Formel-2-Europameisterschaft 1982

Motorsportserie

Die Formel-2-Europameisterschaft 1982 war die 16. Saison dieser 1967 etablierten Motorsportserie. Die Meisterschaft umfasste 13 Rennen, die in Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Schweden abgehalten wurden. Der Meistertitel ging an Corrado Fabi, der für das Werksteam des britischen Rennwagenherstellers March Engineering antrat. Johnny Cecotto wurde Vizemeister. Aufgrund von Streichresultaten wurde bei ihm ein Punkt weniger gewertet als bei Fabi.

Formel-2-Europameisterschaft 1982
Europameister
Fahrer: Italien Corrado Fabi
Saisondaten
Anzahl Rennen: 13
< Saison 1981 Saison 1983 >

Überblick Bearbeiten

Im Laufe der Saison meldeten sich 24 Teams mit insgesamt 54 Fahrern. Elf Teams traten zu allen Rennen der Meisterschaft an, die übrigen erschienen nur bei einzelnen, einige von ihnen sogar nur zu einem Rennen.

Teams und Konstrukteure Bearbeiten

 
Erfolgreichstes Auto der Saison 1982: March 822
 
Spirit 201

In diesem Jahr fuhren Fahrzeuge von acht verschiedenen Chassisherstellern: AGS, Lola, March, Maurer, Minardi, Ralt, Spirit und Toleman.

March, AGS, Maurer und Spirit hatten für die Saison 1982 neue Modelle konstruiert, Ralt und Minardi verwendeten dagegen überarbeitete Vorjahresmodelle. Minardi hatte Ende 1981 mit der Entwicklung eines neuen Autos vom Typ 282 begonnen, hatte die Arbeiten aber nach kurzer Zeit wieder eingestellt, was teilweise auf die „verwirrende Situation in der Frage der Bodenwirkung“[1] zurückgeführt wird. Toleman produzierte keine neuen Fahrzeuge mehr, allerdings bot Lola wie bereits im Jahr zuvor einen lizenzierten Nachbau des 1980 entwickelten Toleman TG280 an, der als Lola T850 bezeichnet wurde.[2] Docking Spitzley Racing überarbeitete zwei bereits im Vorjahr eingesetzte Lola T850 und meldete sie nunmehr als Docking Spitzley DS1.[3] Daneben brachten mehrere Fahrer einige der 1980 hergestellten Toleman TG280 an den Start. Das italienische Team Merzario schließlich, das im Vorjahr noch eigene Autos konstruiert hatte, setzte 1982 mehrere March 822 ein, die allerdings technisch überarbeitet waren und als March-Merzario 282 bezeichnet wurden.[4]

AGS, March, Maurer, Ralt, Minardi und Spirit unterhielten eigene Werksteams, die die aktuellsten Chassis einsetzten. March und Maurer verkauften außerdem ihre aktuellen Modelle regulär an Kundenteams. Ein March 822 kostete zu Saisonbeginn 19.000 £.[5] Daneben brachten mehrere Fahrer ältere Modelle von March, Ralt und Minardi an den Start. Das konzeptionell älteste Auto war der Minardi GM75 von Brambilla Racing, der auf einen March 792 von 1979 zurückging.

Das erfolgreichste Auto des Jahres war der March 822. Für das March-Werksteam, das zudem einen werksunterstützten Motor von BMW einsetzte, gewannen Corrado Fabi und Johnny Cecotto acht von 13 Rennen mit ihm. Drei Siege erzielte Thierry Boutsen für Spirit und zwei Stefan Bellof für Maurer.

Motoren Bearbeiten

Der Vierzylindermotor von BMW (M12) war das am weitesten verbreitete Triebwerk. Das March-Werksteam erhielt exklusiv Motoren, die bei BMW werksseitig vorbereitet wurden; in Anlehnung an ihren Konstrukteur Paul Rosche wurden diese Versionen üblicherweise als BMW-Rosche bezeichnet. Die übrigen BMW-Teams ließen ihre Motoren zumeist bei Heini Mader Racing Components in der Schweiz oder im Falle Maurers bei Max Heidegger in Liechtenstein warten. Ihre Leistung lag bei etwa 315 PS.[6] Einzelne italienische Teams verwendeten auch ältere BMW-Motoren mit Osella-Tuning.

Neben dem BMW-Motor war das Sechszylindertriebwerk von Honda erfolgreich: Es wurde in den Werksteams von Ralt und Spirit eingesetzt. Sie galten als die leistungsstärksten Motoren: Beobachter schätzten, dass sie die Leistung der BMW-Motoren um 20 bis 30 PS übertrafen.[6]

Die älteren Toleman- bzw. Lola-Modelle wurden zumeist von Hart-Motoren angetrieben, die auf einer mehr als zehn Jahre alten Konstruktion von Ford und Cosworth beruhten und nicht mehr konkurrenzfähig waren. Sie waren gelegentlich auch in älteren Ralt-Konstruktionen zu finden.

Minardi erwog zunächst, regelmäßig Ferrari-Motoren an den Start zu bringen. Erste Tests vor Saisonbeginn zeigten allerdings, dass die Leistungsausbeute der Triebwerke nicht dem der BMW- und Honda-Triebwerke entsprach. Daher setzte Minardi für seine Stammfahrer auch in diesem Jahr nahezu durchgängig von Mader getunte BMW-Motoren ein. Die Ferrari-Sechszylinder erschienen letztlich nur bei zwei Rennen; das Team erreichte mit ihnen aber keine Meisterschaftspunkte.

