Ljotnoje (russisch Лётное, deutsch Tenkieten) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk. Der Ort Ljotnoje befindet sich heute allerdings etwa eineinhalb Kilometer östlich der Ortsstelle Tenkieten. Die Ortsstelle Tenkieten ist verlassen.

Siedlung
Ljotnoje
Tenkieten

Лётное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1493
Frühere Namen Tenkyten (nach 1493),
Denckitten (nach 1540),
Renckitten (nach 1542),
Tenkiethen (nach 1785),
Tenkieten (bis 1950)
Bevölkerung 23 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238534
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 056
Geographische Lage
Koordinaten 54° 56′ N, 20° 16′ OKoordinaten: 54° 55′ 50″ N, 20° 15′ 31″ O
Ljotnoje (Europäisches Russland)
Ljotnoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ljotnoje (Oblast Kaliningrad)
Ljotnoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

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Ljotnoje liegt 29 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) und fünf Kilometer südlich des Ostseebades Pionerski (Neukuhren) südlich der Bahnstrecke Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski an der Kommunalstraße 27K-160, die Saostrowje (Rantau) mit dem Zubringer des Primorskoje Kolzo nach Pionerski (Bestandteil der Föderalstraße A 217) verbindet. Die nächste Bahnstation ist Pionerski Kurort.

Geschichte

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Das 1493 gegründete und bis 1946 Tenkieten[2] (nicht zu verwechseln mit dem im Südosten des Samlandes gelegenen Dorfes Tenkitten (heute russisch: Beregowoje)) genannte nordsamländische Dorf wurde 1874 in den neu errichteten Amtsbezirk Neukuhren[3] eingegliedert. Er gehörte bis 1939 zum Landkreis Fischhausen, von 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Tenkieten zählte im Jahre 1910 insgesamt 43 Einwohner.[4]

Am 17. Oktober 1928 schloss sich Tenkieten mit den Nachbarorten Lixeiden (heute russisch: Obuchowo) und Schlakalken (russisch: Jaroslawskoje, nicht mehr existent) zur neuen Landgemeinde Schlakalken zusammen.

Als Kriegsfolge kam Tenkieten mit dem nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion und erhielt 1950 die russische Bezeichnung Ljotnoje.[5] Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Romanowski selski Sowet im Rajon Primorsk eingeordnet. Von 2005 bis 2015 gehörte der Ort zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Mit seiner fast ausnahmslos evangelischen Bevölkerung war Tenkieten bis 1945 in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Sankt Lorenz (heute russisch: Salskoje) eingegliedert. Es gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Ljotnoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) innerhalb der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

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Einzelnachweise

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  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Tenkieten
  3. Rolf Jehke: Amtsbezirk Neukuhren
  4. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Fischhausen
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad vom 5. Juli 1950)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)