Sergei Bogdanowitsch Semak

russischer Fußballspieler

Sergei Bogdanowitsch Semak (russisch Сергей Богданович Семак; * 27. Februar 1976 in Sytschanske, Oblast Luhansk, Ukrainische SSR, Sowjetunion) ist ein russischer Fußballtrainer und ehemaliger -spieler. Bei der Endrunde der EM 2008 war er Kapitän der russischen Nationalmannschaft. Er ist seit Mai 2018 Trainer von Zenit St. Petersburg.[1]

Sergei Semak
Sergei Semak (2018)
Personalia
Voller Name Sergei Bogdanowitsch Semak
Geburtstag 27. Februar 1976
Geburtsort SytschanskeSowjetunion
Größe 177 cm
Position Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
Presnja Moskau
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1992 Presnja Moskau 19 0(4)
1992 Karelija Petrosawodsk 3 0(0)
1993–1994 Asmaral Moskau 13 0(2)
1994–2004 ZSKA Moskau 282 (68)
2005 Paris Saint-Germain 26 0(1)
2006–2007 FK Moskau 31 0(5)
2008–2010 Rubin Kasan 69 (13)
2010–2013 Zenit St. Petersburg 48 0(4)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1995 Russland U21 3 0(0)
1997–2010 Russland 65 0(4)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2013–2016 Zenit St. Petersburg (Co-Trainer)
2014 → Zenit St. Petersburg (interim)
2014–2016 Russland (Co-Trainer)
2016–2018 FK Ufa
2018– Zenit St. Petersburg
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karriere Bearbeiten

Verein Bearbeiten

 
Semak im Trikot von Zenit St. Petersburg (2012)

Der bei Luhansk geborene Semak absolvierte das dortige Fußballinternat, bevor er 1992 seine Profilaufbahn in der dritten russischen Liga startete. Sein erster Verein in diesem Jahr war Presnja Moskau, er spielte aber gegen Ende des Jahres auch kurz für einen anderen Drittligisten (Karelija Petrosawodsk), bevor er zur Saison 1993 zu seinem ersten Verein – zwischenzeitlich erstklassig und in Asmaral Moskau umbenannt – zurückkehrte. 1993 debütierte er auch in der höchsten russischen Liga, wurde aber 1993 überwiegend bei der drittklassigen zweiten Mannschaft des Clubs eingesetzt. Nach einer überzeugenden Saison 1994 wurde der Moskauer Großclub ZSKA auf Semak aufmerksam und nahm ihn nach dem Abstieg seines bisherigen Vereins unter Vertrag. Während seiner Zeit bei ZSKA reifte er sehr schnell zum Führungsspieler, schon in seiner dritten Saison 1996 wurde er Kapitän der Mannschaft, die jedoch in den 90er Jahren stets im Schatten des Stadtrivalen Spartak und Lok stand, erst Anfang des neuen Jahrtausends spielte der Club ernsthaft um die Meisterschaft mit. Am größten Erfolg der Vereinsgeschichte – dem Sieg im UEFA-Pokal 2005 war er beteiligt, verließ den Club aber noch vor dem Endspiel, um erstmals in seiner Laufbahn im Ausland zu spielen. Semak konnte sich jedoch nicht beim französischen Spitzenclub Paris Saint-Germain wirklich durchsetzen und verließ den Club nach einem durchwachsenen Jahr 2005 wieder Richtung Moskau. Diesmal wurde er vom kleinsten der Hauptstadterstligisten FK Moskau unter Vertrag genommen. Nach zwei weiteren Jahren ging der zu Rubin Kasan, die er als Kapitän zu zwei Meisterschaften in Folge führte. Am 5. August gab Semak seinen Wechsel zu Zenit St. Petersburg bekannt. Als Ablöse bezahlte Zenit drei Millionen Euro.[2]

Nationalmannschaft Bearbeiten

Nach drei Einsätzen in der russischen U-21-Auswahl wurde er erstmals 1997 in den Kader der russischen A-Auswahl berufen, blieb aber lange Zeit ein reiner Ergänzungsspieler, der selten volle 90 Minuten zum Einsatz kam[3], so gehörte er zum russischen Kader für die Weltmeisterschaft 2002 blieb jedoch ohne Einsatz. In der Qualifikation zur EM 2004 wurde Semak dann jedoch häufiger eingesetzt, wurde jedoch für den Kader für die EM 2004 nicht mehr berücksichtigt. Als Semak dann 2005 und 2006 nur noch in fünf Spielen zum Einsatz kam und der nach der Weltmeisterschaft 2006 neue russische Nationaltrainer Hiddink stark auf einen Neuanfang mit jungen Spielern setzte, galt seine internationale Karriere bereits als beendet, als Hiddink ihn überraschend in den Kader für die EM 2008 berief und ihn für den Wettbewerb zum Kapitän ernannte.

Trainer Bearbeiten

Nach seinem Karriereende fungierte Semak ab Anfang 2014 zunächst als Trainerassistent von Luciano Spalletti bei Zenit St. Petersburg. Als Spalletti am 11. März 2014 aufgrund anhaltender Erfolglosigkeit insbesondere in der russischen Meisterschaft entlassen wurde, rückte Semak als Interimstrainer nach,[4] um danach bis 2016 als Co-Trainer sowohl für Zenit als auch für die russische Nationalmannschaft zu arbeiten. Im Dezember 2016 wurde er Cheftrainer von FK Ufa, die er in der Saison 2017/18 zu einem 6. Tabellenplatz und in die Qualifikationsrunde zum UEFA Europa League 2018/19 führte.[1] Seit Mai 2018 ist er Cheftrainer von Zenit St. Petersburg.[1]

Erfolge Bearbeiten

Als Spieler Bearbeiten

Als Trainer Bearbeiten

Trivia Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Sergei Semak – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c FC Zenit appoints Sergei Semak its chief coach. In: TASS. 29. Mai 2018 (tass.com [abgerufen am 17. August 2018]).
  2. Semak wechselt zu Zenit
  3. Pawel Aleschin: „Dosje SE: Sergei Bogdanowitsch Semak@1@2Vorlage:Toter Link/www.sport-express.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.“, Sport-Express vom 10. Februar 2002 (besucht 5. Juni 2008, russisch).
  4. Dortmund-Gegner St. Petersburg: Zenit trennt sich von Trainer Spalletti. In: Spiegel Online vom 11. März 2014 (aufgerufen am 11. März 2014).