Via Gottardo

Schweizer Kultur-Wanderweg
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Die Via Gottardo ist ein Schweizer Kulturwanderweg, dessen Hauptroute dem im 13. Jahrhundert erschlossenen Saumweg über den Gotthardpass in den Schweizer Alpen folgt. Die Hauptroute Via Gottardo führt in 20 Etappen von Basel über den Unteren Hauenstein und den Gotthardpass nach Chiasso. Sie wurde als nationale Route (Wanderland-Route Nr. 7) im Rahmen der Kulturwege Schweiz und SchweizMobil im Juni 2011 eröffnet.

ViaGottardo

Saumpfad nahe der Gotthard-Passhöhe
Saumpfad nahe der Gotthard-Passhöhe
Karte
Karte des Wanderweges
Daten
Länge 320 km
Lage Schweizer Schweiz Kantone: Kanton Basel-Stadt Basel-Stadt,
Kanton Basel-Landschaft Basel-Landschaft,
Kanton Solothurn Solothurn, Kanton Aargau Aargau, Kanton Luzern Luzern, Kanton Uri Uri
& Kanton Tessin Tessin
Betreut durch SchweizMobil
Markierungszeichen
Startpunkt Basel Bahnhof SBB
47° 32′ 52,8″ N, 7° 35′ 24,1″ O
Zielpunkt Chiasso Stazione
45° 49′ 57,4″ N, 9° 1′ 52,4″ O
Typ Bergwanderweg
Höhenunterschied 10.400 Hm aufwärts 10.200 Hm abwärtsdep1
Höchster Punkt 2108 m ü. M.
am Gotthardpass
Niedrigster Punkt 235 m ü. M. (Ziel)
Schwierigkeitsgrad mittel
Aussichtspunkte zahlreich
Besonderheiten Teilstück (7.7) per Schiff, Überquerung des Alpenhauptkamms

Geschichte

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Mit der Erschliessung der Schöllenen wurde der seit der Römerzeit über die Bündnerpässe führende internationale Handelsweg zwischen Deutschland und Italien durch die kürzere Gotthardstrecke abgelöst. Damit wurde der Saumweg von Basel nach Chiasso von 1230 bis 1830 zum wichtigsten Transport- und Handelsweg und bis heute zur bedeutendsten Alpentransversale der Schweiz. Wo fahrbare Gewässer vorhanden waren, verluden die Säumer die Güter auf Ledischiffe (Nauen), und diese wurden bis zur nächsten Landestelle verschifft.

An den Etappenorten der Gotthardroute wurde die Infrastruktur für den Transport ausgebaut. Neben Gasthäusern, Güterumschlagplätzen, Hospizen, Säumergenossenschaften und Pferdewechselstationen wurden Handwerker wie Schmiede, Wagner und Sattler benötigt. Das in den aufblühenden Kleinstädten an der Gotthardroute angesiedelte Handwerk begann mit seinem Know-how Betriebe der Frühindustrialisierung wie Eisengiessereien, Textilindustrie und Maschinenbau aufzubauen.

Geographie

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Die Via Gottardo passiert den Jura, das Schweizer Mittelland, die Voralpen und Alpen, die Täler Schächental, Reusstal, Urserental und Valle Leventina auf einer Länge von rund 330 km (Hauptroute), folgt den Flüssen Rhein, Aare, Wigger, Reuss, Gotthardreuss und Ticino, führt durch die Schöllenenschlucht und dem Sempachersee, Vierwaldstättersee und Luganersee entlang.

Nationale Route Basel–Chiasso

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An der Route der Via Gottardo gibt es die normalen Wanderwegweiser mit der Markierung gelb (Wanderweg) oder weiss-rot-weiss (Bergwanderweg). Auf den gleichen Wegweisern ist die Via Gottardo zusätzlich als Wanderland-Route Nr. 7 ausgeschildert.[1] > Infobox rechts.

