Eine Milliarde US-Dollar oder der Zustand des Projektes

Mit einer Schadenssumme von mehr als 90 Milliarden US-Dollar war Hurrikan Harvey die Über-Naturkatastrophe des Jahres 2017.

Natürlich gab es bereits Versuche, den Wert der Wikipedia in Geld zu bemessen, aber hier in diesem Artikel geht es um etwas anderes, nämlich den Versuch, den Zustand der Wikipedia zu bewerten anhand von Artikeln zu Wetterkatastrophen, die jeweils einen Schaden von mehr als einer Milliarde US-Dollar verursacht haben. De facto gibt es für Wetterkatastrophen keine Relevanzkriterien. Zwar werden deren Auswirkungen und Folgen oft durch Bodycounts und Schadenssummen eingeschätzt und auch vergleichbar gemacht werden. Doch Entscheidungen über das Behalten oder Löschen von Artikeln anhand von in Zahlen umgesetztem Leid sind perfide und wären einer Enzyklopädie unwürdig.

Dennoch ist für Wikipedia die Liste der Wetterkatastrophen mit Schadenssummen von mehr als einer Milliarde US-Dollar, die alljährlich von Rückversicherern, Brokern und meteorologischen Institutionen aufgestellt werden, ein wichtiger Indikator. Bei Ereignissen mit zehnstelligen Schadenssummen stellt sich die Relevanzfrage nicht mehr – solche Ereignisse sind uberrelevant, und auch der allfällige Löschtroll wird sich gewiss andere Artikel aussuchen. Solche Listen aufzustellen, ist seit Beginn dieses Jahrtausends sinnvoll. Hierbei ist neben der Inflation insbesondere die zunehmende Bebauung der Küsten in Südostasien ein Faktor, der die Schadenssummen tendenziell erhöht.

Hierzupedia haben wir solche Listen bislang für die Jahre 2013, 2014, 2015, 2016 und – voraussichtlich gegen Ende Januar 2018 – auch für 2017. Aus wikipedistischer Sicht sind diese Listen deswegen interessant, weil sie einen weltweiten Standpunkt einnehmen und nicht die DACH-zentristische Welt unserer Benutzer widerspiegeln.

Milliarden-US-Dollar-Schadensereignisse und ihre Abdeckung in Wikipedia
Jahr Gesamtzahl dazu bestehende Artikel alle Wetterkatastrophen**
2013 41 4 (davon DACH: 3) 13 (davon DACH: 3)
2014 25 3 (davon DACH: 1) 13 (davon DACH: 2)
2015 30 3 (davon DACH: 1) 11 (davon DACH: 4)
2016 29 4 (davon DACH: 1) 11 (davon DACH: 2)
2017* 27 3 (davon DACH: 0) 15 (davon DACH: 5)
* vorläufige Werte zum 30.11.
** in Kategorie:Naturkatastrophe nach Jahr, ohne Saisonartikel

Auffällig ist, dass sich Wikipedianer in einem Punkt kaum anders verhalten als Klimaforscher und Politiker, als Journalisten und Katastrophenhelfer: Dürren werden in ihrem Ausmaß völlig unterschätzt und weitgehend ignoriert. Das hängt wohl einerseits damit zusammen, dass bei Dürren die spektakulären Bilder fehlen, ohne die Nachrichten manchmal nicht zu Nachrichten werden. Andererseits ist es eine Folge davon, dass eine Dürre nicht erkennbar anfängt, sondern erst auffällt, wenn es in einem Gebiet bereits einen langen Zeitraum nicht geregnet hat. Sie ist nicht plötzlich da, wie eine Sturzflut oder ein Erdbeben, sondern sie hat oft schon Wochen oder Monate zuvor begonnen. Und auch die räumliche Abgrenzung ist bei weitem unbestimmter. Interessanterweise sind unter den 2015 und 2017 angelegten Artikeln je ein Artikel zu einer Dürre bzw. daraus resultierenden Hungersnot. Der Artikel Dürrekatastrophe im südlichen Afrika und in Ostafrika ab 2015 zeigt hierbei ein weiteres Problem auf. Während die 2015er Liste eine Dürre im letzten Quartal des Jahres in Äthiopien ausweist, wird in unserem Artikel zur Dürre Äthiopien nur in einem Halbsatz erwähnt. Das ist möglicherweise dem durch die Presse geprägten Afrikabild geschuldet, denn auch die Dürre in Simbabwe während der afrikanischen Wintermonate des Jahres 2016 wird im selben Artikel quasi übergangen – es findet sich nur ein Halbsatz darüber, dass auch dieses Land unter Einfluß des El Niño bzw. dessen Auswirkungen durch Telekonnektion gelangt war. Außerdem ist der zeitliche Horizont durch die Fokussierung auf die Hungersnot ein anderer, da die Dauer der Folgen einer Dürre gegenüber deren Dauer selbst oft länger ist. (Interessanterweise haben wir zwar einen Artikel zum Indianerbild im deutschen Sprachraum, nicht aber zum Afrikabild in den deutschen Medien, über das es so viel zu schreiben gäbe. Das können aber die gefühlt dreieinhalb Benutzer, die sich in der DE-Wikipedia mit afrikanischen Themen befassen, nicht leisten.)

Die oben vorgelegten Zahlen deuten eine leichte Trendwende an. Leider ist das Portal:Meteorologie recht wenig aktiv und wird von einigen Mitarbeitern des WikiProjekts Geographie kommissarisch mitbetreut, sodass die weitere Entwicklung unsicher ist, zumal ein signifikanter Anteil der ausgewiesenen Artikel auf die Aktivität sehr weniger Benutzer zurückzuführen ist. Aber auch damit dürfte dieser Themenbereich im Trend liegen.

Und tatsächlich, wenn man in die Artikel zu einigen der diesjährigen Mega-Naturkatastrophen schaut, bestätigt sich dieses Bild. Die Artikel zu Hurrikan Harvey und Hurrikan Maria, mit 90 Milliarden und über 20 Milliarden wirtschaftlichem Gesamtschaden unter den drei am meisten Schaden verursachenden Wetterereignissen des Jahres 2017, sind das Produkt weniger Benutzer, und einen Artikel zu Hurrikan Irma, mit einer Schadenssumme von 50 Milliarden US-Dollar das zweitteuerste Schadensereignis des Jahres 2017, gab es erst spät. Und dieses Muster setzt sich fort: auch ein Artikel zu den extremen Waldbränden in Kalifornien und Oregon, mit zwei Milliarden US-Dollar wirtschaftlichem Schaden in den ersten neun Monaten des Jahres auf Rang 16 der Liste der teuersten Wetterkatastrophen, fehlt, und auch das aktuelle noch brennende Thomas Fire hat keinen Artikel.

Ein anderer Schwerpunkt im Themenbereich Naturkatastrophen sind die Saisonartikel, vor allem die der tropischen Wirbelstürme, von denen es insgesamt sieben gibt, vier in der nördlichen und die drei in der südlichen Hemisphäre, die jeweils zwischenjährig laufen. Vielen Lesern bekannt sein dürfte dabei die Hurrikansaison im Atlantik; ihr Gegenstück im östlichen Pazifik, die Taifunsaison im Westpazifik und die Zyklonsaisons im Nordindik und südlich des Äquators sind weniger bekannt. In den hier diskutierten Jahren ergibt sich folgendes Bild (der Ausbauzustand der Artikel ist dabei nicht unbedingt homogen):

Tropische Wirbelsturmsaisonartkel in DE-Wikipedia (2013–2017)
Becken 2013 2014 2015 2016 2017 seit 2000
Nordatlantik x x x x x 16
Ostpazifik x x x x 14
Westpazifik x x x x x 11
Nordindik x x 05
Südwestindik x x 09
Australien x x 07
Südpazifik x x 04
gesamt 6 7 4 2 3 66

Es wird sich zeigen, ob auch hier eine Trendwende vorliegt, drei der Saisons 2017–18 laufen ja noch, und ihre meteorologischen Höhepunkte stehen erst bevor.

Diese etwas andere – und durchaus subjektive – Zustandsbeschreibung der Wikipedia ist hier an ihrem Ende angelangt. Dem Berichterstatter bleibt nur noch, der Community einen guten Rutsch ins Neue Jahr zu wünschen. Man liest und sieht sich – hoffentlich gesund und in alter Frische. MaB 30.12.

Der Wahnsinn hat Methode …

Edward Boyden. Er wurde 2017 im Alter von 37 Jahren in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, der deutschsprachige Wikipedia-Artikel zu ihm existiert seit 2013.

… oder: Soll man enzyklopädische Arbeit über seine Lebensspanne hinaus planen?

Der Kurier berichtete schon zweimal über das Projekt über die American Academy of Arts and Sciences: Im ersten Kurier-Artikel 05/2016 konnte berichtet werden, dass durch systematische Erfassung der Mitgliederlisten dieser Akademie 5000 Mitglieder mit Wikipedia-Artikel erfasst und kategorisiert werden konnten. Anlass des zweiten Artikels 08/2016 war dann die vollständige Erfassung aller Mitgliederlisten und damit von 6.177 Mitgliedern der renommierten amerikanischen Gelehrtengesellschaft – allerdings bei einer Gesamtzahl von 13.283 Personen, die seit 1780 heineingewählt worden waren.

