Béduer ist eine französische Gemeinde im Département Lot in der Region Okzitanien (zuvor Midi-Pyrénées). Die 714 Einwohner (Stand 1. Januar 2021) zählende Gemeinde liegt am Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des französischen Jakobsweges Via Podiensis folgt.

Béduer
Béduer (Frankreich)
Béduer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Lot (46)
Arrondissement Figeac
Kanton Figeac-1
Gemeindeverband Grand-Figeac
Koordinaten 44° 35′ N, 1° 57′ OKoordinaten: 44° 35′ N, 1° 57′ O
Höhe 176–405 m
Fläche 24,78 km²
Einwohner 714 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 29 Einw./km²
Postleitzahl 46100
INSEE-Code
Website Website der Gemeinde

Mairie Béduer

Geografie Bearbeiten

Béduer liegt am südwestlichen Rand des Zentralmassivs, zwischen dem Lot-Tal und dem Tal des Célé, circa acht Kilometer westlich von Figeac. Nach Figeac führt die Straßenverbindung D19, D662. Außerdem führt die D21 als Verbindungsstraße zwischen den Tälern des Lot und des Célé durch den Ort. Die nächsten französischen Großstädte sind Lyon (262 km) im Nordosten, Toulouse (116 km) im Südwesten, Bordeaux (203 km) im Westen und Montpellier (188 km) im Südosten.[1]

Geschichte Bearbeiten

Aus gallo-römischer Zeit wurden Siedlungsspuren gefunden. Im Mittelalter gab es auf dem heutigen Gebiet von Béduer zwei Gemeinden: Saint-Etienne und Saint-Pierre. 1761 entstand die Gemeinde Béduer mit der Pfarrkirche Saint Pierre als Mittelpunkt. Das Gebiet befand sich vom 10. bis 16. Jahrhundert im Besitz der Familien Barasc und Narbonne, während im 16. und 17. Jahrhundert die aus dem Département Corrèze stammende Familie Lostanges die Macht ausübte. Aus den Zeiten des Feudalismus blieb in Béduer die imposante Burg mit einem Turm von 60 Metern Höhe. Dieser wurde während der Französischen Revolution teilweise zerstört. Dieser Burg verdankt Béduer, dass es während des Hundertjährigen Krieges weniger im Mitleidenschaft gezogen wurde als andere Dörfer der Region. Im 19. Jahrhundert erlebt Béduer eine Blütezeit und die Zahl der Bewohner dieser landwirtschaftlich geprägte Region steigt Mitte des Jahrhunderts auf 1500. Die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende Landflucht, gepaart mit dem massiven Auftreten der Reblaus und schließlich der Erste Weltkrieg führen zum Exodus eines großen Teils der Bevölkerung.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1793 1836 1846 1872 1901 1936 1962 1982 1990 1999 2018
Einwohner[2] 1159 1446 1511 1141 832 510 419 429 569 623 709

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Burg Barasc aus dem 12. Jahrhundert
  • Hôpital de Sainte-Néboule aus dem 13. Jahrhundert, betrieben durch den Johanniterorden
  • Schloss Béduer
  • Kirche Saint-Étienne

Im Gebiet von Béduer finden sich zwölf zum Teil gut erhaltene Dolmen:

Literatur Bearbeiten

  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. In: Rother Wanderführer. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn), 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8.
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. 3. Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Béduer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Bilder von Béduer (Memento vom 30. Januar 2013 im Webarchiv archive.today)
  • Entlang der Via Podiensis

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010
  2. Béduer auf Cassini.ehess.fr (französisch) Abgerufen am 4. Februar 2010
Jakobsweg „Via Podiensis

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