Porsche 2708 CART
Der Porsche 2708 CART ist ein Rennwagen der Dr.-Ing. h. c. F. Porsche AG.
Porsche | |
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Porsche 2708 CART
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2708 CART | |
Produktionszeitraum: | 1988–1990 |
Klasse: | Rennwagen |
Karosserieversionen: | Monoposto |
Motoren: | Ottomotor: 2,6 Liter (551 kW) |
Länge: | 4660 mm |
Breite: | 2010 mm |
Höhe: | 980 mm |
Radstand: | |
Leergewicht: | 703 kg |
GeschichteBearbeiten
1988 Porsche-ChassisBearbeiten
Mit Beginn der Saison 1988 nahm Porsche an der US-amerikanischen CART-Serie teil. Der Wagen war vollständig neu konstruiert, das Aluminium-Kunststoff-Monocoque und der von Hans Mezger entwickelte V8-Motor wurden eigens zu diesem Zweck konzipiert. Letzterer war tragendes Element des Fahrzeugs. Als Treibstoff wurde Methanol verwendet, eine Vorgabe des CART-Reglements.
Al Holbert, der in Porsche-956-Sportwagen dreimal Le Mans gewonnen hatte und 1984 Vierter beim Indianapolis 500 wurde, war Testfahrer, starb jedoch im September 1988 bei einem Flugzeugabsturz. Weiterer Fahrer war der Indy-Sieger von 1987, Al Unser, damals schon 49 Jahre alt. Der Porsche-eigene Wagen enttäuschte sowohl auf Hochgeschwindigkeitsovalen als auch auf normalen Strecken. In Indianapolis qualifizierte sich Teo Fabi bzw. den grün-weißen Quaker State/Porsche March/Porsche Indy als 17.[1], schied aber schon nach 30 Runden aus, mit Problemen an einem Rad.
Eines der drei gebauten Fahrzeuge ist an die Cité de l’Automobile – Musée National – Collection Schlumpf in Mühlhausen ausgeliehen, gehört aber dem Zuffenhausener Porsche-Museum, eines befindet sich heute als Bestandteil der Dauerausstellung „Erfolgsstory: Porsche Motorsport“ im EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte in Amerang/Chiemgau.
1989 und 1990 March-ChassisBearbeiten
Die meisten CART-Teams, abgesehen von Penske Racing oder AAR Eagle, bauten keinen eigenen Wagen, sondern kauften ein Chassis, z. B. von Lola, und bestückten es mit Motoren von Chevrolet, Ford-Cosworth, Judd oder auch Buick. Porsche entschied sich für March Engineering, Hersteller des CART-Meisterwagens der Jahre 1986 und 1987 und fünffacher Indy-Sieger mit Cosworth-Motoren. Das 89er Modell wurde an den Porsche-Motor angepasst und als 89 P bezeichnet, weshalb das Fahrzeug bis zum Ende des Einsatzes 1990 als March-Porsche 89 P lief. In der Zeit waren jedoch Chevy-Motoren in Lola- oder Penske-Chassis am erfolgreichsten.
Fabi qualifizierte sich 1989 in Indy als 13.[2], schied aber schon nach 23 Runden mit Motordefekt aus.
1990 kam auch John Andretti zum Zug, der immerhin als Zehnter[3] startete. Beide nun blauen, von Foster's unterstützen Wagen schafften diesmal über zwei Drittel der Distanz von ca. 800 km, schieden aber durch Unfall und Getriebeschaden aus.
Das Engagement in der CART-Serie wurde Ende 1990 eingestellt und zurückblickend als wenig erfolgreich bewertet. Ähnlich wie in der Formel-1-Weltmeisterschaft Anfang der 1960er Jahre konnte dennoch auf einen Sieg verwiesen werden – den von Teo Fabi am 3. September 1989 auf dem Mid-Ohio Sports Car Course. Jedoch begann Porsche bald wieder ein Monoposto-Projekt mit dem Saugmotor-Footwork-Porsche FA 12 in der Formel 1.
Insgesamt wurden 15 Exemplare der Porsche 2708 und March-Porsche 89 P gefertigt. Ein blauer mit der Nummer 4 steht in Tübingen[4]
Technische DatenBearbeiten
Porsche 2708 CART: | Daten |
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Motor: | 8-Zylinder in V-Form, Abgasturbolader |
Hubraum: | 2649,2 cm³ |
Bohrung × Hub: | 88,2 × 54,2 mm |
Leistung bei 1/min: | 551 kW (750 PS) bei 11200 (1989/90) |
Max. Drehmoment bei 1/min: | 465 Nm bei 8500 |
Verdichtung: | 12 : 1 |
Ventilsteuerung: | Vierventiler, zweimal zwei obenliegende Nockenwellen, angetrieben durch Zahnräder |
Kühlung: | Wasserkühlung, Ladeluftkühler |
Getriebe: | 6-Gang-Getriebe |
Bremsen: | Scheibenbremsen |
Radaufhängung vorn: | Doppelquerlenker |
Radaufhängung hinten: | Doppelquerlenker |
Federung vorn: | innenliegende Feder-Dämpfer-Einheiten |
Federung hinten: | innenliegende Feder-Dämpfer-Einheiten |
Karosserie: | Monocoque |
Spurweite vorn/hinten: | 1710 mm/1620 mm |
Radstand: | 2800 mm bzw. 2850 mm |
Reifen: | 9,5"/25"–15" vorne, 14,5"/27"–15" hinten, Marke Goodyear |
Maße L × B × H: | 4660 × 2010 × 980 mm |
Leergewicht: | 703 kg |
Höchstgeschwindigkeit: | 360 km/h |
LiteraturBearbeiten
- Schneider, Peter: Typenkompass Porsche. Renn- und Rennsportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart, überarb. N.-A. 2007, ISBN 3-613-02798-4
WeblinksBearbeiten
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ http://www.indy500.com/stats/view/boxscore/year/1988
- ↑ http://www.indy500.com/stats/view/boxscore/year/1989
- ↑ http://www.indy500.com/stats/view/boxscore/year/1990
- ↑ Brian Long: Porsche Racing Cars: 1976 to 2005. Veloce Publishing Ltd, 2008, ISBN 978-1-904788-45-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).