Dévanos (auch Debanos) ist ein Ort und gleichzeitig das Zentrum einer Gemeinde (municipio) mit nur noch 77 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der spanischen Provinz Soria in der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León. Die Gemeinde gehört zum Bistum Osma-Soria.

Gemeinde Dévanos
Dévanos – Wasserkraftwerk (Fabrica de Luz)
Wappen Karte von Spanien
Dévanos (Spanien)
Dévanos (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kastilienleon Kastilien und León
Provinz: Soria
Comarca: Moncayo
Gerichtsbezirk: Soria
Koordinaten: 41° 54′ N, 1° 57′ WKoordinaten: 41° 54′ N, 1° 57′ W
Höhe: 940 msnm
Fläche: 16,36 km²
Einwohner: 77 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 5 Einw./km²
Postleitzahl(en): 42108
Gemeindenummer (INE): 42075 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Jesús Mayo
Website: Dévanos
Lage des Ortes

Ort und Gemeinde von Dévanos liegen am Río Añamaza, einem Nebenfluss des Ebro, in der kargen Berglandschaft im äußersten Nordosten der Provinz Soria nahe der Grenze zur Region La Rioja in einer Höhe von ca. 940 m. Die Provinzhauptstadt Soria befindet sich etwa 64 km (Fahrtstrecke) südwestlich; die sehenswerte Kleinstadt Ágreda liegt knapp 8 km südöstlich. Das Klima ist rau, manchmal auch gemäßigt bis warm; Regen (ca. 565 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Bearbeiten
Jahr 1857 1900 1950 2001 2010
Einwohner 401 416 427 129 103[3]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft und die zunehmende Trockenheit der Bergregion führte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu einem Verlust an Arbeitsplätzen, was wiederum eine Landflucht auslöste.

Wirtschaft

Bearbeiten

Dévanos liegt etwas abseits der ehemaligen und auch heute noch genutzten Straße zwischen Soria und Pamplona. Über die sonst übliche Selbstversorgungswirtschaft hinaus kamen folglich auch Waren und Gedanken in den Ort, in dem sich Händler, Handwerker und Dienstleister niederließen.

Geschichte

Bearbeiten

Entlang des Río Añamaza finden sich keltiberische Spuren. Römer und Westgoten haben dagegen keine archäologisch verwertbaren Spuren hinterlassen; der Name des Ortes wurde jedoch in Tabanium latinisiert. Die Region wurde zu Beginn des 11. Jahrhunderts von König Alfons I. von Aragón aus den Händen der Mauren zurückerobert (reconquista); bei Dévanos gab es sogar eine mittelalterliche Burg (castillo). Vom 11. bis 13. Jahrhundert besiedelten Christen aus dem Norden aber auch aus dem Süden (Mozaraber) der Iberischen Halbinsel das Gebiet.

 
Iglesia de la Virgen

Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
  • Die im 16. Jahrhundert aus Bruch- und Ziegelsteinen erbaute Iglesia de la Virgen ist der Jungfrau Maria geweiht. Hübsch ist die Eingangsvorhalle auf der Südseite der von einem Glockengiebel (espadaña) überhöhten Kirche, die im Innern einen sehenswerten barocken Schnitzaltar birgt.
  • Der Palacio de los Condes de Villarrea zeigt ein schönes Portal mit einem geschwungenen Kielbogen. Das Portal und das Fenster darüber werden jeweils von einem Alfiz gerahmt.
Umgebung
  • Die Ermita de la Virgen del Castillejo wurde im Jahr 1922 etwas außerhalb des Dorfes in neogotischem Stil erbaut.
  • Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaute Fabrica de Luz war ein Wasserkraftwerk am Río Añamaza.
Bearbeiten
Commons: Dévanos – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Dévanos – Klimatabellen
  3. Dévanos – Bevölkerungsentwicklung