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Setebos
Entdeckungsbild von Setebos
Entdeckungsbild von Setebos
Vorläufige oder systematische Bezeichnung Uranus XIX, S/1999 U 1
Zentralkörper Uranus
Eigenschaften des Orbits[1]
Große Halbachse 17.418.000 km
Exzentrizität 0,5908
Periapsis 7.100.000 km
Apoapsis 27.700.000 km
Bahnneigung
zum Äquator des Zentralkörpers
158,24°
Umlaufzeit 2234,8 d
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 0,51 km/s
Physikalische Eigenschaften[1]
Albedo 0,04
Scheinbare Helligkeit 23,3[2] mag
Mittlerer Durchmesser 48 km
Masse 8,692 × 1016[3] kg
Oberfläche 7.238[3] km2
Mittlere Dichte 1,5[3] g/cm3
Fallbeschleunigung an der Oberfläche 0,010 m/s2
Fluchtgeschwindigkeit 22 m/s
Entdeckung
Entdecker

John J. Kavelaars,
Brett J. Gladman,
Matthew J. Holman,
Jean-Marc Petit,
Hans Scholl

Datum der Entdeckung 18. Juli 1999

Setebos (auch Uranus XIX) ist der zweitäußerste der 27 bekannten und der achtinnerste der äußeren irregulären Monde des Planeten Uranus. Er ist einer der kleineren natürlichen Satelliten des Planeten.

Entdeckung und Benennung

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Setebos wurde am 18. Juli 1999 durch ein Team bestehend aus den Astronomen John J. Kavelaars, Brett J. Gladman, Matthew J. Holman, Jean-Marc Petit und Hans Scholl auf fotografischen Aufnahmen zusammen mit den Uranusmonden Stephano und Prospero entdeckt. Die Aufnahmen wurden durch das 3,6-Meter-Canada-France-Hawaii Telescope auf dem Mauna Kea auf Hawaii (USA) angefertigt. Die Entdeckung wurde am 27. Juli 1999 bekannt gegeben; der Mond erhielt zunächst die vorläufige Bezeichnung S/1999 U 1.[4][5][6]

Am 21. August 2000 hat der Mond dann den offiziellen Namen Setebos erhalten,[7] wie alle irregulären Uranusmonde außer Margaret nach einer Gestalt in William Shakespeares Komödie Der Sturm. Setebos ist eine Gottheit aus Südamerika (Patagonien, Argentinien), die von der Hexe Sycorax und ihrem Sohn, dem Unhold Caliban, verehrt wird.

Bislang wurden alle Uranusmonde nach Figuren von Shakespeare oder Alexander Pope benannt. Die ersten vier entdeckten Uranusmonde (Oberon, Titania, Ariel, Umbriel) wurden nach Vorschlägen von John Herschel, dem Sohn des Uranus-Entdeckers Wilhelm Herschel, benannt. Später wurde die Tradition der Namensgebung beibehalten.

Bahneigenschaften

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Einordnung in die irregulären Monde

Setebos umläuft Uranus auf einer retrograden, stark elliptischen Umlaufbahn zwischen 7.100.000 und 27.700.000 km von dessen Zentrum (Große Bahnhalbachse 17.419.270 km). Die Bahnexzentrizität beträgt 0,5908, die Bahn ist 158,24° gegenüber der Ekliptik geneigt. Setebos ist knapp 30-mal so weit von Uranus entfernt wie der äußerste reguläre Mond Oberon.

Bedingt durch die große Distanz zu Uranus und gravitative Störungen durch die Sonne und andere Faktoren sind die Bahnparameter dadurch möglicherweise variabel; der Mond könnte vielleicht auch (wieder) in eine heliozentrische Umlaufbahn gelangen.

Setebos ist ein Mitglied der Sycorax-Gruppe, einer Untergruppe der irregulären Monde mit sehr hoher Exzentrizität und hohen Bahnneigungen zwischen 140° und 170°, zu der auch Sycorax, Prospero und Ferdinand gehören.

Die Umlaufbahn des nächstinneren Mondes Prospero ist im Mittel etwa 1,26 Millionen km vom Orbit von Setebos entfernt, die Entfernung der Bahn des äußersten Uranusmondes Ferdinand beträgt im Mittel etwa 3,09 Millionen km.

Setebos umläuft Uranus in rund 2234 Tagen beziehungsweise rund 6 Erdjahren. Setebos benötigt für einen Umlauf um Uranus also mehr als die Hälfte der Umlaufzeit des Planeten Jupiter um die Sonne.

Physikalische Eigenschaften

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Setebos hat einen Durchmesser von geschätzten 48 km, beruhend auf dem für ihn angenommenen Rückstrahlvermögen von 4 %. Die Oberfläche ist damit jedenfalls ausgesprochen dunkel. Seine Dichte wird auf 1,5 g/cm3 geschätzt. Damit dürfte der Mond zum überwiegenden Teil aus Wassereis und silikatischem Gestein zusammengesetzt sein. An seiner Oberfläche beträgt die Schwerebeschleunigung 0,010 m/s2, dies entspricht etwa 1 ‰ der irdischen. Setebos erscheint im Spektrum in grauer Farbe.

Entstehung

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Es wird angenommen, dass Setebos ein eingefangenes Objekt des Kuipergürtels ist und nicht in der Akkretionsscheibe, die das Uranussystem formte, entstanden ist. Es ist denkbar, dass der Mond von einem Kuipergürtelobjekt zunächst zu einem Zentauren wurde und daraufhin durch Uranus eingefangen wurde. Der exakte Einfangmechanismus ist nicht bekannt, doch das Einfangen eines Mondes benötigt die Dissipation von Energie. Die Hypothesen reichen von Einzug von Gas der protoplanetaren Scheibe, Interaktionen im Rahmen des Mehrkörperproblems und Einfang durch die stark anwachsende Masse von Uranus. Die orbitalen Parameter weisen darauf hin, dass Setebos zu derselben dynamischen Gruppe wie Sycorax und Prospero gehört und diese Monde daher wahrscheinlich einen gemeinsamen Ursprung haben.

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Commons: Setebos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b David R. Williams: Uranian Satellite Fact Sheet. In: NASA.gov. 21. Februar 2019, abgerufen am 31. Juli 2023 (englisch).
  2. Ryan S. Park: Planetary Satellite Physical Parameters. In: NASA.gov. 19. Februar 2015, archiviert vom Original am 4. September 2021; abgerufen am 31. Juli 2023 (englisch).
  3. a b c Setebos – By the numbers. In: NASA.gov. Archiviert vom Original am 16. Juni 2021; abgerufen am 31. Juli 2023 (englisch).
  4. IAUC 7230: Probable new Satellites of Uranus 27. Juli 1999 (Entdeckung)
  5. IAUC 7248: Probable new Satellites of Uranus 4. September 1999 (Entdeckung)
  6. IAUC 7450: S/1999 U 1 8. Juli 2000 (Wiederentdeckung)
  7. IAUC 7479: Satellites of Uranus 21. August 2000 (Benennung)