Die Yamaha TD war ein käufliches Rennmotorrad des japanischen Herstellers Yamaha, das unter anderem bis 1972 in der Motorrad-Weltmeisterschaft in der Klasse bis 250 cm³ Hubraum eingesetzt wurde. Die Grundlage bildete das Serienmotorrad Yamaha YDS2, das für Privatfahrer mit einem Rennkit leistungsgesteigert wurde. In der Yamaha-TD-Baureihe wurden über 500 Exemplare hergestellt. Sie bot den Einstieg für viele Privatfahrer in den Rennsport.[1][2]


Yamaha TD 1B (1966)
Hersteller Yamaha Motor
Produktionszeitraum 1962 bis 1972
Klasse Motorrad
Motordaten
Zweitaktmotor, luftgekühlter Zweizylindermotor, Einlass durch Kolbenkantensteuerung
Hubraum (cm³) 247
Leistung (kW/PS) 32–49 PS bei 9.500–10.500/min
Höchst­geschwindigkeit (km/h) 225
Antrieb Kette
Radstand (mm) 1295–1315
Leergewicht (kg) 96–105
Yamaha TD 2

Geschichte und Technik

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Für die erste Baureihe wurde der Serienmotor (Bohrung/Hub: 56 × 50 mm) mit einer Leistung von 23 PS bei 7500/min verwendet. Leistungsgesteigert, jedoch ohne Drehschiebersteuerung wie die Werksmaschine (RD 56), wurde der Motor in einen veränderten Motorradrahmen mit Vollverkleidung eingebaut. Zwei Mikuni-Vergaser in der Seriengröße von 20 mm (später 30 mm Durchmesser) sorgten für das Öl-Kraftstoff-Gemisch, gezündet wurde der Twin mit einer Magnetzündung. Über ein Fünfganggetriebe (ab Modell TD 2 mit sechs Gängen) wurde die Leistung mittels Kette an das Hinterrad übertragen. Das Fahrwerk bestand aus einem Doppelschleifen-Rohrrahmen mit Teleskopgabel und zwei Federbeinen an der Hinterradschwinge. Vorn hatte die TD eine Duo-Duplex-Bremse, hinten eine Duplexbremse. Die Reifengröße veränderte sich im Laufe der Entwicklung von 2.50–18 auf 2.75–18 vorne und von 2.75–18 auf 3.00–18 hinten. Der Benzintank fasste 21, später 23 Liter, der Ölvorrat betrug 1,5 Liter.[3]

Rennen und Erfolge

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Die ersten Production-Racer eines japanischen Herstellers wurden zunächst nur in nationalen Rennen gefahren. Mit den TD-2-Modellen wurde der käufliche Renner auch auf internationaler Ebene erfolgreich eingesetzt. Dem schwedischen Rennfahrer Kent Andersson gelang es während der Motorrad-Weltmeisterschaft 1969 erstmals mit einer „Rennmaschine von der Ladentheke“ einen Weltmeisterschaftslauf, den Großen Preis von Deutschland, zu gewinnen. Die Yamaha TD 2 war damals für 900 Pfund Sterling für jedermann erhältlich.[4] Mit einer Werks-Yamaha errang Rodney Gould 1970 überlegen die Motorrad-Weltmeisterschaft in der Klasse bis 250 cm³ Hubraum. 1971 wurde er von Phil Read geschlagen, der auf einem von Helmut Fath getunten privaten Yamaha TD-Production-Racer den Titel errang. Die Production-Racer Yamaha TD sowie Yamaha TR verkauften sich daraufhin wie „warme Semmeln“.[5] Die Ablösung der luftgekühlten Rennmaschinen erfolgte im Jahr 1973 durch die Production-Racer Yamaha TZ 250 und Yamaha TZ 350.

Technische Daten

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TD 1–TD 1A TD 1B TD 1C TD 2 TD 2B TD 3
Baujahr 1962–64 1965–66 1967–68 1969–70 1971 1972
Leistung/bei 32 PS
9.500 min−1
35 PS
9.500 min−1
40 PS
10.500 min−1
44 PS
10.500 min−1
47 PS
11.000 min−1
49 PS
10.500 min−1
Radstand 1295 mm 1290 mm 1280 mm 1315 mm 1315 mm 1300 mm
Lenkkopfwinkel in Grad
62,5 62,5 62,5 62,5
Nachlauf in mm
75 90 90 90
Leergewicht in kg (111) 96 96 104 105 105 105

[6]

Literatur

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  • Collin MacKellar: Yamaha. All Factory and Production Road-Racing Two-Strokes from 1955 to 1993. The Crowood Press, 1. Auflage 1995, ISBN 978-18522-3920-6.
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Einzelnachweise

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  1. Collin MacKellar: Yamaha., S. 39.
  2. Axel Koenigsbeck, Hans J. Schneider, Peter Abelmann: Yamaha. Schneider Text Editions LTD., 1. Auflage 2004, ISBN 0-9541746-0-7, S. 376.
  3. Collin MacKellar: Yamaha., S. 184.
  4. Collin MacKellar: Yamaha., S. 55.
  5. Collin MacKellar: Yamaha., S. 39.
  6. Collin MacKellar: Yamaha., S. 184.