Oxana Wladimirowna Grischtschuk

russische Eiskunstläuferin
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Oxana Wladimirowna Grischtschuk (russisch Оксана Владимировна Грищук, auch Pascha Grischtschuk, * 17. März 1972 in Odessa, Sowjetunion) ist eine ehemalige russische Eiskunstläuferin, die im Eistanz für die Sowjetunion, das Vereinte Team und Russland startete.

Oxana Grischtschuk
Oxana Grischtschuk und Jewgeni Platow bei der Europameisterschaft 1994 in Kopenhagen
Oxana Grischtschuk und Jewgeni Platow bei der Europameisterschaft 1994 in Kopenhagen
Voller Name Oxana Wladimirowna
Grischtschuk
Nation Sowjetunion Sowjetunion
Vereintes Team Vereintes Team
Russland Russland
Geburtstag 17. März 1972
Geburtsort Odessa, Sowjetunion
Größe 164 cm
Gewicht 50 kg
Karriere
Disziplin Eistanz
Partner/in Jewgeni Platow
Ehemalige Partner/in Alexander Tschitschkow
Status zurückgetreten
Karriereende 1998
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 3 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold Lillehammer 1994 Eistanz
Gold Nagano 1998 Eistanz
 Weltmeisterschaften
Bronze Oakland 1992 Eistanz
Silber Prag 1993 Eistanz
Gold Chiba 1994 Eistanz
Gold Birmingham 1995 Eistanz
Gold Edmonton 1996 Eistanz
Gold Lausanne 1997 Eistanz
 Europameisterschaften
Bronze Lausanne 1992 Eistanz
Silber Helsinki 1993 Eistanz
Silber Kopenhagen 1994 Eistanz
Gold Sofia 1996 Eistanz
Gold Paris 1997 Eistanz
Gold Mailand 1998 Eistanz
 

Laufbahn

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Oxana Grischtschuk begann im Alter von vier Jahren noch in Odessa mit dem Eiskunstlaufen. Ihr Vater, Wladimir Grischtschuk, war Fußballspieler. Ihre Mutter, Ljudmila Rohbeck, ist Diplom-Betriebswirtschaftlerin. Die Eltern trennten sich als Oxana Grischtschuk vier Jahre alt war. Ihre erste Trainerin war Walentina Kasjanowa. Mit zehn Jahren kam sie nach Moskau zum Sportclub Dynamo Moskau. In Moskau wurde sie zunächst von Jelena Alexandrowa trainiert. Mit zwölf Jahren wechselte Grischtschuk vom Einzellauf zum Eistanz. Ihr erster Eistanzpartner war Alexander Tschitschkow. An seiner Seite wurde sie 1988 Juniorenweltmeisterin. 1989 musste er aus gesundheitlichen Gründen seine Karriere beenden.

1989 brachte Natalja Dubowa sie mit Jewgeni Platow zusammen. Bereits drei Monate später erreichten sie als Dritte das Podium bei den Sowjetischen Meisterschaften. Ihr gemeinsames Debüt bei Welt- und Europameisterschaften beendeten sie 1990 auf dem jeweils fünften Platz.

In das Jahr 1992 gingen Grischtschuk und Platow erstmals als sowjetische Meister. Sowohl bei der Europameisterschaft wie auch der Weltmeisterschaft errangen sie mit Bronze ihre ersten Medaillen bei diesen Turnieren. Ihr Debüt bei Olympischen Spielen beendeten sie in Albertville auf dem vierten Platz.

Im Herbst 1992 wurden Natalja Linitschuk und Gennadi Karponossow neue Trainer von Grischtschuk und Platow. Als amtierende russische Meister wurde das Eistanzpaar 1993 Vize-Europameister und Vize-Weltmeister.