Was ist in den 16 Monaten seitdem passiert? Durch verschiedene Abgleiche von abweichenden Lemmata konnten 118 Mitglieder, die bei der normalen Suche durch die Lappen gegangen waren, identifiziert werden. Ende August 2016 standen also 6.295 Artikel in der Mitglieder-Kategorie, das waren 47,4 Prozent aller Mitglieder. Im April 2017 hat die Amacad 228 Mitglieder hinzugewählt, von denen zu diesem Zeitpunkt lediglich 71 schon einen Wikipedia-Artikel hatten. Insgesamt 389 Artikel zu Akademie-Mitgliedern sind seit August 2016 geschrieben worden (davon die allerwenigsten durch den Kurier-Autor selbst) oder nachkategorisiert worden. Seit heute Nacht stehen genau also 6.755 Artikel in der Kategorie:Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, das ist haargenau die Hälfte der auf insgesamt 13.510 Personen angestiegenen Mitgliedschaft.

Prognose
Zwei Fragen beschäftigen den Autor dieser Zeilen in dem Zusammenhang. Erstens: Prognose. Lässt sich aus den vielen oben genannten Zahlen seriös abschätzen, wann alle Artikel geschrieben sein werden? Den Zuwachs an Mitgliedern kann man seit 2001 linear mit 210 pro Jahr annehmen, wobei in Zukunft vielleicht jeweils ein Drittel der Personenartikel zum Zeitpunkt der Zuwahl schon geschrieben sein wird. Die Abnahme an Rotlinks wird eher nicht linear sein, denn in den ersten 16 Jahren Wikipedia waren 6.295 Artikel geschrieben worden, im Schnitt also 393 pro Jahr. In den letzten 12 Monaten sind aber nur 377 blaue Links hinzugekommen. Wobei das Gehirn des Schreibers dieser Zeilen damit überfordert ist, die gut siebzig Artikel in seine Kalkulation einzuordnen, die neu gewählte Personen betreffen, die aber schon einen Artikel haben. Wie auch immer, die Komplettierung aller Mitglieder wird wohl 20, 30 oder 40 Jahre dauern – wenn nicht sogar irgendwann klar wird, dass die Tendenz negativ wird. Entweder weil immer weniger Autoren aktiv sind, oder weil die verbliebenen Rotlinks immer exotischere Personen betreffen.

Agenda
Womit wir beim zweiten Problem wären. Soll der Autor dieses Textes tatsächlich bis ans Ende seiner Wikipedia-Tage Artikel zu amerikanischen Richtern des frühen 19. Jahrhunderts oder Ingenieuren aus den 1940er Jahren schreiben, nur um sich dem Ziel der Vollständigkeit in Promille-Schritten zu nähern? Und die Vollständigkeit doch in seiner begrenzten Lebensspanne nicht mehr selbst erleben? Soll er mehr oder weniger aggressiv andere Wikipedianer dazu nötigen, solche Artikel zu schreiben? (Wir erinnern uns mit Grausen an ein entsprechendes Projekt zu britischen Politikern.) Oder wäre es sinnvoller, den „natürlichen“ Verlauf der Artikelentstehung abzuwarten, bestenfalls zu begleiten? Und sich neuen Aufgaben zu stellen, zum Beispiel der National Academy of Sciences, der American Philosophical Society oder der Leopoldina und ihren Mitgliedern? Fragen über Fragen. D01, 26.12.

Inbox zero zu Weihnachten (Kleine Freuden Teil 23)

Zur Mitmach-Reihe Kleine Freuden siehe den Kurzartikel in Ausgabe 11/2015. Auch Dein Beitrag ist willkommen!
Screenshot mit Null Tickets
Screenshot mit Null Tickets

Seit Juni 2013 arbeite ich im Support-Team mit und habe mich dort für die Abarbeitung der deutschsprachigen Freigabe-Warteschlange entschieden. Wie bei vielen Wikipedia-Tätigkeiten bin ich dort mal mehr mal weniger aktiv. Genauso geht es auch der Permissions-Queue: es kommt aus unterschiedlichen Gründen schon mal vor, dass man Tickets findet, die seit Wochen unbearbeitet sind. Zwei Tage vor Weihnachten jedoch ergab sich das obige Bild: »Tickets in meinen Queues (0)« stand da zu lesen! Ich wollte das nutzen, mich bei den vielen fleißigen Menschen »hinter den Kulissen« zu bedanken. Die Abarbeitung einer Nachricht kann ganz schnell gehen: Urheber schickt Freigabe, Freigabe wird in Dateibeschreibungsseite eingetragen, fertig. Oftmals gibt es aber Nachfragen: ist der Absender wirklich der Urheber oder doch nur Besitzer eines Fotos? Hat jemand die Freigabe für eine freie Lizenz oder doch wieder nur »für Wikipedia« geschickt? Aus den Nachfragen entspannt sich gerne ein Dialog, in dessen Verlauf man auch unbequeme Fragen stellen muss, die Antworten fallen dementsprechend auch mal unfreundlich aus. Da motivieren kleine Freuden wie die null offenen Tickets oder das kürzlich erhaltene Lob hinsichtlich der »mundgerechten Abwicklung« aus der Tastatur eines Museums-Chefs doch ganz besonders. Mögen auch Euch viele solche kleinen Freuden beschieden sein, im Rest dieses und erst recht im kommenden Jahr! mh, 25.12.

Ein Schiedsgerichtsurteil und seine Folgen

Am 13. Juni 2017 wurde eine sogenannte Anfrage an das Schiedsgericht gestellt, die in der Nacht vom 22. Dezember entschieden wurde. Es ging um das Projekt Stolpersteine, in dem sich jahrelang zwei gegnerische Fraktionen bekämpft haben. Im Laufe des Konflikts, den man guten Gewissens zu den bis jetzt härtesten der Wikipediageschichte zählen kann, kam einiges zu Tage, was durchaus dazu geeignet ist, am gewählten Gremium Schiedsgericht dieser Wikipedia zu zweifeln. Denn das Urteil wird von nicht wenigen Beobachtern als einseitig aufgefasst; nur eine Partei des Konflikts wurde mit einer 18-monatigen Sperre bestraft, die andere Seite kam fast völlig ungeschoren davon und kann jetzt den Themenbereich Stolpersteine offenbar ungestört von Gegnern und Kritikern bearbeiten, ein völliger Sieg. Das Urteil kam aber nicht einstimmig zustande. Acht von elf Schiedsrichtern gaben ihr Votum ab und begründeten dies auch teilweise plausibel. Zwei Schiedsrichter, davon ein meinungstarker beteiligter Kontrahent, wurden als befangen bezeichnet. Fünf der übrigen Schiedsrichter forderten für den mittlerweile einzigen Beschuldigten grundsätzlich eine Sperre, zwei waren dagegen, einer enthielt sich. Zwei Richter votierten für eine infinite oder unbeschränkte Sperre, einer für zwei Jahre, zwei für anderthalb Jahre. Ein Schiedsrichter beteiligte sich nicht. Ein Mittelwert, Median genannt, wurde errechnet und so kam für den Beschuldigten eine achtzehnmonatige Sperre zustande. Das finden einige Beobachter ungerecht und einseitig, weil sie der Ansicht sind, dass die Gegenseite in dem Konflikt genauso verwerflich gehandelt habe. Nach dem jetzigen Diskussionsstand des Falles gibt es die Bestrebung, das Urteil anzufechten. Im Gespräch ist ein Benutzersperrverfahren, das der Community als Souverän und höchste Instanz die Möglichkeit geben soll, selbst in solchen besonderen Fällen, in denen es um sehr lange Benutzersperren geht, auf breiterer Basis zu urteilen. Die Community scheint in diesem Fall gespalten zu sein, einerseits die gremientreuen Bewahrer, die das Schiedsgericht für sein Urteil loben und alles ganz im Rahmen sehen, andererseits die Kritiker, die das Urteil nicht hinnehmen wollen und sogar grundsätzliche Einwände gegen das nicht unbedingt skandalfreie Schiedsgericht haben. Ein Kommentar von Sc, 23. Dezember 2017

Update: Da offensichtlich entgegen landläufiger Meinung bisher keine Entscheidung getroffen wurde, sondern erst das Abstimmungsergebnis bekannt gemacht wurde, wurde die Sperre zwischenzeitlich aufgehoben. Wann genau mit einer Entscheidung gerechnet werden kann, ist derzeit noch nicht bekannt. Gr, 23. Dezember 2017

2. Update: Die Entscheidung steht nun mehr fest und wurde bereits umgesetzt [1]. Gr, 24. Dezember 2017

JWPmeetup Dezember 2017 in Düsseldorf

Eine Szene des Treffens, zu sehen ist unser Tagungsraum

Die Jungwikipedianer (kurz JWP) sind eine Gemeinschaft von und für jüngere Benutzer. Vom 15. bis zum 17. Dezember trafen sich 25 aktuelle und ehemalige Mitglieder in Düsseldorf, um dort insbesondere den jüngeren Wiki-Nutzern zu ermöglichen, sich in einer entspannten Atmosphäre untereinander auszutauschen. Auf dem Programm standen mehrere Diskussionsrunden sowie eine Reihe von „Lightning Talks“, in denen die Mitglieder in Kurzvorträgen über selbst gewählte Themen referierten. Zentraler Aspekt war zum einen die Altersgrenze, die momentan bei 18 Jahren liegt. Weil „jung“ teilweise bis 24 Jahre definiert ist und die Altersgruppe der U16 bei den JWP mittlerweile unterrepräsentiert ist, gab es Vorschläge zu einem Alumni-Programm für JWP über 18 Jahren. Im Rahmen der Lightning Talks wurde zum Beispiel neben Commons-Uploadern auch über Bot-Frameworks, das OTRS oder Schülervertretungen berichtet. Um das Besprochene aus den Diskussionsrunden schriftlich festzuhalten und auszuarbeiten, wurden mehrere Arbeitsgruppen gebildet, die sich nun mit den Fragen „Obere Altersgrenze der JWP“ und „Einbindung der jüngeren Wikimedianer“ näher beschäftigen. Es geht gezielt darum, jüngere Wikimedianer zu fördern und auch im Verlauf die Jungwikipedianer zu einer Wikimedia-weiten Gruppe zu erweitern sowie von internationaler Seite anerkannt und für unseren Beitrag zu freiem Wissen respektiert zu werden. Versuche gab es dafür schon, jedoch ohne folgende Aktionen oder Handlungen. Ein erster Schritt war es für uns, in Düsseldorf mit Pratyya Ghosh aus Bangladesch per Videochat über eine internationale Gruppe der „Young Wikimedians“ zu diskutieren und sich darüber zu einigen, dass diese Gruppe sehr sinnvoll wäre.

