Die dritte Skiflug-Weltmeisterschaft wurde vom 14. bis 16. März 1975[1] am Kulm in Bad Mitterndorf/Tauplitz ausgetragen. Dies war die erste Skiflug-Weltmeisterschaft am Kulm. Für diese Weltmeisterschaft wurde die Schanze 1974 umgebaut und unter anderem ein Windnetz zum Schutz der Springer angebracht.[2]

Die Schanze am Kulm

Wettbewerb

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Der Tscheche Karel Kodejška war nach drei Wertungstagen der Gesamtsieger, er sprang 141, 144 und 143 Meter; der Zweitplatzierte Rainer Schmidt zeigte 142 und zweimal 140 m; Karl Schnabl lag nach dem 2. Tag nur auf Rang 6, doch mit 145 m gewann er die dritte Tageswertung und kam noch zur Bronzemedaille. Jurij Ivanov war am 16. März im 1. Durchgang sogar 150 m geflogen. Demgegenüber vergab Prydz seine Chancen, als er im ersten Durchgang nur auf 130 m kam.
Es gab noch diverse Probleme mit der Wertung bzw. der "Relativierung" der Flüge, denn am ersten Wettkampftag war Schnabl 151 m geflogen, aber die Honorierung blieb im Hinblick darauf, dass Schmidts gerodelte 157 m als Maßstab herangezogen worden waren, unterbewertet.
Kurioserweise hatte sich Schnabl vorerst in der österreich-internen Qualifikation knapp gegen Hans Millonig durchgesetzt.
Am ersten Tag siegte Frithjof Prydz vor Kodejška und Schmidt, auf Rang 4 lagen ex aequo Schnabl und Jochen Danneberg; Reinhold Bachler stürzte und wurde 22.
Die (zweite) Tageswertung (15. März) wurde von Kodejška vor Walter Steiner und Rudolf Höhnl gewonnen (Rang 6 für Hans Wallner und 12 für Schnabl), es führte weiterhin Prydz vor Kodejška und Schmidt; Wallner lag hinter Schnabl auf Rang 7. Die Startreihenfolge richtete sich nach der Platzierung nach dem ersten Tag, wonach der Bestplatzierte Prydz als Letzter startete.[3][4][5][6][7]

Ergebnis

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Platz Name Land Punkte
Tag 1
Punkte
Tag 2
Punkte
Tag 3
Punkte
Gesamt
01 Karel Kodejška Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 170,5 171,0 171,0 512,5
02 Rainer Schmidt Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 172,0 168,5 164,5 505,0
03 Karl Schnabl Osterreich  Österreich 168,0 160,5 175,0 503,5
04 Frithjof Prydz Norwegen  Norwegen 173,5 170,5 152,5 496,5
05 Hans Wallner Osterreich  Österreich 153,0 169,0 170,5 492,5
06 Heinz Wosipiwo Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 160,0 170,5 159,0 489,5
07 Walter Steiner Schweiz  Schweiz 143,5 171,0 170,0 486,5
07 Jochen Danneberg Deutschland Demokratische Republik 1949  Deutsche Demokratische Republik 168,0 169,5 149,0 486,5
09 Alexander Karapusow Sowjetunion 1955  Sowjetunion 160,5 152,0 165,5 484,5
010 Juri Iwanow Sowjetunion 1955  Sowjetunion 136,0 166,5 172,0 474,5
011 Rudolf Höhnl Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 141,0 170,5 151,5 463,0
012 Alfred Grosche Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 157,5 161,0 142,5 461,0
013 Odd Hammernæs Norwegen  Norwegen 155,0 144,5 156,5 456,0
014 Johan Sætre Norwegen  Norwegen 159,5 154,0 142,0 455,5
015 Edi Federer Osterreich  Österreich 155,5 144,5 150,0 450,0
016 Wiktor Piroschkow Sowjetunion 1955  Sowjetunion 140,5 155,0 152,5 448,0
017 Koji Kakuta Japan  Japan 140,0 163,5 142,0 445,5
018 Jerry Martin Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 131,0 158,5 144,0 433,5
019 Josef Bonetti Schweiz  Schweiz 138,5 152,5 142,0 433,0
020 Bogdan Norčič Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 140,5 144,5 134,0 419,0
021 Hiroshi Itagaki Japan  Japan 149,0 136,0 130,5 415,5
022 Hisayoshi Sawada Japan  Japan 132,5 148,5 133,5 414,5
023 Odd Grette Norwegen  Norwegen 129,0 139,0 143,5 411,5
024 Peter Štefančič Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 137,0 155,5 118,0 410,5
025 Esko Rautionaho Finnland  Finnland 135,5 142,5 130,5 408,5
026 Richard Graves Kanada  Kanada 139,5 144,5 123,0 407,0
027 Jim Maki Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 141,5 139,5 125,5 406,5
027 Hans Schmid Schweiz  Schweiz 137,0 137,0 132,5 406,5
029 Philippe Jacoberger Frankreich  Frankreich 125,5 141,5 133,0 400,0
030 Tom Dargay Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 131,0 140,5 127,0 398,5
031 Jindřich Balcar Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 126,5 138,0 132,0 396,5
032 Vojko Blaznik Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 133,0 141,0 119,0 393,0
033 Ivo Felix Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 115,5 139,5 135,0 390,0
034 Ron Steele Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 127,0 133,0 128,5 388,5
035 Takao Itō Japan  Japan 123,0 136,0 127,0 386,0
036 Stane Rakar Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  Jugoslawien 125,5 133,0 124,0 382,5
037 Rudi Tusch Deutschland Bundesrepublik  BR Deutschland 136,5 134,0 109,0 379,5
038 Jean-François Jacoberger Frankreich  Frankreich 98,0 113,0 104,5 315,5
039 Juri Kalinin Sowjetunion 1955  Sowjetunion 133,5 159,0 292,5
040 Reinhold Bachler Osterreich  Österreich 137,0 137,0
  • Skiflug-Weltmeisterschaften: 14.–16. März 1975 in Bad Mittendorf (AUT), in: Jens Jahn, Egon Theiner: Enzyklopädie des Skispringens. Agon Sportverlag, Kassel 2004, ISBN 3-89784-099-5, S. 383–384.
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Einzelnachweise

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  1. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ichliebediemarke.com
  2. skisprungschanzen.com
  3. «Oldboy Bachler ganz vorn». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 15. März 1975, S. 8.
  4. «Schnabl trotz Rekords nur Vierter». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 15. März 1975, S. 15.
  5. «Preimls Favorits kämpfen um Titel». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 16. März 1975, S. 15.
  6. «Doch noch Bronze für Schnabl». In: Arbeiter-Zeitung. Wien 18. März 1975, S. 7.
  7. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 10. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.skifliegen.at