Internationale Demokratische Union
Internationale Demokratische Union | |
Präsident | Stephen Harper |
Stellvertretender Präsident |
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Assistierende Präsidenten | Marco Solares José Ramón García Hernández Christopher J. Fussner |
Vizepräsidenten | Kizza Besigye (Uganda) Florian Hahn (Deutschland) José Carlos Aleluia (Brasilien) Oscar Ortiz (Bolivien) Joseph Daul (Frankreich, EVP-Präsident) Tsedenjav Sukhbaatar (Mongolei) Kim Se-yeon (Südkorea) Sir Geoffrey Clifton Brown (Vereinigtes Königreich) Allen Chastanet (Saint Lucia) Peter Mac Manu (Ghana) Etibar Mammadov (Aserbaidschan) David McAllister (Deutschland) Erna Solberg (Norwegen) Ranil Wickremesinghe (Sri Lanka) Jan Zahradil (Tschechien, AKRE-Präsident) |
Generalsekretär | Tina Mariana Mercep |
Schatzmeister | Mike Roman |
Gründung | 24. Juni 1983 |
Mitglieder | 70 Parteien |
Webseite | www.idu.org |
Die Internationale Demokratische Union, eigentlich Internationale Demokratie-Union (IDU, englisch International Democracy Union, bis September 2023[1] International Democrat Union) ist eine Arbeitsgemeinschaft von 70 konservativen und christdemokratischen Parteien. Weitere rund 30 Parteien gehören nur einer regionalen Untergruppe an. Die Jugendorganisation ist die IYDU.
Die IDU sieht sich als Forum, das die Basis für Kontakte, Diskussionen und Netzwerkbildungen der konservativen und christlichen Parteien in der Welt ermöglicht.
Gegenwärtiger Vorsitzender ist der ehemalige kanadische Premierminister Stephen Harper. Er und die anderen Funktionäre der IDU werden von einem alle drei bis vier Jahre stattfindenden Gipfeltreffen der Vorsitzenden der Mitgliedsparteien gewählt. Zu den Vizepräsidenten zählt der deutsche CDU-Politiker David McAllister, MdEP.[2]
Geschichte
BearbeitenDie IDU wurde 1983 gegründet und bietet ein Forum, in dem Parteien mit ähnlichen Überzeugungen zusammenkommen und Meinungen zu politischen und organisatorischen Interessen austauschen können, um voneinander zu lernen, gemeinsam zu handeln, Kontakte zu knüpfen und mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen, um weltweit die Demokratie zu fördern. Zu den Gründungsmitgliedern der IDU gehören die britische Premierministerin Margaret Thatcher, der US-Vizepräsident George Bush Sr., der zum damaligen Zeitpunkt Pariser Bürgermeister und spätere Präsident Frankreichs, Jacques Chirac, der deutsche Kanzler Helmut Kohl und weitere Parteichefs.
Demnach könne ein Land nur dann sein volles Potenzial entfalten, wenn es die Ideale liberaler Demokratie, die Freiheit des Einzelnen und die Notwendigkeit des Wirtschaftswachstums auf Eigeninitiative und freie, wettbewerbsfähige Unternehmenswirtschaften anerkenne. Die IDU sieht ihr Entstehen als Antwort auf eine globalisierte Welt, in der ein Parlamentsbeschluss in einem Land die Politik in einem anderen beeinflussen kann.
Durch die IDU können die Mitgliedsparteien politische Ideen austauschen, sich gegenseitig unterstützen, um politische Argumente abzusprechen und zu vertiefen und damit letztlich Wahlen zu gewinnen. Es finden regelmäßige Treffen der gesamten IDU und ihrer regionalen Organisationen statt.
Bei IDU Executive Meetings werden Briefings zu aktuellen weltpolitischen und geostrategischen Themen behandelt. Neben Vorstandssitzungen und Sitzungen des Ständigen Ausschusses der IDU für auswärtige Angelegenheiten veranstaltet die IDU Veranstaltungen wie das Young Leaders' Forum sowie Informationsreisen und Wahlbeobachtungen. Alle vier Jahre findet eine große Veranstaltung parallel zur Republican Convention statt, die letzte im September 2012 in Tampa (Florida).
International Women’s Democrat Union
BearbeitenDie International Women’s Democrat Union (IWDU) ist eine Vereinigung, die sich der Förderung von Frauen und der Bearbeitung wichtiger Frauenfragen innerhalb der globalen Parteienfamilie von mitte-rechts Parteien verschrieben hat. Die Organisation besteht aus weiblichen Mitgliedern gleichgesinnter Parteien. Die IWDU bietet weiblichen Führungskräften Möglichkeiten zur Vernetzung, Stärkung, Sichtbarkeit und ermutigt diese, politische Ämter zu übernehmen.
International Young Democrat Union
BearbeitenDie International Young Democrat Union (IYDU) ist ein globales Bündnis von Jugendorganisationen der Mitte-Rechts-Parteien, die durch den gemeinsamen Wunsch nach mehr Freiheit und weniger Regierung verbunden sind. 1981 gegründet, zwei Jahre vor ihrer Mutterorganisation, der International Democrat Union (IDU), die 1983 entstand, ist die IYDU auf mehr als 120 Mitglieder aus über 81 verschiedenen Nationen angewachsen.
Heute vereint die IYDU Mitglieder mit einer reichen Geschichte, Kultur und politischen Traditionen, verbunden durch ein gemeinsames Bekenntnis zur Freiheit und zur Bekämpfung des Sozialismus. Während des ganzen Jahres veranstaltet die IYDU weltweit eine Reihe von Veranstaltungen. Aktuelle und zukünftige Führungskräfte vernetzen sich, diskutieren Ideologien, tauschen Ideen aus und bauen Freundschaften auf. Die Beteiligung an der IYDU ist nach eigener Darstellung „ein Bekenntnis zu einer besseren Welt, die durch einen echten demokratischen Prozess geschaffen wird“.
Gründungsmitglieder
BearbeitenDie IDU wurde am 24. Juni 1983 in London gegründet mit Alois Mock als erstem Vorsitzenden. Die 19 Gründungsmitglieder und deren Unterzeichner waren:[3]
- Australien: Liberal Party (Andrew Peacock)
- Dänemark: Det Konservative Folkeparti (Poul Schlüter)
- Deutschland: CDU (Helmut Kohl) und CSU (Franz Josef Strauß)
- Finnland: Nationale Sammlungspartei (Ilkka Suominen)
- Frankreich: Rassemblement pour la République (Jacques Chirac)
- Griechenland: Nea Dimokratia (Evangelos Averoff-Tositsas)
- Japan: Liberaldemokratische Partei (Tatsuo Tanaka)
- Kanada: Progressiv-konservative Partei (Erik Nielsen)
- Neuseeland: National Party (Susanne Wood)
- Norwegen: Høyre (Jo Benkow)
- Österreich: ÖVP (Alois Mock)
- Portugal: Centro Democrático Social (Lucas Pires)
- Schweden: Moderata samlingspartiet (Ulf Adelsohn)
- Spanien: Partido Demócrata Popular (Óscar Alzaga) und Alianza Popular (Manuel Fraga Iribarne)
- Vereinigtes Königreich: Conservative Party (Margaret Thatcher)
- Vereinigte Staaten: Republikanische Partei (Frank J. Fahrenkopf)
- Zypern: Dimokratikos Synagermos (Glafkos Klerides)
Mitgliedsparteien
Bearbeiten- Albanien – Demokratische Partei (PD)
- Argentinien – Propuesta Republicana (PRO)
- Australien – Liberal Party (LP)
- Aserbaidschan – Nationale Unabhängigkeitspartei (NIPA)
- Belarus – Vereinigte Bürgerpartei von Belarus und Partei Belarussische Volksfront (BNF)
- Bolivien – Movimiento Demócrata Social (Democratas)
- Bosnien und Herzegowina – Hrvatska demokratska zajednica Bosne i Hercegovine (HDZ), Hrvatska demokratska zajednica 1990 (HDZ 1990), Partija demokratskog progresa (PDP) und Stranka demokratske akcije (SDA)
- Brasilien – União Brasil (UNIÃO)
- Bulgarien – Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens (GERB) und Union Demokratischer Kräfte (SDS)
- Chile – Unión Demócrata Independiente (UDI) und Renovación Nacional (RN)
- Dänemark – Det Konservative Folkeparti (K)
- Deutschland – Christlich Demokratische Union (CDU) und Christlich-Soziale Union (CSU)
- Dominikanische Republik – Fuerza Nacional Progresista (FNP)
- Ecuador – Partido Social Cristiano (PSC)
- El Salvador – Alianza Republicana Nacionalista (ARENA)
- Estland – Pro-Patria- und Res-Publica-Union (IRPL)
- Finnland – Nationale Sammlungspartei (KOK)
- Georgien – Vereinte Nationale Bewegung (UNM)
- Ghana – New Patriotic Party (NPP)
- Grenada – New National Party (NNP)
- Griechenland – Nea Dimokratia (ND)
- Guatemala – Unionistische Partei (PU)
- Honduras – Partido Nacional de Honduras (PNH)
- Indien – Bharatiya Janata Party (BJP)
- Island – Unabhängigkeitspartei (SF)
- Israel – Likud
- Kanada – Konservative Partei Kanadas (CPC/PCC)
- Kenia – Democratic Party
- Kolumbien – Partido Conservador Colombiano (PCC)
- Kroatien – Hrvatska demokratska zajednica (HDZ)
- Libanon – Libanesische Kräfte
- Litauen – Tėvynės Sąjunga (TS)
- Malediven – Maledivische Demokratische Partei (MDP)
- Marokko – Istiqlal
- Moldau – Partidul Liberal Democrat din Moldova (PLDM) und Partidul Acțiune și Solidaritate (PAS)
- Mongolei – Demokratische Partei (DP)
- Montenegro – Bewegung für Veränderungen (PzP)
- Namibia – Popular Democratic Movement (PDM)
- Neuseeland – National Party (NZNP)
- Nicaragua – Partido Conservador de Nicaragua (PCN)
- Nordmazedonien – Innere Mazedonische Revolutionäre Organisation – Demokratische Partei für Mazedonische Nationale Einheit (VMRO-DPMNE)
- Norwegen – Høyre (H)
- Österreich – Österreichische Volkspartei (ÖVP)
- Panama – Cambio Democrático (CD)
- Paraguay – Movimento Dignidad Republicana/Partido Colorado (MDR/ANR-PC)
- Peru – Partido Popular Cristiano (PPC)
- Portugal – Centro Democrático e Social – Partido Popular (CDS-PP)
- Russland – Union der rechten Kräfte (SPS)
- Saint Lucia – United Workers Party (UWP)
- Saint Vincent und die Grenadinen – New Democratic Party (NDP)
- Schweden – Moderata samlingspartiet (M) und Kristdemokraterna (KD)
- Serbien – Srpska napredna stranka (SNS)
- Slowenien – Slowenische Demokratische Partei (SDS)
- Spanien – Partido Popular (PP)
- Sri Lanka – United National Party (UNP)
- Südafrika – Inkatha Freedom Party (IFP)
- Südkorea – Gungminui-him (Macht der Staatsangehörigen)
- Taiwan – Kuomintang (KMT)
- Tansania – Partei für Demokratie und Fortschritt (CHADEMA)
- Tschechien – Demokratische Bürgerpartei (ODS)
- Uganda – Forum for Democratic Change (FDC)
- Ukraine – Allukrainische Vereinigung „Vaterland“ und Europäische Solidarität (ES)
- Ungarn – Fidesz – Ungarischer Bürgerbund (FIDESZ)
- Venezuela – Proyecto Venezuela (PV)
- Vereinigtes Königreich – Conservative and Unionist Party (Con/CP)
- Vereinigte Staaten – Republikanische Partei (GOP)
- Zypern – Dimokratikos Synagermos (DISY)
Schwesterorganisationen
BearbeitenRegionale Organisationen
BearbeitenWeblinks
Bearbeiten- Offizielle Website der IDU (englisch)
- Offizielle Website der IYDU (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ https://www.instagram.com/p/Cww65oYowzn/
- ↑ McAllister zum Vizepräsidenten der IDU gewählt. politik & kommunikation, 24. November 2014, abgerufen am 2. Dezember 2014.
- ↑ Founders. IDU, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Juli 2012; abgerufen am 3. Dezember 2010 (englisch).