Fahrer Bearbeiten

 
Der March 812-Honda von Satoru Nakajima

Fahrerseitig gab es gegenüber der Saison 1981 zahlreiche Veränderungen. Geoff Lees, der Europameister der Saison 1981, erhielt 1982 kein Cockpit mehr in der Formel 2. Er ging 1982 nach Japan, wo er an der Japanischen Formel-2-Meisterschaft teilnahm, die er 1983 gewann. Thierry Boutsen, der Vizemeister des Vorjahres, wechselte vom March- zum Spirit-Werksteam, wo auch Stefan Johansson (ehemals Docking Spitzley) unter Vertrag kam. Johnny Cecotto, der 1981 u. a. bei Minardi gefahren war, schloss sich dem March-Werksteam an. Kenny Acheson wechselte von Docking Spitzley zu Ralt. Eje Elgh, der Dritte der Meisterschaft 1981, fand 1982 kein permanentes Cockpit mehr und kam in diesem Jahr nur zu zwei Gaststarts.

Einige Fahrer, die 1981 regelmäßig in der Formel 2 angetreten waren, wechselten in die Formel 1. Zu ihnen gehören Michele Alboreto, der bei Tyrrell unter Vertrag genommen wurde, sowie Manfred Winkelhock (ATS) und Ricardo Paletti (Osella).

Daneben gaben 1982 einige Fahrer ihr Formel-2-Debüt. Der bemerkenswerteste Debütant war der Gießener Rennfahrer Stefan Bellof, der mit Maurer seine ersten beiden Formel-2-Rennen gewann und eineinhalb Monate lang die Fahrerwertung anführte. Infolge einiger technischer Defekte seines Autos setzte sich die Erfolgsserie im Laufe des Jahres nicht fort; Bellof beendete die Saison als Meisterschaftsvierter.

Der japanische Rennfahrer Satoru Nakajima, der die Japanische Formel-2-Meisterschaft des Jahres anführte, startete bei ausgewählten europäischen Rennen. Er fuhr einen Vorjahres-March, der mit einem leistungsstarken Honda-Motor ausgestattet war. Mit dieser Kombination kam er beim Auftaktrennen in Silverstone hinter Bellof als Zweiter ins Ziel.

Andererseits meldeten sich zahlreiche Gelegenheitspiloten zu ausgewählten Rennen. Zu ihnen gehörte Francesco Attaguile, ein sizilianischer Notar, der sich für sein Heimrennen in Enna bei Minardi einkaufte und dort unter dem Pseudonym „Mr. Arriva“ startete. Attaguile wurde in der ersten Hälfte des Rennens disqualifiziert, weil er zu langsam fuhr.

Teams und Fahrer Bearbeiten

Team Chassis Motor Nr. Fahrer Rennen
Vereinigtes Konigreich  Ralt Racing Ralt RH6/82 Honda-Wakou 1 Vereinigtes Konigreich  Kenny Acheson 1-13
2 Vereinigtes Konigreich  Jonathan Palmer 1-13
Vereinigtes Konigreich  March Racing March 822 BMW-Rosche 3 Italien  Corrado Fabi 1-13
4 Venezuela 1954  Johnny Cecotto 1-13
5 Deutschland  Christian Danner 1-13
Deutschland  Maurer Motorsport Maurer MM82 BMW-Heidegger 6 Italien  Beppe Gabbiani 1-13
7 Deutschland  Stefan Bellof 1-13
8 Osterreich  Peter Schindler 1-3
Schweden  Eje Elgh 4
Frankreich  Jean-Louis Schlesser 5-8, 10-13
Frankreich  Alain Ferté 9
Vereinigtes Konigreich  Docking Spitzley Racing Docking-Spitzley DS1 Hart 9 Italien  Carlo Rossi 1-8, 12-13
Toleman TG280 10
Docking-Spitzley DS1 10 Belgien  Thierry Tassin 1-8, 10, 13
Italien  Minardi Team Minardi Fly 281B BMW 11 Italien  Paolo Barilla 1-3, 5-13
Ferrari 4
BMW 12 Italien  Alessandro Nannini 1-13
14 Italien  „Mr. Arriva“[7] 12
Ferrari Italien  Siegfried Stohr 5
Italien  Merzario Team March-Merzario 282 BMW-Mader 16 Frankreich  Richard Dallest 1-4
Deutschland  Harald Brutschin 5-9
Italien  Guido Daccò 10-13
17 Osterreich  Jo Gartner 1-11
Italien  Roberto Camominosi 12
Italien  Lamberto Leoni 13
18 Italien  Oscar Pedersoli 1-5, 7-13
Schweiz  Horag Racing March 822 BMW-Mader 19 Neuseeland  Mike Thackwell 1, 4-10
Schweden  Stanley Dickens 2
20 Deutschland  Henning Hagenbauer 9
42 Schweden  Eje Elgh 11
Italien  Sanremo Racing Lola T850 Hart 21 Italien  Eddy Bianchi 1–3
Toleman TG280 Italien  Piero Necchi 4–9
BMW Italien  Severino Zampatti 12–13
22 Italien  Roberto Del Castello 1-3
Lola T850 4–9; 11–13
Frankreich  Motul GPA Nogaro AGS JH19 BMW-Mader 23 Frankreich  Philippe Streiff 1-13
24 Frankreich  Pascal Fabre 1-13
Deutschland  Bertram Schäfer Racing Maurer MM82 BMW 25 Deutschland  Frank Jelinski 1-13
26 Osterreich  Pierre Chauvet 1, 3, 5-10, 12-13
Neuseeland  Mike Thackwell 2
Deutschland  Wolfgang Klein 4
Ralt RT2 26 Schweiz  Bruno Eichmann 9
Schweiz  Formel Rennsport Club Lola T850 Hart 27 Schweiz  Fredy Schnarwiler 1-2
March 822 BMW 13
Italien  Brambilla Racing Minardi GM75 BMW 28 Italien  Guido Daccò 1-9
Italien  Aldo Bertuzzi 10-11
Vereinigtes Konigreich  Trundle Racing March 822 BMW 30 Vereinigte Staaten  Cliff Hansen 7-13
Vereinigtes Konigreich  Ray Mallock Ralt RT4 Ford BDA 31 Vereinigtes Konigreich  Ray Mallock 1
Vereinigtes Konigreich  Marlboro Team Spirit Spirit 201 Honda-Wakou 32 Belgien  Thierry Boutsen 1-13
33 Schweden  Stefan Johansson 1-13
Schweden  Bo Martinsson March 812 BMW 36 Schweden  Bo Martinsson 1
Schweden  Formula 2 Team Sweden
Schweden  Bewa Fritit
Toleman TG280 Hart 36 Schweden  Tomas Kaiser 3, 5-11
Japan  John Player Special Team Ikuzawa March 812 Honda-Wakou 37 Japan  Satoru Nakajima 1, 5-6, 8-9
Deutschland  Franz Konrad Racing March 802 BMW 38 Deutschland  Franz Konrad 1-4
March 812 39 Deutschland  Harald Brutschin 1-4
Deutschland  Gebhardt Motorsport March 812 BMW-Baier 41 Deutschland  Günther Gebhardt 2, 4-5, 8-9
Schweiz  Sewi Hopfer Toleman TG280 Hart 42 Schweiz  Sewi Hopfer 1-2, 4-5
Vereinigtes Konigreich  Ebor Motorsport Ralt RH6 Hart 44 Vereinigtes Konigreich  Wyatt Stanley 1
Ralt RH4 BMW Osterreich  Pierre Chauvet 2
March 802 BMW-Mader 45 Deutschland  Peter Stürtz 2
Deutschland  WRT Weigel Renntechnik March 802 BMW-Mader 46 Frankreich  Hubert Striebig 2
Vereinigtes Konigreich  Caledon Coal Open Cast Ralt RT4 Ford BDA 48 Vereinigtes Konigreich  David Duffield 10

