Lena Malkus

deutsche Weitspringerin

Lena Malkus (* 6. August 1993 in Bremen) ist eine ehemalige deutsche Leichtathletin, die sich hauptsächlich auf den Weitsprung spezialisiert hat, aber auch bei 200-m- und Staffelläufen konkurrierte. Sie gewann unter anderem bei den Olympischen Jugendspielen 2010 und bei den U23-Europameisterschaften 2013 die Goldmedaille.

Lena Malkus


Malkus bei den Deutschen Meisterschaften 2015 in Nürnberg

Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 6. August 1993 (30 Jahre)
Geburtsort BremenDeutschland
Größe 180 cm
Gewicht 72 kg
Beruf Studentin (Psychologie)
Karriere
Disziplin Weitsprung, 200 m
Bestleistung Halle: Weitsprung 6,54 m; 200 m: 24,31 s
Freiluft: Weitsprung 6,94 m; 200 m: 23,65 s
Verein Hamburger SV, vorm.: SC Preußen Münster,
TV Jahn Rheine, TV Borghorst
Trainer Sebastian Bayer vorm.: Elke und Frank Bartschat
Status zurückgetreten
Karriereende 2020
Medaillenspiegel
Olympische Jugendspiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
European Youth Olympic Festival 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U20-Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U20-Europameisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Meisterschaften 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Deutsche Hallenmeisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Jugendspiele
Gold 2010 Singapur Weitsprung
Olympische Ringe Europäisches Olympisches Jugendfestival
Gold 2009 Tampere Weitsprung
Logo der World Athletics U20-Weltmeisterschaften
Silber 2012 Barcelona Weitsprung
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Gold 2013 Tampere Weitsprung
Logo der EAA U20-Europameisterschaften
Gold 2011 Tallinn Weitsprung
Logo des DLV Deutsche Meisterschaften
Gold Nürnberg 2015 Weitsprung
Logo des DLV Deutsche Hallenmeisterschaften
Silber Karlsruhe 2012 Weitsprung
Bronze Karlsruhe 2012 4 × 200 m
letzte Änderung: 9. Januar 2020

Berufsweg Bearbeiten

Seit 2008 besuchte Malkus das Sportinternat in Münster und schloss die 13. Klasse der NRW-Sportschule Pascal-Gymnasium im Mai 2012 mit dem Abitur ab.[1][2][3][4] Sie studiert seit dem Wintersemester 2012/13 Psychologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster.[5][6] Nach dem Ende ihrer sportlichen Karriere zum Jahreswechsel 2019/2020 wandte sie sich ihrer Masterarbeit mit dem Thema „Work-Life-Balance von hauptamtlichen Trainern“ zu.[7]

Sportliche Karriere Bearbeiten

Den 1. Platz bei den U20-Europameisterschaften erreichte Malkus 2009, bei den Deutschen Jugendhallenmeisterschaften gewann sie 2010. Bei den Olympischen Jugendspielen in Singapur errang sie mit einem Sprung von 6,40 m die Goldmedaille.[8]

2011 holte sich Malkus mit 6,70 m den Titel Deutsche Juniorenmeisterin. Am 6. August, ihrem 18. Geburtstag, wurde sie erneut Deutsche Jugendmeisterin. Mit 6,69 m übertraf sie zum zweiten Mal die B-Norm (6,67 m). Auf die ihr deshalb zustehende Weltmeisterschafts-Teilnahme in Daegu verzichtete sie.[9]

2012 wurde sie im Februar Deutsche Vizemeisterin in der Halle.[4] Ihren Start bei den Deutschen Meisterschaften im Juni in Wattenscheid musste sie wegen einer Verletzung absagen.[10] Bei den Juniorenweltmeisterschaften (U20-WM) in Barcelona (Spanien) gewann sie im Juli 2012 Silber mit 6,80 m.[11] Zum zweiten Mal in Folge gewann Lena Malkus auch 2012 den deutschen U23-Titel.[12]

2013 wurde sie U23-Europameisterin mit Bestleistung (6,76 m) und zum dritten Mal deutsche U23-Juniorenmeisterin.[13][9]