Neben den Programmpunkten wurde in den angenehmen Tagungsräumlichkeiten gemeinsam gegessen, editiert und gescherzt. Dabei wurden neue Kontakte geknüpft und bestehende vertieft. Dies war speziell für die neue(re)n Nutzer von Bedeutung, da sie so enger in die Community eingebunden wurden. Ich (Zenith) habe selber über ein JWP-Treffen in die Wikipedia Community gefunden und habe mich sehr gefreut, dass es dieses Mal für abermals ganz neue Benutzer die gleiche Möglichkeit gab.

Der Dank der JWP geht an Wikimedia Deutschland für die Förderung solcher Projekte, inbesondere an Martin und Sandro, sowie die Organisatoren aus den Reihen der aktiven und ehemaligen Mitglieder: Freddy2001, DerMaxdorfer, DasMonstaaa und Rogi. ThePhisch und Zenith, 22.12.

Zeit zum Lesen und Nachdenken

Wer sich als Historiker meinungsfreudig-provozierend ins Tagesgeschehen mischt, läuft nicht nur Gefahr, vom Lauf der Dinge alsbald widerlegt zu sein, sondern riskiert zugleich, in der eigenen Zunft als Luftikus gehandelt zu werden, der die fachspezifische, die ausgereifte Langzeitperspektive beiseite lässt, um am tagesaktuellen Markt der Meinungen mitzubieten. Das dürfte Niall Ferguson aber nicht sonderlich kümmern, sondern eine Art Markenzeichen für ihn sein. Denn das Zuwarten mag andererseits in unseren Zeiten fatal rasenden Wandels auf bloßes Überrolltwerden hinauslaufen – selbst für Historiker keine einladende Perspektive. Die Vorweihnachtsausgabe der Zeit enthält ein Interview mit Ferguson unter dem Titel „Facebook zerstört die Demokratie“, das hier in den auch für unseren Betrieb vielleicht aufschlussreichen Teilen wiedergegeben sei.

Die Besonderheit der heutigen profitorientierten Netzwerke sieht Ferguson darin, dass sie von keinerlei staatlicher Regulierung mehr im Zaum gehalten werden. „So haben ein paar Unternehmen eine Monopolstellung erreicht, die ihnen unvergleichliche Dominanz verschafft. Google als Suchmaschine, Amazon im E-Commerce, Facebook unter den sozialen Netzwerken – und jeder, der von Wettbewerbsrecht spricht, wird ausgelacht. Die Politik wird Amazon oder Google nicht aufspalten, das können Sie vergessen. [...] In der ganzen Menschheitsgeschichte galt der öffentliche Raum als nicht kommerziell. Heute haben wir daraus einen gigantischen Anzeigenmarkt gemacht. Die Suche nach Informationen ist wie der Gang in eine Bibliothek. Durch Google ist das jetzt ein weltweiter Verkaufsraum. [...] Es kann nicht sein, dass ein Privatunternehmen ein Monopol über unsere persönlichen Daten besitzt und sie einfach weiterverkaufen kann. Das ist schlicht und einfach verrückt. Genauso wie die Tatsache, dass Facebook durch seinen Newsfeed der mit Abstand größte Herausgeber von Nachrichten in der Geschichte der USA ist. Das ist desaströs für den Fortbestand der westlichen Demokratie.“

Facebook als Nachrichtenplattform, betont Ferguson, ist von jeglicher Haftung für die Inhalte nach amerikanischem Recht ausgenommen. Unter der soziologisch zu belegenden Annahme, dass jeder sich bevorzugt ihm ähnlichen Menschen zuwende, sei netzwerktheoretisch die Polarisierung von Ansichten im Internet zu folgern. „Jedes Netzwerk fordert seine User zur Teilnahme auf, und dort kriegen Sie umso mehr Aufmerksamkeit, je auffälliger Sie sich zu Wort melden. Mit anderen Worten, je größer der Blödsinn, umso größer die Chance, dass er viral geht. Mit jedem emotionalen oder moralisch besetzten Wort in einem Tweet steigen die Chancen der Weiterverbreitung um zwanzig Prozent. Bei Twitter betreten Sie also automatisch eine Sphäre des latenten Extremismus, der per Newsfeed über Facebook weiterverbreitet wird. 45 Prozent aller Amerikaner bezeichnen Facebook als ihre wesentliche Nachrichtenquelle, und damit zerstört Facebook die Demokratie.“

Nicht nur mit Blick auf die Wikiquette, sondern auch zu Unterscheidungszwecken stünde unserem enzyklopädischen Projekt verbale Abrüstung in vielerlei Diskussionszusammenhängen also gut zu Gesicht. Noch mit einer anderen neueren Lektüre-Frucht ließe sich für uns einiges anfangen. Sie entstammt dem dreiseitigen Wikipedia-Artikel im Tagesspiegel vom vergangenen Sonntag: „Die Sichtbarkeit des eigenen Schaffens ist eine zentrale Währung unter Wikipedianern. Genauso wie bei kommerziellen Internetseiten, nur dass es hier nicht um Werbeeinnahmen geht.“ Die gemeinte Sichtbarkeit bei allen Artikeln unmittelbar herzustellen, zum Beispiel durch Einbindung des vom Kollegen Wurgl vorzüglich wiederhergestellten WikiHistory-Tools neben der Abrufstatistik am Fuß jeder Artikelnamensraumseite, wäre so gesehen ein sehr lohnendes Vorhaben für 2018 – und ist aus meiner Sicht sowohl als Kommunikationserleichterung unter Wikipedianern wie auch bei der Neuautorengewinnung unverzichtbar. Barnos, 21. 12. 2017

Von zwei Fotoprojekten

Der Berichterstatter hatte das Vergnügen, Mitte November und Anfang Dezember an zwei Fotoprojekten mitzuwirken. Einmal mehr dauerte es bis zum Bericht im Kurier aufgrund eines bis zum letzten Wochenende dick gepackten Kalenders leider etwas länger:

Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael Müller

Nachdem eine Zeit lang Fotoprojekte in Parlamenten recht häufig passierten, wurden sie zuletzt etwas weniger. Immerhin hat man in Deutschland mittlerweile alle Landesparlamente mindestens einmal besucht, zudem den Bundestag und das Europaparlament. Hierbei war das Fotografieren der Abgeordneten immer nur ein Teil des Projektes. Wichtiger noch als das Erstellen der Bilder war die Aufklärung derer, die in unseren Bundesländern, auf Bundes- und auf europäischer Ebene die Entscheidungen treffen. Ein stetiges Werben um Freies Wissen und Freie Inhalte. Zum Teil war das sogar von Erfolg gekrönt, denn einige Fraktionen haben mittlerweile schon ihre selbst produzierten Bilder unter Freie Lizenzen gestellt. Doch noch sind wir nicht an dem Punkt, an dem wir ankommen wollen. Deshalb müssen wir weiter in die Parlamente gehen.

Am 15. November 2017 war das Abgeordnetenhaus von Berlin an der Reihe. Dort waren wir schon einmal, damals sehr kurzfristig. Dieses mal konnte langfristiger geplant werden, doch auch jetzt hatten wir zum Fotografieren nur einen Tag Zeit. Mit zwei Fotostationen, drei Fotografen, vier Autoren und zwei Praktikanten von Wikimedia Deutschland (WMDE), die den Empfang betreuten, konnten wir das Projekt in Angriff nehmen. Aufgrund der vielen zu leistenden Arbeit begann der Tag früh und endete spät. Wie fast immer konnten wir auch dieses mal nicht alle Parlamentarier überzeugen, zu kommen und sich ablichten zu lassen, doch am Ende waren mehr als die Hälfte der Parlamentarier sowie der Senatoren und Staatssekretäre (darunter auch ein alter Bekannter) bei uns, die Ergebnisse finden sich auf den Commons. Etwa drei Dutzend suchten auch das Gespräch mit uns Autoren.