Rennkalender Bearbeiten

1982 fanden 13 Formel-2-Rennen statt: vier in Italien, je drei in Deutschland und Großbritannien sowie je eines in Frankreich, Belgien und Schweden. Alle Rennen hatten Meisterschaftsstatus. Anders als in früheren Jahren, wurden 1982 keine weiteren Rennen ohne Meisterschaftsstatus ausgetragen.

Nr. Datum Rennen
(Strecke)
Distanz
(km)
Sieger Zweiter Dritter Pole-
Position
Schnellste
Rennrunde
Gesamtführender Fahrer
01 21. März BRDC International Trophy
(Silverstone)
221,746 Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
Japan  Satoru Nakajima
(Ikuzawa)
Italien  Beppe Gabbiani
(Maurer)
Schweden  Stefan Johansson
(Spirit)
Deutschland  Christian Danner
(March)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
02 4. April Deutschland-Trophäe
(Hockenheim)
203,7 Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Italien  Corrado Fabi
(March)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
03 12. April British Automobile Drivers Club „200“
(Thruxton)
208,56 Venezuela 1954  Johnny Cecotto (March) Vereinigtes Konigreich  Kenny Acheson
(Ralt)
Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Schweden  Stefan Johansson
(Spirit)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto (March)
04 25. April Eifelrennen
(Nürburgring-Nordschleife)
205,51 Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Italien  Corrado Fabi
(March)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto (March) Belgien  Thierry Tassin
(Docking Spitzley)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
05 9. Mai Gran Premio del Mugello
(Mugello)
220,290 Italien  Corrado Fabi
(March)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto (March) Schweden  Stefan Johansson
(Spirit)
Schweden  Stefan Johansson
(Spirit)
Italien  Corrado Fabi
(March)
Italien  Corrado Fabi
(March)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto (March)
06 16. Mai Gran Premio di Roma
(Vallelunga)
208 Italien  Corrado Fabi
Frankreich  Philippe Streiff
(Motul GPA Nogaro)
Frankreich  Pascal Fabre
(Motul GPA Nogaro)
Schweden  Stefan Johansson
(Spirit)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
Italien  Corrado Fabi
(March)
07 31. Mai Grand Prix de Pau
(Pau)
206,88 Venezuela 1954  Johnny Cecotto (March) Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Neuseeland  Mike Thackwell
(Horag)
Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Vereinigtes Konigreich  Kenny Acheson
(Ralt)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto
(March)
08 13. Juni Grand Prix de Formule 2 Belgique
(Spa-Francorchamps)
157,59 Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto
(March)
Neuseeland  Mike Thackwell
(Horag)
Schweden  Stefan Johansson
(Spirit)
Neuseeland  Mike Thackwell
(Horag)
09 20. Juni Rhein-Pokalrennen
(Hockenheim)
203,91 Italien  Corrado Fabi
(March)
Italien  Beppe Gabbiani
(Maurer)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Italien  Corrado Fabi
(March)
Italien  Corrado Fabi
(March)
010 4. Juli Donington „20.000“
(Donington)
220,5 Italien  Corrado Fabi
(March)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto
(March)
Vereinigtes Konigreich  Jonathan Palmer
(Ralt)
Vereinigtes Konigreich  Jonathan Palmer
(Ralt)
Italien  Corrado Fabi
(March)
011 18. Juli Mantorp Park F2 Trofén
(Mantorp)
203,125 Venezuela 1954  Johnny Cecotto (March) Frankreich  Philippe Streiff
(Motul GPA Nogaro)
Italien  Beppe Gabbiani
(Maurer)
Italien  Corrado Fabi
(March)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto
(March)
012 1. August Gran Premio del Mediterraneo
(Enna-Pergusa)
222,750 Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
Venezuela 1954  Johnny Cecotto
(March)
Belgien  Thierry Boutsen
(Spirit)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
013 7. August Gran Premio dell’Adriatico
(Misano)
209,28 Italien  Corrado Fabi
(March)
Italien  Alessandro Nannini
(Minardi)
Italien  Beppe Gabbiani
(Maurer)
Italien  Corrado Fabi
(March)
Deutschland  Stefan Bellof
(Maurer)
Italien  Corrado Fabi
(March)