2015 gewann Malkus am 14. Mai 2015 in Münster bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften innerhalb weniger Stunden gleich drei Titel: Im Weitsprung, im 200-Meter-Lauf und mit der 4-mal-100-Meter-Staffel der Universität Münster. Am 24. Juli wurde sie beim Weitsprungwettbewerb auf dem Nürnberger Hauptmarkt mit einer Weite von 6,74 m Deutsche Meisterin und qualifizierte sich zugleich für die Weltmeisterschaften in Peking,[14] wo sie allerdings schon in der Vorrunde ausschied. Die Weite ihres Meisterschaftssprungs war die beste Weite bei Deutschen Meisterschaften seit zehn Jahren.[14]

2016 und 2017 konnte Malkus sportlich kaum in Erscheinung treten, da sie sich im Urlaub in Bali eine Yersinien-Infektion zuzog, welche zunächst nicht erkannt wurde, und die ihren Körper massiv schwächte und eine Reihe von Verletzungen auslöste.[15]

2018 bekam sie im Frühjahr eine Blinddarmentzündung. Mit einer Sondererlaubnis durfte sie trotz fehlender Qualifikationsleistung bei den Deutschen Meisterschaften starten, schied aber nach drei ungültigen Sprüngen aus. Und wieder folgte ein Rückschlag nach dem nächsten.

Ende 2019 gab schließlich nach überstandenen Schienbein-Problemen eine Entzündung im Beuger-Ansatz den finalen Anlass für die Entscheidung die Karriere zu beenden.[7]

Vereinszugehörigkeiten Bearbeiten

Bis 2006 startete Malkus für den TV Borghorst, 2007 und 2008 für den TV Jahn Rheine, dann wechselte sie zur LG Ratio Münster. Beim Austritt des SC Preußen Münster aus der LG Ratio Münster wechselte ihr Startrecht zum Grundverein SC Preußen Münster. Nach vielen Jahren in der Obhut von Elke und Frank Bartschat wagte sie einen Neustart in Hamburg. Zur Saison 2019 startete Malkus für den Hamburger SV, wo sie von Sebastian Bayer trainiert wurde, jedoch in dem Jahr bis zu ihrem Karriereende an keinem Wettkampf mehr teilnahm.[16]

Platzierungen, Weiten (Auswahl) Bearbeiten

Ehrungen Bearbeiten

  • 2010 beim Ball des Sports vom Sportbund der Stadt Münster als Juniorsportler des Jahres ausgezeichnet.[29]
  • 2011 zur Newcomerin des Jahres von NRW gewählt.[30]
  • 2011 und 2012 vom Sportbund der Stadt Münster beim Ball des Sports als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.[29][31][32][33]

