Visé
Visé (niederländisch Wezet, deutsch Wesent[1]) ist eine Stadt in der Provinz Lüttich in der Wallonischen Region in Belgien.
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Staat: | ![]() | |
Region: | Wallonien | |
Provinz: | Lüttich | |
Bezirk: | Lüttich | |
Koordinaten: | 50° 44′ N, 5° 42′ O | |
Fläche: | 27,99 km² | |
Einwohner: | 17.812 (1. Jan. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 636 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 4600 (Visé, Lanaye, Lixhe, Richelle) 4601 (Argenteau) 4602 (Cheratte) | |
Vorwahl: | 04 | |
Bürgermeister: | Viviane Dessart (MR) | |
Adresse der Kommunalverwaltung: |
Administration Communale Rue de Recollets 1 4600 Visé | |
Website: | www.vise.be |
Geografische LageBearbeiten
Visé liegt an der Maas etwa 35 km westlich von Aachen, 20 km nordöstlich von Lüttich und 15 km südlich von Maastricht. Sie gilt als die nördlichste Stadt in Wallonien. Die Höhe wird mit 60 bis 85 m angegeben.
GeschichteBearbeiten
Die Zeit vom 9. Jahrhundert bis zum 13. Jahrhundert gilt als die Blütezeit der Stadt.
Im Zuge des Investiturstreits wurden am Gründonnerstag 1106 die Truppen des Heinrich V. an der Maasbrücke bei Visé vollständig geschlagen.
Im Jahre 1330 wurde die Stadtbefestigung gebaut; 1468 wurde die Stadt belagert. 1673 diente Visé dem französischen König Ludwig XIV. als Hauptquartier, als er Maastricht belagerte.
Am Anfang des Ersten Weltkriegs wurde die Stadt von deutschen Truppen fast vollständig zerstört, 23 Einwohner starben dabei.
BergbauBearbeiten
In Visé förderte die Kohlengrube „Charbonnage du Hasard a Cheratte“; die denkmalschützen Teile der Tagesanlagen samt Malakow-Turm sind bis heute erhalten.
PolitikBearbeiten
Bürgermeisterin der Stadt ist seit Dezember 2018 Viviane Dessart, die damit Marcel Neven folgt, der von 1989 bis 2018 dieses Amt innehatte.
StädtepartnerschaftBearbeiten
Seit 1958 ist die französische Gemeinde Aiguillon in Aquitanien Partnerstadt von Visé.
SehenswürdigkeitenBearbeiten
- Rekonstruktion des Rathauses aus dem 17. Jahrhundert im Stil der Renaissance.
- Kirche Collégiale Saints-Martin-et-Hadelin. Sie wurde ursprünglich von einer Tochter des Karls des Großen gestiftet, am Anfang des Ersten Weltkriegs zerstört und nach dem Jahr 1925 wiederaufgebaut.
- das zum Festungsring Lüttich gehörende Fort Eben-Emael am Albert-Kanal.
- die denkmalgeschützte ehemalige Kohlengrube „Hasard-Cheratte“ im Ortsteil Cheratte mit komplett erhaltenem Malakow-Turm aus dem Jahre 1907
BilderBearbeiten
VerkehrBearbeiten
Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Lüttich–Maastricht und wird stündlich von Intercity-Zügen (IC) der Linie O (nach Brüssel über Lüttich, nach Maastricht) angefahren. Sie verfügt darüber hinaus über einige regionale Buslinien der Gesellschaft TEC, unter anderem nach Lüttich.
Parallel zur Maas verläuft die Europastraße 25. Städtebaulich ungünstig trennt sie als A25 die Kernstadt Visé vom Fluss.
Wichtigster Schifffahrtsweg ist hier nicht die Maas selber (Schiffe bis 600 Tonnen), sondern der westlich parallel dazu gebaute Albert-Kanal (bis 2.000 Tonnen). Bedeutende Flusshäfen liegen in den Stadtteilen Lixhe und Argenteau.
IndustrieBearbeiten
- Mehrere Zementwerke (CBR, Haccourt und Portland), sowie Betriebe zur Herstellung von Beton und Betonprodukten.
- Imerys: Gewinnung von Mineralstoffen (Graphit, Kalziumkarbonat, Feldspat, Kaolin) für industrielle Zwecke.
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
- Johannes Walter Sluse (1628–1687), Kardinaldiakon
- Jacques Martin (1851–1930), Komponist, Dirigent und Musiker
- Guillaume-Marie van Zuylen (1910–2004), Geistlicher, Bischof von Lüttich
Siehe auchBearbeiten
LiteraturBearbeiten
- Belgien, Verlag Karl Baedeker Ostfildern, 3. Auflage 1998, ISBN 3-87504-417-7, S. 393–394.
- John Horne, Alan Kramer: Deutsche Kriegsgreuel 1914. Die umstrittene Wahrheit. Aus dem Engl. von Uwe Rennert. Hamburger Edition, Hamburg 2004.
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ mapywig.org (Memento vom 10. April 2016 im Internet Archive)