines neuen Staates Palästina gefordert wird. Zudem werden die USA zur imperialistischen Protektionsmacht von Israel und ebenfalls zum Gegner erklärt. Die al-Quds-Tage sind somit anti-israelische (anti-zionistische) und antiamerikanische Kundgebungen.

Der al-Quds-Tag wird seit 1988 gemäß einem Beschluss der Organisation für Islamische Zusammenarbeit auch in den anderen islamischen Ländern veranstaltet. Im Libanon nutzt die Miliz der Hisbollah den Tag, um in Beirut paramilitärische Paraden abzuhalten. An den Manifestationen beteiligen sich auch Palästinenser der Flüchtlingslager.

Auch in den USA, in Kanada, Österreich und Großbritannien finden alljährlich al-Quds-Tage statt, in Deutschland seit Mitte der 1990er Jahre, wobei ein „ideologisches Crossover“ heterogener Gruppen festzustellen ist.

Seit seiner Ausrufung wurde der al-Quds-Tag wiederholt von Konflikten im Nahen Osten geprägt. Im Jahr 2014 hat die israelische Invasion in das Gebiet von Gaza erstmals zu einer weltweiten Verbreitung der Protestmärsche geführt. Dabei wurde in Nigeria ein Massaker an den Teilnehmern verübt.

Gegendemonstrationen zum al-Quds-Tag werden u.a. in London, Berlin und Wien veranstaltet, um Solidarität mit Israel zu bekunden und dessen Recht auf Existenz zu bekräftigen.

Grundlegende Studien unabhängiger Forschungen zum al-Quds-Tag, sei es auf dem orientalistischen, soziologischen, politologischen oder geschichtswissenschaftlichen Gebiet, stehen weiterhin aus, so dass die Bewertungen ganz überwiegend den Konfliktparteien selbst und politischen Interessengruppen und Journalisten überlassen ist, was auch insbesondere die Frage betrifft, ob die deklarierte Gegnerschaft zu Israel und den USA den Antisemitismus einschließt oder nicht.

--BaneshN. (Diskussion) 14:21, 27. Nov. 2019 (CET)

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