Buanes ist eine französische Gemeinde mit 244 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Landes in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Mont-de-Marsan und zum Kanton Adour Armagnac (bis 2015: Kanton Aire-sur-l’Adour).

Buanes
Buanes (Frankreich)
Buanes (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Landes (40)
Arrondissement Mont-de-Marsan
Kanton Adour Armagnac
Gemeindeverband Aire-sur-l’Adour
Koordinaten 43° 43′ N, 0° 25′ WKoordinaten: 43° 43′ N, 0° 25′ W
Höhe 69–149 m
Fläche 6,62 km²
Einwohner 244 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 37 Einw./km²
Postleitzahl 40320
INSEE-Code

Pfarrkirche Saint-Philippe et Saint-Jacques

Der Name in der gascognischen Sprache lautet ebenfalls Buanes.[1] Er leitet sich vom lateinischen Wort budana (deutsch Binsen) ab und gibt einen Hinweis auf die Naturumgebung bei der Besiedelung.[2]

Die Einwohner werden Buanais und Buanaises genannt.[3]

Geographie Bearbeiten

Buanes liegt circa 20 Kilometer südöstlich von Mont-de-Marsan in der Gascogne am südöstlichen Rand des Départements.

Umgeben wird Buanes von den Nachbargemeinden:

Larrivière-Saint-Savin
Fargues   Classun
Saint-Loubouer

Buanes liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Der Bahus und der Ruisseau de Téchénérat, hier auch Ruisseau de Lagrabe genannt, sind Nebenflüsse des Adour und durchqueren das Gebiet der Gemeinde.[4]

Geschichte Bearbeiten

Funde von Megalithen belegen eine frühe Besiedelung auf dem Gebiet der Gemeinde in der Urgeschichte. Der Dolmen Naoutet, genannt nach dem Viertel, in dem er entdeckt wurde, war teilweise von einem künstlichen Erdhügel bedeckt. Er wurde gegen 1950 zerstört. Die Deckplatte besaß einen Durchmesser von 2 m und eine Dicke von 0,70 m. Ein anderer Stein befindet sich in der Nähe der Quelle des Ruisseau de Lagrabe, im Viertel Larqué. Es kann sich um einen umgefallenen Menhir oder eine Deckplatte eines Dolmens handeln. Er ist größtenteils von Erde bedeckt, und ein Teil ist in früherer Zeit zerbrochen.[5]

Auf der Anhöhe über dem Tal des Bahus wurde 1348 das Dorf als Bastide gegründet. Die Kirchengemeinde unterstand dabei der Kirche Saint-Ouens in Saint-Perdon. Ein Vertrag über die Lehnsrechte wurde zwischen Pierre I. von Castelnau und dem englischen König und Herzog der Guyenne Eduard III. geschlossen, der beiden eine Gleichstellung garantierte. Die Bastide umfasste sieben Häuserblöcke, die von Gärten umgeben waren. Die Weinberge wurden im Süden des Hügels aufgeteilt. 1620 unterstand das Dorf der Markgrafschaft von Geaune, die zu dieser Zeit im Besitz der Familie Castelnau-Tursan war. In der Folgezeit wechselten die Eigentümer der Grundherrschaft von Buanes in rascher Folge. Während der Hugenottenkriege stand das Dorf auf der Seite der Protestanten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war ein großer Teil der Bevölkerung damit beschäftigt, in Schuldknechtschaft den gepachteten Boden gegen eine Abgabe eines Teils der Ernte zu bewirtschaften.[2]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von über 900 zu Beginn des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei mehreren kurzen Erholungsphasen bis zu den 1950er Jahren auf ein Niveau von rund 180 Einwohnern, bevor mit der Jahrtausendwende eine Wachstumsperiode begann, die in jüngster Zeit wieder rückläufig zu sein scheint.

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2010 2021
Einwohner 184 180 174 189 173 199 243 278 244
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[6] INSEE ab 2010[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Pfarrkirche Saint-Philippe et Saint-Jacques Bearbeiten

 
Blick in das Kircheninnere

Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert zur gleichen Zeit wie die Gründung der Bastide errichtet. Sie dürfte zu Beginn aus einem einfachen rechteckigen Saal bestehen, der im Westen durch einen hohen Glockengiebel begrenzt wurde, der in seiner Mitte auf beiden Seiten von einem Strebepfeiler abgesichert wurde. Im 16. Jahrhundert wurde die Kirche im Osten durch eine halbrunde Apsis verlängert, die etwas breiter ist. Ein altes Fenster wurde bei ihrem Bau wiederverwertet und ihre Südseite wurde mit Maßwerk ausgestattet. Auf der Südseite wurde in der Folge eine Kapelle, später eine Sakristei hinzugefügt.

Im 17. Jahrhundert wurde das Langhaus in drei Kirchenschiffe von je zwei Jochen Länge eingeteilt. Dies wurde durch zwei Reihen von je drei Säulen erreicht, die in Längsrichtung Segmentbögen, in Querrichtung Bögen zu den in die Wände eingelassenen Pilastern tragen. Eine einfache, flache Decke bedeckt das heutige Langhaus. Der hintere Bereich des Chors ist ebenfalls durch Arkaden in Querrichtung abgetrennt, hier allerdings in kleineren Proportionen. Die Schäfte der Säulen sind aus falschem rotem Marmor gearbeitet. Sie tragen korinthische oder komposite Kapitelle. In den Laibungen alternieren rechteckige mit quadratischen Feldern aus falschem Marmor, die mit Fleurons und Rosetten mit einer großen Vielfalt umrahmt werden.

Die Seitenkapelle, die der Jungfrau Maria gewidmet ist, ist außen mit Schiefer gedeckt im Gegensatz zum restlichen Gebäude, das mit Ziegeln gedeckt ist. Sie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in einem anderen Stil eingerichtet. Ihr Gewölbe ist mit Stäben aus Stuck strukturiert. Die dazwischenliegenden Felder sind auf der rechten Seite mit feinen Lianen, auf der Apsiskalotte mit Vasen verziert, aus denen große Sträuße mit Lilien oder anderen Blumen quellen.[8]

Der Glockengiebel und die Innenausstattung sind seit dem 8. Februar 1984 als Monuments historiques eingeschrieben.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.

Buanes liegt in der Zone AOC des Weinbaugebiets Tursan.[10]

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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[11]
Gesamt = 18

Verkehr Bearbeiten

Buanes ist erreichbar über die Routes départementales 11, 25 und 335.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Buanes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Buanes. Gasconha.com, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  2. a b Buanes. Conseil régional d’Aquitaine, archiviert vom Original am 10. September 2016; abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  3. Landes. habitants.fr, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  4. Ma commune : Buanes. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  5. Jean-Claude Merlet: Le mégalithisme dans les Landes. (PDF) Centre de Recherches Archéologiques sur les Landes, 2009, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  6. Notice Communale Buanes. EHESS, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  7. Populations légales 2015 Commune de Buanes (40057). INSEE, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  8. BUANES. Église Saint-Philippe-et-Saint-Jacques. Comité d’études pour l’Histoire et l’Art de la Gascogne (CEHAG) und Amis des églises Anciennes des Landes (AEAL), abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  9. Eglise Saint-Philippe et Saint-Jacques. Ministerium für Kultur und Kommunikation, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  10. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit. Institut national de l’origine et de la qualité, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).
  11. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Buanes (40057). INSEE, abgerufen am 15. Februar 2018 (französisch).