Rennberichte Bearbeiten

B.R.D.C. International Trophy Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 1:11:51,38
2 Japan  Satoru Nakajima Japan  John Player Special Team Ikuzawa 1:12:12,64
3 Italien  Beppe Gabbiani Deutschland  Maurer 1:12:12,76
PP Schweden  Stefan Johansson Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:20,91
SR Deutschland  Christian Danner Deutschland  Maurer 1:29,35

Die 34. BRDC International Trophy war das Auftaktrennen der Saison. Es fand am 21. März auf dem Silverstone Circuit statt. Die International Trophy ging über 47 Runden zu je 4,718 km und hatte eine Gesamtdistanz von 221,46 km.
Zum Rennen meldeten sich 18 Teams mit 31 Fahrern. Die Poleposition fuhr Stefan Johansson im Werks-Spirit heraus. Er war dabei drei Sekunden schneller gewesen als sein Teamkollege Thierry Boutsen, der Startplatz zwei belegte.[8] Der Meisterschaftslauf fand bei anhaltenden Regenschauern statt. Die schnellste Runde legte Christian Danner im March 822 des March-Werksteams heraus. Er konnte das Rennen allerdings nicht beenden; wegen einer defekten Benzinleitung fiel er nach 27 Runden aus. Sieger war Stefan Bellof im Werks-Maurer, der hier sein erstes Formel-2-Rennen bestritt. Den zweiten Platz belegte Satoru Nakajima, der Gewinner der japanischen Formel-2-Meisterschaft 1981, der hier in einem Kunden-March von 1981 sein Europa-Debüt gab. Dritter wurde Bellofs Teamkollege Beppe Gabbiani. Insgesamt kamen 18 der 31 gestarteten Fahrer ins Ziel.

Deutschland-Trophäe Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 1:03:03,44
2 Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:03:08,23
3 Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:03:16,34
PP Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 2:02,05
SR Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 2:04,21

Die 16. Deutschland-Trophäe, die auch als Jim-Clark-Gedächtnisrennen bezeichnet wurde, fand am 4. April auf dem Hockenheimring statt. Das Rennen ging über 30 Runden zu je 6,788 km und hatte eine Gesamtdistanz von 203,64 km.
Zum Rennen erschienen 18 Teams mit 32 Fahrern. Stefan Bellof (Maurer), der auf dem Hockenheimring sein zweites Formel-2-Rennen fuhr, dominierte die Veranstaltung. Er belegte die Poleposition, fuhr die schnellste Rennrunde und gewann das Rennen. Thierry Boutsen und Corrado Fabi in den Werksautos von Spirit bzw. March belegten die Plätze zwei und drei.

B.A.R.C. „200“ Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 1:03:49,22
2 Vereinigtes Konigreich  Kenny Acheson Vereinigtes Konigreich  Ralt 1:04:01,00
3 Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:04:05,09
PP Schweden  Stefan Johansson Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:05,33
SR Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 1:07,37

Das 26. B.A.R.C. „200“ (200-Kilometer-Rennen des British Automobile Racing Club), das auch die Bezeichnung Jochen-Rindt-Trophäe trug, fand am 12. April auf dem Thruxton Circuit in Andover statt. Es ging über 55 Runden zu je 3,792 km und hatte eine Gesamtdistanz von 208,66 km.
Insgesamt gingen 13 Teams mit 26 Fahrern an den Start. Die Poleposition belegte Stefan Johansson im Spirit. Johnny Cecotto im Werks-March fuhr die schnellste Rennrunde und gewann den Meisterschaftslauf vor Kenny Acheson (Ralt) und Thierry Boutsen (Spirit). Pole-Sitter Johansson kam nach Motorenproblemen mit zwei Runden Rückstand als 14. ins Ziel. Stefan Bellof (Maurer) fiel bereits in der ersten Runde aus, nachdem er mit dem Toleman TG280 von Roberto Del Castello (Docking Spitzley) kollidiert war. Ungeachtet dessen behielt Bellof die Führung in der Fahrerwertung.

Internationales ADAC-Eifelrennen Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:05:01,37
2 Italien  Corrado Fabi Italien  March 1:05:01,54
3 Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 1:05:59,35
PP Belgien  Thierry Tassin Vereinigtes Konigreich  Docking Spitzley 8:21,02
SR Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 7:06,51

Das 45. Internationale ADAC-Eifelrennen fand am 25. April auf der Nordschleife des Nürburgrings statt. Es ging über 9 Runden zu je 20,835 km und hatte eine Gesamtdistanz von 205,515 km. 15 Teams mit 29 Fahrern waren gemeldet. Minardi brachte hier ein Auto an den Start, das anders als die sonstigen Fahrzeuge des Teams mit einem Sechszylindermotor von Ferrari ausgestattet war. Paolo Barilla fuhr den Wagen. Er kam mit vier Minuten Rückstand auf den Führenden als 15. und Vorletzter ins Ziel.
Thierry Tassin fuhr im Toleman TG280 von Docking Spitzley die Poleposition heraus. Im Rennen übernahm zunächst Thierry Boutsen (Spirit) vor Tassin die Führung, Stefan Johansson (Spirit) und Stefan Bellof (Maurer) folgten. Bellof fuhr die schnellste Runde des Rennens und die beste Zeit, die jemals mit einem Formel-2-Auto auf der Nordschleife des Nürburgrings erzielt wurde.[9] Nachdem Tassin aus- und Johansson zurückgefallen war, rückte Bellof auf Position zwei auf. Es kam zu einem Zweikampf zwischen Bellof und Boutsen. Boutsen wehrte einen Überholversuch Bellofs ab, indem er seinen Konkurrenten von der Strecke auf die Seitenflächen drängte. Dadurch wurde Bellofs Hinterreifen beschädigt, sodass der Maurer zurückfiel. Bellof kam letztlich als Fünfter ins Ziel. Sieger war Boutsen vor den March-Werkspiloten Corrado Fabi und Johnny Cecotto. Es war der erste von vier Siegen, den Spirit in der Formel 2 erzielte.[10]