John Fennell

Gut zwei Wochen später ging es in südlichere Gefilde. Nein, nicht unter die Sonne des Mittelmeeres, sondern in die eisige Kälte der Rennschlitten- und Bobbahn Altenberg. Das Wochenende zuvor waren DCB und Stepro schon beim Rennrodeln in Winterberg. Dieses mal war es mein Privileg, an der Seite von DCB zu frieren. Wie wir schnell feststellen konnten, waren wir nicht nur in einem interessanten Hotel der Marke Massentourismus mit DDR-Chic untergebracht, in dem im Schnitt ein älteres Klientel zu Hause war, nein, es war zugleich das Hotel der Fédération Internationale de Luge de Course sowie des italienischen Rennrodel-Nationalteams. Selten kann man einer Rodel-Legende wie Marie-Luise Rainer so nahe kommen, wie bei solchen Gelegenheiten. Und im Pressezentrum hört man nicht nur das, was sich die Journalisten an interessantem und wichtigem, uninteressantem und brisantem erzählen. Nein, auch hier trifft man auf ehemalige Sportler und nutzt die Gelegenheit, um Artikel besser zu bebildern und einige Dinge zu korrigieren. So hatte Bree Schaaf in der deutschsprachigen Wikipedia noch ihren Ehe-Doppelnamen, der schon seit gut zehn Jahren nicht mehr aktuell war.

Roman Jefremow und Denis Tatjantschenko
Natalie Geisenberger

Aus sportlicher Sicht war das Wochenende vor allem aus deutscher Sicht ein voller Erfolg. Ein deutscher Vierfachsieg, doch auch Österreich konnte einige Erfolge erreichen. Die Möglichkeiten, Bilder zu machen, waren selbst mit Pressezugängen im Laufe der Zeit immer eingeschränkter. Ging es am ersten Tag noch auf der Zielbrücke, musste man später immer mehr den TV-Kameras weichen, die für ihre freie Sicht alles aus dem Weg schaffen ließen, was sie als störend empfanden. Am Ende hatten wir nicht mehr viele Möglichkeiten als den vereisten Fototurm im Ziel. Und dennoch sind wieder mehrere 100 zum Teil wunderbare Sportaufnahmen entstanden. Seit dem ersten Mal, als DerHexer und ich 2015 beim Rennrodeln waren, haben nicht zuletzt Stepro und DCB diesen Sport zu einem der in der letzten Zeit am besten bildlich dokumentierten in den Wikimedia-Projekten gemacht. Und nicht nur das – der internationale Verband auf der einen sowie die Presseabteilung in Altenberg auf der anderen Seite nutzten sofort DCBs Bilder zur Berichterstattung. Wenn das kein Erfolg und Vertrauensbeweis ist. Zudem sind, wenn man schon so tolle Bilder hat, auch bislang zwei Artikel, Andrea Vötter und Sandra Robatscher, entstanden. Und es werden sicher noch Einige kommen.

Abschließend Dank an WDME, die einmal mehr uns Fotografen und Autoren bei beiden Veranstaltungen unterstützt haben und an DCB, der wirklich aufopfernd beides organisiert hat. MC, 19.12.

Wie in der Wikipedia gearbeitet wird
(am Beispiel des Artikels Jens Jessen)

Du hast noch nie von einer Person – nennen wir sie Jens Jessen – gehört? Prima! Das ist der Beweis, dass diese Person so gut wie niemandem bekannt ist. Du kannst nun eine Geschichte deiner Wahl aus dem 30jährigen Werk der Person Jens Jessen auswählen und als einzige massiv, am besten mit einem eigenen Absatz darstellen. Am besten zeigst du, dass dieser Jessen ein Feind der Deutschen ist, denn er hat sich schliesslich erlaubt, bei einer Geschichte (aus 2008), bei der es um affektkriminelle Ausländer ging, eine Mitschuld beim "deutschen Spießertum" zu suchen. Das passt wunderbar in die doppelte Opferrollen-Inszenierung, die gerade so populär ist in rechtspopulistischen und anderen unreflektierten Kreisen. Das muss unbedingt prominent in den Artikel. Nimm diese Geschichte und stelle sie als einzige aus dem 30jährigen Werk dar.

Suche nun Informationen über Jens Jessen, ABER NUR über die Geschichte aus 2008! Erstelle auf keinen Fall eine Übersicht, die womöglich zeigt, dass diese Geschichte aus 2008 nicht wirklich was Besonderes ist. Nur Artikel über die Geschichte aus 2008 – somit kannst du dann wunderbar sagen, dass sie relevant ist, denn wir wissen ja nicht, was sonst so in den 30 Jahren passiert ist. Falls sich jemand beschwert, du hättest da einseitig gearbeitet, wirf ihm einfach vor die Füsse, dass er ja diese Arbeit mit der Übersicht über die 30 Jahre selbst machen könne.

Du hast deine Arbeit getan. Der unausgewogene Abschnitt ist im Artikel, Der Leser wird nun mitnehmen, dass der Mann seit 30 Jahren im Feuilleton arbeitet und offenbar die Story aus 2008 laut der Wikipedia ganz zentral zu sein scheint. Du bist jetzt Dipl. Biografie-Artikelersteller. Niemand darf dich kritisieren, wir sind hier eine Familie und jeder arbeitet auf seine Weise voll okay (solange er ein paar formale Regeln einhält). Ignoriere nun inhaltlich sämtliche Diskussionen auf der Artikel-Disk. Wenn dich jemand kritisiert, rufe einen Admin, denn formal hast du dich völlig korrekt verhalten. Wir haben hier keinen Anspruch bezgl. biografischen Mindestanforderungen, suche einfach x-beliebig und unstrukturiert ein paar Quellen zusammen. Damit bist du auf der sicheren Seite und kannst jede Diskussion über einen qualitativ besseren biografischen Enzyklopädie-Artikel als Genöle eines Besserwissers abtun. Provoziere ihn, indem du diese an sich vernünftige Diskussion über Artikelqualität ignorierst. Es wird sich schon ein Admin finden, der sich auf das rein Formale zurückzieht (mehr dürfen die nämlich nicht) und – wie Trump bei Charleston – sagen wird: "there are bad people on both sides". Notfalls suche im Nachgang ein oder zwei weitere Links und mache den Absatz nachträglich in sich etwas ausgewogener. Damit kannst du 'Neutralität' beweisen und der weiterhin in Bezug auf der 30jährige Werk der Lemmaperson unausgewogene Absatz bleibt alleine im Artikel stehen.JB

Der Weg einer Möwe auf Commons

Die Lachmöwe vom Thunersee

Einige werden schon von dem Artikel aus der Berner Zeitung vom 5. Dezember 2017 mit der Überschrift „Möwe vom Thunersee erobert Kasachstan“ gehört haben. Aber für diejenigen, welche den Vorgang noch nicht kennen, möchte ich hier daran erinnern, an welchen überraschenden Orten eine Commons-Nachnutzung stattfinden kann.

Am 10. Oktober 2005 besuchte Benutzer Cele4 den Thunersee im Berner Oberland und fotografierte dort eine Lachmöwe. Das Foto lud er am 3. Dezember 2005 mit der Lizenz CC BY-SA 2.0 DE auf Commons hoch. Seitdem wurde das Bild in vielen Wikipedia-Artikeln verwendet, wurde am 4. Januar 2006 mit der Auszeichnung „Featured picture“ (Exzellentes Bild) ausgezeichnet und war am 3. Februar 2006 auf Commons Bild des Tages.

2017 wurden in Kasachstan neue Banknoten herausgegeben. Auf der Rückseite des 500-Tenge-Scheins sind Möwen zu sehen und eine dieser Möwen sieht der Möwe aus dem Foto von Cele4 verblüffend ähnlich. Eine Namensnennung oder entsprechende Würdigung erfolgte nicht. Als jemand auffiel, wo die Möwe herkam, verbreitete sich die Geschichte. Überrascht war Cele4, als sich an einem Tag drei kasachische Fernsehstationen und zehn Journalisten bei ihm meldeten, auch kasachische Anwälte meldeten sich bei ihm. G.K. 15.12.

Wiki Loves Earth 2017 – die Gewinner

WLE17 international mit den besten 15 von 132.000 Bildern

Mit einem deutlichen Akzent auf Wiki Loves Animals endete der vierte globale Bildwettbewerb Wiki Loves Earth 2017. Das Siegerfoto von Sergey Pesterev zeigt die umeisten Felsspitzen von Ogoi, einer unbewohnten Insel im Baikalsee. Und dann kommen die Viecher: ein Jaguar aus Brasilien, Löffler aus der Ukraine, ein indonesischer Wasserbüffel und Rentiere aus dem hocharktischen Norwegen. Unter den Top 15 finden sich auch ein Orang-Utan, Frösche, ein Pfeifhase und Wasserschweine.

Klassische Landschaftsaufnahmen im westlichen Sinn fehlen, jeder Blick in die Ferne hat seine Eigenart. Dies spiegelt auch die Diversität ästhetischer Vorlieben in der siebenköpfigen internationalen Jury wieder, die stark fotografisch und weniger enzyklopädistisch geprägt war (und der der Unterzeichnete angehörte). Immerhin zwei der 15 Siegerbilder zeigen menschliche Verkehrswege, auch eine Abkehr vom ganz engen naturfotografischen Motivverständnis.

Zum Schluss etwas Statistik: WLE17 schaffte bei Commons fast 132.000 Uploads aus mindestens 38 Ländern, ein Rekord. Von den 15.300 Fotografinnen und Fotografen hatten sich fast 14.000 neu angemeldet. DACH ist unter den Siegerbildern nicht vertreten. Aa, 11.12.

Wiki goes MEK! Die erste?

