Liste deutschsprachiger Kriminologen

Wikimedia-Liste

Diese Liste deutschsprachiger Kriminologen gibt eine (nicht abschließende) Übersicht enzyklopädisch relevanter Kriminologen aus dem deutschsprachigen Raum von der Vergangenheit bis zur Gegenwart.

Die Kriminologie als Wissenschaft lässt und ließ sich nur schwer von verwandten Disziplinen wie der Soziologie abzugrenzen. Es gab und gibt zudem sehr viele Forscher, die sich zwar (auch) als Kriminologen verstehen, jedoch ursprünglich einen anderen fachlichen Hintergrund (z. B. als Soziologe, Rechtswissenschaftler oder Psychologe) haben. Als potenziert sind diese Probleme noch für die Zeit des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts zu betrachten, als die Kriminologie sich noch mitten im Prozess ihrer disziplinären Konsolidierung befand. Mancherorts wird ob der Diversität der bezugswissenschaftlichen Perspektiven die Existenz einer eigenständigen Disziplin Kriminologie sogar noch für die heutige Zeit bestritten.[1]

Einige Kriminologen sind bzw. waren explizit an einem Lehrstuhl für Kriminologie tätig, andere sind bzw. waren dies nicht. Entscheidend dafür, eine Person als Kriminologen zu bezeichnen, sind also weniger die Bezeichnung des Lehrstuhls, des Instituts und des fachlichen Hintergrundes als vielmehr das Selbstverständnis und die Forschungsinteressen der betreffenden Person.[2]

Einen Lehrstuhl für Kriminologie besitzen im deutschsprachigen Raum gegenwärtig viele Universitäten mit juristischer Fakultät. Eine Abteilung für Kriminologie besteht zudem am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht.[3] Unter den hier aufgelisteten (auch ehemaligen) Lehrstuhlinhabern befinden sich aus den oben genannten Gründen jedoch auch Professoren, die sich an soziologischen oder anderen Universitätsinstituten mit der Forschung über Kriminalität und Devianz befassen bzw. befassten. Kriminologen in Forschungsinstitutionen anderer öffentlicher Dienststellen oder in freiberuflicher Tätigkeit sind nicht prinzipiell ausgeschlossen. Die interdisziplinäre Zusammensetzung der deutschsprachigen Kriminologie ergibt sich auch durch die Aufführung des fachlichen Hintergrundes des jeweils aufgeführten Kriminologen.

A Bearbeiten

B Bearbeiten

C Bearbeiten

D Bearbeiten

E Bearbeiten

F Bearbeiten

G Bearbeiten

H Bearbeiten

J Bearbeiten

K Bearbeiten

L Bearbeiten

  • Siegfried Lamnek – (* 1943), Soziologe, emeritierter Professor für Soziologie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Autor zweier Standardlehrwerke zu den Theorien abweichenden Verhaltens
  • Johannes Lange – (1891–1938), Psychiater und Kriminalbiologe
  • Richard Lange – (1906–1995), Rechtswissenschaftler
  • Klaus Laubenthal – (* 1954), Rechtswissenschaftler, Professor für Kriminologie und Strafrecht an der Universität Würzburg
  • Rüdiger Lautmann – (* 1935), Rechtswissenschaftler und Soziologe, emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Bremen
  • Heinz Leferenz – (1913–2015), Psychiater und Rechtswissenschaftler, erster Inhaber eines rein kriminologischen Lehrstuhls (1959), ab 1962 Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Heidelberg
  • Aldo Legnaro – (* 1947), deutscher Soziologe und Sozialpsychologe, Mitarbeiter und ehemaliger Geschäftsführer des Mitarbeiter des hamburgischen Instituts für Sicherheits- und Präventionsforschung (ISIP)
  • Georg Lelewer – (1872–1960), österreichischer Rechtswissenschaftler
  • Adolf Lenz – (1868–1959), österreichischer Rechtswissenschaftler, Vorsitzender der Kriminalbiologischen Gesellschaft
  • Karlhans Liebl – (* 1951), Rechtswissenschaftler, emeritierter Professor für Kriminologie an der Hochschule der Sächsischen Polizei (FH)
  • Moritz Liepmann – (1869–1928), Rechtswissenschaftler, erster Professor für Kriminologie an der Universität Hamburg
  • Franz von Liszt – (1851–1919), Rechtswissenschaftler, setzte sich für die Kriminologie als gleichberechtigten Teil einer gesamten Strafrechtswissenschaft ein, Mitbegründer der Internationalen Kriminalistischen Vereinigung (IKV)
  • Gabriele Löschper – (* 1954), Psychologin und Kriminologin, emeritierte Professorin für Kriminologie am ehemaligen Institut für Kriminologische Sozialforschung an der Universität Hamburg
  • Friedrich Lösel – (* 1945), Psychologe, emeritierter Professor für Psychologie an der Universität Erlangen-Nürnberg und Direktor des kriminologischen Institutes der Universität Cambridge
  • Klaus Lüderssen – (1932–2016), Rechtswissenschaftler, Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie an der Universität Frankfurt