Gran Premio del Mugello Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:14:32,79
2 Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 1:14:36,92
3 Schweden  Stefan Johansson Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:14:42,87
PP Schweden  Stefan Johansson Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:57,87
SR Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:44,21

Der 9. Gran Premio del Mugello fand am 9. Mai auf dem Autodromo Internazionale del Mugello statt. Das Rennen ging über 42 Runden zu je 5,245 km und hatte eine Gesamtdistanz von 220,29 km. Gemeldet waren 15 Teams mit 28 Fahrern. Minardi brachte hier für Siegfried Stohr ein Auto mit Ferrari-Motor an den Start. Stohr fiel in der dritten Runde infolge eines Motorendefekts aus. Es war der letzte Einsatz eines Ferrari-Motors bei einem Formel-2-Rennen.
Stefan Johansson (Spirit). Sieger war Corrado Fabi, der auch die schnellste Rennrunde zurücklegte, vor Johnny Cecotto (beide im Werks-March) und Johansson. Nach dem Rennen übernahmen Fabi und Cecotto, die nun punktgleich waren, die Führung der Meisterschaftswertung von Stefan Bellof (Maurer), der als Siebter ins Ziel kam und wiederum keine Meisterschaftspunkte einfuhr.

Gran Premio di Roma Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:15:45,40
2 Frankreich  Philippe Streiff Frankreich  GPA Motul Nogaro 1:15:56,23
3 Frankreich  Pascal Fabre Frankreich  GPA Motul Nogaro 1:16:36,31
PP Schweden  Stefan Johansson Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:07,10
SR Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 1:08,63

Der 34. Gran Premio di Roma fand am 16. Mai auf dem Autodromo Vallelunga statt. Er ging über 65 Runden zu je 3,2 km und hatte eine Gesamtdistanz von 208 km. Zum Rennen traten 13 Teams mit insgesamt 26 Fahrern an. Stefan Johansson (Spirit). Sieger war erneut Corrado Fabi vor den beiden AGS-Werkspiloten Philippe Streiff und Pascal Fabre. Corrado Fabi übernahm nach diesem Rennen erstmals die alleinige Führung in der Fahrerwertung.

Grand Prix de Pau Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 1:31:00,03
2 Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:31:15,93
3 Neuseeland  Mike Thackwell Schweiz  Horag Racing 1:32:17,02
PP Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:11,23
SR Vereinigtes Konigreich  Kenny Acheson Vereinigtes Konigreich  Ralt 1:12,37

Der 42. Grand Prix de Pau fand am 31. Mai auf dem Circuit de Pau-Ville statt. Er ging über 73 Runden zu je 2,834 km und hatte eine Gesamtdistanz von 206,882 km. 13 Teams mit insgesamt 26 Fahrern waren gemeldet, von denen aus Sicherheitsgründen wegen der Enge des Stadtkurses nur 19 zum Rennen zugelassen waren. Erstmals trat das britische Trundle-Team an, das einen aktuellen Kunden-March 822 für den US-amerikanischen Debütanten Cliff Hansen an den Start brachte.
Vor dem Rennen wurde eine Vorqualifikation durchgeführt, an der Pierre Chauvet (Bertram Schäfer Racing) und Guido Daccò (Brambilla Racing) scheiterten. In der Qualifikation schieden fünf weitere Fahrer aus, unter ihnen die Minardi-Piloten Paolo Barilla und Alessandro Nannini. Die Poleposition belegte Thierry Boutsen im Werks-Spirit der letztlich Zweiter wurde. Die schnellste Runde legte Kenny Acheson (Ralt) zurück, der als Fünfter ins Ziel kam. Sieger war der March-Werksfahrer Johnny Cecotto, der dank dieses Erfolges die Führung der Fahrerwertung von seinem Teamkollegen Corrado Fabi übernahm. Fabi war nach 43 Runden infolge eines Reifendefekts ausgefallen.

Grand Prix de Formule 2 Belgique Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 58:19,47
2 Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 58:39,96
3 Neuseeland  Mike Thackwell Schweiz  Horag Racing 59:05,44
PP Schweden  Stefan Johansson Vereinigtes Konigreich  Spirit 2:13,10
SR Neuseeland  Mike Thackwell Schweiz  Horag Racing 2:29,48

Der 2. Grand Prix de Formule 2 Belgique fand am 13. Juni auf dem Circuit de Spa-Francorchamps statt. Das Rennen war auf eine Distanz von 208,56 km (30 Runden zu je 6,852 km) angelegt. Aufgrund schwerer Regenfälle wurde es jedoch bereits nach 23 Runden abgebrochen, sodass die tatsächlich zurückgelegte Gesamtdistanz 157,596 km betrug.
Insgesamt waren 15 Teams mit 28 Fahrern gemeldet. Allerdings gingen nur 27 Fahrer ins Rennen: Der deutsche Rennfahrer Günther Gebhardt, der einen privaten March 812 einsetzte, verpasste die Qualifikation. Stefan Johansson (Spirit) fuhr die Poleposition heraus, der auch die schnellste Rennrunde zurücklegte. Im Rennen fiel er nach 10 Runden infolge eines Motorendefekts aus. Aufgrund der schwierigen Wetterverhältnisse kam es zu mehreren Unfällen. Der schwerste ereignete sich in Runde 17. Stefan Bellofs Maurer verlor in der Eau Rouge infolge Aquaplanings die Bodenhaftung. Das Auto überschlug sich mehrfach und prallte in den Docking Spitzley DS1, den Thierry Tassin zuvor nach einem Unfall hier abgestellt hatte. Bellof konnte seinen Maurer aus eigener Kraft verlassen, bevor Piero Necchi (Sanremo Racing) und Carlo Rossi im zweiten Docking Spitzley in die Unfallautos prallten.[11] Drei Jahre später verunglückte Bellof an gleicher Stelle bei einem Sportwagenrennen tödlich. Den Großen Belgischen Formel-2-Preis gewann Thierry Boutsen (Spirit) vor Johnny Cecotto (Werks-March) und Mike Thackwell im Kunden-March von Horag Racing.

