Broichhoven ist ein Ortsteil der Gemeinde Gangelt im Kreis Heinsberg im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Broichhoven
Gemeinde Gangelt
Koordinaten: 51° 2′ N, 5° 59′ OKoordinaten: 51° 1′ 30″ N, 5° 58′ 50″ O
Höhe: [1] 59 (57–61) m
Einwohner: 149 (31. Dez. 2015)
Postleitzahl: 52538
Vorwahl: 02454
Karte
Lage von Broichhoven in Gangelt
Ortsbeschilderung
Ortsbeschilderung
Ortsbebauung
Ausgewiesenes Naturschutzgebiet
Schutzhütte im Naturschutzgebiet bei Broichhoven

Geographie Bearbeiten

Lage Bearbeiten

Broichhoven liegt ca. 4 km nördlich von Gangelt. In der Nähe des Ortes, am Saeffeler Bach, befindet sich das Naturschutzgebiet Höngener- und Saeffeler Bruch.[2]

Gewässer Bearbeiten

Bei Starkregen und bei Schneeschmelze fließt das Oberflächenwasser aus den Bereich Broichhoven in den Saeffeler Bach (GEWKZ 2818222)[3] und dann weiter über den Rodebach in die Maas. Der Saeffeler Bach hat eine Länge von 12,747 km bei einem Gesamteinzugsgebiet von 47,479 km².[4]

Nachbarorte Bearbeiten

Saeffelen Bocket Laffeld
Höngen   Langbroich
Tüddern Gangelt Kreuzrath

Siedlungsform Bearbeiten

Broichhoven ist eine kleine, beidseitig bebaute Reihensiedlung als Straßendorf in der Nähe des Saeffeler Bachs.

Geschichte Bearbeiten

 
Broichhoven auf der Tranchotkarte 1803–1820
 
Broichhoven auf der Urkatasterkarte von 1846
 
Broichhoven auf der Neuaufnahme von 1912

Ortsname Bearbeiten

  • 1475 Brochhoven
  • 1502 Brochoeven
  • 1570 Broichhoven
  • 1846 Brochhoven
  • 1912 Broichhoven

Ortsgeschichte Bearbeiten

Broichhoven gehörte früher zum Jülicher Amt Millen. Wahrscheinlich ging die Siedlung aus einem Einzelhof hervor. Das Land des Hofes Broichhoven übertrugen Reiner von dem Holz und seine Ehefrau Heilwig 1457 an Johann von Koelgrove, Vogt des Landes Millen. Der Hof selbst war ein Millener Lehen. Broichhoven gehörte zu Gericht und Pfarre Gangelt.

Broichhoven hatte 1828 insgesamt 100 Einwohner, 1852 waren es 104 Einwohner. Seit dem Zweiten Weltkrieg bildete Broichhoven mit den Orten Breberen, Brüxgen, Buscherheide, Nachbarheid und Schümm die Gemeinde Breberen-Schümm. Vorher war es Teil der Gemeinde Schümmerquartier (Schümm). Mit dem Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg vom 24. Juni 1969[5] wurde die Gemeinde Breberen-Schümm am 1. Juli 1969 in die Gemeinde Gangelt eingegliedert.[6]

Kirchengeschichte Bearbeiten

Die Pfarre St. Maternus Breberen umfasst die Orte Breberen, Broichhoven, Brüxgen, Buscherheide, Nachbarheid und Schümm. Die Bevölkerung dort besteht zum größten Teil aus Katholiken.

Die Pfarre wird urkundlich 1079 erwähnt. Die Herren von Millen waren die Grundherren. 1282 wurde die Grundherrschaft an die Herren von Heinsberg verkauft. Damit war auch das Patronat der Kirche verbunden. 1492 wurde die Kirche dem Heinsberger Gangolfusstift, das auch den Zehnt besaß, inkorporiert. Nach der Zugehörigkeit zum Bistum Lüttich, dem Erzbistum Köln und heute dem Bistum Aachen gehört Breberen seit 1925 zum Dekanat Gangelt. Die heutige Kirche wurde um 1830 erbaut und im Zweiten Weltkrieg am 18. Oktober 1944 gesprengt. 1954 wurde die Kirche mit einer neuen Fassade und einem Westturm neu aufgebaut.

Im Zuge der Pfarrgemeindereformen im Bistum Aachen wurde die ehemals eigenständige katholische Pfarrgemeinde St. Maternus Breberen in die Weggemeinschaft der kath. Pfarrgemeinden Gangelt eingegliedert.[7]

Schulwesen Bearbeiten

  • Volksschule Brüxgen, 1925: 2 Klassen, 2 Stufen, 1 Lehrer, 1 Lehrerin, 84 Kinder
  • Volksschule Breberen-Schümm, 1965: 5 Klassen, 5 Lehrerstellen, 178 Kinder

Politik Bearbeiten

Gemäß § 3 (1) c) der Hauptsatzung der Gemeinde Gangelt bilden die Orte Breberen, Broichhoven, Brüxgen, Buscherheide, Nachbarheid und Schümm einen Gemeindebezirk. Der wird durch einen Ortsvorsteher im Gemeinderat der Gemeinde Gangelt vertreten.[8] Ortsvorsteher des Gemeindebezirks ist Günther Dammers. (Stand 2014)

Infrastruktur Bearbeiten

Infolge der über Jahrzehnte gewachsenen Ortsstrukturen gelten die Infrastruktur, die Sehenswürdigkeiten und die Vereine des Ortes Breberen auch für die Ortschaft Broichhoven.

