Theux

Gemeinde in Wallonie, Belgien

Theux ist eine Gemeinde in der Provinz Lüttich, Verwaltungsbezirk Verviers, Belgien. Sie liegt im Tal der Hoëgne, die im Hohen Venn als Polleur-Bach entspringt. 11.957 Einwohner (Stand: 1. Januar 2022) leben hier auf einer Fläche von 83,36 km².

Theux
Theux (Lüttich)
Theux (Lüttich)
Theux
Staat: Belgien Belgien
Region: Wallonien
Provinz: Lüttich
Bezirk: Verviers
Koordinaten: 50° 32′ N, 5° 49′ OKoordinaten: 50° 32′ N, 5° 49′ O
Fläche: 83,36 km²
Einwohner: 11.957 (1. Jan. 2022)
Bevölkerungsdichte: 143 Einwohner je km²
Postleitzahl: 4910
Vorwahl: 087
Bürgermeister: Philippe Boury (IFR)
Adresse der
Kommunalverwaltung:
Administration Communale
rue de la Chaussée 12
4910 Theux
Website: www.theux.be

Beschreibung Bearbeiten

Bei der Gemeindefusion von 1977 wurden die Gemeinden La Reid und Polleur eingemeindet. Zu den zusammengeschlossenen Orten gehören die Dörfer und Weiler Becco, Bronromme, Desnié, Fays, Hestroumont, Hodbomont, Jehanster, Jehoster, Jevoumont, Juslenville, Juslenville-Petite, La Reid, Marché, Mont, Oneux, Polleur, Pouillou-Fourneau, Raborive-Tancrémont, Rondehaie, Sasserotte, Sassor, Spixhe, Vert-Buisson, Vieux Cortil

Heute gibt sich Theux als wallonische Hauptstadt der Flusskrebse, hierzu gibt es eine kleine Ausstellung in der Gemeindebibliothek. Sehenswert ist die Burg Franchimont, deren Anfänge auf das Mittelalter zurückgehen.

Der Bahnhof der Stadt liegt an der Bahnstrecke Pepinster–Spa-Géronstère.

In den Ortsteilen Juslenville und Franchimont gibt es weitere Haltepunkte.

Stand: 10. Dezember 2023

Linie Verlauf Takt Mo–Fr Takt Sa, So
L 01 Spa-Géronstère – Spa – Franchimont – Theux – Juslenville – Pepinster-Cite – Pepinster 60 min 60 min

Geschichte Bearbeiten

Im Jahr 814 wurde Theux zum ersten Mal urkundlich erwähnt. In diesem Jahr bestätigte Kaiser Ludwig der Fromme der Reichsabtei Stablo-Malmedy den Zehnten in einigen Fiskalgütern, darunter auch in „Tectis“ (Regesta Imperii I, 545). Aus dem Fiskalgut muss ein Königshof geworden sein, weil Ludwig der Fromme 820 und 827 gleich zweimal hier in „Tectis pal(atio) r(egio)“ Urkunden ausfertigen ließ, was eine Residenz mit einer Schreibstube und Wohnmöglichkeiten voraussetzte (Reg.Imp. I, 721 + 841). Im Jahr 898 schenkte König Zwentibold dem Bischof Franco von Lüttich hier die königliche „villa“, die er „Teiz“ nannte, während im Jahr 908 König Ludwig (das Kind) der Lütticher Kirche hier einen „fiscus“ bestätigte (Reg.Imp. I., 1979 + 2048). 1070 wurde Theux auch in einer Urkunde König Heinrichs IV. für das Bistum Lüttich „Tectis“ genannt (Reg.Imp. III., 551). Theux erscheint auch in Urkunden Lothars II. (855), Arnulfs von Kärnten (888), Karls III. des Einfältigen (915) und Heinrichs I. (930) und gehört damit zu den am meisten beurkundeten historischen Stätten Belgiens im frühen Mittelalter.

Das Stadtrecht erhielt Theux im Jahr 1456.[1]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die Place du Perron (Justizhoheitssymbol im früheren Hochstift Lüttich) mit dem Rathaus und dem Altstadtkern.
  • Hallenkirche Saints-Hermès-et-Alexandre deren Anfänge auf das frühe Mittelalter zurückgehen, mit dem alten Friedhof.
  • Die Burg Franchimont.
  • Die Kirche Saint-Jacques de Polleur mit dem von links nach rechts gedrehten Glockenturm.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Xavier Neujean (1840–1914), belgischer Jurist und Minister
  • Pascal-Joseph Taskin I (1723–1793), französischer Cembalobauer
  • Pascal-Joseph Taskin II (1750–1829), französischer Cembalo- und Hammerklavierbauer (Neffe von Pascal-Joseph Taskin I)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Theux – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. THEUX, terre d'histoire. In: Portail officiel de la commune de 4910 Theux, Belgique. Abgerufen am 27. April 2021 (französisch).