Rhein-Pokalrennen Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:03:04,32
2 Italien  Beppe Gabbiani Deutschland  Maurer 1:03:06,92
3 Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 1:03:08,52
PP Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 2:02,00
SR Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 2:04,28

Das 17. Rhein-Pokalrennen fand am 20. Juni auf dem Hockenheimring statt; es war das zweite Formel-2-Rennen, das in diesem Jahr auf dem kurpfälzischen Kurs ausgetragen wurde. Es ging über 30 Runden zu je 6,797 km und hatte eine Gesamtdistanz von 203,91 km.
Zum Rennen meldeten sich 15 Teams mit 29 Fahrern. Bruno Eichmann (Bertram Schäfer Racing), Alain Ferté (Maurer) und Henning Hagenbauer (Horag) bestritten hier ihre einzigen Formel-2-Rennen in dieser Saison. Die Poleposition belegte Thierry Boutsen (Spirit), der im Rennen nach 13 Runden infolge eines Motorendefekts ausfiel. Corrado Fabi fuhr im Werks-March die schnellste Rennrunde. Stefan Bellof (Maurer Motorsport), der vom fünften Startplatz ins Rennen gegangen war, fiel in der ersten Runde auf den 10. Platz zurück. Nach zahlreichen Überholmanövern übernahm Bellof in der neunten Runde die Führung und behauptete sie bis kurz vor Rennende. In der letzten Runde brach eine Mutter an Bellofs Auto, sodass er seine Geschwindigkeit reduzieren musste. Die bislang zweit- und drittplatzierten Fahrer Corrado Fabi und Beppe Gabbiani (Maurer) gingen daraufhin an Bellof vorbei.[12] Fabi siegte vor Gabbiani und Bellof. Er übernahm daraufhin wieder die Führung in der Fahrerwertung von seinem Teamkollegen Johnny Cecotto.

Donington „20.000“ Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:15:42,11
2 Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 1:15:42,70
3 Vereinigtes Konigreich  Jonathan Palmer Vereinigtes Konigreich  Ralt 1:15:57,70
PP Vereinigtes Konigreich  Jonathan Palmer Vereinigtes Konigreich  Ralt 1:02,21
SR Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:03,82

Das 4. Donington-„20.000“-Rennen fand am 4. Juli auf der Strecke im Donington Park statt. Es ging über 70 Runden zu je 3,150 km und hatte eine Gesamtdistanz von 220,5 km. Zum Rennen traten 13 Teams mit 25 Fahrern an. Das Team Caledon Coal Open Cast meldete darüber hinaus ein Auto für David Duffield; Duffield startete allerdings nicht. Aldo Bertuzzi debütierte bei Brambilla Racing in der Formel 2. Er löste Guido Daccò ab. Bertuzzi setzte wie sein Vorgänger einen drei Jahre alten Wagen von Minardi ein; er verpasste mit ihm die Qualifikation.
Jonathan Palmer (Ralt) fuhr die Poleposition heraus. Die schnellste Rennrunde legte Corrado Fabi im Werks-March zurück, der das Rennen auch gewann. Sein Teamkollege Johnny Cecotto kam mit etwas mehr als einer halben Sekunde Rückstand als Zweiter ins Ziel; Dritter wurde Palmer.

Mantorp Park F2 Trofén Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 1:18:28,4
2 Frankreich  Philippe Streiff Vereinigtes Konigreich  March 1:18:53,8
3 Italien  Beppe Gabbiani Deutschland  Maurer 1:15:58,1
PP Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:09,40
SR

Die 6. Mantorp Park F2 Trofén fand am 18. Juli im Mantorp Park im Schwedischen Mjölby statt. Das Rennen ging über 65 Runden zu je 3,125 km und hatte eine Gesamtdistanz von 203,125 km. Zum Rennen traten 13 Teams mit 23 Fahrern an. Der Schwedische Pilot Eje Elgh, Dritter der Meisterschaft, ging hier für das Schweizer Team Horag Racing an den Start und bestritt sein letztes Formel-2-Rennen.
Corrado Fabi im Werks-March belegte die Poleposition, konnte das Rennen aber nicht beenden. Aufgrund eines Fahrfehlers fiel er nach 52 Runden aus. Das Rennen gewann sein Teamkollege Johnny Cecotto, der auch die Führung in der Meisterschaft wieder übernahm. An zweiter Stelle kam Philippe Streiff (Motul GPA Nogaro) ins Ziel; Dritter wurde Beppe Gabbiani (Maurer).

Gran Premio del Mediterraneo Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:09:22,15
2 Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 1:09:26,42
3 Venezuela 1954  Johnny Cecotto Vereinigtes Konigreich  March 1:10:32,23
PP Belgien  Thierry Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 1:30,44
SR Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 1:30,75

Der 20. Gran Premio del Mediterraneo fand am 1. August auf dem Autodromo di Pergusa im sizilianischen Enna statt. Er ging über 45 Runden zu je 4,950 km und hatte eine Gesamtdistanz von 222, 75 km. Zum Rennen waren 11 Teams mit 24 Fahrern gemeldet. Abweichend von den bisherigen Rennen, gab es einige zusätzliche italienische Starter: Roberto Campominosi debütierte bei Merzario, Severino Zampatti bei Sanremo Racing, und bei Minardi erschien einmalig der sizilianische Hobbyrennfahrer „Mr. Arriva“. Thierry Boutsen (Spirit) fuhr die Poleposition heraus und gewann das Rennen vor Stefan Bellof (Maurer) und Johnny Cecotto (Werks-March), der weiterhin die Fahrerwertung anführte. Cecottos Teamkollege, der in der Fahrerwertung zweitplatzierte Corrado Fabi, fiel nach 31 Runden infolge eines Motordefekts aus.