M Bearbeiten

N Bearbeiten

  • Paul Näcke – (1851–1913), Psychiater, Mitbegründer des Archivs für Kriminalanthropologie und Kriminalistik
  • Gustav Nass – (1901–1995), Psychologe
  • Klaus Neidhardt – (* 1952), Soziologe, ehemaliger Präsident der Deutschen Hochschule der Polizei
  • Frank Neubacher – (* 1965), Rechtswissenschaftler, Professor, Direktor des Instituts für Kriminologie an der Universität zu Köln.
  • Marcel Alexander Niggli – (* 1960), Schweizer Rechtswissenschaftler, Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie an der Universität Freiburg

O Bearbeiten

  • Dietrich Oberwittler – (* 1963), Soziologe, seit 2019 Leiter der Forschungsgruppe Space, Contexts, and Crime am Max-Planck-Institut in Freiburg.
  • Thomas Ohlemacher – (1962–2015), Soziologe, zuletzt im niedersächsischen Innenministerium tätig
  • Hermann Ostfeld – (1912–1996), Rabbiner und Kriminologe, zuletzt Professor für Kriminologie in Carbondale Illinois (USA)

P Bearbeiten

  • Helge Peters – (* 1937), Soziologe, emeritierter Professor für Soziologie an der Universität Oldenburg, Vertreter des Etikettierungsansatzes
  • Christian Pfeiffer – (* 1944), Rechtswissenschaftler und Kriminologe, ehemaliger Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, Justizminister von Niedersachsen (2000–2003)
  • Mark Pieth – (* 1953), Schweizer Rechtswissenschaftler, emeritierter Professor für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Basel
  • Arno Pilgram – (* 1946), österreichischer Soziologe, von 2000 bis 2004 Leiter des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie
  • Winfried Platzgummer – (* 1930), österreichischer Rechtswissenschaftler, emeritierter Professor für Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Universität Wien, Mitbegründer des Instituts für Strafrecht und Kriminologie ebendort
  • Lieselotte Pongratz – (1923–2001), Soziologin und Kriminologin, ab 1975 Professorin für Kriminologie an der Universität Hamburg, Mitbegründung des Aufbau- und Kontaktstudiums Kriminologie an der Universität Hamburg
  • Cornelius Prittwitz – (* 1953), Rechtswissenschaftler, Professor für Strafrecht, Strafprozess, Kriminologie und Rechtsphilosophie an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main
  • Ineke Regina Pruin – Rechtswissenschaftlerin, Professorin für Kriminologie an der Universität Bern.

Q Bearbeiten

R Bearbeiten

  • Susanne Reindl-Krauskopf – (* 1971), österreichische Rechtswissenschaftlerin, Professorin und Leiterin des Instituts für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Wien
  • Martin Rettenberger – (* 1980), Psychologe und Kriminologe, Direktor der Kriminologischen Zentralstelle (KrimZ) in Wiesbaden
  • Klaus Rolinski – (* 1932), Rechtswissenschaftler, emeritierter Professor für Strafrecht und Kriminologie an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Regensburg
  • Dieter Rössner – (* 1945), Rechtswissenschaftler, emeritierter Professor für Strafrecht und Kriminologie und geschäftsführender Direktor des Instituts für Kriminalwissenschaften an der Universität Marburg

S Bearbeiten

T Bearbeiten

  • Hans Theile – (* 1971), Rechtswissenschaftler, Professor für Kriminologie, Strafrecht, Strafprozess- und Wirtschaftsstrafrecht an der Universität Konstanz
  • Siegfried Türkel – (1875–1933), österreichischer Rechtswissenschaftler, wissenschaftlicher Direktor des kriminologischen Instituts der österreichischen Staatspolizei in Wien

V Bearbeiten

W Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. vgl. Karl Ludwig Kunz, Tobias Singelnstein: Kriminologie. Eine Grundlegung, 8. Auflage, Bern 2021, ISBN 978-3-8252-4683-9, S. 21.
  2. vgl. Wolfgang Deichsel, Kriminologische Ausbildung, in: Kaiser/Kerner/Sack/Schellhoss (Hrsg.), Kleines Kriminologisches Wörterbuch. 3. Auflage, Heidelberg 1993, S. 316–321, S. 316.
  3. Webauftritt der Abteilung Kriminologie des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht