Navid Kermani

deutscher Schriftsteller

Navid Kermani (persisch نوید کرمانی, * 27. November 1967 in Siegen) ist ein deutscher Schriftsteller, Reporter, Publizist und habilitierter Orientalist. Er gilt als einer der einflussreichsten Intellektuellen in Deutschland.[1] Sein literarisches Schaffen widmet sich vor allem menschlichen Grenzerfahrungen angesichts des Todes, dem Alltag, den Religionen, Erfahrungen mit der Musik oder der Sexualität. Sein wissenschaftliches Werk setzt sich insbesondere mit dem Koran und der islamischen Mystik auseinander. 2015 erhielt Kermani den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.[2]

Navid Kermani (2015)

Kindheit und Jugend Bearbeiten

Kermani wurde als vierter Sohn iranischer Eltern geboren, die im Jahr 1959 in die Bundesrepublik Deutschland eingewandert waren. Sein Vater war Arzt und arbeitete im katholischen St.-Marien-Krankenhaus Siegen[3], Kermanis drei ältere Brüder sind ebenfalls praktizierende Ärzte.[4] Navid Kermani hat die deutsche und die iranische Staatsbürgerschaft. Er wuchs in der vom Protestantismus geprägten Stadt Siegen auf und besuchte dort das Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium und das Gymnasium am Rosterberg (heutiges Peter-Paul-Rubens-Gymnasium).[5] Nach dem Abitur hospitierte er bei Roberto Ciulli am Theater an der Ruhr in Mülheim, bevor er zum Studium nach Köln zog. Bis 2020 war er mit der Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur verheiratet[6]; sie sind Eltern von zwei Töchtern.[7]

 
Navid Kermani in Priština (2013)

Bereits als Schüler im Alter von fünfzehn Jahren arbeitete Kermani als freier Mitarbeiter für die Lokalredaktion der Westfälischen Rundschau.[8] Während seines Hochschulstudiums schrieb er für überregionale deutsche Zeitungen und war von 1996 bis 2000 fester Autor im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Wissenschaftlicher Werdegang Bearbeiten

Kermani studierte Orientalistik, Philosophie und Theaterwissenschaft in Köln, Kairo und Bonn. Seine Magisterarbeit schrieb er 1993 an der Universität Bonn (Betreuer: Stefan Wild und Monika Gronke) über den verfolgten ägyptischen Koranwissenschaftler Nasr Hamid Abu Zaid, den er später auch in Kairo traf und der zu einer prägenden Figur für Kermanis religiöses Denken wurde.[9] Unterstützt von der Studienstiftung des deutschen Volkes verfasste er eine Dissertation mit dem Titel Gott ist schön.[10] Damit wurde er 1998 im Fach Orientalistik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn unter der Betreuung des Arabisten Stefan Wild und der Iranistin Monika Gronke promoviert; 2006 habilitierte er sich im Fach Orientalistik mit der Schrift Der Schrecken Gottes – Attar, Hiob und die metaphysische Revolte. Von 2000 bis 2003 war Kermani Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin und leitete in dieser Zeit den Arbeitskreis Moderne und Islam. Initiiert wurden mehrere internationale Forschungsvorhaben, darunter das Projekt Jüdische und islamische Hermeneutik als Kulturkritik. Daraus ist der Vorschlag für eine Jüdisch-Islamische Akademie in Berlin erwachsen.[11][12][13] Mit dem Buch der von Neil Young Getöteten trat Kermani 2002 erstmals als Schriftsteller in Erscheinung. 2003 verließ Kermani das Wissenschaftskolleg, um nach Köln zurückzukehren, wo er seither als freier Schriftsteller im Eigelsteinviertel lebt.

Auf Kermanis Idee aus dem Jahre 2007 – zusammen mit dem Intendanten des Hauses der Kulturen der Welt in Berlin, Bernd M. Scherer – geht die am 27. Oktober 2012 in Köln eröffnete Akademie der Künste der Welt zurück.[14]

Literarischer Werdegang Bearbeiten

Kermani ist seit 2006 mit dem Schriftsteller Guy Helminger Gastgeber des Literarischen Salons im Kölner Stadtgarten.[15] Das Jahr 2008 verbrachte er an der Villa Massimo in Rom.[16] Seit 2012 leitet er mit dem Dramaturgen Carl Hegemann das „Herzzentrum“ am Hamburger Thalia Theater.[17][18]

In den Themen seiner literarischen Arbeit kreist Kermani um menschliche Grenzerfahrungen angesichts des Todes, im Alltag, der Erfahrung der Musik oder der Sexualität. Seine Romane und Prosabücher bewegen sich an der Grenze zwischen Autobiografie und Fiktion. Kermanis wissenschaftliche Schwerpunkte liegen in der Ästhetik des Korans und der islamischen Mystik.[19] Kermani ist auch als Reporter aus den Krisengebieten der Welt bekannt geworden. Im September 2014 berichtete er für das Nachrichtenmagazin Der Spiegel aus dem Irak;[20][21][22][23] im Oktober 2015 reiste er den Flüchtlingen auf deren Route in umgekehrter Richtung von Budapest in die Türkei entgegen.[24] Viele seiner Reportagen, die er vor allem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, das Nachrichtenmagazin Der Spiegel und die Wochenzeitung DIE ZEIT geschrieben hat, erschienen in erweiterten Fassungen auch als Bücher und wurden Bestseller. Mit dem von seinem Vater Djavad Kermani gegründeten Hilfswerk Avicenna hat Kermani nach der Rückkehr von Reportagenreisen Spendenaktionen für Hilfsprojekte in Aceh (Indonesien), auf Lesbos, in Madagaskar und in Tigray initiiert.[25][26] Kermanis Bücher sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. In seinen öffentlichen Stellungnahmen und Reden nimmt Kermani immer wieder Stellung zu Fragen der Gesellschaft, Politik, Religion. Jan Werner Müller bezeichnete ihn in der New York Review of Books als einen der anregendsten intellektuellen Stimmen Deutschlands.[27]

Von 2009 bis 2012 war Kermani Senior Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI).[28] 2009 wurde Navid Kermani außerdem zum Korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg ernannt. Im Sommersemester 2010 war Kermani Gastdozent für Poetik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main und hielt damit die Frankfurter Poetik-Vorlesungen, die später als Buch unter dem Titel Über den Zufall. Jean Paul, Hölderlin und der Roman, den ich schreibe erschienen sind.[29] Im Wintersemester 2011/12 hielt er die Göttinger Poetikvorlesungen,[30] 2014 die Mainzer Poetikvorlesungen.[31] Im Sommersemester 2013 war er Gastprofessor für Ideengeschichte des Islam an der Goethe-Universität Frankfurt. Im Frühjahr 2014 lehrte er als Max Kade Distinguished Visiting Professor deutsche Literatur am Dartmouth College in den Vereinigten Staaten.[32] Von 2017 bis 2020 lehrte Kermani als Gastprofessor Literarisches Schreiben an der Kunsthochschule für Medien in Köln.[33] Zum 1. Januar 2022 wurde Kermani als exklusiver Autor der Wochenzeitung Die Zeit verpflichtet.[34][35] Am 22. Oktober 2023 las Kermani in der Berliner Philharmonie bei einem Konzert des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin unter Robin Ticciati Texte zu Beethovens Neunter Symphonie.[36]

Übersicht des erzählerischen Werks und Charakterisierung von Torsten Hoffmann Bearbeiten

Der Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer Torsten Hoffmann von der Universität Stuttgart[37], ausgewiesener und langjähriger Kenner des umfangreichen literarischen Werks Kermanis, ordnet das erzählerische Werk folgendermaßen ein: Kennzeichnend für die meisten seiner literarischen Texte ist eine autofiktionale Anlage (in seinem umfangreichsten Roman Dein Name[38] trägt der Protagonist auch den Namen ‚Navid Kermani‘), ein besonderes Interesse an anthropologischen Grunderfahrungen wie Geburt, Liebe und Tod sowie eine programmatische Kombination von (zum Teil drastischer) Alltagsnähe, Kunstaffinität (unter Einbeziehung von Literatur, Musik, Film und Bildender Kunst) und Religiosität. Die Grenzen zu den eher als Sachbuch rezipierten Texten (wie Ungläubiges Staunen oder Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen) und den Reiseberichten sind dabei fließend – während sich diese Bücher oft literarischer Erzählverfahren bedienen, enthalten viele der literarischen Tete auch essayistische Passagen.[39]

Kermanis erster literarischer Text erschien 2002: Das Buch der von Neil Young Getöteten[40], in dem sich drei Themenstränge verbinden: erstens die Musik Neil Youngs, der zahlreiche Song-Interpretationen gewidmet sind, zweitens die erstaunliche therapeutische Wirkung dieser Musik auf die Drei-Monats-Kolik, an der die Tochter des Ich-Erzählers in ihrem ersten Lebensjahr leidet, und drittens die von Neil Young maßgeblich geprägte Biographie des Erzählers (dessen Nähe zum Autor ebenso offensichtlich ist wie eine Tendenz zu ironischen Übertreibungen). Wichtigstes Erzählprinzip ist die omnipräsente (Selbst-)Ironie, die es dem Erzähler erlaubt, alle literarischen Großthemen von Gott über die Liebe bis zum Tod in seinen Redefluss zu integrieren, ohne dass der Text damit überladen wirkt. Während in der ersten Hälfte des Textes philosophisch-literarische Reminiszenzen dominieren und die Texte Neil Youngs einer bisweilen philologischen Analyse unterzogen werden, konzentriert sich der zweite Teil auf die mystischen Erfahrungen, die der Erzähler als Kern von Neil Youngs Musik und des eigenen Musikhörens begreift. Schon der rätselhaftete Titel des Buchs geht auf Das Buch der vom Koran Getöteten[41] zurück, eine Handschrift, in der von Mystikern berichtet wird, die den Koran gehört haben und darüber gestorben sind – was den Erzähler an die existenzielle Bedeutung der Musik Neil Youngs für das eigene Leben erinnert. Hier verortet er den Impuls, das Neil Young-Buch zu schreiben, das insofern eine narrative Parallelaktion (mit Ausflügen ins Akademische) zu Kermanis oft zum Narrativen tendierender Dissertation Gott ist schön von 1999 darstellt, die sich der (auch musikalischen) Ästhetik des Korans widmet und das Unterkapitel Die vom Koran Getöteten enthält.