1994 wurden sie erneut Vize-Europameister. Bei den Olympischen Spielen in Lillehammer gewannen Grischtschuk und Platow die Goldmedaille. Dabei besiegten sie die reamateurisierten Jayne Torvill und Christopher Dean, die auch amtierende Europameister waren, und die damals amtierenden Weltmeister Maja Ussowa und Alexander Schulin. Im japanischen Chiba wurden Grischtschuk und Platow wenig später erstmals Weltmeister.

Grischtschuk und Platow verpassten verletzungsbedingt einen Großteil der Saison 1994/95, einschließlich der Europameisterschaft. Bei der Weltmeisterschaft in Birmingham konnten sie jedoch wieder antreten und verteidigten ihren Weltmeisterschaftstitel.

1996 wurden Grischtschuk und Platow in Sofia erstmals Europameister. In Edmonton wurden sie erneut Weltmeister. Danach wurde Tatjana Tarassowa ihre neue Trainerin. Sie verpassten die erste Hälfte der Saison 1996/97, kehrten aber rechtzeitig zurück, um 1997 in Paris ihren Europameisterschaftstitel zu verteidigen. In Lausanne wurden sie zum vierten Mal in Folge Weltmeister.

1998 siegten Grischtschuk und Platow in Mailand zum dritten Mal in Folge bei Europameisterschaften. Bei den Olympischen Spielen in Nagano verteidigten sie ihren Titel und wurden erneut Olympiasieger. Danach beendeten sie ihre Wettkampfkarriere.

Im Zeitraum von 1994 bis 1998 gewannen Grischtschuk und Platow 20 Wettbewerbe in Folge.[1] Sie sind das einzige Eistanzpaar, das zwei Mal Gold bei Olympischen Spielen erringen konnte. Grischtschuk und Platow verbanden Geschwindigkeit und anspruchsvolle Elemente und zeigten ihre Beherrschung zahlreicher verschiedener Tanzstile.[2]

Nach ihrer Wettkampfkarriere liefen Grischtschuk und Platow zusammen in diversen Shows. Danach entschieden sie sich zu einem Partnertausch mit ihren früheren Rivalen Maja Ussowa und Alexander Schulin. Neun Jahre nach dem Ende ihrer Karriere traten Platow und Oxana „Pascha“ Grischtschuk erstmals wieder gemeinsam bei der alljährlichen Weihnachtsshow auf dem Roten Platz in Moskau auf. 2008 kamen sie in Nagano zusammen, um das zehnjährige Jubiläum ihres Olympiasiegs zu feiern.[3]

Oxana Grischtschuk studierte Kunst an der Universität in Moskau und ist Choreographin. Sie spricht Russisch, Englisch, Deutsch und Italienisch.

Am 19. August 2002 wurde Oxana Grischtschuk Mutter einer Tochter. Sie hat einen Lebensgefährten. Die Familie lebt in Los Angeles, Kalifornien. Grischtschuk arbeitet jetzt auch als Trainerin.

Ergebnisse

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(mit Jewgeni Platow)

Wettbewerb / Jahr 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998
Olympische Winterspiele 4. 1. 1.
Weltmeisterschaften 5. 4. 3. 2. 1. 1. 1. 1.
Europameisterschaften 5. 5. 3. 2. 2. 1. 1. 1.
Sowjetische Meisterschaften 3. 2. 1.
Russische Meisterschaften 1. 1.

(mit Alexander Tschitschkow)

Wettbewerb / Jahr 1987 1988
Juniorenweltmeisterschaften 2. 1.
Sowjetische Meisterschaften 1.
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Einzelnachweise

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  1. Jere Longman: SKATING; Dancing on the Sharp Edge of Her Skates In: The New York Times, 2. Januar 1998. Abgerufen am 22. Mai 2009 
  2. Olympic Insider In: TIME, 16. Februar 1998. Abgerufen am 22. Mai 2009 
  3. Lifeskate.com, January 2, 2009 (Memento vom 28. Juli 2011 im Internet Archive)