Fachkundige Präsentation des Schaudepots
Wilhelm Kiesewetters Goldener Saal im Palast der letzten Tatar-Chane

Am letzten Novemberwochenende fand nach einer langen Vorbereitungszeit das GLAM-on-Tour-Event Wiki goes MEK! mit gut 20 Teilnehmenden statt.

Das Museum Europäischer Kulturen hat die interessierten Wikipedianer*innen ausgesucht zuvorkommend bewirtet und nicht nur mit hohem persönlichen Einsatz fotografische Freigaben der Staatlichen Museen zu Berlin erwirkt, die selbst zwei Mitarbeiterinnen für Wikipedia abgestellt hatten, sondern einen Haufen Arbeit in die Vorbereitung gesteckt: alles, was an materieller Kultur und Literatur im Vorfeld angefragt war, wurde zusammengetragen und zur Verfügung gestellt. Viel war zudem spontan möglich und es ist sogar eine zweite Veranstaltung für 2018 angedacht, da das MEK ein Museum ist, das nicht nur beschafft, bewahrt und erforscht, sondern mit vollem Herzen bekannt machen möchte.

Das MEK hat eine unglaubliche Sammlung europäischer Alltagskultur aus allen Bereichen, etwa Kleidung, Musikinstrumente, Werkzeug, Volkskunst, und von allen Regionen und Gruppen zusammengetragen – nicht nur vom Kaukasus bis über den Polarkreis – so dass nicht einmal der Schwerpunkt Spiele vollständig abgedeckt werden konnte.

Es wurden bereits neun Artikel verfasst, 22 Artikel verbessert und knapp 500 Fotos hochgeladen. Die Ergebnisse des hochmotivierten und hochmotivierenden Wochenendes sind in der Dokumentation verlinkt. sgth 10.12.2017

Herbstliches GLAMmen in Heidelberg

Seit 2015 gibt es eine recht intensive Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich 933 „Materiale Textkulturen“ der DFG, angesiedelt an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nachdem es letztes Jahr als ersten Höhepunkt eine Schreibwerkstatt in Zusammenarbeit mit dem Antikenmuseum der Universität Heidelberg gab, ging die Zusammenarbeit nun in eine zweite praktische Runde. Den Stellenwert, den die Zusammenarbeit mittlerweile einnimmt, bezeugt auch die sehr ausführliche Pressemitteilung der Universität.

So nah kommt man nicht jeden Tag an bibliophile Schätze
Digitalisierungswerkstatt

Einmal mehr hat Christian Vater eine phantastische GLAM-Station organisiert. Nicht weniger als die berühmte „Palatina“, die Universitätsbibliothek Heidelberg (UB) war dieses Mal das Ziel der fast 30 wikipedianischen Teilnehmer aus Deutschland und Österreich. Das Programm war eng gestrickt. Auftakt war eine Bibliotheksführung des Leiters des Informationsdienstes der Bibliothek, Martin Nissen, die auch einen Besuch in der Abteilung für Digitalisierung beinhaltete. Parallel dazu wurden ein Workshop für Mitarbeiter („Wie schreibt man einen Wikipedia-Artikel“) von Martin und ein weiterer für Studenten („Wikipedia für Geschichtsstudent*Innen“) von Christian mit ein wenig Support von mir gehalten. Selten habe ich Studenten erlebt, die einerseits so wissbegierig und aufmerksam, andererseits aber auch kritisch (was nicht negativ gemeint ist) waren und genau die richtigen Fragen stellten. Am Nachmittag stellte die stellvertretende Leiterin der Abteilung Historische Sammlungen „Die historischen Sammlungen der UB jenseits des Codex Manesse“ vor, anschließend die Mittellateiner PD Timo Licht und Kirsten Wallenwein „Die lateinischen Handschriften der Bibliotheca Palatina“. Den Tag beschloß der renommierte Mediävist Ludger Lieb mit „Wissen und Denken - Potenziale und Grenzen der Wikipedia für die Geisteswissenschaften“. Am zweiten Tag stellte Bettina Müller noch „Karikaturen zum Ersten Weltkrieg im Bestand der UB Heidelberg“ vor.

Fachliche Begutachtung

Neben den Vorträgen fand auch die übliche Schreibwerkstatt zu Themen rund um die Bibliothek und ihre Bestände statt. Eingeschlossen war ein direkter Buchbeschaffungsdienst, der sofort aus den Tiefen der UB alles das zusammen suchte, was die Autoren für ihre Arbeiten benötigten. Recht neu für mich war auch die Wunschliste, auf der Mitarbeiter der UB aufgelistet hatten, was ihrer Meinung nach mit einem Artikel in der Wikipedia vertreten sein sollte. Überhaupt merkte man bei der ganzen Veranstaltung den Wunsch seitens der UB, uns als ihren Gästen die Schätze der Bibliothek näher zu bringen. Ja mehr noch, zu zeigen, welche Werke, welche Themen in Wikipedia vertreten sein sollten. Und das nicht einfach nur aus Eigennutz, weil man sich gerne gut in der Wikipedia repräsentiert sehen wollte, sondern weil man sich darum bewusst ist, welche Schätze man in der UB hat, die noch nicht einmal im Ansatz „gehoben“ und einer weiteren Öffentlichkeit bekannt sind. So entstanden Artikel wie Codex Palatinus Latinus 629, Ottheinricheinband, Tagzeiten vom Leiden Christi und Tagzeiten Mariä oder Jakob Wille. Andere wie Weltkarte des Andreas Walsperger oder Codices Palatini germanici wurden merklich erweitert oder wie im Falle von Nikephoros Gregoras und Ludger Lieb bebildert. Matthiasb brachte Struktur in die Kategorien der UB, andere widmeten sich Wikidata-Einträgen.

Martin erklärt Bibliothekaren die neueste Geschichte der Enzyklopädien

Abschließend zwei Punkte. Zuerst einmal mehr der Dank an Christian Vater, unseren Mann an der Uni Heidelberg, der einmal mehr eine phantastische Arbeit bei der Organisation der Veranstaltung geleistet hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Schritt 2018. Dank auch an die UB und ihre Mitarbeiter, die uns ein wirklich beeindruckendes Wochenende geboten haben (und nicht zu vergessen für die vielen UB-Publikationen, die wir für die weitere Arbeit mitnehmen durften). Ein weiterer Dank an die wie immer problemfreie und nachhaltige Unterstützung durch WMDE, namentlich Barbara Fischer, Holger Plickert und das Team Ideenförderung. Nicht zuletzt Dank an die Teilnehmer und ihre konstruktive, wertvolle Arbeit. Und eine Entschuldigung von mir, dass es bis zu diesem Bericht einen Monat dauerte. Man sehe es mir aufgrund diverser anderer Verpflichtungen nach. MC, 10. Dezember 2017

Hexenadvent – ein wikipedianisches Sittenbild

Love Heart in den Zeiten, als Kollegialität noch mehr war als ein Wort

Zugegeben – der gestrige Samstag ist zu früh, um schon das Adventstürlein aufmachen zu dürfen. Ob die Entscheidung, die zu diesem Adminproblem führte, anders zu lösen war oder ausschließlich so, wie der betroffene Admin es eben tat, will ich an der Stelle nicht abschließend bewerten. In der Summe allerdings ergeben die Vorfällle rund um diese causa jedoch ein Geschmäckle, dass anständige, dem Gebot der Nächstenliebe verpflichtete Christenmenschen eigentlich zum In-Sich-Gehen bewegen sollte. Zum einen ist da der vielgerühmte wikipedianische Qualitätsfaktor (also die fachliche Seite, sozusagen die Kernkompetenz dieses edlen Portals). Wenn ich mir beispielsweise die aktuell gültige „falsche“ Version des Artikels, um den es ging, ansehe (also die „richtige“), wurde von dem agierenden Admin ein Einzelnachweis durchgewinkt, der von seriösen Medien (zu denen Wikipedia offensichtlich nicht zählt) als Bestandteil jener Internet-Hasskloake gewertet würde, die nicht ohne Anlass breit Thema ist.

Was sehen wir? Zunächst ein Statement – offensichtlich jenes ZEIT-Redakteurs, um den es in dem WP-Personeneintrag ging. Abgesehen davon, dass zumindest ich die Echtheit desssen, was im Video zu sehen ist, nicht verifizieren möchte: Klappt man den bei YouTube obligatorischen Button „Mehr anzeigen“ auf, zeigt sich die doch beträchtliche Qualität des mit geballter Admin-Macht wiederhergestellten Nachweises. Im, mit Verlaub, ziemlich tendenziösen Beitext hat der Video-Einsteller in seiner Detailliebe auch die Arbeitsplatz-Mailadressen des Betroffenen (Jens Jessen) und seiner Redaktion nicht vergessen (letztere versehen mit dem vielsagenden Hinweis „das Büro von Jessens Chef“). Klicken wir auf den YT-Kanal dieses besorgten Bürgers, welcher in Wikipedia nunmehr als verbürgter Einzelnachweis-Lieferant fungieren darf, können wir uns mit einer ganzen Playlist von Reden des niederländischen Rechtspopulisten (darf man das in WP sagen?) Geert Wilders verlustieren. Last but not least: Als zuverlässige Quelle wieder in den Artikel hineinadministriert ist auch ein Beitrag der Achgut-Rechtsaußen Cora Stephan – da weiß man doch gleich, woher in Wikipedia der „neutrale“ Wind weht.