Kermanis zweiter Erzähltext Vierzig Leben[42] enthält vierzig Kurzgeschichten, in denen ungefähr ebenso viele Personen (zumeist nur einmal) auftreten, aus deren Leben ein Detail erzählt wird. Jeder Text ist einem – wie es im Klappentext heißt – Königswort gewidmet: einem jener besonderen Zustände des Menschen, wie sie schon der Sufi-Dichter Khadje Abdollah Ansari um 1000 notiert hat, auf den eine dem Text vorangestellte Liste zurückgeht, die u. a. die Begriffe Liebe, Eifer, Sehnsucht, Besorgnis und Durst enthält. Die Geschichten, die z. B. Von der Hoffnung, Vom Durst und Von der Pflicht heißen, enthalten keine philosophischen Reflexionen über den Begriff (wie es etwa in Adornos ähnlich strukturierter Minima Moralia der Fall ist, auf die sich der Erzähler als wichtigen Bezugspunkt beruft), sondern anekdotenhafte Erzählungen, in denen das jeweilige Titelwort vorkommt. Der Tonfall ist an mündliches Erzählen angelehnt, in langen Schachtelsätzen aber zugleich anspruchsvoll komponiert. Der Vielfalt der Motive und Stimmungen steht eine zeitlich-räumliche Konzentration entgegen: Alle berichteten Ereignisse entstammen der unmittelbaren Gegenwart und handeln von Menschen, die in zumindest lockerer Verbindung mit der Stadt Köln stehen. Zusammengehalten werden die Texte zudem von einem Ich-Erzähler, der bisweilen an den Autor erinnert und vorgibt, alle Geschichten von Verwandten, Freunden oder entfernteren Bekannten erzählt bekommen zu haben.

Der 2005 veröffentlichte Band Du sollst[43] ist das erste Buch Kermanis, in dem kein dem Autor nahestehendes Ich auftritt. Vermittelt von einem unbeteiligten Erzähler, liefert der Text Einblicke in die intimsten Momente von zehn heterosexuellen Paaren (mit einer leichten Präferenz für den männlichen Blick). Über das Leben der Personen erfährt man nicht viel, nicht einmal ihre Namen werden genannt, stattdessen konzentriert sich der Text auf kurze Sex- und Bettszenen – von Ferne klingt Arthur Schnitzlers Skandalstück Reigen nach. Erzählt wird dabei weniger von sexuellen Praktiken als vielmehr von den sich dabei entspinnenden Gesprächen und Gedanken. Fast alle Beziehungen stehen im Zeichen einer unüberwindlichen Nähe. Abgesehen von einer kurzen Erzählung, in der die Möglichkeit einer symmetrischen und emphatischen Liebe aufscheint („Ehre Vater und Mutter“), sind die vorgestellten Beziehungen von Missverständnissen und Täuschungen, Ängsten und Abhängigkeiten, Machtkonflikten und Gewalt geprägt. Auf dem Höhepunkt körperlicher Vereinigung empfinden viele der Figuren eine schmerzliche Einsamkeit – dieser Dialektik der Liebe gilt die besondere psychomikroskopische Aufmerksamkeit der Texte. Den ersten zehn Erzählungen ist jeweils eins der zehn Gebote vorangestellt ist, auf die sich die Texte mit unterschiedlicher Deutlichkeit beziehen.

In dem Kinderbuch Ayda, Bär und Hase[44] wird das Motiv der Vater-Tochter-Beziehung aus dem Neil Young-Buch wieder aufgenommen. Der Bâbâ genannte Vater erinnert an andere Protagonisten aus Kermanis Büchern (und an den Autor): Er hat iranische Eltern, lebt in Köln, ist Fan des 1. FC Köln und von Neil Young. Im Zentrum steht nun aber seine fünfjährige Tochter Ayda, die unter ihrer geringen Körpergröße leidet, und sich – statt mit anderen Kindern – mit einem Bären und einem Hasen anfreundet, die sprechen können. Leitgedanken sind u. a. die multikulturelle Toleranz, die Einsicht, „dass man auch glücklich sein kann, wenn nicht alles vollkommen ist“, sowie das gemeinsame Überwinden von Ängsten.

Kurzmitteilung[45] trägt als erster Text Kermanis die Gattungsbezeichnung Roman. Gewidmet ist er der Kölner Schauspielerin Claudia Fenner, die im Juli 2005 mit 40 Jahren an einem Gehirnschlag gestorben war. Im Text stirbt am gleichen Datum und ebenso überraschend die bei Ford angestellte Maike Anfang, die gemeinsam mit dem Ich-Erzähler Dariusch, einem freiberuflichen Eventmanager, eine Veranstaltung organisieren sollte. Ausgangspunkt des Textes ist die titelgebende SMS, in welcher Dariusch an seinem Urlaubsort von dem plötzlichen Tod der ihm erst flüchtig bekannten Maike Anfang erfährt. Geschildert werden die ersten Tage nach dem Tod, wobei die Frage nach der angemessenen Kommunikation über den Tod ein Leitmotiv darstellt. Betroffen ist Dariusch weniger vom persönlichen Verlust als vielmehr von der plötzlichen Konfrontation mit der eigenen Sterblichkeit. Der Protagonist kann zwar so gebildet wie einfühlsam mit den Angehörigen der Verstorbenen sprechen, wird im Ganzen aber bis zur Karikatur als trotteliger und sexfixierter Macho vorgeführt, der am Ende von seinem Erweckungserlebnis in einem amerikanischen Selbstfindungscenter berichtet. Wenn Kermani in seinen Frankfurter Poetikvorlesungen den Roman als mißlungene[n] Versuch beschreibt, den spezifischen Schock des Todes in einer konventionellen literarischen Form zu erfassen, ist dieses Urteil vor dem Hintergrund der langen Arbeit an seinem Großroman Dein Name[46] zu lesen, der ursprünglich als Totenbuch konzipiert war und einer anderen Art des Totengedächtnisses verpflichtet ist. Dein Name ist mit seinen 1229 eng bedruckten Seiten der längste Text Kermanis, gilt für viele Kritikerinnen und Kritiker als sein Hauptwerk und stellt eine der originellsten Autofiktionen der Gegenwartsliteratur dar. Erzählt wird der Text von einer Navid Kermani genannten Figur, die zahlreiche, aber nicht alle biographischen Details mit dem Autor teilt. Sie kombiniert die Schreibweisen u. a. von Tagebuch, Beziehungs- und Familienroman, Reisereportage, Internetblog, Brief- bzw. SMS-Roman, poetologischer und wissenschaftlicher Abhandlung, politischem Essay und – das wird als Keimzelle präsentiert – nachrufähnlichen Gedenktexten. Diese kurzen Texte sind Menschen gewidmet, die (fast alle) dem Autor nahestanden und während der auf die Zeit vom 8. Juni 2006 bis zum 11. Juni 2011 datierten Arbeit an dem Roman gestorben sind. Daneben erzählt der Roman auf einer zweiten Ebene seine Entstehungsgeschichte, und zwar nicht nur im Blick auf Poetik und Schreibprozess, sondern auf das ganze Leben der Autorfigur. Der omnipräsenten Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit des Lebens wird damit der Versuch entgegengestellt, das Gegenwärtige auf möglichst umfassende und unzensierte Weise sprachlich zu konservieren. Als dritter Erzählfaden fungiert die Biographie des iranischen Großvaters, der Mitte der 1980er Jahre in Isfahan gestorben ist und kurz vor seinem Tod eine Autobiographie verfasst hat, die dem Protagonisten 2006 in die Hände fällt und die er mit zunehmender Ausführlichkeit zitiert, paraphrasiert und kommentiert. In hohem Maß selbstreflexiv ist der Roman dadurch, dass zahlreiche Einwände unterschiedlichster Erstleser auf die Manuskriptfassungen wiedergegeben werden, sodass der Roman seine eigene Kritik bereits mitliefert (und sie nicht immer entkräften kann oder will, sondern gerade das Schlechtgeschriebene, das Peinliche, das Weinerliche als Belege des Scheiterns gutheißt).

