Ochotnoje (Kaliningrad, Selenogradsk)

Ochotnoje (russisch Охотное, deutsch Bieskobnicken) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Ochotnoje
Bieskobnicken

Охотное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1352
Frühere Namen Bischopnicken (nach 1540),
Biskopnicken (nach 1563),
Byskopnicken (vor 1785),
Biescobnicken (nach 1871),
Bieskobnicken (bis 1946)
Bevölkerung 80 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238545
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 079
Geographische Lage
Koordinaten 54° 53′ N, 20° 0′ OKoordinaten: 54° 53′ 21″ N, 19° 59′ 31″ O
Ochotnoje (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Ochotnoje (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ochotnoje (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Ochotnoje (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Ochotnoje liegt 38 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) an der Kommunalstraße 27K-159, die Jantarny (Palmnicken) an der samländischen Ostseeküste mit Krasnotorowka (Heiligenkreutz) an der Regionalstraße 27A-013 (ex A192) verbindet. Vor 1945 war das benachbarte Ihlnicken (heute russisch: Sarajewo) die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke von Fischhausen (russisch: Primorsk) an der Ostpreußischen Südbahn über Palmnicken nach Warnicken (russisch: Lesnoje) an der Samlandbahn, die aber heute nicht mehr betrieben wird.

Geschichte

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Das 1352 gegründete und bis 1946 Bieskobnicken[2] genannte Dorf bestand vor dem Zweiten Weltkrieg aus mehreren großen Höfen. Von 1874 bis 1945 war der Ort in den Amtsbezirk Heiligenkreutz[3] (heute russisch: Krasnotorowka) eingegliedert und gehörte zum Landkreis Fischhausen, 1939 bis 1945 Landkreis Samland, im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Bieskobnicken 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielt der Ort den russischen Namen Ochotnoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Jantarski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[4] Später gelangte der Ort in den Powarowski selski Sowet. Von 2005 bis 2015 gehörte Ochotnoje zur Landgemeinde Krasnotorowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner[5]
1910 120
1933 115
1939 111
2002 131
2010 108

Vor 1945 war die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Bieskobnickens evangelischer Konfession und war in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Heiligenkreutz (heute russisch: Krasnotorowka) eingegliedert. Es gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Ochotnoje im Einzugsbereich der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg), der Hauptkirche der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Bieskobnicken
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Heiligenkreutz
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)