Sommerloch (bei Bad Kreuznach)

Gemeinde in Deutschland

Sommerloch ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an.

Wappen Deutschlandkarte
Sommerloch (bei Bad Kreuznach)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Sommerloch hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 53′ N, 7° 46′ OKoordinaten: 49° 53′ N, 7° 46′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Rüdesheim
Höhe: 246 m ü. NHN
Fläche: 2,52 km2
Einwohner: 396 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 157 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55595
Vorwahl: 06706
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 098
Adresse der Verbandsverwaltung: Nahestraße 63
55593 Rüdesheim
Website: www.vg-ruedesheim.de
Ortsbürgermeister: Thomas Haßlinger
Lage der Ortsgemeinde Sommerloch im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte
Ortsschild
Ortsplan nach einem Foto von 2005

Geographie Bearbeiten

Sommerloch liegt nordwestlich von Bad Kreuznach in der Nähe des Nahetals, am Rand des Soonwalds inmitten von Weinbergen. Sieben Winzer bauen auf rund 100 Hektar Weinreben an.

Den Ortsmittelpunkt bildet die Filialkirche St. Ägidius von 1789. Nachbargemeinden sind Sankt Katharinen, Braunweiler und Wallhausen.

Zu Sommerloch gehört auch der Wohnplatz Haus Schünemann.[2]

Geschichte Bearbeiten

Die älteste erhaltene Erwähnung, als Sumerlachen in einem Güterverzeichnis des Klosters Rupertsberg bei Bingen, stammt von 1158. Der Name bezeichnet ursprünglich eine feuchte Mulde. Daher hat der Ort, wiewohl zur sommerlichen Saure-Gurken-Zeit aufgrund seines Namens von Medienvertretern aufgesucht, nichts mit einem Loch des Sommers zu tun.[3][4] Aus Sommerloch stammt auch der älteste schriftliche Nachweis für den Weinbau in der Region: Ein Güterverzeichnis der Herren von Weyerbach nennt einen wingert in Summerlachen.[5]

Der Ort gehörte zur Herrschaft Dalberg.[6] Diese hatte zunächst die adelige Familie von Weyerbach als Lehen des Bischofs von Speyer inne.[7] Noch im 14. Jahrhundert starb die Familie aus und wurde von der Familie der Kämmerer von Worms, später von Dalberg, beerbt. 1390[8] oder 1400[9] befand sich die Herrschaft Dalberg endgültig im Besitz der neuen Herren. 1478 kam es zu einem Gebietstausch der Kämmerer von Worms genannt von Dalberg mit dem benachbarten Grafen von Zweibrücken-Bitsch, bei dem Sommerloch an Letzteren fiel. Allerdings erlangten die Dalberger das Dorf 1492 als Lehen von Zweibrücken-Bitsch zurück[10] und es gehörte fast bis zum Ende des alten Reiches den Dalbergern. Erst 1784 verpfändeten sie es für 36.000 Gulden, was zu erheblichen, aber nutzlosen Protesten der Bevölkerung führte.[11]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Sommerloch, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[12]

Jahr Einwohner
1815 175
1835 268
1871 233
1905 261
1939 264
1950 319
1961 331
Jahr Einwohner
1970 349
1987 386
1997 410
2005 434
2011 430
2017 417
2022 396[1]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat in Sommerloch besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[13]

Bürgermeister Bearbeiten

Ortsbürgermeister ist Thomas Haßlinger. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 61,22 % in seinem Amt bestätigt.[14]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Im Süden verläuft die Bundesstraße 41. In Bad Kreuznach ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Eric Beres: Die Kämmerer von Worms und ihre Bedeutung für die Region um Wallhausen und Dalberg. In: Kurt Andermann (Hrsg.): Ritteradel im Alten Reich. Die Kämmerer von Worms genannt von Dalberg (= Hessische Historische Kommission [Hrsg.]: Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission – Neue Folge. Band 31). Darmstadt 2009, ISBN 978-3-88443-054-5, S. 137–154.
  • K. Eckes: Zur Geschichte des Dorfes Sommerloch und seiner Kirche. In: 200 Jahre St. Ägidius. Sommerloch 1789 bis 1989. Sommerloch 1989, S. 9–36.
  • 200 Jahre St. Ägidius Sommerloch. 1789–1989. o. O. 1989.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sommerloch – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 21 (PDF; 3,3 MB).
  3. Sommerloch gibt's wirklich – Größe: 252,55 Hektar. In: taz.de. 8. August 1995, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2012; abgerufen am 21. Februar 2022.
  4. Günter Ermlich: Weinpröbsche hier, Weinpröbsche dort. In: taz.de. 21. Juli 2001, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. September 2012; abgerufen am 21. Februar 2022.
  5. Beres: Die Kämmerer von Worms. S. 139.
  6. Beres: Die Kämmerer von Worms. S. 138.
  7. Beres: Die Kämmerer. S. 137 f.
  8. Beres: Die Kämmerer. S. 137.
  9. Beres: Die Kämmerer. S. 139.
  10. Beres: Die Kämmerer. S. 141 f.
  11. Beres: Die Kämmerer. S. 150.
  12. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 21. Februar 2022.
  13. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Sommerloch. Abgerufen am 16. September 2019.
  14. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 16. September 2019 (siehe Rüdesheim, Verbandsgemeinde, 23. Ergebniszeile).