Dein Name ist eng verwoben mit Kermanis Frankfurter Poetikvorlesungen aus dem Sommersemester 2010, die sich als Vorrede zum Roman lesen lassen (sie enthalten u. a. kommentierte Manuskriptpassagen des Romans, der wiederum aus den Vorlesungen zitiert und diese kommentiert). In den unter dem Titel Über den Zufall. Jean Paul, Hölderlin und der Roman, den ich schreibe[47] 2012 auch als Buch veröffentlichten fünf Vorlesungen wird weniger Bilanz gezogen als vielmehr die zukünftige Poetik des unabgeschlossenen Romanprojekts Dein Name erkundet. Jean Paul und Friedrich Hölderlin repräsentieren dabei komplementäre und sich immer wieder gegenseitig in Schach haltende Erzählambitionen: Während Jean Paul den Romanschreiber dazu anspornt, die Totalität des Irdischen in seinen Text zu integrieren, steht Hölderlin für die Seelenreise durch den Himmel, für die Sehnsucht nach dem Absoluten, der sinnlichen wie übersinnlichen Ekstase.[48]

Auf die global angelegte Alles -Poetik von Dein Name folgte mit dem Prosaband Große Liebe[49] ein streng durchkomponierter, in sprachlicher wie thematischer Hinsicht deutlich homogenerer Text. Der Ich-Erzähler blickt als Mittvierziger zurück auf seine erste Liebe, die er als 15-Jähriger für die etwas ältere Abiturientin Jutta empfand. Obwohl die Beziehung nur wenige Tage dauerte, scheint sie ihm in ihrer Intensität noch Jahrzehnte später unübertroffen zu sein. Erzählt wird die Liebesgeschichte in 100 Kapiteln, die von Beginn an den Schreibprozess mitreflektieren. Im Verlauf des Textes wird immer deutlicher, dass den Erzähler weniger die eigene Biographie als vielmehr die Suche nach einer allgemeinen psycho-physischen Matrix der ersten Liebe beschäftigt. Abgeglichen wird die eigene Liebeserfahrung dabei mit der Liebeslehre, die sich in der persischen Literatur insbesondere des 10.–14. Jahrhunderts findet. So spiegelt der Erzähler seine jugendliche Beziehung in einem der berühmtesten Liebespaare der orientalischen Literatur, Leila und Madschnun, und verwebt seine Überlegungen mit den Liebesreflexionen frühislamischer Mystiker. Die eigene Sakralisierung der Sexualität wird dort bereits diskutiert, ebenso die Vergleichbarkeit des ekstatischen Ichverlustes in Religion, Sexualität und Drogenrausch. Im Zentrum des Textes steht letztlich nicht eine möglichst genaue Rekonstruktion der Beziehung zu Jutta, sondern das Erzählen vom Erzählen dieser Liebe.

Als Fortsetzung des Vorgängertextes ist Sozusagen Paris[50] angelegt: Der Ich-Erzähler wird nach einer Lesung aus Große Liebe von seiner Jugendliebe angesprochen, die mittlerweile Bürgermeisterin einer Kleinstadt ist. Das neue Buch schildert die erste Begegnung der beiden nach dreißig Jahren, die sich nach der Lesung bis in den nächsten Morgen zieht. Im Ganzen steht der Text in einem Komplementärverhältnis zu seinem Vorgänger: Ging es dort um die Ekstase der ersten Verliebtheit, rückt nun die Langzeitliebe in den Fokus, vor allem im Hinblick auf Juttas 23jährige Ehe. Während in Große Liebe aus der Perspektive des Mannes erzählt wurde, wird das nächtliche Gespräch von der Frau dominiert – erstmals in Kermanis Werk steht damit eine weibliche Stimme im Zentrum des Textes. Wie Große Liebe zielt auch Sozusagen Paris auf eine überindividuelle Erkundung des Liebens, ist dabei aber anders justiert: Statt der frühislamischen Mystik sind es die französischen Eheromane des 19. Jahrhunderts bis zu Marcel Proust, mit denen die moderne Liebe abgeglichen wird. Damit verschiebt sich das Nachdenken über Liebe von einem allgemein-anthropologischen zu einem historischen Blickwinkel. Insbesondere an der großen Bedeutung von Kindern für die Lebensführung und die emotionale Stabilität des Ehepaares werden Differenzen zu älteren Eheromanen sowie Spezifika des Liebens und Zusammenlebens im 21. Jahrhundert deutlich gemacht. Den Roman durchziehen wiederum poetologische, oft selbstironische Reflexionen, die hier in Form möglicher Einwände diskutiert werden, die Jutta oder der Lektor gegen den Roman vorbringen könnten – und die in ein emphatisches Bekenntnis zur Kraft der Literatur münden.[51]

Werkrezeption Bearbeiten

Kermani vermag es, so Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung, auf unangestrengte Weise zu Positionen von Herder, Goethe, Rückert und dem Orientalismus der deutschen Klassik Bezug zu nehmen und sich ebenso kompetent zu Lessing, Kleist, Hölderlin und Kafka zu äußern wie zur Ästhetik des Korans und islamischen Mystik.[52] Bereits Kermanis Erzählung über den kanadischen Rockmusiker Neil Young, Das Buch der von Neil Young Getöteten (2002), wurde zahlreich rezensiert und war bei den Kritikern und dem Publikum ein großer Erfolg.[53][54] Ende 2023 erschien der Suhrkamp-Band in zehnter Auflage.[55] Mehrfach wurde es für die Bühne adaptiert, unter anderem am Hamburger Thalia Theater.[56] Darüber hinaus wurde nach seinem Roman ein Radiosender benannt, der seit 2010 online Musik präsentiert, die Neil Young gut finden würde oder die die Leute gut finden würden, die auch Neil Young gut finden.[57]

Im November 2005 inszenierte Kermani am Schauspiel Köln Hosea nach Texten der Bibel und Friedrich Hebbels.[58][59] Sein 2005 veröffentlichtes Buch Der Schrecken Gottes – Attar, Hiob und die metaphysische Revolte wurde von Zeitungen als „heilsam verstörend“ (NZZ) oder „buchstäblich grenzsprengend“ bezeichnet.[60] Das Kulturmagazin von Ö1 zieht Parallelen zu früheren Arbeiten Kermanis, deren religiös-vergleichende Metaphysik ebenfalls von der Frage der Theodizee geprägt war.[61]

Mit Verweis auf sein Buch Dein Name erhielt Kermani 2014 den Joseph-Breitbach-Preis.[62] Mit Verweis auf seinen Roman Das Alphabet bis S, der formal an Dein Name anknüpft, wurde Kermani der Thomas-Mann-Preis 2024 zuerkannt, den er am 27. September 2024 im Theater Lübeck erhalten wird.[63]

Kermani setzt sich für die weltanschauliche Neutralität des Staates ein.[64] Der Orientalist kritisiert jedoch einen mit der „kompletten Verdrängung des Religiösen“ einhergehenden „religiösen Analphabetismus“, der zu einer „grundlegenden Verarmung der Gesellschaft“ führe.[65] Daher benennt Kermani die religiöse Toleranz und Religionsfreiheit als bedeutsamen europäischen Wert und fordert, im Sinne der Aufklärung, Rücksicht auf Glauben und Weltanschauung anderer.[66][67] Den letzten Geheimnissen kommt kein Mensch auf die Spur, warum ist etwas, warum ist nicht nichts und so weiter und so fort. Darum eben entstand Religion: In ihr findet der Mensch einen Umgang mit dem, was er nicht erklären kann. Das ist nicht gegen die Aufklärung, sondern gibt dem einen Ausdruck, was den Verstand übersteigt. Antiaufklärerisch wäre es eher, die Grenzen des Verstands zu ignorieren, so Navid Kermani[68]

Kandidaturen zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten Bearbeiten

Bei der Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2010 gehörte Kermani auf Vorschlag der hessischen Grünen der 14. Bundesversammlung an. Am 23. Mai 2014 hielt Navid Kermani die vielbeachtete Festrede anlässlich der Feierstunde des Deutschen Bundestags zum 65. Jahrestag des Grundgesetzes.[69][70][71]

Für die Wahl des deutschen Bundespräsidenten 2017 wurde Kermani als möglicher Kandidat ins Gespräch gebracht.[72][73] Der damalige SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel wollte ihn nach einem Bericht des Spiegel gemeinsam mit anderen Parteien als Bundespräsident nominieren, doch scheiterte er am Widerstand der Grünen; vor allem von den Realos wurde Kermani abgelehnt, weil sie nach der Bundestagswahl ein schwarz-grünes Bündnis anstrebten und somit kein Signal in Richtung Rot-Rot-Grün senden wollten. Kermani selbst hat sich zu einer möglichen Kandidatur nie geäußert.[74]

Positionen Bearbeiten

Irakkrieg (2003) Bearbeiten

Den Irakkrieg lehnte Kermani ab. Die Herrschaft unter Saddam Hussein sieht er davon unabhängig als ein schlimmes Terrorregime an, dessen Ende er begrüße.[75] Im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung und seinem Buch Strategie der Eskalation[76] meinte Kermani 2005, dass im Irakkrieg nicht nur die USA, sondern auch Europa versagt hätten – und dass die Alte Welt im Begriff sei, dieselben Fehler im Konflikt mit dem Iran zu wiederholen. Der Islamwissenschaftler behauptet, dass das „amerikanische Projekt einer Neuordnung des Nahen Ostens“ den meisten Iranern heute ungleich näherstehe „als die sich so altruistisch gebende Politik der Europäer“. Dass Europa so tue, als gebe es im Iran noch Reformbemühungen, nennt Kermani Selbstbetrug. Als Beleg führt er die von Irans Herrschern geknebelte Pressefreiheit, die inhaftierten Oppositionellen und die Gängelung der Parlamentswahlen zur Wiederherstellung einer „konservativen“ Mehrheit an. „Krieg ist das falsche Mittel. Aber Befreiung nicht das falsche Ziel“, so Kermani.

