Linie 7 der Pariser Straßenbahn

Straßenbahnlinie in der französischen Region Île-de-France

Die Linie T7 der Straßenbahn Île-de-France stellt eine Verlängerung der Métrolinie 7 in die südliche Île-de-France dar. Sie verläuft von der Endstation Villejuif – Louis Aragon der Métro 7 in südlicher Richtung bis Porte de l’Essonne (Athis-Mons). Diese Strecke wurde am 16. November 2013 für den öffentlichen Verkehr freigegeben.

Zug auf der T7 zwischen Coeur d’Orly und Flughafen Orly

Damit wurden Orte mit starkem Personenverkehr, wie z. B. der Großmarkt Rungis (Marché international de Rungis) oder der Flughafen Paris-Orly, besser an die Hauptstadt und die südliche Ile-de-France angebunden. Zur Fahrt vom und zum Flughafen reicht ein einfaches T+-Ticket.

Ab 2023 soll die Strecke vom Bahnhof Athis-Mons bis zum Bahnhof von Juvisy-sur-Orge verlängert werden.[1][2]

Geschichte Bearbeiten

 
Eine Werbebanner kündigt die baldige Eröffnung der Linie an (November 2013)
 
Eine Fußgängerbrücke stellt die Verbindung her zwischen Haltestelle Belle Épine und gleichnamigem Einkaufszentrum
 
Citadis-Bahn bei Probefahrt in Nähe des Flughafens Orly

Planung Bearbeiten

Erste Absprachen mit den beteiligten Gebietskörperschaften fanden bereits im Herbst 2000 statt. Zwei Jahre später gab das STIF seine grundsätzliche Zustimmung. Im Winter 2003/04 wird eine öffentliche Anhörung durchgeführt. Im Dezember 2006 stimmte das STIF den inzwischen getroffenen finanziellen Vereinbarungen zu.

Im Februar 2009 erhielt die Linie die offizielle Nummer „7“.[3]

Bau Bearbeiten

Erste vorbereitende Bauarbeiten fanden im Zeitraum von Februar 2009 bis Sommer 2011 statt. Es handelte sich hier um Verlegung von Versorgungsleitungen, Baumfällarbeiten, Anpassung der Verkehrsführung, Einrichtung von Fußgängerinseln.

Ab Ende Juni 2011 wurden die ersten Schienen verlegt, nachdem bereits Anfang des gleichen Jahres die Auftragsvergabe für die Fahrzeuge erfolgt war.

Nach Abschluss der Bauarbeiten und ca. ein Jahr nach der Lieferung der ersten Fahrzeuge wurden auf den fertiggestellten Teilstrecken Probefahrten durchgeführt, seit Mitte Oktober 2013 dann auf der Gesamtstrecke und unter Berücksichtigung des Fahrplans – allerdings noch ohne Fahrgäste. Am 16. November 2013 wurde der reguläre Betrieb aufgenommen.

Streckenverlauf Bearbeiten

Der nördliche Teilabschnitt Bearbeiten

Die Haltestellen von Norden nach Süden:

Tramlinie T7
Station Gemeinde(n) Anschluss
Villejuif – Louis Aragon Villejuif M 07 
Lamartine Villejuif
Domaine Chérioux L’Haÿ-les-Roses, Vitry-sur-Seine
Moulin Vert Chevilly-Larue, Vitry-sur-Seine
Bretagne Chevilly-Larue
Auguste Perret Chevilly-Larue, Thiais
Porte de Thiais Chevilly-Larue, Thiais Tvm
La Belle Épine Rungis, Thiais
Place de la Logistique Rungis
Porte de Rungis Rungis
Saarinen Rungis
Robert Schumann Rungis
La Fraternelle Rungis RER C 
Hélène Boucher Paray-Vieille-Poste
Caroline Aigle Orly
Cœur d’Orly Orly
Aéroport d’Orly Paray-Vieille-Poste Orlyval
Porte de l’Essonne Athis-Mons, Villeneuve-le-Roi, Paray-Vieille-Poste

