Raleigh (North Carolina)
Raleigh ist die Hauptstadt des US-Bundesstaates North Carolina sowie die zweitgrößte Stadt North Carolinas nach Charlotte und bildet ein Dreieck mit den Nachbarstädten Chapel Hill und Durham. Wegen der Dreieckslage dieser Städte wird die Gegend auch Research Triangle (oder schlicht Triangle) genannt.
Raleigh | |
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Spitzname: City Of Oaks | |
![]() Nacht in Downtown Raleigh, von Boylan Avenue aus betrachtet | |
![]() Flagge | |
Lage im Wake County und in North Carolina | |
Basisdaten | |
Gründung: | 1792 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | North Carolina |
Countys: | Wake County Durham County |
Koordinaten: | 35° 49′ N, 78° 39′ W |
Zeitzone: | Eastern (UTC−5/−4) |
Einwohner: – Metropolregion: |
458.880 (Stand: 2016) 1.302.946 (Stand: 2016) |
Bevölkerungsdichte: | 1.546,1 Einwohner je km2 |
Fläche: | 299,3 km2 (ca. 116 mi2) davon 296,8 km2 (ca. 115 mi2) Land |
Höhe: | 96 m |
Gliederung: | 5 Stadtbezirke |
Postleitzahlen: | 27601 - 27699 |
Vorwahl: | +1 919, 984 |
FIPS: | 37-55000 |
GNIS-ID: | 1024242 |
Website: | www.raleigh-nc.org |
Bürgermeister: | Nancy McFarlane |
![]() Blick auf das Stadtzentrum von Süden aus |
EinwohnerentwicklungBearbeiten
Jahr | Einwohner¹ |
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1980 | 150.255 |
1990 | 212.092 |
2000 | 288.283 |
2010 | 404.001 |
2016 | 458.880 |
¹ 1980–2010: Volkszählungsergebnisse; 2016: Schätzung des US Census Bureau
GeschichteBearbeiten
Raleigh wurde im Jahre 1792 gegründet mit dem Zweck, neue Hauptstadt von North Carolina als auch neuer Sitz von Wake County zu werden. Als Hauptstadt ersetzte sie das an der Küste gelegene New Bern, wo sich seit 1710 die koloniale Verwaltung befand. Die Namensgebung erfolgte zu Ehren von Sir Walter Raleigh, dem Entdecker der Küste von North Carolina.
1808 wurde Andrew Johnson im Casso’s Inn in Raleigh geboren. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs eroberte General William Tecumseh Sherman Raleigh kurz vor Ende des Krieges am 13. April 1865. Die flüchtenden Soldaten der Konföderierten wurden von Unionstruppen danach bei Morrisville gestellt und in der Schlacht von Morrisville besiegt.[1]
Der National Park Service weist für Raleigh drei National Historic Landmarks aus: das North Carolina State Capitol, die Christ Episcopal Church und das Josephus Daniels House.[2] 134 Bauwerke und Stätten der Stadt sind im National Register of Historic Places (NRHP) eingetragen (Stand 9. November 2018).[3]
WirtschaftBearbeiten
Die Metropolregion von Raleigh erbrachte 2016 ein Bruttoinlandsprodukt von 79,8 Milliarden US-Dollar und belegte damit Platz 44 unter den Großräumen der USA.[4] Das persönliche Pro-Kopf Einkommen liegt 2016 bei 50.444 Dollar womit Raleigh ein leicht überdurchschnittliches Einkommensniveau besitzt.[5]
Raleigh, Durham, Cary und Chapel Hill bilden zusammen eine Technologieregion, in deren Mitte das Forschungs- und Technologiezentrum Research Triangle Park (auch RTP genannt) liegt. Viele große Firmen aus den Pharma-, Technologie- und Biotechnologiesparten haben sich hier angesiedelt.
Beispiele:
- BASF
- BB&T Insurance Services
- Bayer
- Capitol Broadcasting Company
- Carquest
- Credit Suisse
- Epic Games
- Excellence Health
- First Citizens BancShares
- Golden Corral
- IBM
- Infineon Technologies
- Lenovo
- Lulu
- Martin Marietta Materials
- Micro-Epsilon Messtechnik
- Pfizer
- Red Hat
- SAS Institute
- Sanofi-Aventis
- Siemens
- Voith
InfrastrukturBearbeiten
FlugverkehrBearbeiten
Der Raleigh-Durham International Airport ist der Flughafen der beiden Städte Raleigh und Durham und liegt genau zwischen den beiden Städten. Er ist nach dem Charlotte Douglas International Airport in Charlotte der zweitgrößte Flughafen in North Carolina.
StraßenverkehrBearbeiten
Raleigh liegt an der Interstate 40 angebunden, ergänzt um die lokalen (Ring-)Autobahnen Interstate 440 und Interstate 540. Des Weiteren führen die Fernstraßen U.S. Highway 1, 64 (mit 264), 70 und 401 durch die Stadt.
EisenbahnBearbeiten
Raleigh ist in das Fernverkehrsnetz von Amtrak mit 4 täglichen Zugpaaren eingebunden:
- Silver Star (New York City — Miami)
- Piedmont nach Charlotte (zweimal täglich)
- Carolinian (New York — Charlotte)
NahverkehrBearbeiten
Der Nahverkehr im Großraum wird durch den Capital Area Transit (CAT) mit 33 Buslinien und einzelnen Linien des Triangle Transit durchgeführt. Des Weiteren verbinden die kostenlosen Linien der Wolfline verschiedene Standorte der Universität miteinander.
In den 1990er Jahren gab es Pläne für einen mit Dieseltriebwagen betriebenen Eisenbahnkorridor von ca. 40 Kilometer Länge, dessen Finanzierung aber nicht zu Stande kam.
BildungBearbeiten
Die Region verfügt über ein sehr hohes Bildungs- und Sozialniveau, was neben den vielen Industrieansiedlungen an den zahlreichen Universitäten in Chapel Hill (University of North Carolina at Chapel Hill), Raleigh (North Carolina State University) und Durham (Duke University) liegt.
KulturBearbeiten
Raleigh verfügt über eine Vielzahl an kulturellen Einrichtungen. Im Progress Energy Center for the Performing Arts befinden sich mehrere große Theatersäle und ein Konzerthaus. Daneben gibt es in der Stadt mehrere Kleinkunstbühnen.
Außerdem befinden sich in Raleigh einige Museen, die größten sind das North Carolina Museum of Natural Sciences, das North Carolina Museum of History[6] und das North Carolina Museum of Art.
PartnerstädteBearbeiten
Raleigh hat Partnerschaften mit den folgenden Städten geschlossen:
SportvereineBearbeiten
Mit den Carolina Hurricanes besitzt Raleigh seit 1999 ein professionelles Eishockeyteam. Nach einer erstmaligen Stanley-Cup-Finalteilnahme im Jahr 2002 konnten sie die begehrte Trophäe im Jahr 2006 mit 4:3 Siegen in der Finalserie gegen die Edmonton Oilers gewinnen.
Söhne und Töchter der StadtBearbeiten
- Clay Aiken (* 1978), Sänger
- William Willard Ashe (1872–1932), Botaniker und Forstmann
- Jeb Bishop (* 1962), Jazz- und Improvisationsmusiker
- Logan Brown (* 1998), Eishockeyspieler
- John Cassin Cantwell (1859–1940), Forschungsreisender in Alaska
- Aubrey Dollar (* 1980), Schauspielerin
- Jeff Galloway (* 1945), Langstreckenläufer
- Buddy Gilmore (1880 – nach 1922), Ragtime- und Jazzmusiker
- Gracie Glam (* 1990), Pornodarstellerin
- Rhoda Griffis (* 1965), Schauspielerin
- Michael C. Hall (* 1971), Schauspieler
- Jeff Hardy (* 1977), Wrestler
- Rufus Harley (1936–2006), Jazzmusiker
- Andrew Johnson (1808–1875), 17. Präsident der Vereinigten Staaten
- Darius Johnson-Odom (* 1989), Basketballspieler
- Randy Jones (* 1952), Discosänger und Schauspieler
- Will Kindrachuk (* 2000), Schauspieler
- Mary Robinette Kowal (* 1969), Schriftstellerin und Puppenspielerin
- Benjamin R. Lacy (1854–1929), Politiker
- Brandi Love (* 1973), Pornodarstellerin
- Bruce Matthews (* 1961), Footballspieler
- Daniel McFadden (* 1937), Ökonom
- Nate McMillan (* 1964), Basketballtrainer und -spieler
- Robert Duncan McNeill (* 1964), Schauspieler, Produzent und Filmregisseur
- Loumell Morgan (1922–1983), R&B- und Jazzmusiker
- Leonidas Polk (1806–1864), Bischof der Episkopalkirche und General der Konföderierten
- Emily Procter (* 1968), Schauspielerin
- Shavlik Randolph (* 1983), Basketballspieler
- Peyton Reed (* 1964), Filmregisseur
- Jerome Robinson (* 1997), Basketballspieler
- Burk Uzzle (* 1938), Fotograf
- Liz Vassey (* 1972), Schauspielerin
- Reginald VelJohnson (* 1952), Schauspieler
- John Wall (* 1990), Basketballspieler
- Chris Wilcox (* 1982), Basketballspieler
- Evan Rachel Wood (* 1987), Schauspielerin
SonstigesBearbeiten
Im Zentralgefängnis von Raleigh wurde am 2. Dezember 2005 der Doppelmörder Kenneth Lee Boyd hingerichtet. Dies war USA-weit die 1000. Hinrichtung, nachdem die Todesstrafe 1976 wiedereingeführt worden war.
KlimatabelleBearbeiten
Raleigh, North Carolina | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Raleigh, North Carolina
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In Raleigh herrscht ein subtropisches Klima (Cfa) mit langen, heißen, schwülen Sommern und kurzen, aber trotzdem teils kühlen Wintern; im Januar und im Februar liegt die mittlere Mindesttemperatur unter dem Gefrierpunkt.
WeblinksBearbeiten
QuelleBearbeiten
- ↑ The Battle of Morrisville. Ernest Dollar. Archiviert vom Original am 12. Mai 2008. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 17. März 2008.
- ↑ List of NHLs by State. National Park Service, abgerufen am 9. November 2018.
- ↑ Suchmaske Datenbank im National Register Information System. National Park Service, abgerufen am 9. November 2018.
- ↑ US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Abgerufen am 4. Juli 2018 (amerikanisches Englisch).
- ↑ US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Abgerufen am 5. Juli 2018 (amerikanisches Englisch).
- ↑ North Carolina Museum of History