Ohne sich vorschnell in die ein oder andere Richtung zu entscheiden kann man also durchaus sagen, dass die zum AP gemachte Adminentscheidung Anlass zu Kritik bietet – beispielsweise der, rechtspopulistischen Schmuddelquellen einen wikipediakonformen Anschein zu verleihen. Was passiert weiter? Anstatt dass der betroffene Admin sagt „Sorry, ich guck mir die Chose nochmal an“, kriegt die das AP aufmachende Autorin allerhand um die Ohren geschlagen – zum Beispiel, dass sie die Seite mißbrauche und sich darum zu entschuldigen habe (ein in letzter Zeit zunehmend beliebte Forderung von Admins in Richtung wikipedianisches „Fußvolk“). Offenbar ist da jemand ins Fettnäpfchen der Majestätsbeleidigung getreten. Die Autorin konstatiert umgekehrt, dass Admins Autor(inn)en immer häufiger behandeln, als wären sie deren Vorgesetzte, Erzieher oder ihnen überstellt. Das Finale ist fast wie aus dem WP-Lehrbuch: Die Autorin – wohlgemerkt: wir haben es hier mit einer langjährigen, allseits bekannten zu tun – schmeißt die Brocken. In rekordverdächtiger Zeit, nämlich drei Minuten später, schließt ein Admin den Account. Drei weitere Minuten später „erlt“ er die Sperranfrage mit Vollzugsmeldung. Das AP bekommt in der Nacht zum Advent seinen ordnungsgemäßen Erledigungsvermerk: „Antragstellerin ist nicht mehr in der Wikipedia aktiv“.

Das obligatorische Nachtreten darf natürlich ebenfalls nicht fehlen – sinnfälligerweise mit dem – durch einen YouTube-Link zu dem gleichnamigen Musikstück ergänzten – Kommentar Ding-Dong! The Witch is dead – übersetzt ungefähr: Freuet euch, die Hexe ist tot. Nun geschehen wunderliche Dinge. Ein OS-Admin verhängt in der darauf folgenden VM eine zweitägige Sperre, wird allerdings – in de de:Wikipedia geschehen Zeichen und Wunder – von einem Normaladmin overrult. Spielstand: Bis auf die unbotmäßige Autorin sind noch alle da, und die Autorin ist von sich aus gegangen. P. s.: Overrult hat derselbe Admin, der auch die freiwillig erbetene Sperre der Autorin in blitzförmiger Manier in die Tat umsetzte. Der OS-Admin (also einer von ganz oben), hat es daraufhin nicht gewagt, diese gesunde Artikulation wikipedianischen Selbstverständnisses nochmals in Frage zu stellen. Was tun? Im Sinn des immerwährenden Kampfes von tugendhaft sich gebender Konformität gegen Abweichungen vom Pfad derselben kann de:Wikipedia sicher einen neuen Sieg verzeichnen. Wer historische Vergleiche mag, mag über Parallelen nachdenken zu dieser historischen Teufelsaustreibung (wobei die Konformitätserzwingung im Zeitalter des Internets zugegeben humaner abläuft – zumindest in unseren Breitengraden). Wie auch immer: Wikipedia ist, so muß – oder sogar soll – man vielleicht denken, durch den Weggang der Autorin ein Stück reiner geworden. Andererseits: Da der Auslöser schon den gesunden Volkszorn in derart echauffierter Form hypt, könnte man die dort zur Verfügung gestellten Mailadressen natürlich auch nutzen, um die ZEIT-Redaktion (oder auch deren „Chef“) darauf hinzuweisen, auf welche Weise die Biografien ihrer Redakteure in Wikipedia manipuliert werden. – Einen schönen Advent rz, 10. Dezember 2017

Nachtrag: Auf der Diskseite wurde moniert, dass ein Overruling wie im letzten Absatz beschrieben in der Form nicht stattgefunden habe. Vielmehr wurde ich auf die Tatsache hingewiesen, dass der OS-Admin seine Sperre im Anblick der anderweitigen Entscheidung seines Kollegen freiwillig rückgängig gemacht habe. (Bildlich ausgedrückt ist er also nicht angesichts übermächtiger Kräfte auf die Knie gefallen, sondern vielmehr in Ehrfurcht und Einsicht vor der überragenden Weisheit seines Kollegen – ein geradezu diametraler Unterschied.) Eine Entscheidung, welche die dargestellten Begebenheiten natürlich auf fundamentale Weise in ein anderes Licht rückt – und, weil sie als Fakt gar nicht hoch genug veranschlagt werden kann, an der Stelle zumindest in Form einer klitzekleinen Ergänzung vermerkt ist. rz, 10. Dezember 2017 (18:16 Uhr CET)

Update:Es gibt wohl Benutzer, die es nötig haben, den Abgang von Fiona auf der Benutzerseite mit Ding-Dong! The Witch Is Dead zu kommentieren. Aus ökologischer Sicht bietet sich die Antwort Bye Bye Plastic Bags an. Wäre auch einen Artikel wert. bd

Coding da Vinci 2017

Die 6 Gewinnerteams von Coding da Vinci 2017

Am 2. Dezember 2017 fand im Jüdischen Museum Berlin die Preisverleihung des Kultur-Hackathons Coding da Vinci statt. Es ging darum, mit den Daten aus mittlerweile wieder 30 neuen, offenen Datensätzen mit Fokus auf die Region Berlin-Brandenburg in einem ehrenamtlichen Rahmen freies Wissen zu schaffen, indem man diese Daten durch entsprechende Anwendungen der Öffentlichkeit zugänglich macht. Nach dem sogenannten Kick-Off, bei dem 25 Projektideen entstanden, hatten die Teams sechs Wochen Zeit, diese zu realisieren. Bei der Preisverleihung stellten 15 Teams dann eine Breite von Anwendungen vor, die mir als Zuschauer doch einige Male ein „Wow“ entlockten: Neben VR- und AR-Programmen gab es Computerspiele, Webseiten, Kartenspiele und vieles mehr. Die gesamte Liste lässt sich hier finden. Die Atmosphäre war durch die Moderatoren und Teams sehr locker und man hat speziell bei den Zuschauern auch Begeisterung, Freude oder pures Staunen bemerken dürfen. Ein weiteres Highlight war die Rede des Kultursenators von Berlin Klaus Lederer.

Vor allem in Anbetracht des Zeitraums von nur sechs Wochen hat mich persönlich am meisten das Projekt Skelex begeistert: Die VR-Anwendung ist extrem Realistisch und benutzt 3D-Scans von biologischen Sammlungsobjekten des Museums für Naturkunde Berlin. Sie lässt einen in eine museumsähnliche Welt eintauchen, bei der man die Ausstellungsstücke jedoch auch anfassen und in sie eintauchen kann sowie diese mit Animationen in Bewegung setzen kann (z. B. Rotationen und Explosionszeichnungen). Es ist beeindruckend, wie ein solches Projekt in diesem Zeitraum realisiert werden konnte, wenn man zudem bedenkt, dass das Team aus nur drei Leuten bestand; das muss an dieser Stelle noch einmal angemerkt werden. Dass dieser Meinung auch das restliche Publikum war, zeigt sich an dem Publikumspreis „Everybody's Darling“, der in diesem Jahr an Skelex verliehen wurde.

Wikimedia Deutschland e. V. hat als Gründungsmitglied von Coding da Vinci so nicht nur die Digitalisierung oder den Mediengang von Kulturgut gefördert, sondern auch im selben Atemzug gezeigt, was aus freien Inhalten alles entstehen kann. Ich hoffe, dass sich für diesen extrem spannenden Kultur-Hackathon noch mehr Leute als die jetzt schon beeindruckende Zahl von 180 Teilnehmern und über 200 Besucher begeistern können und ein weiteres Mal gezeigt werden kann, wie sinnvoll und potent offene Datensätze und Inhalte für die Förderung freien Wissens sind! Zenith, 7.12.17

Technische Wünsche: „Änderungen im Text bei Abschnittsverschiebung anzeigen“ verfügbar

So sah es bisher aus…
…und so sieht es jetzt aus.

Änderungen im Text bei Abschnittsverschiebung anzeigen“ war Wunsch Nummer 2 aus der Umfrage 2015. Diesen Wunsch hat das Team Technische Wünsche jetzt umgesetzt und damit folgendes Problem behoben:

Bisher machte der Versionsvergleich nicht kenntlich, wenn Absätze verschoben wurden. Stattdessen stellte er die verschobenen Passagen als veränderte Absätze dar. Siehe Screenshot 1.

Dadurch konnte man nur schwer erkennen, ob und ggf. wo sich innerhalb des verschobenen Textes etwas geändert hatte. Der Wunsch lautete also, dass im Wikitext beim Verschieben von Abschnitten die geänderten Zeichen farblich vom Hinweis auf die Verschiebung des gesamten Absatzes getrennt werden sollen.

Der Wunsch wurde nun wie folgt umgesetzt (s. Screenshot 2):

Wenn ein Absatz verschoben wurde, bleibt die andere Spalte in der Vergleichsansicht an dieser Stelle frei. Wohin der Absatz verschoben wurde, kann über den Pfeil links neben dem Absatz nachvollzogen werden. Klickt man darauf, so springt man an die neue Stelle. Wie auch sonst im Versionsvergleich werden Entfernungen in der linken Spalte angezeigt und Einfügungen in der rechten. Um dies technisch zu ermöglichen, wurde move als zusätzlicher Veränderungstyp eingeführt (bislang gab es addition, removal und change).

