Limbach (Schwabach)

Ortsteil von Schwabach
(Weitergeleitet von Haltepunkt Schwabach-Limbach)

Limbach ([ˈlɪmˌbax, fränkisch: Limba[2]) ist ein Gemeindeteil der kreisfreien Stadt Schwabach (Mittelfranken, Bayern).[3]

Limbach
Stadt Schwabach
Koordinaten: 49° 20′ N, 11° 3′ OKoordinaten: 49° 20′ 19″ N, 11° 2′ 46″ O
Höhe: 334 (321–338) m ü. NHN
Einwohner: 3479 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 91126
Vorwahl: 09122
Reichsstädtisches Landgebiet von Nürnberg 1505–1806
Kreisverkehr in Limbach (2011)

Geografie

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Das Pfarrdorf liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich des historischen Schwabacher Stadtkernes. Südlich fließt die Schwabach, die östlich des Ortes auf Nordlauf verschwenkt und dort von links in die Rednitz mündet. Zwei Kilometer östlich verläuft der Rhein-Main-Donau-Kanal. Im Nordwesten liegen die Flurgebiete Kuhweihergraben und Reuth, im Nordosten liegt der Kapellenberg.[4]

Geschichte

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Limbach wurde 1239 erstmals, als zu Katzwang gehörig, unter dem Namen „Limpach“ im Heberegister des Klosters Ellwangen erwähnt.[5] Der Ort war überwiegend am Ackerbau orientiert und ging 1296 an das Kloster Ebrach. Im ausgehenden 14. Jahrhundert wurde vom Landbau auf Vieh- und Weidewirtschaft umgestellt und gehörte herrschaftlich zum Fürstentum Ansbach. Das Bestimmungswort des ursprünglichen Gewässernamens ist linde (mhd. für sanft, zart), das Grundwort ist ach (ahd. für Bach, Fluss). Der früher nördlich des Ortes fließende Lintbach ist heute versiegt und überbaut.[6]

Bis 1806 lag Limbach an der Grenze zwischen den Fürstentum Ansbach und der Reichsstadt Nürnberg (siehe Karte). 1557 wurden für das Kloster Ebrach 7 Hofstetten, 2 Huben und 1 Haus als Grundbesitz aufgelistet.[7] 1623, während des Dreißigjährigen Krieges, wurde Schwabach erfolglos belagert. Der unbewehrte Ort Limbach wurde jedoch in dieser Zeit geplündert und niedergebrannt. Später siedelten sich österreichische Glaubensflüchtlinge dort an und bauten das Dorf wieder auf.[6]

1732 wurden in den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter für Limbach 8 Anwesen genannt, von denen 3 Anwesen dem Reichen Almosen der Reichsstadt Nürnberg unterstanden und 5 Anwesen dem Amt Katzwang des Klosteramtes Ebrach.[8] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Limbach 11 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Oberamt Schwabach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Katzwang des Klosteramtes Ebrach inne. Grundherren waren das Landesalmosenamt (1 Ganzhof mit Gastwirtschaft, 2 Halbhöfe) und das Amt Katzwang (6 Ganzhöfe, 1 Dreiviertelhof, 1 Gütlein).[9] 1801 gab es im Ort weiterhin 11 Anwesen.[10]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Limbach dem Steuerdistrikt Katzwang (II. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Penzendorf zugeordnet.[11] Das bayerische Urkataster zeigt Limbach in den 1810er Jahren als ein Haufendorf mit zwölf Herdstellen und einem kleinen Weiher.[12] Die Ludwig-Süd-Nord-Bahn erreichte 1849 den Ort und brachte ihm wirtschaftlichen Aufschwung und einigen Wohlstand; die Agrarerzeugnisse konnten einfacher zu den Märkten transportiert werden, im Gegenzug wurden Kohle und Eisenwaren importiert. Die Elektrifizierung des Ortes erfolgte 1914.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Limbach in der Nacht zum 28. August 1943 bei einem Luftangriff der britischen Luftwaffe getroffen und brannte größtenteils nieder. Historische Bausubstanz blieb keine erhalten.

Am 1. Januar 1956 wurde Limbach in die kreisfreie Stadt Schwabach umgegliedert und erhielt zusätzlich zu den eigenen Brunnen einen Anschluss an die Ferntrinkwasserversorgung.

Mit dem in den 1950er Jahren einsetzenden Bauboom wurde die Landwirtschaft allmählich aufgegeben. Die ehemals etwa fünf Hektar große Siedlungsfläche des Ortes hat sich seither auf etwa 70 ha ausgedehnt. Es überwiegt Eigenheim- und dichte Wohnbebauung (Reihenhäuser), nur ganz im Süden ist ein kleines Gewerbegebiet entstanden. Im Westen ist Limbach mit dem Siedlungsgebiet Schwabachs zusammengewachsen, im Norden mit dem Katzwangs und zählt heute zum Speckgürtel des Nürnberger Ballungsraumes.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002017 002020
Einwohner 110 84 113 122 115 120 128 756 1209 1705 2841 3443 3479
Häuser[13] 18 12 15 18 24 95 217 822
Quelle [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [25] [1]

Religion

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Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach Unsere Liebe Frau (Katzwang) gepfarrt,[9] seit den 1950er Jahren waren sie in die Stadtkirche St. Johannes und St. Martin (Schwabach) gepfarrt. Seit 1997 gibt es einen Neubau der Gethsemanekirche, der die alte Kirche in Limbach ersetzt.[26] Die Katholiken sind nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt.[22][27]

Literatur

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Commons: Limbach (Schwabach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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  1. a b Stadt Schwabach – Statistisches Jahrbuch 2021. (PDF; 13,7 MB) S. 15, abgerufen am 20. September 2023.
  2. E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 69. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „límbɒ“.
  3. Gemeinde Schwabach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Juli 2023.
  4. Topographische karte 1:25.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 21. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. Nach E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 69 = F. Eigler: Schwabach, S. 296, wurde der Ort um 800 als „Lintpaches“ erstmals urkundlich erwähnt.
  6. a b Geschichte Limbachs: Vom Weiler zum Stadtteil (6. August 2013) auf der Website Nordbayern.de
  7. F. Eigler: Schwabach, S. 315.
  8. F. Eigler: Schwabach, S. 297.
  9. a b F. Eigler: Schwabach, S. 404.
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 365.
  11. F. Eigler: Schwabach, S. 478f.
  12. Limbach im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  13. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 55 (Digitalisat).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 237 (Digitalisat).
  16. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1260 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 750 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 167 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 324 (Digitalisat).
  25. Limbach-Schwabach. In: Schwabach.de / Statitisches Jahrbuch 2018. Abgerufen am 6. Februar 2021.
  26. https://www.schwabach-gethsemanekirche.de/
  27. Katholische Pfarrei St. Sebald, Schwabach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 27. Mai 2023.