Gran Premio dell’Adriatico Bearbeiten

Platz Fahrer Team Zeit
1 Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:18:25,19
2 Italien  Alessandro Nannini Italien  Minardi 1:18:35,58
3 Italien  Beppe Gabbiani Vereinigtes Konigreich  Maurer 1:18:40,28
PP Italien  Corrado Fabi Vereinigtes Konigreich  March 1:08,68
SR Deutschland  Stefan Bellof Deutschland  Maurer 1:10,89

Der 6. Gran Premio dell’Adriatico war das letzte Rennen der Saison. Es fand am 7. August auf dem Autodromo Santamonica in Misano Adriatico statt. Das Rennen ging über 60 Runden zu je 3,488 km und hatte eine Gesamtdistanz von 209,28 km. Zum Rennen waren 12 Teams mit 24 Fahrern gemeldet. 22 Autos waren zum Rennen zugelassen; Thierry Tassin (Docking Spitzley) und Severino Zampatti (Sanremo Racing) schieden in der Qualifikation aus.

Bei diesem Rennen wurde die Meisterschaft entschieden. Chancen auf den Meistertitel hatten noch die beiden March-Werksfahrer Johnny Cecotto (56 Punkte) und Corrado Fabi (48 Punkte) sowie Thierry Boutsen im Werks-Spirit. Fabi stand auf der Poleposition. Vor dem Start zog ein Unwetter über die Strecke, die daraufhin regennass war. Spirit zog als einziges der Topteams Regenreifen auf, aber die Rennleitung verschob den Start, bis die Piste stellenweise trocken war. Fabi startete auf Slicks und fiel zunächst auf Rang acht zurück, während Boutsen vorübergehend die Führung übernahm. In der ersten Runde stieß Bellof bei dem Versuch eines Überholmanövers Cecotto an, der sich daraufhin von der Strecke drehte und bei der anschließenden Reparatur seines Autos drei Runden verlor. Während der folgenden Runden trocknete die Strecke weiter ab. Fabi fuhr nach und nach an die Spitze des Feldes vor, während Boutsen viel Zeit durch den letztlich erforderlichen Wechsel auf Trockenreifen verlor. Fabi gewann das Rennen mit vier Zehntelsekunden Vorsprung auf Alessandro Nannini im Minardi. Er gewann zugleich die Meisterschaft mit einem Punkt Vorsprung auf Johnny Cecotto, der als Neunter mit insgesamt vier Runden Rückstand ins Ziel kam. Es war die sechste Formel-2-Meisterschaft, die ein Fahrer mit einem Auto des March-Werksteams gewann.[13] Nach dem Rennen kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Cecotto und Bellof.

Fahrerwertung Bearbeiten

Die Punktevergabe richtete sich nach folgendem Schema:

Punkteverteilung
Platz 1 2 3 4 5 6
Punkte 9 6 4 3 2 1

Nur die besten neun Ergebnisse wurden gewertet (sog. Streichresultate). Danach ergab sich am Saisonende folgende Fahrwertung:

