Landtagswahl in Brandenburg 2024

Wahl zur Volksvertretung des Landes Brandenburg 2024
2019Landtagswahl in Brandenburg 2024nächste
Endgültiges Ergebnis[1]
 %
40
30
20
10
0
30,9
29,2
13,5
12,1
4,1
3,0
2,6
2,0
2,6
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
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  −2
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  −6
  −8
+4,7
+5,7
+13,5
−3,5
−6,7
−7,7
−2,5
−0,6
−4,0

Die Landtagswahl in Brandenburg 2024 fand am 22. September 2024 statt. Gewählt wurden die 88 Abgeordneten des achten Brandenburger Landtages. Die Wahlbeteiligung war mit 72,9 % die höchste seit der deutschen Wiedervereinigung.

    
Insgesamt 88 Sitze

Die SPD um Ministerpräsident Dietmar Woidke erreichte mit 30,9 % die meisten Zweitstimmen, nur knapp dahinter platzierte sich die AfD mit 29,2 % und 25 der 44 Direktmandate. In Vorwahlumfragen hatte die AfD noch lange in Führung gelegen, bis sich der Zweikampf nach den Landtagswahlen in Sachsen und in Thüringen vom 1. September zuspitzte. Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht zog mit 13,5 % erstmals ins Potsdamer Landesparlament ein. Die bisherige Regierungspartei CDU zählte mit nur noch 12,1 % ebenso zu den Verlierern wie die bisher im Landtag vertretenen Parteien Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und BVB/FW, die den Wiedereinzug verpassten, weil sie an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterten und keine Direktmandate erringen konnten.

Organisation

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Übersicht der 44 Wahlkreise

Wahltermin

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Artikel 62 Absatz 1 der Verfassung des Landes Brandenburg legt fest, dass der Landtag Brandenburg auf fünf Jahre gewählt wird. Die Neuwahl findet frühestens 57 und spätestens 60 Monate nach Beginn der Wahlperiode statt.[2] Gemäß § 4 des Brandenburgischen Landeswahlgesetzes hat der Wahltag ein Sonntag oder ein gesetzlicher Feiertag zu sein.[3] Erstmöglicher Wahltag wäre somit der 30. Juni 2024 gewesen, der letztmögliche der 22. September 2024. Am 3. Mai 2023 wurde der Termin für die Landtagswahl auf den 22. September bestimmt.[4][5]

Wahlsystem

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Bei der brandenburgischen Landtagswahl werden mindestens 88 Personen gewählt. Wahlberechtigt sind Deutsche, die am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens einem Monat in Brandenburg wohnen. Jeder Wähler hat eine Erst- und Zweitstimme. Die Sitze des Landtages werden proportional anhand des Zweitstimmenergebnisses nach dem Hare/Niemeyer-Verfahren verteilt. In jedem der 44 Wahlkreise wird zunächst über die Erststimme ein Kandidat ausgewählt. Erhält eine Partei mehr Direktmandate, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustünden, wird der Landtag um sogenannte Überhang- und Ausgleichsmandate bis auf maximal 110 Abgeordnete erweitert. Bei der Verteilung der Mandate werden nur Parteien berücksichtigt, die mindestens fünf Prozent der gültigen Stimmen erhalten haben oder ein Direktmandat gewonnen haben.[6]

Das Brandenburger Wahlrecht kennt neben der Mandatsdeckelung drei weitere Besonderheiten. Zum einen können sich zwei oder mehr Parteien zu einer Listenvereinigung zusammenschließen. 2024 wurde davon Gebrauch gemacht (vgl. Plus Brandenburg aus Piratenpartei, ÖDP und Volt). Außerdem kennt das Wahlrecht zwei Ausnahmen von der 5-Prozent-Hürde: Die sorbisch/wendischen Minderheitenparteien sind von der 5-%-Klausel ausgenommen. Die zweite Ausnahme ist die Grundmandatsklausel. Erzielt eine Partei ein Direktmandat, verfehlt aber die 5 %, zieht sie trotzdem entsprechend ihrem Zweitstimmenergebnis in den Landtag ein.[6] Bei der Wahl 2014 zog die Partei BVB/FW über diese Klausel mit 3 Abgeordneten in den Landtag ein.

Ausgangslage

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Wahl zum Landtag Brandenburg 2019
 %
30
20
10
0
26,2
23,5
15,6
10,8
10,7
5,0
4,1
4,1

Die SPD wurde bei der vorherigen Landtagswahl 2019 unter Verlusten stärkste Partei, knapp vor der AfD, die stark an Stimmen dazugewann. Die CDU verlor deutlich und wurde nur noch drittstärkste Kraft. Auch die Linke verlor stark und landete noch hinter den Grünen. Die BVB/FW schaffte mit 5,0 Prozent den Einzug in den Landtag, die FDP verpasste ihn.

Die SPD um Ministerpräsident Dietmar Woidke bildete mit CDU und Grünen eine Kenia-Koalition, die über 50 der 88 Sitze im Parlament verfügte. Am 20. November 2019 wurde das Kabinett vereidigt.[7]

Teilnehmende Parteien

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Zur Landtagswahl können Parteien oder politische Vereinigungen mit Landesliste antreten. Einzigartig in Deutschland ist die Möglichkeit, dass gemäß § 22 BbgLWahlG mehrere Parteien als Listenvereinigung antreten können, um eher die 5-%-Hürde zu überwinden, davon haben Piraten, ÖDP und Volt als Plus Brandenburg Gebrauch gemacht.[8] Kreiswahlvorschläge können auch von Einzelbewerbern eingereicht werden.