Etappenorte und Sehenswürdigkeiten

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  • 7.3 Läufelfingen–Olten , 8 km, 2 Stunden: Der historische Passweg führt über den Unteren Hauenstein nach Olten.
  • 7.4 Olten–Zofingen , 15 km, 4 Stunden: Der Aare entlang geht es an der Festung Aarburg vorbei ins mittelalterliche Zofingen.
  • 7.7 Luzern–Altdorf , 3 km, 1 Stunde: Von Luzern geht es auf dem Seeweg, der bis zur Eröffnung der Axenstrasse im Jahr 1865 bevorzugt wurde, mit dem Schiff nach Flüelen und von dort zu Fuss nach Altdorf, dem Hauptort des Urkantons Uri.
  • 7.8 Altdorf–Wassen , 28 km, 1200 m Aufstieg, 720 m Abstieg, 8 Stunden: Das enge Urner Reusstal ist seit acht Jahrhunderten vom Gotthardverkehr geprägt. Mittelalterliche Wohn- und Wehrtürme, der Saumweg, alte Strassen und Brücken, Kirchen und Kapellen, Eisen- und Autobahn machen die Wanderung zu einer abwechslungsreichen Zeitreise.
  • 7.9 Wassen–Andermatt , 10 km, 800 m Aufstieg, 280 m Abstieg, 4 Stunden: Der vormoderne Verkehr wird durch historische Wegtrassen und Brücken, ehemalige Zollstationen und Herbergen sowie die Schöllenenschlucht mit der Teufelsbrücke erlebbar.
  • 7.10 Andermatt–Gotthardpass , 13 km, 740 m Aufstieg, 4 Stunden: Von Andermatt führt der Wanderweg zum Passdorf Hospental mit ehemaligem Sustgebäude, Zollstation und Gasthäusern und weiter über ein Teilstück der Postkutschenstrasse von 1830 und auf dem älteren Saumweg zum Hospiz auf dem Gotthardpass (2106 m ü. M.).
  • 7.11 Gotthardpass–Airolo , 8 km, 1000 m Abstieg, 3 Stunden: Auf dem historischen Saumpfad geht es neben der historischen Passstrasse Tremola nach Airolo hinunter, vorbei an den ersten Gotthardfestungen Festung Motto Bartola und Forte Airolo.
  • 7.12 Airolo–Rodi , 14 km, 4 Stunden: Der Weg verläuft auf der Talsohle der Leventina dem Fluss Ticino entlang nach Rodi.
  • 7.13 Rodi–Lavorgo , 13 km, 4 Stunden: Nach dem restaurierten ehemaligen Urner Zollhaus und heutigen Museum Dazio Grande, dem nördlichen Tessinertor seit 1561, folgt mit der Piottino-Schlucht eine der bedeutendsten Durchgänge der Via Gottardo.
  • 7.14 Lavorgo–Biasca , 19 km, 6 Stunden: Das «Tor zur Leventina» Giornico beherbergt mehrere Kirchen, Museen, historische Wohnhäuser, Wehranlagen und ein Schlachtendenkmal. Von hier aus geht es über den erhöht am Berghang gelegenen ältesten Zugangsweg zur Leventina über Faidàl nach Personico und Pollegio, wo sich das AlpTransit-Besucherzentrum befindet.
  • 7.15 Biasca–Bellinzona , 24 km, 6 Stunden: Am Ticino entlang führt der Weg durch das Rivieratal und endet mitten in den Burgen von Bellinzona.
  • 7.17 Tesserete–Lugano , 5 km, 1 12 Stunden: Der Weg führt über den Hügel San Bernardo, auf dem sich der mittelalterliche Turm der Wüstung Redde und weiter südlich der Aussichtspunkt Oratorium San Bernardo befinden. In der Pfarrkirche San Ambrogio in Ponte Capriasca befindet sich eine der besten Kopien des «Letzten Abendmahls» von Leonardo da Vinci.