Trivia Bearbeiten

Malkus ist die Tochter von Ruth Holzhausen-Malkus, die als Volleyball-Nationalspielerin 1984 den sechsten Platz bei den Olympischen Spielen belegte.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Iris Woitschell: Mit Lena Malkus im Sportinternat. In: stimberg-zeitung.de. 8. Juli 2011, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Februar 2013; abgerufen am 12. Februar 2013.
  2. a b Hausaufgaben statt Meisterfeier@1@2Vorlage:Toter Link/www.westfaelische-nachrichten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), 22. Februar 2010
  3. a b c DerWesten: Lena Malkus hat schon olympisches Gold, 10. November 2011
  4. a b leichtathletik.de: Lena Malkus setzt i-Tüpfelchen, 30. Juli 2012
  5. Westfälische Wilhelms-Universität: Lena Malkus, abgerufen am 16. März 2015
  6. Website Lena Malkus: Portrait (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive), abgerufen am 16. März 2015
  7. a b Silke Bernhart: Lena Malkus beendet ihre Karriere, Rücktritt, auf: leichtathletik.de, vom 9. Januar 2020, abgerufen am 9. Januar 2020.
  8. a b Westfälische Nachrichten: Olympische Jugendspiele: Gold für 17-jährige Lena Malkus aus Münster@1@2Vorlage:Toter Link/www.westfaelische-nachrichten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), 22. August 2010
  9. a b c d lena-malkus.de: Ab in den Urlaub (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lena-malkus.de, 11. August 2011
  10. Westfälische Nachrichten: Lena Malkus verzichtet wegen Verletzung auf Start bei der Deutschen Meisterschaft (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wn.de, 17. Juni 2012
  11. a b Westfälische Nachrichten: Leichtathletik: Ratio-Athletin springt im letzten Versuch auf 6,80 Meter und wird WM-Zweite@1@2Vorlage:Toter Link/www.wn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), 13. Juli 2012
  12. a b Westfälische Nachrichten: 6,72 Meter – Malkus springt Weltjahresbestleistung@1@2Vorlage:Toter Link/www.wn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), 30. Juli 2012
  13. a b c www.leichtathletik-datenbank.de: Lena Malkus, abgerufen am 16. März 2015.
  14. a b Westfälische Nachrichten: Der große Sprung: Lena Malkus aus Münster Deutsche Weitsprung-Meisterin auf dem Nürnberger Hauptmarkt (online), Sport, Münster, Jürgen Beckgerd, 25. Juli 2015
  15. Lena Malkus: „Ich mache Woche für Woche Fortschritte“, Interview der Woche, auf: leichtathletik.de, vom 14. Dezember 2017, abgerufen am 23. Februar 2018.
  16. Lena Malkus wechselt nach Hamburg zu Sebastian Bayer. In: leichtathletik.de. 28. November 2018, abgerufen am 2. Dezember 2018.
  17. Westfälische Nachrichten: Lena Malkus fliegt zum Sieg@1@2Vorlage:Toter Link/www.westfaelische-nachrichten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), 24. Juli 2009
  18. Stadtmagazin Echo: Ratio-Athletinnen in Rhede auf Goldsuche (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive), 5. August 2009
  19. Stadtmagazin Echo: @1@2Vorlage:Toter Link/echo-muenster.deMedaillengewinner/-innen und Teilnehmer/-innen der Olympischen Spiele, Paralympics und World Games der Special Olympics aller Altersklassen (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  20. Moskau – Lena Malkus fliegt auf 6,44 Meter, 22. Mai 2010
  21. Jürgen Beckgerd: Drei Starterinnen – zwei Medaillen. In: Westfälische Nachrichten. (wn.de).
  22. Weser-Kurier: Malkus springt beachtliche 6,70 Meter (Memento vom 30. Juni 2011 im Internet Archive), 26. Juni 2011
  23. Westfälische Nachrichten: Jubel in Kassel über Gold in Tallinn@1@2Vorlage:Toter Link/www.westfaelische-nachrichten.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), 25. Juli 2011
  24. Lena Malkus für Felix-Award 2011 nominiert (Memento vom 3. September 2014 im Internet Archive), 22. November 2011
  25. a b Westfälische Nachrichten: Ratio-Athleten glänzen in Karlsruhe: Silber für Malkus, Bronze an Pinto, Greb und die Staffel@1@2Vorlage:Toter Link/www.wn.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2022. Suche in Webarchiven), 26. Februar 2012
  26. U23-EM - Malkus springt zu Gold mit WM-Norm, 14. Juli 2013
  27. Focus: Weltjahresbestleistung durch Weitspringerin Lena Malkus, 31. Mai 2014
  28. Hauptmarkt-Show: Malkus springt am weitesten
  29. a b Westfälische Nachrichten: Letzte Runde ist eingeläutet – Hochgeschwindigkeits-Endspurt: Viele Kandidaten geben im neuen Jahr schon wieder Vollgas, Münsters Sportler des Jahres 2012, 30. Januar 2013
  30. Sportinternat Münster: NRW-Sportlerwahl: Weitspringerin Lena Malkus ist Newcomer des Jahres (Memento vom 17. September 2012 im Internet Archive)
  31. Westfälische Nachrichten: Malkus, Taylor, Preußen Münster und Ditzel/Brummel Sieger bei Sportlerwahl, Titelseite, Münster, 20. Februar 2013
  32. Westfälische Nachrichten: Tolle Wahl und große Sieger: Drei Mal die Preußen und zwei junge Ruderer, Münsters Sportler des Jahres 2012, 20. Februar 2013
  33. Westfälische Nachrichten: Von Norpoth bis Taylor: Seit 1971 wird der Sportler des Jahres gewählt/USC Münster ist Rekordhalter, Münsters Sportler des Jahres 2013, 18. Januar 2014

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lena Malkus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien