Internationale Filmfestspiele Berlin 1990

40. Ausgabe der Berlinale
(Weitergeleitet von Berlinale 1990)

Die Internationalen Filmfestspiele Berlin 1990 begannen am 9. Februar und endeten am 20. Februar 1990.

Die Berlinale 1990 stand ganz im Zeichen des Berliner Mauerfalls vom 9. November 1989. Zahlreiche internationale Gäste erschienen zum Festival nicht nur, um Filme vorzustellen, sondern um sich auf den Mauerresten ablichten zu lassen. Auch das Festival reagierte auf die Ereignisse und zeigte im Forum sieben bislang unveröffentlichte verbotene DDR-Filme. Die ältesten aus den Jahren 1965 von Regisseuren wie Jürgen Böttcher, Egon Günther, Gerhard Klein, Kurt Maetzig, Günter Stahnke, Frank Vogel und Herrmann Zschoche. Im Wettbewerb wurde als Sonderaufführung Frank Beyers Spur der Steine gezeigt.

In diesem Jahr wurde zum Andenken an Wolfgang Staudte der „Wolfgang-Staudte-Preis“ für einen Film des Internationalen Forums des jungen Films erstmals verliehen.

Das Festival wurde mit Magnolien aus Stahl eröffnet, der außer Konkurrenz im Wettbewerb gezeigt wurde.

Wettbewerb

Bearbeiten

Im Wettbewerb waren in diesem Jahr folgende Filme zu sehen:

Filmtitel Regisseur Produktionsland Darsteller (Auswahl)
Das asthenische Syndrom Kira Muratowa Sowjetunion Olha Antonowa, Serhij Popow, Halyna Sachurdajewa, Natalija Busko, Oleksandra Swjenska
Coming Out Heiner Carow DDR Matthias Freihof, Dagmar Manzel, Michael Gwisdek
Fessle mich! Pedro Almodóvar Spanien Victoria Abril, Antonio Banderas
Geboren am 4. Juli Oliver Stone USA Tom Cruise
Das Geheimnis
(Il segreto)
Francesco Maselli Italien Nastassja Kinski
Die Geschichte der Dienerin Volker Schlöndorff USA, Großbritannien Natasha Richardson, Robert Duvall, Faye Dunaway, Aidan Quinn
A Halálraítélt János Zsombolyai Ungarn Peter Malcsiner, Barbara Hegyi, Bubik István
Herzlich willkommen Hark Bohm Deutschland Uwe Bohm, Barbara Auer
Der lautlose Schrei David Hayman Großbritannien Iain Glen
Lerchen am Faden Jiří Menzel Tschechoslowakei
Miss Daisy und ihr Chauffeur Bruce Beresford USA Morgan Freeman, Jessica Tandy, Dan Aykroyd
Music Box – Die ganze Wahrheit Costa-Gavras USA Jessica Lange, Armin Mueller-Stahl
Die Rache einer Frau Jacques Doillon Frankreich Isabelle Huppert, Béatrice Dalle
Der Rosenkrieg Danny DeVito USA Michael Douglas, Kathleen Turner, Marianne Sägebrecht
Die Schattenmacher Roland Joffé USA Paul Newman, John Cusack, Laura Dern
Scheinehe Michel Brault Kanada Geneviève Bujold
Das schreckliche Mädchen Michael Verhoeven Deutschland Lena Stolze
Der schwarze Engel Jacob Berger Spanien, Frankreich, Schweiz, Belgien Belinda Becker, Steven Weber
Schwarzer Schnee Xie Fei China
Talvisota Pekka Parikka Finnland
Die Wache Alexander Rogoschkin Sowjetunion

Internationale Jury

Bearbeiten

Präsident der internationalen Jury war der deutsche Kameramann Michael Ballhaus. Er stand folgender Jury vor: Wadim Abdraschitow, Suzana Amaral, Steven Bach, Roberto Benigni, Lívia Gyarmathy, Margaret Ménégoz, Helke Misselwitz, Otto Sander, Stephen Silverman und Rita Tushingham.

Preisträger

Bearbeiten
 
Jessica Tandy gemeinsam mit Ehemann Hume Cronyn
  • Goldener Bär: Music Box und Lerchen am Faden
  • Silberne Bären:
    • Spezialpreis der Jury: Das asthenische Syndrom
    • Beste Regie: Michael Verhoeven für Das schreckliche Mädchen
    • Beste Schauspielerin: Jessica Tandy in Miss Daisy und ihr Chauffeur
    • Beste Schauspieler: Morgan Freeman in Miss Daisy und ihr Chauffeur und Iain Glen in Der lautlose Schrei
    • Herausragende Einzelleistung: Xie Fei für die Regie von Schwarzer Schnee
    • Besondere künstlerische Leistung: Heiner Carow für Coming Out

Weitere Preise

Bearbeiten

Goldener Ehrenbär

Bearbeiten
 
Oliver Stone

Der Goldene Ehrenbär wurde in diesem Jahr an Oliver Stone vergeben.

Bearbeiten