Mit der Umsetzung dieses Wunsches haben die Entwickler vom Team Technische Wünsche den so genannten Diff Code, der die Vergleichsansichten erzeugt, maßgeblich überarbeitet. An diesem Code war lange nichts Grundlegendes verbessert worden, denn Diff Code ist technisch höchst anspruchsvoll und er bildet zugleich eine der grundlegenden Funktionen von Wikis und muss deshalb hochperformant sein. Im Zuge der intensiven Auseinandersetzung mit dem Wunsch haben die Entwickler den Diff Code an sich aufgeräumt und Fehler beseitigt. So wurde ein Fehler im Algorithmus für den Versionsvergleich (WikiDiff2) entdeckt: Unter gewissen Umständen, zum Beispiel wenn ein Abschnitt entfernt und ein anderer eingebaut wird, oder ein Abschnitt verschoben wird, kam es in der Vergangenheit dazu, dass zwei Abschnitte die nichts miteinander zu tun haben, als ein stark veränderter Abschnitt dargestellt werden. Dieser Fehler wurde bereits Ende Oktober behoben. Die verbesserte Vergleichsansicht ist seit heute (6.12., ca. 15 Uhr) in der deutschsprachigen Wikipedia aktiv. Weitere Wikis sollen später folgen.

Das Team freut sich über Rückmeldungen auf der Diskussionsseite des Wunsches. Danke an alle, die an der Umsetzung dieses Wunsches mitgewirkt haben – an das Entwicklerteam von WMDE, die Kolleginnen und Kollegen der WMF und die Autorinnen und Autoren, die Rückmeldungen zu diesem Wunsch gegeben haben!

PS: Wer über umgesetzte Wünsche direkt informiert werden möchte, kann sich auf dem Newsletter des Projekts „Technische Wünsche“ eintragen. ms (wmde) 6.12.

Bremer Kaffee-Geschichten

Lloyd Kaffeerösterei in einem früheren Fabrikgebäude von Kaffee HAG in Bremen

Terra incognita im alten Hafengebiet der Hansestadt, keine fünfzehn Straßen­bahn­minuten entfernt vom Rathaus, das gerade von Weihnachts­markt­buden und Besucher­scharen umdrängt wird. Doch hier: Novemberkühle Tristesse zwischen morbiden Fabrik­bauten eines einstigen Kaffeekonzerns, von den verwitterten Fassaden tropft die verlorene Zukunft und containerhoch lastet die Melancholie auf überalterten Betriebs­gassen und Eisenbahn­gleisen. Fehlplatziert wirkende Hochglanz­schilder raunen von „Business Parks“ und „Facility Centern“, aber Licht brennt nur in den Räumen einer Kaffee­rösterei in der Basis eines wuchtigen Eckbaus am Rand des verlassenen Holz- und Fabrikenhafens.

Marmorsaal im ehemaligen Kaffee-HAG-Werk I

In dem „Rösterei Café“ versammeln sich nach und nach gut anderthalbdutzend Wikipedianer, bestaunen das nostalgische Ambiente und wärmen sich inmitten von Kaffeepflanzen und -säcken an Schümli, Milchkaffee und heißer Schokolade. Ein „Kaffeeseminar“ steht auf dem Programm! Eine gute Weile freut sich die Gruppe übers Wiedersehen mit alten Freunden, disputiert über die große Wikiwelt und verabredet Aktuelles in der lokalen Wikiregion. Dann begrüßt der Manufaktur­inhaber und Röstmeister seine Gäste und lädt ein in die »Welt des Kaffees«. Doch zunächst geht es nach nebenan in einen prachtvollen Marmorsaal, einst sowohl der Repräsentation als auch als Speiseraum der Direktion dienend und heute unter Denkmal­schutz stehend. Der Röstmeister erzählt vom charismatischen Gründer des einstigen Kaffee­imperiums und hat zudem allerlei Döntjes zu bieten.

Zurück im Café stehen frisch gebrühter Kaffee und Cantuccini bereit; zum Probieren gibt es die hauseigene Übersee-Mischung – „ein mild­aromatisch kräftiger Kaffee, wie man ihn in Zentralamerika mag“. Dazu ein informativer Powerpoint-Vortrag, kurzweilig und launig, eine spannende Reise in die Welt des Kaffees. Der Röstmeister kommt in Fahrt und die Gruppe horcht auf: Hier spricht eine verwandte Seele, ein Autodidakt, der seinen Traum lebt und mit Leib und Seele für „den Kaffee einsteht“, so wie sie selbst für „die Besser­wisserei und Lexikon­macherei“. Frage und Antwort springen munter hin und her, die Gruppe weiß einiges und will viel wissen. Und während die Röst­trommel vorgeheizt wird, steht eine Verkostung von ausgewählten Plantagen­kaffees an:

Der Röstmeister an der Rösttrommel
  • Guatemala Antigua – „sehr komplexes Aroma mit einer leichten Kakao­note im Nach­geschmack; feine, fruchtige Fülle mit einer harmonischen Geschmacks­milde“
  • Costa Rica Tarrazu – „sehr aromatische und durch die lange Röstung ausgewogene Geschmacks­säure, die ‚die Zungen­spitze vibrieren lässt‘; harmonischer Körper“
  • Äthiopien Sidamo „Horn of Africa“ – „kräftiger Körper mit einer aus­gesprochen eleganten Säure und intensiv schokoladig-fruchtigen Anklängen; für Nachmittag und Abend“
Abkühlung der gerösteten Kaffeebohnen

Lärmend wird die vorgeheizte Rösttrommel mit Rohkaffee befüllt, es geht nun um „die entscheidenden 20 Minuten im Leben einer Kaffeebohne“. Geröstet wird hier in handwerk­licher Tradition, bei niedriger Temperatur und in Langzeit­röstung („die Kaffeeindustrie macht das in 50–70 Sekunden“). Was wird geröstet? Ein Brasilkaffee, Fazenda Lagoa – „ungewöhnlich ausgeprägte Süße; delikates, schokoladiges Aroma; herrlich zum Frühstück als erstes Genuss­erlebnis; von einer der weltweit besten Kaffee­farmen“. Während die fertig gerösteten Kaffee­bohnen in der offenen Kühl­trommel abgekühlt werden, schwärmt der Röstmeister noch einmal von der bereits in seinem Vortrag behandelten „wohl exklusivsten Kaffee­spezialität der Welt“: Jamaica Blue Mountain – „edle Fülle mit intensiv fruchtigen Aromen“, das Kilo für rund 150 Euronen. „Ein Wahnsinns-Geschmacks­erlebnis; das werdet ihr, Jungs und Deerns, nicht mehr vergessen und euch daran erinnern wie ans erste Mal ...“

In einem Restaurant in der Nähe, eingerichtet in der ehemaligen Hafen­feuer­wache, die wie die Bauten der einstigen Kaffee­fabrik überflüssig wurde, klingt der aromen­reiche Nach­mittag aus. Der Espresso nach dem Essen, welche Sorte, welche Plantage? Egal, es darf vom Jamaica Blue Mountain geträumt werden ...
(03.12., Jo.)

WikiCup – ein erfolgreiches Jahr

Zum sechsten Mal fand in diesem Jahr der WikiCup statt, der Wettbewerb der Wettbewerbe in der Wikipedia. Im Januar startet der alljährliche Cup, im Dezember ist der Endspurt um den Pokalsieg. Und den hat 2017 in überzeugender Manier Squasher errungen. Am Ende konnte er sich noch einmal deutlich mit seinen sportlichen Beiträgen von noch so einem Teilnehmer absetzen. Als Erster hat er damit den kompletten Pokalsatz. Den Bronzepokal 2017 gewann der WBW-Champion Gripweed ebenfalls mit einer vierstelligen Punktzahl. Herzlichen Glückwunsch an die Sieger und an die weiteren Platzierten Wikijunkie, BS Thurner Hof, Voyager, Hejkal und Fundriver. Vielen Dank an alle Teilnehmer von der ersten Runde an, die über das Jahr wieder eine große Menge beigetragen haben zur Vermehrung der WP-Inhalte.
Wer Lust hat und ein wenig Ausdauer mitbringt, kann sich ab jetzt für den WikiCup 2018 eintragen und sehen, wie weit er kommt. Eine Runde dauert ein Vierteljahr, dann qualifizieren sich die Besten für die nächste Runde. Neu Schreiben, Ausbauen und Verbessern sind gefragt, Auszeichnungen und Medaillen bringen Bonuspunkte.
An alle Wikipedianer: Kommt gut ins neue Jahr! Und vielleicht sieht man sich beim WikiCup 2018. HvW (29.12.)

Nachtrag zu den von HvW erwähnten Bonuspunkten: im Rahmen des Wikicup 2017 entstanden 2 als "exzellent" und 5 als "lesenswert" ausgezeichnete Artikel sowie 4 als "informativ" ausgezeichnete Listen. rax (30.12.)

OscArtikelMarathon 2018

Die Oscars sind spät dieses Jahr, Zeit mal wieder einige Artikel abzuarbeiten und die Ewige Tabelle zu erklimmen. Wie bereits letztes Jahr sollten einige Jahrgänge den diesjährigen Wettbewerb nicht überleben, siehe Übersichtsseite. Der Marathon geht von 1. Jan. bis 4. März. Q. (28.12.)

Gesegnete Weihnachten!

Werte Wikipedianer!

Ich wünsche Euch ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes neues Jahr, auch in der Wikipedia, und hoffe, wir können uns im nächsten Jahr vorrangig der Erstellung, Erhaltung und Verbesserung unserer Enzyklopädie widmen, ohne in persönlichen Konflikten zu versinken. Es gibt genug zu tun. Aſf, 23. Dez.