Festrede zum 50. Jahrestag der Wiedereröffnung des Wiener Burgtheaters (2005) Bearbeiten

Beim Galaabend zum 50. Jahrestag der Wiedereröffnung des Wiener Burgtheaters nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg kritisierte 2005 Kermani in seiner Festrede Europa als Wertegemeinschaft und die Flüchtlings- und Asylpolitik der EU, stellte diese gar in Frage.[77] Schon seit Jahrhunderten erträumen nach Kermani die Dichter ein Europa ohne Grenzen, ohne Nationalismen.[78]

Kölner Moscheebau (2007) Bearbeiten

Am 4. Juni 2007 veröffentlichte Kermani, ebenfalls in der Süddeutschen Zeitung, eine Reportage über eine Bürgeranhörung zum Moscheebau in Köln-Ehrenfeld, in der er sich von der offenen Gesprächsatmosphäre begeistert zeigte und den anwesenden Bürgern „Demokratie in Reinkultur“ bescheinigte. Es gebe in Köln eine „breite weltoffene Mitte“, die wesentlich toleranter sei als mancher Intellektuelle.[79]

Hessischer Kulturpreis (2009) Bearbeiten

2009 erhielt Kermani, nach zwischenzeitlicher Aberkennung – zusammen mit Kardinal Karl Lehmann, dem ehemaligen Kirchenpräsidenten von Hessen-Nassau Peter Steinacker und dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden Salomon Korn – den Hessischen Kulturpreis, dessen Verleihung in dem Jahr unter das Motto interreligiöser Toleranz[80] gestellt war.

Der Preis wurde ihm am 20. März 2009 angetragen, nachdem der ursprünglich vorgesehene Fuat Sezgin die Annahme mit der Begründung, sein Mitpreisträger Salomon Korn befürworte die Militäraktionen Israels, abgelehnt hatte. Am 13. Mai 2009 erfuhr Kermani von der Aberkennung der ihm zugedachten Auszeichnung.[81] Ausschlaggebend für die Aberkennung war, dass Lehmann und Steinacker sich kritisch zu Kermani geäußert hatten. Sie nahmen Anstoß an einem Feuilleton-Artikel Kermanis über ein Kreuzigungsgemälde von Guido Reni, der am 14. März 2009 in der NZZ erschienen war. Darin schrieb Kermani: „Für mich formuliere ich die Ablehnung der Kreuzestheologie drastischer: Gotteslästerung und Idolatrie.“[82] Im Fortgang jedoch berichtete er von der Erschütterung dieser Auffassung durch die ästhetische Erfahrung: „Erstmals dachte ich: Ich – nicht nur: man –, ich könnte an ein Kreuz glauben.“ Am 24. April 2009 äußerte Lehmann in einem Brief an den hessischen Ministerpräsident Roland Koch, dass er „unter diesen Umständen den Preis nicht in Empfang nehmen kann“,[83][84] Sein Tonfall wurde von Kommentatoren als „subtil […] diffamieren[d]“,[84] „blasiert“, „infam“ und „herablassend“[85] wahrgenommen; auch Kermani empfand ihn als „diffamierend“.[81][86][87] Letztlich entschlossen sich Lehmann und Steinacker nach einem Gespräch mit Kermani doch zur gemeinsamen Annahme des Preises, der am 26. November 2009 schließlich an die vier Preisträger vergeben wurde. Ministerpräsident Koch entschuldigte sich dabei bei Kermani.[88] Sein Preisgeld spendete Kermani an den Pfarrer der katholischen Gemeinde St. Theodor in Köln-Vingst, Franz Meurer.[89]

Arabischer Frühling (2011) Bearbeiten

Im Februar 2011 würdigte Kermani den Arabischen Frühling, denn die Demonstranten seien für „Freiheit, Würde, Rechtsstaatlichkeit, Chancengleichheit“ auf die Straße gegangen. Die Politik westlicher Regierungen kritisierte er. „Kriminalität und Komplizenschaft (mit Diktaturen)“ scheinen, so der Autor, „in einigen europäischen Regierungspalästen normal geworden zu sein“. Positiv betonte er die Rolle von Al-Dschasira, der Sender habe viel zur Debattenkultur beigetragen. Die Berichterstattung deutscher Medien, in denen laut Kermani Leute „darüber schwadronieren, dass im Islam Staat und Politik eins seien“, wies er als „religiös gefärbte koloniale Brille“ zurück; es gehe bei den Protesten nicht um Religion. Zudem wendete er sich gegen den Multikulturalismus als einen Kulturalismus, der Diktaturen begründe: „Man verfällt umgekehrt in den Relativismus und behauptet, dass die Menschen anderswo gar keine Demokratie wollten, weil sie nun einmal anders seien, andere Traditionen hätten“. Solch eine Sicht würde gegen das ursprüngliche linke Ziel, die Gleichheit aller Menschen und die Angleichung der Lebensverhältnisse, wirken. Allgemein habe die „Überbetonung von Andersartigkeit, sei es der Migranten oder der Hartz-IV-Empfänger, […] vor allem die Funktion, Unterschiede – vor allem auch ökonomische Unterschiede – zu zementieren“.[75]

„Triumph des Vulgärrationalismus“ (2012) Bearbeiten

Im Rahmen der intensiven öffentlichen Diskussion über das Beschneidungsurteil des Landgerichts Köln von 2012 veröffentlichte Kermani in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel unter dem Titel „Triumph des Vulgärrationalismus“.[90] Hierin wirft er dem Landgericht vor, „mal eben so im Handstreich viertausend Jahre Religionsgeschichte für obsolet zu erklären“. Aufklärung sei nicht nur die Herrschaft der Vernunft, sondern zugleich das Einsehen in deren Begrenztheit. „Der Vulgärrationalismus hingegen, der sich im Urteil des Kölner Landgerichts ausdrückt, setzt den eigenen, also heutigen Verstand absolut.“ Joachim Gauck hat die Bezeichnung „Vulgärrationalismus“ in seinen Stellungnahmen zur Beschneidungsdebatte übernommen.[91]

Rede zur Feierstunde 65 Jahre Grundgesetz (2014) Bearbeiten

Am 23. Mai 2014 erinnerte der Deutsche Bundestag in einer Feierstunde an die Verkündung des Grundgesetzes am 23. Mai 1949. Kermani war als Festredner geladen. In seiner Rede analysierte er die Sprache des Grundgesetzes und verglich ihre Wirkmächtigkeit mit der der Lutherbibel.[92][93] Er sprach über die historischen Fortschritte der Nachkriegszeit und stellte fest, dass das Grundgesetz „Wirklichkeit geschaffen“ habe.[92] Kermani lobte die Bundesrepublik Deutschland, weil sie den Verfassungsnormen Geltung verschafft habe. Zugleich würdigte er die Integrationsbereitschaft und die Bemühungen der deutschen Gesellschaft. Mehrfach erwähnte er Willy Brandt. In Bezug auf ihn sagte er: „Wenn ich einen einzelnen Tag, ein einzelnes Ereignis, eine einzige Geste benennen wollte, für die in der deutschen Nachkriegsgeschichte das Wort Würde angezeigt scheint, (…) dann war es der Kniefall von Warschau“. Er übte scharfe Kritik an der Einschränkung des Asylrechts durch die Grundgesetzänderung von 1993 („Asylkompromiss“), die er als „Entstellung“ des Artikels 16a und eine „Verstümmelung“ der Verfassung bezeichnete.[94] Dennoch betonte er die Chancen, die die Bundesrepublik gerade auch Einwanderern geboten habe, und schloss die Rede – in deren Namen – mit den Worten „Danke, Deutschland“.[92][95] Einzelne Abgeordnete der CDU/CSU-Fraktion kritisierten die Rede als einseitig oder tendenziös, Georg Nüßlein (CSU) verließ den Saal.[95] In den deutschen Medien wurde die Rede dagegen positiv aufgenommen und besprochen.[96] Die Universität Tübingen zeichnete sie als „Rede des Jahres 2014“ aus.[97]

Stellungnahme zur Offensive des „Islamischen Staates“ im Nahen Osten (2014) Bearbeiten