Der erste Teilabschnitt ist 11,2 km lang. Alle 18 Haltestellen sind behindertengerecht ausgebaut. Die Linie soll den Verkehr innerhalb der Vororte erleichtern und folgt im Wesentlichen der Nationalstraße N 7, die übrigens zur Departementalstraße D 7 herabgestuft wurde. Sie verlässt die Nord-Süd-Richtung nur im mittleren Streckenabschnitt um die Anbindung wichtiger Orte zu gewährleisten: Großmarkt Rungis, Gewerbegebiete Rungis und SILIC mit 350 Unternehmen und 16.000 Arbeitsplätzen, Einkaufszentren, RER-Bahnhof und Flughafen Orly.[4] Die Stromversorgung wird durch sechs Transformatorenunterwerken sichergestellt.

Längs der Strecke werden in großer Anzahl Pinien und Steineichen gepflanzt. So weit wie möglich wird die Strecke als Rasengleis ausgeführt, bepflanzt mit Sedum (Fetthenne), eine Pflanze die kaum Pflege verlangt.

Der südliche Teilabschnitt Bearbeiten

Eine Verlängerung der Strecke um 3,7 km nach Süden wird die Linie bis zum Bahnhof Juvisy führen. Dabei führt die Strecke durch einen 900 m langen Tunnel. Der Beginn der Bauarbeiten war für Mitte 2015 vorgesehen, die Aufnahme des Verkehrs im Jahr 2018. Insgesamt entstehen sechs neue Haltestellen, eine davon unterirdisch in 17 m Tiefe.

Zukünftige Anbindungen an das Métronetz Bearbeiten

Im Augenblick gibt es nur die Umsteigemöglichkeit zur Linie 7.

Später kommen im Rahmen des Grand Paris Express weiter Umstiegsmöglichkeiten hinzu: Ab 2020 entsteht eine Station der Linie 15 an der Haltestelle Villejuif – Louis-Aragon. Erst nach 2020 wird es an der Haltestelle Aéroport d’Orly Verbindungen zu den Linien 14 und 18 geben.

Die Fahrzeuge Bearbeiten

Auf der Strecke werden 19 niederflurige Straßenbahnen des Typ Alstom Citadis 302 eingesetzt, sie sind jeweils 32 m lang und bieten 200 Fahrgästen Platz mit allerdings nur 54 Sitzplätzen. In den Hauptverkehrszeiten fahren die Züge im 5-Minuten-Takt.

Nach Ausbau des 2. Teilabschnitts kommen 30 Gliederzüge zum Einsatz. Der Taktintervall soll dann auf vier Minuten verkürzt werden.[4]

Betriebshof Bearbeiten

 
Der Betriebshof im Bau (Zustand August 2012)

Für den Unterhalt und das Abstellen der Fahrzeuge wurde ein 24.000 m² großes Gelände im Bereich von Vitry-sur-Seine erworben. Hier wurde ein Verwaltungs- und Technikzentrum errichtet, welches alle wichtigen Funktionen zum Betrieb einer Straßenbahnlinie erfüllt: Einsatzleitstelle, Büros, Schulungsräume, Werkstätten, Zugwaschanlage, Abstellgleise. Die Gebäude wurden nach den modernsten Anforderungen gebaut und können durch die Qualität ihrer Wärmedämmung, Verwendung des Regenwassers, Abwasserrecycling. als „Bâtiment Basse Consommation“ (Niedrigenergiehaus) eingestuft werden.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Straßenbahnlinie T7 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cécile Chevallier: Budget, calendrier, points de crispation : où en est le prolongement du tram T7 en Essonne ? In: LeParisien.fr. 22. November 2021, abgerufen am 31. Januar 2024 (französisch).
  2. Prolongement de la ligne T7 à Juvisy-sur-Orge. 18. September 2018, abgerufen am 31. Januar 2024 (französisch).
  3. Pressemitteilung STIF, Febr. 2009; (frz.) abgerufen am 6. November 2013
  4. a b RATP-Pressemitteilung 2011 (frz.) abgerufen am 7. November 2011