Obuchowo (russisch Обухово, deutsch Lixeiden) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Obuchowo
Lixeiden

Обухово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1405
Frühere Namen Lickseden (um 1539),
Lyxeiden (nach 1542),
Lygksty (nach 1565),
Lixeden (vor 1785),
Lixeiden (bis 1946)
Bevölkerung 21 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238552
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 073
Geographische Lage
Koordinaten 54° 55′ N, 20° 13′ OKoordinaten: 54° 54′ 54″ N, 20° 13′ 28″ O
Obuchowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Obuchowo (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Obuchowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Obuchowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Obuchowo liegt 29 Kilometer nordwestlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und ist zu erreichen über die Siedlung Alexandrowka (Posselau) an der Kommunalstraße 27K-159 von Pionerski (Neukuhren) nach Swetlogorsk-Juschny (Alexwangen). Die Südgrenze des Ortes bildet der neu gebaute Primorskoje Kolzo (Küstenautobahnring). Bis 1945 war der damals Lixeiden genannte Ort Bahnstation an der Samlandbahn.

Geschichte Bearbeiten

Das ehemalige Lixeiden[2] wurde 1405 gegründet und bestand vor 1945 aus ein paar großen Höfen. Im Jahre 1874 wurde die Landgemeinde in den neu errichteten Amtsbezirk Neukuhren[3], der zum Landkreis Fischhausen, von 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Lixeiden 45 Einwohner[4].

Am 17. Oktober 1928 schloss sich Lixeiden mit den Nachbargemeinden Schlakalken (russisch: Jaroslawskoje, heute nicht mehr existent) und Tenkieten (Ljotnoje) zur neuen Landgemeinde Schlakalken zusammen.

Als Kriegsfolge kam Lixeiden innerhalb des nördlichen Ostpreußens im Jahre 1945 zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt der Ort den russischen Namen Obuchowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Romanowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet.[5] Von 2005 bis 2015 gehörte Obuchowo zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Kirche Bearbeiten

Lixeiden war aufgrund seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung vor 1945 in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Sankt Lorenz (heute russisch: Salskoje) eingegliedert. Es gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Obuchowo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in der Kreisstadt Selenogradsk (Cranz), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Lixeiden
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Neukuhren
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive) (deutsch/russisch)