In der Berliner Zeitung rief Kermani im August 2014 dazu auf, den „Islamischen Staat“ (IS) im Irak auch mit militärischen Mitteln zu stoppen. Er verglich den Konflikt von seiner Bedeutung her mit dem Ersten Weltkrieg und warnte vor einem Genozid an Christen, Jesiden und anderen religiösen Minderheiten. Er wies in seiner Stellungnahme auf die Bedeutung von humanitären Korridoren für Flüchtlinge hin und warnte vor einer „Pol-Pot-Version des Islam“ von „den Grenzen Irans bis an die Küste des Mittelmeers“.[98] In seiner Friedenspreis-Rede rief Kermani im Oktober 2015 dazu auf, sich „womöglich militärisch, ja, aber vor allem sehr viel entschlossener als bisher diplomatisch und ebenso zivilgesellschaftlich“ gegen den Islamischen Staat zu wenden. Er rufe nicht zum Krieg auf, weise aber darauf hin, dass der Krieg „nicht mehr allein in Syrien und im Irak beendet werden“ könne. Er könne „nur von den Mächten beendet werden, die hinter den befeindeten Armeen und Milizen stehen, Iran, die Türkei, die Golfstaaten, Russland und auch der Westen.“[99]

Charlie Hebdo-Rede in Köln (2015) Bearbeiten

Kermani hielt am 14. Januar 2015 in Köln auf dem Appellhofplatz auf der Trauerkundgebung “Wir sind Charlie – Für Freiheit und Vielfalt“ des Bündnisses Köln stellt sich quer für die Opfer des islamistisch motivierten Terroranschlags auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo in Paris eine Rede, die überregional beachtet und rezipiert wurde. Kermani richtete seine Rede vor allem an die Muslime und ihrem so oft kommunizierten Argument, der Islam habe nichts mit Terror und Gewalt zu tun. Zugleich plädierte er dafür, der Barmherzigkeit wieder mehr Geltung zu verschaffen und vor allem frei zu bleiben.[100][101][102]

Dankesrede zur Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels (2015) Bearbeiten

Kermanis bewegende Dankesrede Über die Grenzen – Jacques Mourad und die Liebe in Syrien[103] wurde breit rezipiert und kontrovers diskutiert. Sie widmete sich in der Frankfurter Paulskirche dem christlichen Pater Jacques Mourad, der sich dem Islam verbunden fühlt, in Syrien von Terroristen des sogenannten Islamischen Staats aus dem Kloster Mar Elian entführt und von Muslimen wieder befreit werden konnte. Glaubenslehren, die sich offenbar erbittert gegenüberstehen: Islam und Christentum; nun aber als grenzüberschreitend dastehen. Kermani stellte die Schönheit und geistige Tiefe des Islam und zugleich den Terror im Namen des Islams in den Mittelpunkt seiner Rede, wobei auch die Verfehlungen des Westens im Umgang etwa mit Saudi-Arabien thematisiert wurde. Dazu beklagte er den fehlenden gesellschaftlichen Diskurs in unserem Land. Seine Rede beendete er mit einem Gebet für die Patres, für die Christen in Syrien und für die Freiheit in den Ländern des Nahen Ostens.[104]

Die Kölner Botschaft, auch Rheinische Botschaft (2015/16) Bearbeiten

Kermani initiierte[105] nach der Kölner Silvesternacht vom 31. Dezember 2015 auf den 1. Januar 2016, in der es vor allem am Kölner Hauptbahnhof und der Domumgebung zu zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen von Gruppen junger Männer vornehmlich aus dem nordafrikanischen und arabischen Raum kamen, die Kölner Botschaft, die zahlreiche prominente Kölner und Rheinländer unterzeichnet haben:

Keine Toleranz gegenüber sexueller Gewalt, Kampf gegen bandenmäßige Kriminalität, Konsequenzen aus dem Behördenversagen und Schluss mit fremdenfeindlicher Hetze.

Sie wurde in viele Sprachen übersetzt, darunter ins Arabische und Persische, wurde international beachtet und führte zu zahlreichen Bürgerdialogen.[106] Mit Bezug auf diese Botschaft wurde Kermani 2017 der Bürgerpreis der deutschen Zeitungen verliehen.[107]

Rede an der Ludwig-Maximilians-Universität München (2017) Bearbeiten

In einer Rede zum zwanzigjährigen Bestehen des Lehrstuhls für Jüdische Geschichte und Kultur an der LMU München berichtete Kermani von seinem Empfinden während eines Besuches des Vernichtungslagers KZ Auschwitz und davon, wie das Leben und Arbeiten in der deutschen Sprache eine Verantwortung für die Verbrechen des Zweiten Weltkrieges mit sich bringt.[108]

Stellungnahme zur Ausladung von Lisa Eckhart (2020) Bearbeiten

Bei der Eröffnung des Hamburger Harbourfront-Literaturfestivals im September 2020 kritisierte er zwei Autoren, die es abgelehnt hatten, mit Lisa Eckhart auf der Bühne zu stehen, was laut Kermani zur Ausladung von Eckhart führte. Eckhart sei wegen ihres Debütromans Omama eingeladen worden, und „[…] die Bühne ist ein öffentlicher Raum, und indem eine unabhängige Jury ihren Roman ausgewählt hat, stand ihr das gleiche Recht zu, diesen öffentlichen Raum zu betreten […].“[109]

Die beiden Autoren stellten klar, dass sie die Ausladung von Eckhart nicht wollten.[110]

Stellungnahme zum generischen Maskulinum (2022) Bearbeiten

2022 hat Kermani, aus der Perspektive eines Schriftstellers, in der Wochenzeitung Die Zeit seine Position zum generischen Maskulinum vorgelegt. In diesem Essay bemerkt er, dass das Deutsche die einzige Sprache ist, „aus der die geschlechtsneutrale Verwendung maskuliner Substantive und Pronomen ganz verschwinden könnte.“ Er bedauert dies zutiefst, weil das generische Maskulinum „sehr viel sprachliche Differenzierung“ erlaube, während der Verzicht darauf die Sexualisierung der Sprache befördern und seine Abschaffung „die Gleichberechtigung keinen Schritt voranbringen“ werde. Während z. B. deutsche Autorinnen sich, wo sie nicht ihr Geschlecht herausstellen wollten, noch in den 1970er Jahren selbstverständlich als „Autoren“ bezeichnet haben, sei das generische Maskulinum heute auf dem Rückzug und werde vielfach nicht mehr verstanden:[111]

„Ein Sprachwissenschaftler kann noch so häufig darauf verweisen, dass etwa ein Wort wie »Leser« ein Gattungsbegriff ist und man genau genommen von männlichen Lesern sprechen müsste, wenn ausschließlich Männer gemeint sind – sobald niemand mehr im Wort »Leser« die Leserinnen mithört, hat der Wissenschaftler allenfalls sprachgeschichtlich recht.“

Navid Kermani: Mann, Frau, völlig egal[111]

Die einzigartige stilische Leistung des generischen Maskulinums liegt nach Kermani darin, dass es „den vielfältigen Übergängen, Überschneidungen und Ambivalenzen“, die das Menschsein ausmachen, ungleich viel besser gerecht werde als solche sprachlichen Ausdrucksmittel, die allem und jedem ein biologisches Geschlecht zuweisen. „Sprache […] kategorisiert, das ist ihre Natur als Zeichensystem; das heißt, sie ordnet die vielfältige, ambivalente, in ihrer Komplexität letztlich unendliche Erfahrungswelt einer notwendig begrenzten Anzahl von Begriffen zu. […] Sprache sagt Mann und Frau, obwohl alle Weisheitslehren auf die eine oder andere Weise die Einsicht bereithalten, dass keine menschliche Natur und schon gar nicht unsere Sexualität in eine starre geschlechtliche Dichotomie passt. […] Geschlechtszuschreibungen gehen nicht in zwei, sie gehen aber auch nicht in 27 Kategorien auf.“ Mit dem generischen Maskulinum liege im Deutschen ein Ausdrucksmittel vor, das auf solche Zuschreibungen gänzlich verzichte, so dass Kermani Parallelen zum Persischen sieht, das gar kein Genus kennt und Schriftstellern dadurch u. a. eine homoerotische Dichtung erlaubt, in der gänzlich offen bleiben kann, ob der oder die Geliebte gemeint ist. Im Deutschen dagegen müsse zumindest in der Prosa das Geschlecht des oder der Geliebten stets offenbart werden, was der Einbildungskraft des Lesers kostbaren Raum nehme. Andererseits lasse das generische Maskulinum im Deutschen oft aber Nuancierungen zu, die in anderen Sprachen nicht möglich wären: „Wenn ich etwa eine Mail an meine Freunde verschicke, um sie zu meinem Geburtstag einzuladen, dann rede ich sie bewusst nicht als Freundinnen und Freunde an.“ Die Verwendung des generischen Maskulinums werde oft als Provokation, also als Gegenteil dessen verstanden, was es tatsächlich leiste: einen Verzicht auf Sexualisierung. Gleichzeitig entscheide er sich selbst für eine das männliche und weibliche Geschlecht einbeziehende Anrede aus Gründen der Höflichkeit, wo das generische Maskulinum als Affront wahrgenommen würde.[111]

„Wenn eine männliche grammatische Form die geschlechtliche Identität gerade nicht mehr überginge, sondern im Gegenteil überbetonte, wäre das generische Maskulinum endgültig tot.“

Navid Kermani: Mann, Frau, völlig egal[111]

Ehrenamtliches Engagement Bearbeiten

Im Herbst 2014 hat Kermani die Schirmherrschaft Willkommen für Flüchtlinge über die Projekte Ehrenamt und Flüchtlinge der Kölner Freiwilligenagentur übernommen, die zusammen mit dem Kölner Flüchtlingsrat angeboten werden.[112][113]

Auszeichnungen und Mitgliedschaften Bearbeiten

Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten

Monographien Bearbeiten

Korrespondenzen Bearbeiten

Artikel und Aufsätze (Auswahl) Bearbeiten

Hörbücher Bearbeiten

  • Was jetzt wichtig ist. Dankesrede Dönhoff Preis, Dankesrede Staatspreis Nordrhein-Westfalen, Trauerrede für Rupert Neudeck, Rede zum 20. Jahrestag des Lehrstuhls für jüdische Geschichte und Kultur (Ungekürzte Autorenlesung). Argon, Berlin 2020, ISBN 978-3-8398-7124-9.