  • Im Februar 2013 lebten in Broichhoven 153 Personen.
  • Es existieren mehrere landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung, ein Pferdehof und mehrere Kleingewerbebetriebe.
  • Die katholische Grundschule befindet sich in Breberen.[9]
  • In Breberen ist mit dem privaten Kindergartenverein Lindenbaum Breberen e.V der nächstgelegene Kindergarten.[10]
  • Der Ort hat Anschluss an das Radverkehrsnetz NRW.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Wegkreuz in Broichhoven
 
Kapelle bei Broichhoven
 
Wegekreuz bei Broichhoven
  • Katholische Pfarrkirche St. Maternus in Breberen als Denkmal Nr. 29
  • Buntverglasung in der katholischen Pfarrkirche[11]
  • Windmühle Breberen als Denkmal Nr. 30
  • Haus Altenburg in Breberen als Denkmal Nr. 31
  • Wasserpumpe an der Römerstraße als Denkmal Nr. 33
  • Wegekreuz am Bollberg als Denkmal Nr. 27
  • Wegekreuz vor Haus Nr. 13 als Denkmal Nr. 28

Vereine Bearbeiten

  • Freiwillige Feuerwehr Gangelt, Löscheinheit Breberen zuständig auch für Broichhoven
  • Vereinte Schützen e.V. Breberen-Brüxgen e.V.
  • Trommler- und Pfeifercorps Breberen e.V.
  • Instrumentalverein St. Josef Breberen-Schümm e.V.
  • Sportverein 1920 SV Breberen e.V.
  • Reit- und Fahrverein Breberen e.V.
  • Breberener Karnevalsverein 84 e.V.
  • Frauengemeinschaft Breberen e.V.
  • Kirchenchor St. Cäcilia Breberen e.V.
  • Jugendgruppe Breberen
  • Sozialverband VdK – Ortsverband Breberen

Regelmäßige Veranstaltungen Bearbeiten

  • Vogelschuss der Bruderschaft
  • Patronatsfest und Kirmes in Breberen
  • St. Martin-Umzug in Breberen

Verkehr Bearbeiten

Autobahnanbindung Bearbeiten

BAB Streckenabschnitt Anschlussstelle Entfernung
A46 Heinsberg – Düsseldorf AS Heinsberg 10 km
A44 Aachen – Mönchengladbach AS Aldenhoven 25 km
A4 Aachen – Köln AS Weisweiler 35 km

Bahnanbindung Bearbeiten

Ab Bahnhof Geilenkirchen (ca. 10 km Entfernung)

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 4 Wupper-Express AachenMönchengladbachDüsseldorfDortmund
RB 33 Rhein-Niers-Bahn AachenMönchengladbachKrefeldDuisburg
RB 20 Euregiobahn AachenGeilenkirchen

Busanbindung Bearbeiten

Ab Breberen (ca. 1 km Entfernung)

Linie Verlauf
434 Geilenkirchen Bf – Bauchem – Niederheid – Hatterath – Gillrath – Birgden – Schierwaldenrath Bf – Langbroich – Schümm – Brüxgen – Breberen – Saeffelen – Heilder – Höngen
436 Heinsberg Busbf – Selsten – (Hontem – (Waldfeucht –) Bocket –) Abzw. Nachbarheid – Breberen – Saeffelen – Heilder – Höngen (→ Stein → Havert → Schalbruch → Isenbruch → Millen → Tüddern)
474 Heinsberg Busbf – (Aphoven – Laffeld –) Selsten – (Braunsrath – Löcken – Schöndorf – Obspringen – Brüggelchen) / Hontem – Waldfeucht – Bocket – Saeffelen / Abzw. Nachbarheid ← Breberen – (Harzelt ← Langbroich ←) (Kievelberg – Hastenrath) / (Brüxgen – Schümm) / Vinteln – Gangelt
475 (Oberbruch – Unterbruch) / Heinsberg Agentur für Arbeit – Heinsberg Busbf – Lieck –Kirchhoven – Vinn – Haaren – Obspringen – Brüggelchen – Waldfeucht – Bocket – Abzw. Nachbarheid – Breberen – Saeffelen – Heilder – Höngen – (Stein – Havert – Schalbruch – Isenbruch – Millen –) Tüddern

Straßennamen Bearbeiten

In Broichhoven gibt es keine Straßenbezeichnungen, sondern nur Hausnummern, nach denen sich Einwohner, Postboten, Lieferanten und Besucher orientieren müssen. Der Peter-Anton-Tholen-Weg ist unbebaut und erinnert an den gleichnamigen Archäologen.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Der Archäologe Peter Anton Tholen stammt aus dem Ort. Nach ihm wurde eine Straße in Broichhoven benannt.

Literatur Bearbeiten

  • Dritte Ausgabe 1994: Handbuch des Bistums Aachen ISBN 3-87448-172-7, S. 679f.
  • Leo Gillessen: Die Ortschaften des Kreises Heinsberg, S. 94
  • Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz. Nicolai, Berlin und Stettin 1830

Weblinks Bearbeiten

Commons: Broichhoven – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Naturschutzgebiet Hoengener und Saeffeler Bruch (HS-011), auf nsg.naturschutzinformationen.nrw.de
  3. Gewässerverzeichnis (Excel-Tabelle), auf www.lanuv.nrw.de
  4. Gebietsverzeichnis (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  5. Gesetz zur Neugliederung von Gemeinden des Selfkantkreises Geilenkirchen-Heinsberg, auf recht.nrw.de
  6. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 101.
  7. Weggemeinschaft Gangelt.de, auf weggemeinschaft-gangelt.de
  8. Hauptsatzung der Gemeinde Gangelt, auf gangelt.de, abgerufen am 16. Juni 2021
  9. Nikolaus-Schule Breberen, auf grundschule-breberen.de
  10. Kindergarten, auf kiga-lindenbaum.de
  11. Gangelt-Breberen, Kath. Kirche St. Maternus, auf glasmalerei-ev.net