Alexandrowka (Kaliningrad, Selenogradsk)

Ort in Russland

Alexandrowka (russisch Александровка, deutsch Posselau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Selenogradsk im Rajon Selenogradsk.

Siedlung
Alexandrowka
Posselau

Александровка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Selenogradsk
Gegründet 1372
Frühere Namen Passeln (nach 1372),
Posselaw (nach 1525),
Possel (um 1539),
Posselo (nach 1542),
Poysselau (nach 1585),
Posselau (bis 1947)
Bevölkerung 84 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40150
Postleitzahl 238552
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 215 000 002
Geographische Lage
Koordinaten 54° 55′ N, 20° 12′ OKoordinaten: 54° 55′ 7″ N, 20° 12′ 30″ O
Alexandrowka (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Alexandrowka (Kaliningrad, Selenogradsk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Alexandrowka (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Alexandrowka (Kaliningrad, Selenogradsk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Alexandrowka liegt 30 Kilometer nordwestlich der Stadt Kaliningrad (Königsberg) und drei Kilometer südwestlich des Ostseebades Pionerski (Neukuhren) an der Kommunalstraße 27K-159 im Abschnitt von Pionerski nach Juschny (Alexwangen) am Zubringer zum Primorskoje Kolzo (Föderalstraße A 217).

Bis 1945 war Lixeiden (heute russisch: Obuchowo) die nächste Bahnstation an der Samlandbahn, heute ist Pionerski der nächste Zughalt an den Bahnstrecken Kaliningrad–Swetlogorsk und Kaliningrad–Selenogradsk–Pionerski.

Geschichte Bearbeiten

Das im Jahre 1372 gegründete und bis 1947 Posselau[2] genannte Dorf bestand bis 1945 aus mehreren großen Höfen. Im Jahre 1874 wurde es in den neu errichteten Amtsbezirk Sankt Lorenz[3] (heute russisch: Salskoje) eingegliedert und gehörte bis 1939 zum Landkreis Fischhausen, von 1939 bis 1945 zum Landkreis Samland im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Infolge des Zweiten Weltkrieges kam Posselau mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung Alexandrowka.[4] Gleichzeitig wurde der Ort dem Dorfsowjet Romanowski selski Sowet im Rajon Primorsk zugeordnet. Von 2005 bis 2015 gehörte Alexandrowka zur Landgemeinde Kowrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Selenogradsk.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner[5]
1910 112
1933 108
1939 109
2002 101
2010 111

Kirche Bearbeiten

Aufgrund seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung war Posselau vor 1945 in das Kirchspiel der Pfarrkirche in Sankt Lorenz (heute russisch: Salskoje) eingegliedert. Es gehörte zum Kirchenkreis Fischhausen (Primorsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Alexandrowka im Einzugsgebiet der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Selenogradsk (Cranz), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Posselau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sankt Lorenz
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR vom 17. November 1947: Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)

Weblinks Bearbeiten