Literatur Bearbeiten

  • Navid Kermani, Martin Schulz, Ansgar Schnurr: Dritte, vierte, fünfte, sechste, siebte Räume. Navid Kermani und Martin Schulz im Gespräch über Bildbeschreibungen im Roman „Dein Name“. In: Barbara Lutz-Sterzenbach, Ansgar Schnurr und Ernst Wagner (Hrsg.): Bildwelten remixed. Transkultur, Globalität, Diversity in kunstpädagogischen Feldern. transcript Verlag, Bielefeld 2013, S. 247–264.
  • Christoph Gellner: „Literatur, die in den Himmel schaut.“ Der Schriftsteller Navid Kermani. In: Stimmen der Zeit. 232 (139), 1, 2014, S. 43–52.
  • Ruth Bender: „Zugehörigkeit hat auch etwas Heikles“ / Schriftsteller Navid Kermani über Europa und das Deutschsein. In: Neue Presse vom 8. Februar 2018, S. 22.
  • Jörg Döring: Der viel gelesene Redner. Navid Kermani und die Deutschen. In: Steffen Martus, Carlos Spoerhase (Hrsg.): Gelesene Literatur. Populäre Lektüre im Medienwandel. Edition text + kritik, München 2018, ISBN 978-3-86916-763-3, S. 241–251.
  • Torsten Hoffmann (Hrsg.): Navid Kermani. text + kritik 217 (2018), ISBN 978-3-86916-668-1, 95 S.
  • Michael Hofmann, Klaus von Stosch, Swen Schulte Eickholt: Navid Kermani. Königshausen & Neumann, Würzburg 2019, ISBN 978-3-8260-6614-6.
  • Steffen Köhler: Navid Kermani. Politische Romantik als Staatstheologie. J.H. Röll Verlag, Dettelbach 2019.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Navid Kermani – Sammlung von Bildern