Pos. Fahrer Team                           Punkte
01 Italien  C. Fabi Vereinigtes Konigreich  March DNF 3 20 2 1 1 DNF 5 1 1 DNF DNF 1 57
02 Venezuela 1954  J. Cecotto Vereinigtes Konigreich  March DNF 4 1 3 2 DNF 1 2 6 2 1 3 15 56 (57)
03 Belgien  T. Boutsen Vereinigtes Konigreich  Spirit 12 2 3 1 4 6 2 1 DNF 9 4 1 6 50 (51)
04 Deutschland  S. Bellof Deutschland  Maurer 1 1 DNF 5 7 DNF 9 DNF 3 6 DNF 2 5 33
05 Italien  B. Gabbiani Deutschland  Maurer 3 5 4 DNS DNF DNF DNF 8 2 4 3 DNF 3 26
06 Frankreich  P. Streiff Frankreich  Motul GPA Nogaro 10 DNF 5 DNF DNF 2 DNF 4 16 5 2 4 DNF 22
07 Vereinigtes Konigreich  K. Acheson Vereinigtes Konigreich  Ralt DNF 13 2 4 6 15 5 10 11 10 DNF DNF DNF 12
08 Schweden  S. Johansson Vereinigtes Konigreich  Spirit DNF DNF 14 6 3 4 7 DNF 4 11 DNF 11 7 11
09 Vereinigtes Konigreich  J. Palmer Vereinigtes Konigreich  Ralt 15 DNF 11 14 5 5 6 6 DNF 3 DNF DNS 10
010 Italien  A. Nannini Italien  Minardi 5 9 12 8 10 DNF DNQ DNF DNF DSQ DNF DNF 2 8
011 Neuseeland  M. Thackwell Schweiz  Horag DNF DNF 8 9 3 3 10 DNF 8
Deutschland  Bertram Schäfer Racing DNF 0
012 Deutschland  F. Jelinski Deutschland  Bertram Schäfer Racing 17 8 9 7 11 DNF 4 11 5 DNF DNF 4 10 7
013 Japan  S. Nakajima Japan  John Player Special Team Ikuzawa 2 15 DNF 13 8 6
014 Deutschland  C. Danner Deutschland  March DNF DNF DNF 9 DNF 13 DNF 9 DNF 7 5 6 4 6
015 Frankreich  P. Fabre Frankreich  Motul GPA Nogaro DNF 12 13 16 16 3 DNQ 19 DNF DNF 6 8 9 5
016 Italien  R. Del Castello Italien  Sanremo Racing 4 7 DNF DNS DNF 10 DNF 14 DNF 10 9 11 3
017 Osterreich  J. Gartner Italien  Merzario Team 6 DNF 10 DNF DNF 7 DNF 15 7 DNF DNF 1
017 Frankreich  R. Dallest Italien  Merzario Team DNS DNF 6 DNF 1
017 Belgien  T. Tassin Vereinigtes Konigreich  Docking Spitzley DSQ 6 DNF 18 9 DNF DNF DNF DNF DNQ 1
Italien  P. Barilla Italien  Minardi 7 DNF 7 15 DNF 11 DNQ 12 12 DSQ DNF DNF 8 0
Italien  A. Bertuzzi Italien  Brambilla Racing DNQ DNQ 0
Italien  E. Bianchi Italien  Sanremo Racing DNF 14 8 0
Deutschland  H. Brutschin Italien  Minardi 18 DNF DNF 13 0
Italien  Merzario Team 13 DNQ DNQ 17 DNF 0
Italien  R. Campominosi Italien  Merzario Team 10 0
Osterreich  P. Chauvet Deutschland  Bertram Schäfer Racing 13 15 DNF 8 DNQ 16 9 14 DNF DNF 0
Vereinigtes Konigreich  Ebor Motorsport 11
Italien  G. Daccò Italien  Brambilla Racing 9 DNF 17 DNF DNF DNQ DNPQ 18 13 0
Italien  Merzario Team 12 8 7 13 0
Schweden  S. Dickens Schweiz  Horag DNF 0
Vereinigtes Konigreich  D. Duffield Vereinigtes Konigreich  Caledon Coal Open Cast DNS 0
Schweiz  B. Eichmann Deutschland  Bertram Schäfer Racing 0
Schweden  E. Elgh Deutschland  Maurer 14 0
Schweiz  Horag DNF 0
Frankreich  A. Ferté Deutschland  Maurer DNF 0
Deutschland  G. Gebhardt Deutschland  Gebhardt 10 10 DNF DNQ DNF 0
Deutschland  H. Hagenbauer Schweiz  Horag DNF 0
Vereinigte Staaten  C. Hansen Vereinigtes Konigreich  Trunde Racing DNF DNF 17 15 9 13 DNF 0
Schweiz  S. Hopfer Schweiz  Sewi Hopfer DNS DNQ DNF DNQ DNF 0
Schweden  T. Kaiser Schweden  Formula 2 Team Sweden/Bewa Fritit DNS DNQ 15 DNF DNF 0
Deutschland  W. Klein Deutschland  Bertram Schäfer Racing DNF 0
Deutschland  F. Konrad Deutschland  Franz Konrad Racing 14 DNF 16 11 0
Italien  L. Leoni Italien  Merzario Team 14 0
Vereinigtes Konigreich  R. Mallock Vereinigtes Konigreich  Ray Mallock 11 0
Schweden  B. Martinsson Schweden  Bo Martinsson 16 0
Italien  „Mr. Arriva“ Italien  Minardi DSQ 0
Italien  P. Necchi Italien  Sanremo Racing DNS 12 12 DNF DNF DNF 0
Italien  O. Pedersoli Italien  Merzario Team DNF DNF 19 DNS DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF 0
Italien  C. Rossi Vereinigtes Konigreich  Docking Spitzley DNF DNF DNF 12 DNF DNQ DNQ DNF 13 DNF 12 0
Osterreich  P. Schindler Deutschland  Maurer 8 DNF 18 0
Frankreich  J. Schlesser Deutschland  Maurer 14 DNF 8 7 8 7 14 DNF 0
Schweiz  F. Schnarwiler Schweiz  Formel Rennsport Club DNF DNS NC 0
Vereinigtes Konigreich  W. Stanley Vereinigtes Konigreich  Ebor Motorsport DNF 0
Italien  S. Stohr Italien  Minardi DNF 0
Frankreich  H. Striebig Vereinigtes Konigreich  WRT DNF 0
Deutschland  P. Stürtz Vereinigtes Konigreich  Ebor Motorsport DNF 0
Italien  S. Zampatti Italien  Sanremo Racing 12 DNQ 0

Literatur Bearbeiten

  • David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7
  • Mike Lawrence: March, The Rise and Fall of a Motor Racing Legend, MRP, Orpington 2001, ISBN 1-899870-54-7
  • Eberhard Reuß, Ferdi Kräling: Formel 2. Die Story von 1964 bis 1984, Delius Klasing, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7688-3865-8.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 192.
  2. David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 140.
  3. John Starkey, Ken Wells, Esa Illoinen: LOLA - All the Sports Racing 1978-1997, Veloce Publishing, 2000, ISBN 9781901295009.
  4. David Hodges: Rennwagen von A–Z nach 1945, Stuttgart 1993, ISBN 3-613-01477-7, S. 190.
  5. Eberhard Reuß, Ferdi Kräling: Formel 2. Die Story von 1964 bis 1984, Delius Klasing, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7688-3865-8, S. 189.
  6. a b Eberhard Reuß, Ferdi Kräling: Formel 2. Die Story von 1964 bis 1984, Delius Klasing, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7688-3865-8, S: 189.
  7. „Mr. Arriva“ war das Pseudonym des sizilianischen Notars Francesco Attaguile. Attaguile war Hobbyrennfahrer und leitete das sizilianische Motorsportteam Scuderia Etna.
  8. Eberhard Reuß, Ferdi Kräling: Formel 2. Die Story von 1964 bis 1984, Delius Klasing, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7688-3865-8, S. 191.
  9. Eberhard Reuß, Ferdi Kräling: Formel 2. Die Story von 1964 bis 1984, Delius Klasing, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7688-3865-8, S. 185.
  10. Zwei weitere Siege erzielte das Werksteam 1982; in der folgenden Saison gewann Jo Gartner ein Rennen mit einem Kundenauto von Spirit.
  11. Rainer Braun, Ferdi Kräling: Stefan Bellof – Eine viel zu kurze Karriere. Delius Klasing, Bielefeld 2005, ISBN 3-7688-1600-1, S. 48 f.
  12. Eberhard Reuß, Ferdi Kräling: Formel 2. Die Story von 1964 bis 1984, Delius Klasing, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-7688-3865-8, S. 190.
  13. Mike Lawrence: March, The Rise and Fall of a Motor Racing Legend, MRP, Orpington 2001, ISBN 1-899870-54-7, S: 156 f.