Regionale Route Bargen–Küssnacht am Rigi

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Eine Zeit lang gab es die regionale Wanderlandroute Nr. 77 als alternativen Zugang, welche in sieben Tagesetappen von Bargen im Norden nach Küssnacht im Süden führte:

Diese Route endet am nördlichen Ufer des Vierwaldstättersees in Küssnacht am Rigi. Auf der südlichen Seite des Sees ist die Fortsetzung der Wanderung auf der Via Gottardo möglich.

Kulturweg ViaStoria und historische Verkehrswege

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ViaStoria erforscht und informiert über die Kulturwege. Die historischen Verkehrswege werden mit dem Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) geschützt, um sie für nachkommende Generationen zu erhalten. Von Altdorf bis Airolo teilt die Via Gottardo den Weg mit der Via Suworow. Verschiedene Gedenktafeln erinnern an den legendären Alpenmarsch (Russendenkmal von 1898 in der Schöllenen, Reiterstandbild von 1999 auf der Gotthardpasshöhe, Suworowstein in der Tremola).

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Commons: Via Gottardo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

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  • Sabine Bolliger, Massimo Colombo, Cornel Doswald, Martino Froelicher: Wanderland Schweiz. Band 7: Via Gottardo. Der offizielle Führer zur neuen Wanderland-Route 7 via Gottardo. AT Verlag, Baden 2011, ISBN 978-3-03800-571-1
  • Cornel Doswald, Massimo Colombo, Martino Froelicher: Offizieller Führer Wanderland Schweiz: ViaGottardo. ViaStoria Zentrum für Verkehrsgeschichte/Schweizer Wanderwege, Baden 2011.
  • Cornel Doswald: ViaGottardo. Die Alpen vor Augen, den Süden im Kopf? In: Erlebnismagazin Kulturwege Schweiz. Zentralschweiz, Ausgabe 2009/2. ViaStoria Zentrum für Verkehrsgeschichte, Bern, S. 36–51.
  • Cornel Doswald: ViaGottardo. Transitroute und Verkehrslandschaft. In: Erlebnismagazin Kulturwege Schweiz Nordwestschweiz. Ausgabe 2007/2. ViaStoria Zentrum für Verkehrsgeschichte, Bern, S. 44–59.
  • Cornel Doswald: ViaGottardo. Wanderung durch die Schweiz von heute. In: Erlebnismagazin Kulturwege Schweiz Ostschweiz. Ausgabe 2008/1. ViaStoria Zentrum für Verkehrsgeschichte, Bern, S. 36–49.
  • Andriu Maissen: ViaGottardo. Eine Reise durch das Herz der Schweiz. In: Erlebnismagazin Kulturwege Schweiz Uri-Tessin. Ausgabe 2008/2. ViaStoria Zentrum für Verkehrsgeschichte, Bern, S. 12–45.
  • Hansruedi Matscher: ViaGottardo. Auf Teufel komm raus. In: Auf historischen Wanderrouten unterwegs durch die Schweiz, Band 3. Coop Presse, Pfäffikon 2008, S. 36–77.
  • Christina Peege: Zwischen Geschichte und Mythos. In: Der Landbote. 23. Juli 2011, Winterthur, S. 17 (archiviert auf der Website von Kulturwege Schweiz; PDF; 757 kB).
  • Andreas Hügli, Raffael von Niederhäusern, Annlis von Steiger: Unterwegs auf Kulturwegen. Lehrmittel für den fächerübergreifenden Unterricht. Schweizerische Stiftung Pro Patria, Pädagogische Hochschule PHBern, ViaStoria – Zentrum für Verkehrsgeschichte (Hrsg.), Bern 2010.

Einzelnachweise

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  1. Wanderland Route 7: Etappen und digitale Wanderkarte
  2. Inventar historischer Wege: Alte Basel- oder Hochstrasse (Memento des Originals vom 7. Oktober 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dav0.bgdi.admin.ch