Audios Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Süddeutsche Zeitung Magazin Gesellschaft vom 17. Februar 2018: Wenn er den Mund aufmacht, hört Deutschland zu, abgerufen am 7. Februar 2024
  2. a b Friedenspreis. In: friedenspreis-des-deutschen-buchhandels.de. Abgerufen am 28. Januar 2018.
  3. Zeit online vom 15. Dezember 2017: Trauerrede. Abschied von unserem Vater, von Navid Kermani, abgerufen am 14. Februar 2024
  4. Navid Kermani im Munzinger-Archiv, abgerufen am 4. November 2021 (Artikelanfang frei abrufbar)
  5. Bücher Befördern Gedanken in durchblick 04/2015, S. 52, abgerufen am 15. Januar 2017 (PDF)
  6. Joachim Frank: Kölner Autor und Islamwissenschaftlerin: Kermani und Amirpur geschieden. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 8. August 2021, abgerufen am 14. Januar 2023.
  7. Montags-Interview: „Ich dachte: Jetzt erst recht“, die tageszeitung, 4. März 2012, abgerufen am 15. August 2012.
  8. Milena G. Klipingat: Navid Kermani. Schriftsteller, Orientalist und Kölner Weltbürger, Goethe-Institut, 2014.
  9. Zeit online vom 15. Juli 2010: Nasr Hamid Abu Zaid. Der Feind der Eiferer, von Navid Kermani, abgerufen am 8. Februar 2024
  10. Navid Kermani: Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran. Beck, München 1999, ISBN 3-406-44954-9. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  11. Für eine islamisch-jüdische Akademie in Berlin
  12. Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: Friedenspreis 2015Navid Kermani, abgerufen am 4. Februar 2024
  13. Die Welt Kultur Literatur vom 8. März 2017: Bürgerpreisträger 2017: Navid Kermani, der wahre Patriot unserer Demokratie, abgerufen am 10. Februar 2024
  14. Chronik (Memento vom 30. Oktober 2013 im Internet Archive) auf der Webseite Akademie der Künste der Welt Köln, abgerufen am 30. Dezember 2012.
  15. Der Literarische Salon, abgerufen am 2. Februar 2024
  16. Deutsche Akademie Rom Villa Massimo: Villa Massimo 2008, abgerufen am 4. Februar 2024
  17. Thalia Theater: Herzzentrum XIII, abgerufen am 4. Februar 2024
  18. Welt Hamburg vom 18. Juni 2013: In den Wind gesprochen, von Heinrich Oehmsen, abgerufen am 4. Februar 2024
  19. Navid Kermani: Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran. 1999 und Navid Kermani: Attar, Hiob und die metaphysische Revolte. 2005.
  20. Navid Kermani: Irak Im Herzen der Schia. In: Der Spiegel. Band 39, 22. September 2014 (spiegel.de [abgerufen am 2. Februar 2016]).
  21. Navid Kermani: Die Zukunft ist vorbei. In: Der Spiegel. Band 40, 29. September 2014 (spiegel.de [abgerufen am 2. Februar 2016]).
  22. Navid Kermani: Irak Warum? In: Der Spiegel. Band 41, 6. Oktober 2014 (spiegel.de [abgerufen am 2. Februar 2016]).
  23. Der Spiegel: Navid Kermani über seine Irak-Reise: "Was hier passiert, ist vergleichbar mit dem ersten Weltkrieg In: Spiegel Online. 24. September 2014.
  24. Navid Kermani: Flüchtlinge Der Einbruch der Wirklichkeit. In: Der Spiegel. Band 42, 10. Oktober 2015 (spiegel.de [abgerufen am 2. Februar 2016]).
  25. Navid Kermani: Hilfe für Tigray, abgerufen am 8. Februar 2024
  26. Avicenna Kultur- und Hilfswerk: Tigrey nach dem Krieg, abgerufen am 8. Februar 2024
  27. The New York Review: Behind the New German Right, von Jan-Werner Müller, abgerufen am 5. Februar 2024
  28. Lebenslauf auf der Website des Autors.
  29. Die Süddeutsche Zeitung über die Frankfurter Poetik-Vorlesungen 2010 (PDF; 26 kB).
  30. Universität Göttingen: uni-goettingen.de
  31. Wiesbadener Kurier: Poetikdozentur: Navid Kermani spricht in Mainz zu Goethe und dem Islam (Memento vom 10. November 2014 im Internet Archive) 1. Februar 2014.
  32. Dartmouth College: dartmouth.edu
  33. Kunsthochschule für Medien Köln: Sieben neue Professor*innen an die KHM berufen, von Juliane Kuhn, abgerufen am 7. Februar 2024
  34. kress news vom 4. März 2022: Geschenk für die gesamte Redaktion: Navid Kermani ist Autor bei der Zeit, abgerufen am 4. März 2022
  35. Die Zeit Pressemitteilung der Zeit Verlagsgruppe vom 4. Januar 2022: Navid Kermani schreibt exklusiv für DIE ZEIT, abgerufen am 8. Februar 2024
  36. Deutschlandfunk vom 1. Januar 2024: Das DSO Berlin: Beethovens Sinfonie Nr. 9 mit Texten von Navid Kermani. Freude und Leid, abgerufen am 8. Februar 2024
  37. Universität Stuttgart Institut für Literaturwissenschaft: Herr Prof. Dr. Torsten Hoffmann, abgerufen am 15. März 2024
  38. Rowohlt Verlag: Titelvorstellung, abgerufen am 15. März 2024
  39. Torsten Hoffmann: Navid Kermani. In: Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. 107. Nachlieferung, Juni 2014
  40. Suhrkamp | Insel: Titelvorstellung, abgerufen am 15. März 2024
  41. Buchladen im Park: Titelvorstellung, abgerufen am 15. März 2024
  42. Hanser Verlag: Titelvorstellung, abgerufen am 15. März 2024
  43. Hanser: Titelvorstellung, abgerufen am 15. März 2024
  44. Hanser: Titelvorstellung, abgerufen am 15. März 2024
  45. Hanser: Titelvorstellung, abgerufen am 15. März 2024
  46. Rowohlt: Titelvorstellung, abgerufen am 15. März 2024
  47. Hanser: Titelaufnahme, abgerufen am 15. März 2024
  48. Torsten Hoffmann: Kermani, Navid: Dein Name. In:Heinz Ludwig Arnold, (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart 2021.
  49. Hanser: Titelaufnahme, abgerufen am 15. März 2024
  50. Hanser: Titelaufnahme, abgerufen am 15. März 2024
  51. Torsten Hoffmann:. Kermani, Navid: Sozusagen Paris. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon (KLL). J.B. Metzler, Stuttgart 2021.
  52. Gustav Seibt: Frommer Aufklärer. Navid Kermani erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. In: Süddeutsche Zeitung. 19. Juni 2015.
  53. Sammlung von Rezensionsnotizen auf perlentaucher.de, abgerufen am 26. Dezember 2012.
  54. Homepage Navid Kermani: Pressestimmen, abgerufen am 10. Februar 2024
  55. Suhrkamp | Insel: Navid Kermani. Das Buch der von Neil Young Getöteten, abgerufen am 20. Februar 2024
  56. Thalia Theater: Ein musikalischer Trip / Regie Sebastian Nübling, abgerufen am 10. Februar 2024
  57. Das Radio der von Neil Young Getöteten, abgerufen am 18. Februar 2024
  58. Hosea (Memento vom 10. Dezember 2011 im Internet Archive) auf navidkermani.de
  59. Hosea (Memento vom 15. Februar 2009 im Internet Archive) im Stückearchiv des Schauspiels Köln, abgerufen am 26. Dezember 2012.
  60. Sammlung von Rezensionsnotizen bei perlentaucher.de.
  61. Wolfgang Seibel: Der Schrecken Gottes. Das Gemeinsame in monotheistischen Religionen. In: oe1.orf.at. Ö1, 10. Dezember 2005, abgerufen am 26. Dezember 2012.
  62. Deutsche Welle: Joseph-Breitbach-Preis an Navid Kermani
  63. Süddeutsche Zeitung vom 17. November 2023: Literatur - Lübeck. Navid Kermani erhält den Thomas-Mann-Preis 2024, abgerufen am 20. Februar 2024
  64. Buchrezensionen (Memento vom 2. Januar 2013 im Internet Archive) von Norbert Lammert auf dessen Website, abgerufen am 27. Dezember 2012.
  65. Joachim Frank: „Der Nationalstaat richtet Unheil an“. Navid Kermani erhält am Sonntag den Kleist-Preis. Im Interview spricht er über Religion und Patriotismus. In: ksta.de. M. DuMont Schauberg, 12. November 2012, abgerufen am 27. Dezember 2012.
  66. Navid Kermani: Angriff auf Europa. Wer über das Grundrecht der Religionsfreiheit abstimmen lässt, greift nicht nur Minderheiten an, sondern europäische Werte. In: süddeutsche.de. Süddeutscher Verlag, 17. Mai 2010, abgerufen am 27. Dezember 2012.
  67. Navid Kermani: Triumph des Vulgärrationalismus. Vor kurzem hat der Schriftsteller Martin Mosebach einen Beitrag über eine etwaige Strafbarkeit der Blasphemie publiziert. Dieser ist in der veröffentlichten Meinung auf vollständige Ablehnung gestoßen. Was die Empörung über Martin Mosebach mit dem Verbot der Beschneidung zu tun hat. In: süddeutsche.de. Süddeutscher Verlag, 2. August 2012, abgerufen am 27. Dezember 2012.
  68. Zeit online vom 7. Februar 2024/ Die Zeit Nr. 7/2024: Orthodoxe Christen. Näher bei Gott, von Navid Kermani, abgerufen am 20. Februar 2024
  69. Navid Kermani: Rede von Dr. Navid Kermani zur Feierstunde „65 Jahre Grundgesetz“. In: Website des Deutschen Bundestags. 23. Mai 2014, abgerufen am 24. Mai 2014.
  70. Lenz Jacobsen: Rede im Bundestag: Danke, Navid Kermani! In: Zeit Online. Die Zeit, 23. Mai 2014, abgerufen am 24. Mai 2014.
  71. Hubertus Volmer: Tränen im Bundestag: "Danke, Deutschland". In: n-tv.de. 23. Mai 2014, abgerufen am 24. Mai 2014.
  72. Kermani als Bundespräsident? Muslim und moderner Patriot. In: FAZ.
  73. Bernd Ulrich: Navid Kermani? In: Zeit online. 29. Juli 2016, abgerufen am 30. Oktober 2016.
  74. Der Spiegel Politik Nr. 47/2016 vom 18. November 2016: Koalition. Einfach machtlos, von Stefan Berg, Sven Böll, Markus Feldenkirchen, Lothar Gorris, Marc Hujer, Ralf Neukirch, René Pfister und Wolf Wiedmann-Schmidt, abgerufen am 8. Februar 2024
  75. a b „Zärtlichkeit der Massen“. Interview mit Navid Kermani. Frankfurter Rundschau, 18. Februar 2011, S. 28–29. (Online-Version).
  76. Strategie der Eskalation. Der Nahe Osten und die Politik des Westens. Wallstein-Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-89244-966-X, S. 88–89.
  77. Ausschnitte der Rede auf der Website des Autors, abgerufen am 26. Dezember 2012.
  78. Deutschlandfunk vom 16. Oktober 2005 Archiv: “Humanismus wäre, wenn Europa menschlich ist zu denen, die nicht zu Europa gehören“, abgerufen am 15. März 2024
  79. Süddeutsche Zeitung: „Die Kölner Botschaft: Navid Kermani bei der Bürgeranhörung zum Moscheebau“. 4. Juni 2007 (PDF; 77 kB).
  80. Deutschlandradio Kultur: „Interreligiöser Kulturpreis vorerst gescheitert“. 14. Mai 2009.
  81. a b Navid Kermani: Keine Mail von Dieter Beine. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 16. Mai 2009.
  82. Navid Kermani: Bildansichten: Warum hast du uns verlassen? In: Neue Zürcher Zeitung. 14. März 2009.
  83. Lehmann: Kein Respekt vor dem Glauben. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 19. Mai 2009.
  84. a b Peter Michalzik: Was Kardinal Lehmann an Koch schrieb. In: Frankfurter Rundschau. 15. Mai 2009. Der Brief ist allerdings bislang weder in Gänze veröffentlicht noch vom Verfasser offiziell hinsichtlich der Authentizität dieser Passagen bestätigt worden.
