Altlay ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Cochem-Zell in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Zell (Mosel) an.

Wappen Deutschlandkarte
Altlay
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Altlay hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 59′ N, 7° 16′ OKoordinaten: 49° 59′ N, 7° 16′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Cochem-Zell
Verbandsgemeinde: Zell (Mosel)
Höhe: 300 m ü. NHN
Fläche: 5,75 km2
Einwohner: 461 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 80 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56858
Vorwahl: 06543
Kfz-Kennzeichen: COC, ZEL
Gemeindeschlüssel: 07 1 35 003
Adresse der Verbandsverwaltung: Schloßstraße 69
56856 Zell (Mosel)
Website: www.altlay.de
Ortsbürgermeister: Wolfgang Klein
Lage der Ortsgemeinde Altlay im Landkreis Cochem-Zell
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Karte

Geographie Bearbeiten

Altlay liegt im nördlichen Teil des Hunsrücks zwischen dem Flughafen Hahn und der Mosel auf einer Höhe von etwa 300 m ü. NHN. Nördlich des Ortes fließt der Altlayer Bach durch ein enges Tal in die Mosel.

Zu Altlay gehören auch die Wohnplätze Bleesmühle (Henns-Mühle), Engersmühle und Kaspersmühle (Feilzers-Mühle).[2]

Geschichte Bearbeiten

Der Ort wurde bereits 1107 als Leia erwähnt.[3] Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird der Ort unter dem Namen Altleya im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.[4][5][6] Um 1489 wird dann Schieferabbau in der Nähe von Altlay erwähnt.[7] Ab 1794 stand Altlay unter französischer Herrschaft. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung kam Altlay 1816 zur Bürgermeisterei Sohren im Kreis Zell, der zum Regierungsbezirk Koblenz und von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte.

Seit 1946 ist er Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Durch das 8. Verwaltungsvereinfachungsgesetz vom 18. Juli 1970 mit Wirkung vom 7. November 1970 kam der Ort von der Verbandsgemeinde Büchenbeuren zur Verbandsgemeinde Zell (Mosel).

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Altlay, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]

Jahr Einwohner
1815 549
1835 619
1871 580
1905 537
1939 461
1950 472
Jahr Einwohner
1961 413
1970 401
1987 405
1997 630
2005 530
2022 461

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Altlay besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[9]

Bürgermeister Bearbeiten

Wolfgang Klein ist Ortsbürgermeister von Altlay. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 80,59 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10][11]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Schieferabbau Bearbeiten

Im Altlayer Bachtal wurde zwischenzeitlich oberirdisch Schiefer abgebaut, nachdem der unterirdische Abbau Mitte des 20. Jahrhunderts aufgegeben worden ist. Inzwischen ist das Unternehmen jedoch wieder dazu übergegangen, unterirdisch abzubauen, da sich neue Lagerstätten erschlossen haben, deren Abbau oberirdisch zu kostenintensiv wäre. Auch würde das Landschaftsbild stark beeinträchtigt. So kann auch der im Schieferbergbau hohe Abraumanteil in den stillgelegten Strecken wieder unter Tage verfüllt werden. In einer Sponheimer Urkunde vom 20. Juni 1489 ist der Schieferabbau in der Nähe von Altlay bereits festgehalten.

Buntmetallerze Bearbeiten

Außerdem wurden in Altlay über Jahrhunderte Buntmetallerze abgebaut. Bis 1959 wurde in Altlay in der Grube Adolph-Helene durch die Gewerkschaft Barbarasegen unter anderem Blei-, Zink-, Silber- und Kupfererz abgebaut. Laut Schätzungen wurden insgesamt 384.000 t Roherz gefördert.[12] Es existierte auch eine Kleinbahn von der Grube bis nach Zell (Mosel) zur Verschiffung der gewonnenen Erze.

1957 wurde die Grube Adolph-Helene an die Stolberger Zink verpachtet, die jedoch schon zwei Jahre später den Betrieb einstellte.[13] Ein starker Preisverfall bei Metallerzen führte zur Unrentabilität. Obwohl die Preise später wieder stiegen, lohnte sich die Wiederinbetriebnahme der stillgelegten Grube nicht.[14]

Heute sind nur noch die Reste der ehemaligen Industrieanlagen sichtbar. Der Förderturm wurde schon in den 1960er Jahren abgebaut, die restlichen Gebäude sind dem Verfall preisgegeben.[15]

Tourismus Bearbeiten

 
St. Barbara

Der Ort ist Endpunkt einer Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs. Von dort führt der Weg durch die Altlayer Schweiz.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Altlay – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 34 (PDF; 1 MB).
  3. Ludwig Armbrust: Hunsrücker Ortsnamen in den Kreisen Simmern und Zell
  4. Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 33 Nummer 15036. Abgerufen am 15. September 2021.
  5. Zinsen und Gefälle des Grafen von Sponheim um Kastellaun (PDF; 3,14 MB). Abgerufen am 10. Februar 2022.
  6. Abschrift des Zinsen- und Gefälleregisters des Grafen von Sponheim um Kastellaun (PDF; 1,4 MB). Abgerufen am 11. Februar 2022.
  7. Sponheimer Urkunde, Landeshauptarchiv Koblenz, Bestand 33, Urkunde 20163 vom 20. Juni 1489
  8. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Zell (Mosel), Verbandsgemeinde, zweite Ergebniszeile. Abgerufen am 30. September 2020.
  11. Wolfgang Klein: Bericht über die konstituierende Sitzung des Gemeinderates Altlay am 17. Juni 2019. In: Zeller Land Nachrichten, Ausgabe 32/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 5. August 2019, abgerufen am 30. September 2020.
  12. Johannes Stets, Bonn: Zur Buntmetallvererzung im Hunsrück am Beispiel der Vorkommen bei Altlay; Hunsrückverein e.V. Jahrbuch 2010
  13. Die Zeit, Nr. 30, 25. Juli 1957 (Memento vom 8. Juni 2011 im Internet Archive)
  14. Die Erzgrube "Adolph Helene" in Altlay, Simone Bey, Jahrbuch 1990, Kreis Cochem-Zell
  15. @1@2Vorlage:Toter Link/rhein-zeitung.deRZ-Online Artikelarchiv vom 13. Juni 2007 (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)