Wikimania 2018: Internationale Stipendien

Vor einigen Tagen hat die internationale Vergabe der Wikimania-Stipendien begonnen (Formular). Verhältnismäßig wenige Stipendien gehen jedoch nur in den sogenannten globalen Norden, zu dem auch die DACH-Länder gehören. Grund dafür ist, dass die Wikimedia-Vereine aus dem deutschsprachigen Raum in der finanziellen Lage sind, selbst einige Stipendien vergeben zu können. Eine Bewerbung bis zum 22. Januar 2018 auf die von der Wikimedia Foundation vergebenen Stipendien ist jedoch niemandem untersagt, erstmals muss man jedoch angeben, falls man eine Doppelbewerbung plant. Wikimedia Österreich hat darüber hinaus 6 Stipendien ausgeschrieben, für die der 31. Jänner Deadline ist; der Vergabeprozess für circa 20 bis 30 Stipendien seitens Wikimedia Deutschland wird gegen Mitte Januar starten. Die Organisationen setzen unterschiedliche Vorgaben für den Prozess. Alle Informationen zur Wikimania werden im Wikimania-2018-Portal gesammelt, für die Stipendien gibt es eine Extra-Seite. Auf nach Kapstadt zur Wikimania! MR(WMDE), 20.12.

Auf zum Artikelmarathon!

Wer sich dem Weihnachtstrubel gerne entziehen möchte oder wem vielleicht die Weihnachtsgans etwas schwer auf dem Magen drückt, ist herzlich eingeladen, beim erneut stattfindenden Wikipedia:Artikelmarathon teilzunehmen. Wie auch in den vorherigen Jahren gibt es wieder zwei Runden: Zwischen dem 21. und 23. Dezember oder alternativ vom 27. bis 29. Dezember gilt es, so viele Artikel (nichts Stubs!) wie möglich innerhalb von 72 Stunden zu erstellen. Pro Artikel gibt es einen Punkt. Bei der letztjährigen Weihnachtsedition des Marathons gewann Fabrice Dux knapp vor Jakob Gottfried den kleinen, feinen Wettbewerb mit 48 Punkten – wer wird dieses Jahr als Erster oder Erste durchs Ziel laufen? jc, 20.12.

Team Ideenförderung macht Weihnachtspause

Team Ideenförderung macht Weihnachtspause
Team Ideenförderung macht Weihnachtspause

Das Team Ideenförderung von Wikimedia Deutschland bedankt sich ganz herzlich für die Zusammenarbeit im vergangenen Jahr, wünscht allen frohe Weihnachten sowie einen guten Start ins neue Jahr. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr wieder viele tolle Projekte unterstützen konnten und werden das auch 2018 gerne tun.

Ab 21. Dezember 2017 ist das Team Ideenförderung im Urlaub, für eure Förderanfragen stehen wir euch ab 8. Januar 2018 wieder voll zur Verfügung. sandro (wmde) für das Team Ideenförderung, 21.12.

Ergänzend möchte ich anmerken, dass das entsprechende Team bei Wikimedia Österreich ab 23. Dezember 2017 ebenfalls bis zum 8. Tag des nächsten Jahres auf Urlaub ist. Bitte schreibt eure Wünsche und Ideen in dieser Zeit nicht an den Weihnachtsmann, sondern notiert sie und hebt sie für das nächste Jahr auf. Einen guten Rutsch ins Neue Jahr! Regio Regiomontanus meint damit natürlich den 8. Januar 2018.MC "Jänner" meint er. -- Nicola - kölsche Europäerin 22:33, 22. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]

Community Wishlist Survey: Topwünsche stehen fest

Seit Freitagabend stehen die Gewinnerwünsche der 3. Community Wishlist Survey fest. Mit 154 Pro-Stimmen wurde die Verbesserung von Kartographer auf Platz 1 gewählt. Das Team Community Tech wird an den Top-10-Wünschen und auch an einigen Wünschen für kleinere Wikiprojekte und -gruppen arbeiten. Aktuelle Informationen gibt es zukünftig u. a. auf der Team-Seite. js (wmde), 18.12.

Feedback gefragt: Trainingsmodule in der Dankesbanner-Aktion 2018

Wie auch im vergangenen Jahr werden wir innerhalb der Dankesbanner-Kampagne 2018 zur Mitarbeit in der Wikipedia aufrufen. Für einen geführten Anfang wird den Lesern in diesem Zeitraum ein Online-Kurs angeboten, um die Grundlagen der Mitarbeit selbst zu lernen. Dafür wurden bereits existierende Trainingsmodule ins Deutsche überführt. Für die finale Adaption suchen wir nach Unterstützung in Form von kritischem Feedback. Weitere Informationen dazu sind im Projektportal. Wir freuen uns auf euer Feedback! StS (WMDE) 14.12.

Hexenadvent - die zweite

Nach dem großen Beitrag zur Hexenjagd in de-wiki möchte ich gleich noch eine schon länger laufende Hexenjagd ergänzen, welche aktuell auch das Schiedsgericht beschäftigt. Nach der Löschung eines längeren Abschnitts kam nun heute Morgen gar ein Revert meines Edits: "Ja, genau das kommt heraus, wenn jemand hier in dem Laden nicht einfach nur sang- und klanglos verschwindet (wie so viele andere - Stichwort Autorenschwund), sondern den Anspruch, den WP erzeugt (und für den es ja auch - zig Millionen kassiert), auch noch ernst nimmt". Offenbar habe ich voll ins Schwarze getroffen, denn nur getroffene Hunde bellen.--Methodios, 15.12. und nach Löschung durch MC 18.12.

Ilja Lorek †

Vor wenigen Tagen haben wir erfahren, dass Benutzer:Ilja Lorek gestorben ist. Wieder ein Urgestein weniger in Wikipedia. Wer möchte, mag vielleicht auf Erinnern einen Gedanken oder eine Erinnerung hinterlassen. ely08:54, 14. Dez. 2017 (CET)[Beantworten]

Alemannischer Schreibwettbewerb 2017

Nach dem Schreibwettbewerb ... isch vor em Schrybwettbewärb! Jeden Herbst findet auch auf der Alemannischen Wikipedia ein Schreibwettbewerb statt. Dieser steht immer unter einem thematischen Rahmen, dieses Jahr war es Ortsartikel aus dem alemannischen Raum. Nominiert wurden sieben Artikel und ein Ortsartikelprojekt. Bis gestern Nacht konnte abgestimmt werden, heute Morgen wurden nun die Siegerartikel gekürt. Gewonnen hat als:Saderlach, ein Artikel über eine Gemeinde im rumänischen Banat, in der bis Ende des 20. Jh. noch ein hochalemannischer Dialekt gesprochen wurde. Auf den zweiten Platz kam der Artikel über als:New Glarus, ein village in Wisconsin, das von Einwanderern aus dem Schweizer Kanton Glarus gegründet wurde. Dritter wurde der Artikel über die schwäbische Gemeinde als:Breitenthal. H., 7.12.

Alle Jahre wieder

Ein Geschenk-Artikel? Bitte bitte…

wird der Wikipedia-Weihnachts­wunschzettel eröffnet. Jeder darf sich etwas wünschen und anderen eine kleine Freude durch Erfüllen eines Wunsches machen. Die Artikel werden im Weihnachtsnamensraum vorbereitet, Heiligabend ist dann Bescherung. Das Christkind freut sich auf rege Unterstützung. bjs, 5.12.

Nachtrag: Nachdem schon viele Wünsche eingegangen sind, wünscht sich das Christkind auch Hilfe, um sie zu erfüllen. bjs, 13.12.

mp3 auf Commons?!

Es kommt einer mittleren Revolution gleich, was sich nebenan auf Wikimedia Commons ereignet hat: Commons akzeptiert mp3-Dateien, vermelden die Tech News heute Abend. Gut, nicht alle dürfen mit dem kommerziellen Format arbeiten – wer das, wie wir im Artikel lesen, seit April 2017 endlich nicht mehr patentierte mp3 anstelle des sperrigen und vor allem auf mobilen Clients so gut wie bedeutungslosen Ogg Vorbis verwenden möchte, benötigt Extended-Uploaders-Rechte. Die erhält man auf Antrag. Bisher sind sie sechs Benutzern erteilt worden. – Merke: Nicht alle Uploader sind gleich. Einige sind gleicher als andere. – Upload different! (sic! – A, 4.12.)

Kleine Ergänzung: Auch Commons-Admins und Image-Reviewer können zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Testphase diese Dateien schon hochladen.DH, 4.12.

Einladung: Aktion gegen Upload-Filter

Wikimedia Deutschland positioniert sich gegen die mögliche Einführung von automatisierten Upload-Filtern, die auch für Wikipedia große Probleme mit sich bringen könnten (siehe Blogbeitrag). Da das Thema größere Sichtbarkeit verdient, laden wir zu zwei Aktionen gegen Upload-Filter ein. Anlässlich des SPD-Parteitages am 7.12. und der Plenarsitzung im Bundestag am 14.12. werden Kaffeefiltertüten verteilt, auf denen gedruckt ist, warum Upload-Filter verhindert werden müssen. Alle, die Lust darauf haben, die Aktion zu unterstützen, sind herzlich dazu eingeladen. Mehr Informationen gibt's auf Wikipedia:Berlin. li (wmde), 04.12.