  85. Andreas Mertin: Kultur preisgegeben (PDF; 157 kB).
  86. Kermani bei einer Tagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Berlin gegenüber dem 3sat-Magazin Kulturzeit, vgl. z. B. Kermani attackiert Koch (Memento vom 27. Mai 2009 im Internet Archive)
  87. Für weitere Wortmeldungen zum Thema vgl. die Presseschau im Münsteraner Forum für Theologie und Kirche (Memento vom 15. September 2017 im Internet Archive)
  88. Ralf Euler, Stefan Toepfer: Koch entschuldigt sich bei Kermani. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 26. November 2009, abgerufen am 27. November 2009.
  89. The Christian Science Monitor: Priest bridges religious divide by funding Germany's biggest mosque (PDF; 157 kB).
  90. Navid Kermani, Triumph des Vulgärrationalismus, Süddeutsche Zeitung vom 2. August 2012 (online)
  91. Beschneidungsdebatte: "Gauck warnt vor Vulgärrationalismus", Spiegel Online vom 2. Dezember 2012
  92. a b c Rede von Dr. Navid Kermani zur Feierstunde „65 Jahre Grundgesetz“, Textarchiv, Deutscher Bundestag, 2014.
  93. „Leiser Stolz auf eine solche Bundesrepublik“, Deutscher Bundestag – Mediathek, 23. Mai 2014.
  94. Kermani kritisiert Verstümmelung des Grundgesetzes. In: Zeit Online. 23. Mai 2014.
  95. a b Lenz Jacobsen: Rede im Bundestag – Danke, Navid Kermani!. In: Zeit Online. 23. Mai 2014.
  96. Harry Nutt: Auslese. Danke, Navid Kermani. Lob für die Rede des Schriftstellers im Bundestag (Memento vom 11. November 2014 im Internet Archive) In: Frankfurter Rundschau. (Online), 25. Mai 2014.
  97. Universität Tübingen ehrt Navid Kermani für "Rede des Jahres 2014", evangelisch.de, 18. Dezember 2014.
  98. Navid Kermani: „Stoppt den Islamischen Staat!“ Berliner Zeitung, 14. August 2014, abgerufen am 16. August 2014.
  99. Kermanis Friedenspreis-Rede: Jacques Mourad und die Liebe in Syrien, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Oktober 2015.
  100. Zeit online vom 15. Januar 2015/DIE ZEIT Nr. 3/2015: Navid Kermani. Wir wehren uns!, von Navid Kermani, abgerufen am 7. März 2024
  101. Frankfurter Allgemeine vom 16. Januar 2015: Navid Kermanis Koran-Exegese. Die islamische Bergpredigt steht in Sure 5,28, von Andreas Rossmann, abgerufen am 7. März 2024
  102. Grüne Köln Bündnis 90/Die Grünen Ehrenfeld Aktuelles aus Ehrenfeld: "Köln stellt sich quer“ setzt ein Zeichen gegen Hass und Ausgrenzung: Wir sind Charlie – Für Freiheit und Vielfalt!, abgerufen am 7. März 2024
  103. Friedenspreis des Deutschen Buchhandels: Dankesrede Navid Kermani, abgerufen am 29. Februar 2024
  104. Tagesspiegel vom 18. Oktober 2015: Friedenspreis an Navid Kermani. Glaube, Liebe, Schrecken, von Gerrit Bartels, abgerufen am 29. Februar 2024
  105. WAZ vom 22. Januar 2016: Kölner Botschaft. Tolerant gegen Fremde, hart zu Kriminellen, von Stephan Hermsen, abgerufen am 6. März 2024
  106. Tagesspiegel vom 21. Januar 2016: "Rheinische Botschaft". Gegen sexuelle Gewalt und fremdenfeindliche Hetze (dpa), abgerufen am 6. März 2024
  107. BDZV: Preisträger 2016. BDZV verleiht Bürgerpreis der deutschen Zeitungen an Navid Kermani, abgerufen am 6. März 2024
  108. Auschwitz morgen, FAZ vom 7. Juli 2017
  109. Lübecker Nachrichten, 11. September 2020, S. V
  110. SZ: Geteilte Bühne In: Süddeutsche Zeitung. 11. September 2020.
  111. a b c d Navid Kermani: Mann, Frau, völlig egal. In: Die Zeit. Nr. 2, 5. Januar 2022, S. 46.
  112. Kölner Freiwilligenagentur News vom 19. Januar 2015: Wir über uns. Was wir machen, abgerufen am 7. März 2024
  113. Kölner Freiwilligenagentur News vom 19. Januar 2015: Navid Kermani, Wir wehren uns!, abgerufen am 7. März 2024
  114. Bloch.de: Preisträgerinnen und Preisträger, abgerufen am 4. Februar 2024
  115. DW vom 6. Januar 2004: Reuter-Preis an Barbara John und Navid Kermani, abgerufen am 4. Februar 2024
  116. Schwarzkopf-Europa-Preis (Memento vom 17. Juni 2014 im Internet Archive)
  117. Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung Pressemitteilungen vom 30. Oktober 2007: Neue Mitglieder der Akademie, abgerufen am 5. Februar 2024
  118. Deutsche Akademie Rom Villa Massimo: Villa Massimo 2008, abgerufen am 4. Februar 2024
  119. Link-Sammlung zur Aberkennung des Hessischen Kulturpreises für Navid Kermani (Memento vom 15. September 2017 im Internet Archive) auf der Website der Stadt Münster abgerufen am 23. Juli 2014.
  120. Deutscher Koordinierungsrat: Navid Kermani neuer Preisträger der Buber-Rosenzweig-Medaille 2011, abgerufen am 4. Februar 2024
  121. Heinrich Böll-Stiftung vom 16. Dezember 2011: Hannah-Arendt-Preis 2011: Navid Kermani, abgerufen am 4. Februar 2024
  122. Marie Luise Knott: Die Offenheit des Auges. Navid Kermani erhält den Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken. Begründung der Jury. In: Festschrift zur Verleihung des Hannah-Arendt-Preises für politisches Denken 2011 an Navid Kermani (Memento vom 21. Juni 2015 im Internet Archive; PDF). S. IV–V, boell-bremen.de.
  123. Longlist Deutscher Buchpreis 2011 (Memento vom 18. März 2013 im Internet Archive) Information über die Nominierung auf der Website des Hanser-Verlags.
  124. Gesellschaft Freunde der Künste vom 21. Juni 2012: Preisverleihung am Abend im MAKK. Der Kölner Kulturpreis geht in diesem Jahr an Sabine Voggenreiter als „Kulturmanagerin des Jahres 2011“ - Ehrenpreis für Navid Kermani, von Heino Schütten, abgerufen am 4. Februar 2024
  125. DW vom 20. November 2012: Navid Kermani erhält den Kleist-Preis, von Sönje Storm, abgerufen am 4. Februar 2024
  126. Norbert Lammert verleiht den Kleist-Preis 2012 an den Kölner Schriftsteller Navid Kermani (Memento vom 20. November 2012 im Internet Archive) auf der Website der Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft, abgerufen am 27. Dezember 2012.
  127. Börsenblatt Auszeichnungen vom 6. Juli 2015: Cicero Rednerpreis geht an Navid Kermani, abgerufen am 3. Februar 2024
  128. ORF.at News vom 23. September 2014: Kermani erhält Gerty-Spies-Literaturpreis, abgerufen am 3. Februar 2024
  129. Navid Kermani erhält Breitbach-Literaturpreis. In: Der Standard. 20. Mai 2014.
  130. BDDI.org – Deutscher Dialogpreis 2014. In: bddi.org. Abgerufen am 28. Januar 2018.
  131. Akademie der Wissenschaften in Hamburg Aktuelle Nachrichten vom 21. Mai 2015: Navid Kermani neues Ordentliches Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste , abgerufen am 3. Februar 2024
  132. Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius Aktuelles: Navid Kermani erhält den Marion Dönhoff Preis 2016, abgerufen am 6. September 2016.
  133. Press release: 2017 ECF Princess Margriet Award for Culture. European Cultural Foundation, 2. Februar 2017, abgerufen am 11. Februar 2017 (englisch).
  134. Frank Pommer (pom): Navid Kermani erhält Sinsheimer-Preis der Stadt Freinsheim. In: Die Rheinpfalz online. 17. Oktober 2016, abgerufen am 5. März 2017.
  135. Kölner Stadt-Anzeiger Kultur & Medien vom 12. April 2017: Navid Kermani. Kölner Schriftsteller erhält „Bürgerpreis“ der deutschen Zeitungen, von Joachim Frank, abgerufen am 3. Februar 2024
  136. Die Welt Kultur Literatur vom 8. März 2017: Bürgerpreisträger 2017: Navid Kermani, der wahre Patriot unserer Demokratie, abgerufen am 10. Februar 2024
  137. Deutscher Bundestag Parlament vom 27. November 2017: Rede von Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble zur Verleihung des Staatspreises NRW 2017 Laudatio auf Navid Kermani, abgerufen am 3. Februar 2024
  138. Stadt Göttingen: Samuel-Bogumił-Linde-Preis 2018: Navid Kermani und Małgorzata Szejnert, abgerufen am 3. Februar 2024
  139. Süddeutsche Zeitung Kultur vom 31. August 2020: Hölderlin-Preis. Navid Kermani und Dana von Suffrin, abgerufen am 3. Februar 2024
  140. Kermani erhält Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels. In: ORF.at. 8. Juni 2021, abgerufen am 8. Juni 2021.
  141. Hohe Auszeichnung für gebürtigen Siegener: Ehrendoktorwürde für Navid Kermani. In: Siegener Zeitung. 11. September 2021, abgerufen am 7. Februar 2022.
  142. Facebookeintrag a.254129617964211/4305634729480326 mit Photos des WDR Sinfonieorchesters
  143. Evangelische Kirche von Westfalen Aktuelles vom 2. Juni 2023: Navid Kermani mit dem protestantischen Hans-Ehrenberg-Preis geehrt. Von der Freiheit zu glauben, abgerufen am 2. Februar 2024
  144. Fuldaer Zeitung vom 6. November 2023: Navid Kermani mit Winfried-Preis geehrt: „Die Politik der Härte kennt nur Verlierer“, von Anke Zimmer, abgerufen am 7. Februar 2024
  145. PEN Berlin Pressemitteilung vom 16. Dezember 2023: Neue Mitglieder, Nachrückerinnen und Resolutionen gegen Antisemitismus und für Kunstfreiheit, abgerufen am 8. Februar 2024
  146. Navid Kermani wird geehrt, wdr.de, veröffentlicht und abgerufen am 17. November 2023.
  147. Philipp Schnee: Hinterfragen, was einem am nächsten steht. Sendung des DLF über sein Buch Vergeßt Deutschland. Eine patriotische Rede. 1. Oktober 2012, aufgerufen am 23. Juli 2014.
  148. Besprechung von Navid Kermani: Gott, unsere Braut. In: Der Spiegel. 35/2015, 22. August 2015, S. 126–128. (Video (Lesung, 2:29 Min.) (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)).
  149. Deutschlandfunk Kultur Buchkritik vom 28. August 2015: Versenkung in katholische Bilderwelten, von Friedrich Wilhelm Graf
  150. Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. Februar 2022: Navid Kermanis neues Buch: Wie soll man über etwas reden, für das es keine Worte gibt? von Mark Siemons, abgerufen am 10. Februar 2022
  151. Deutschlandfunk Büchermarkt. Buch der Woche vom 24. September 2023: Rezension von Shirin Sojitrawalla, abgerufen am 24. September 2023
  152. taz Kultur / Buch vom 19. Oktober 2023: Navid Kermani „Das Alphabet bis S“. Lesen als Therapie, abgerufen am 19. Februar 2024
  153. Neue Zürcher Zeitung Feuilleton vom 18. Januar 2024: Vor zwanzig Jahren schrieben sich Navid Kermani und Natan Sznaider E-Mails über Israel – sie lesen sich, als wären sie heute geschrieben, abgerufen am 20. Februar 2024