Landeslisten und Kreiswahlvorschläge für die 44 Landtagswahlkreise in Brandenburg mussten bis zum 5. August 2024 beim Landeswahlleiter bzw. den Kreiswahlleitern eingereicht werden.[9] Parteien, die nicht im Landtag Brandenburg oder mit einem Abgeordneten aus Brandenburg im Bundestag vertreten sind, mussten für die Landesliste 2000 Unterstützungsunterschriften vorlegen, für Kreiswahlvorschläge 100 Unterschriften. Politische Vereinigungen, die an der letzten Bundes- oder Landtagswahl nicht teilgenommen haben, mussten ihre Teilnahme bis zum 17. Juni 2024 anzeigen.[10]

Von den sieben größten Parteien traten fünf in allen 44 Wahlkreisen mit Direktbewerbern an, zwei nur in 43. Die Linke trat im Wahlkreis Elbe-Elster I nicht an. Die AfD verzichtete im Landtagswahlkreis Teltow-Fläming II zugunsten eines parteilosen Einzelbewerbers. 14 Landeslisten mit insgesamt 382 Bewerbern, davon 236[11] auch Direktkandidaten, und 348 Kreiswahlvorschläge wurden zugelassen (in der Reihenfolge auf den Stimmzetteln):[12][13][14]

Partei Kurzbe-
zeichnung
Ergebnis 2019 Bewerber Platz 1 auf der Landesliste
% Sitze Wahl-
kreise
Landes-
liste
Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 26,2 25 44 87 Dietmar Woidke
Alternative für Deutschland AfD 23,5 23  (a)43 35 Hans-Christoph Berndt
Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU 15,6 15 44 45 Jan Redmann
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN GRÜNE/B 90 10,8 10 44 30 Antje Töpfer
DIE LINKE DIE LINKE 10,7 10  (b)43 35 Sebastian Walter
Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen / Freie Wähler BVB / FREIE WÄHLER 5,0 5 44 39 Péter Vida
Freie Demokratische Partei FDP 4,1 44 17 Zyon Braun[15]
PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ Tierschutzpartei 2,6 4 13 Christiane Müller-Schmolt
Plus Brandenburg (c) (Piratenpartei, ÖDP und Volt) Plus  (c)1,3 12 17 Thomas Bennühr
Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit BSW 30 Robert Crumbach
DER DRITTE WEG III. Weg 5 7 Matthias Fischer
Deutsche Kommunistische Partei DKP 4 4 Fabian Große
Deutsch Land Wirtschaft DLW 6 10 Benjamin Meise
WerteUnion WU 13 Anna-Sophia Werz
Einzelbewerber (d) 11
(a) 
nicht im Wahlkreis Wahlkreis Teltow-Fläming II
(b) 
nicht im Wahlkreis Wahlkreis Elbe-Elster I
(c) 
Listenvereinigung von Piratenpartei, ÖDP und Volt.[16] 2019 entfielen auf Piraten 0,7 %, auf ÖDP 0,6 %; Volt trat 2019 nicht an.
(d) 
Sonstige Direktbewerbende

Spitzenkandidaten

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Die nachfolgende Übersicht zeigt die Spitzenkandidaten jener Parteien, die entweder im vorangegangenen Landtag vertreten waren oder denen die Vorwahl-Umfragen einen Einzug in den Landtag vorhersagten:

Umfragen

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Sonntagsfrage

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Letzte Umfragen

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Institut Datum SPD AfD CDU Grüne Linke BVB/FW FDP BSW Sonst.
Landtagswahl 2024 22.09.2024 30,9 % 29,2 % 12,1 % 4,1 % 3,0 % 2,6 % 0,8 % 13,5 % 3,8 %
Forschungsgruppe Wahlen[17] 19.09.2024 27 % 28 % 14 % 4,5 % 4 % 3,5 % 13 % 6 %
INSA[17] 17.09.2024 25 % 28 % 16 % 4 % 3 % 4 % 2 % 14 % 4 %
Forschungsgruppe Wahlen[17] 13.09.2024 26 % 29 % 15 % 5 % 3 % 3 % 14 % 5 %
Infratest dimap[17] 12.09.2024 26 % 27 % 16 % 4,5 % 4 % 4,5 % 13 % 5 %
Infratest dimap[17] 05.09.2024 23 % 27 % 18 % 5 % 4 % 3 % 15 % 5 %
INSA[17] 06.08.2024 20 % 24 % 19 % 5 % 5 % 4 % 2 % 17 % 4 %
INSA[17] 16.07.2024 19 % 24 % 18 % 7 % 5 % 4 % 3 % 17 % 3 %
Infratest dimap[17] 11.07.2024 19 % 23 % 19 % 7 % 4 % 3 % 3 % 16 % 6 %
Landtagswahl 2019 01.09.2019 26,2 % 23,5 % 15,6 % 10,8 % 10,7 % 5,0 % 4,1 % 4,1 %

Ältere Umfragen

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2019 – 2024
Institut Datum SPD AfD CDU Grüne Linke BVB/FW FDP BSW Sonst.
INSA[17] 24.05.2024 19 % 25 % 19 % 7 % 6 % 5 % 3 % 13 % 3 %
Infratest dimap[17] 10.04.2024 22 % 26 % 18 % 8 % 6 % 3 % 10 % 7 %
INSA[17] 03.04.2024 19 % 25 % 19 % 8 % 7 % 4 % 3 % 12 % 3 %
INSA[17] 17.01.2024 17 % 28 % 18 % 8 % 6 % 4 % 3 % 13 % 3 % (inkl.
PlusBB 1 %)
Forsa[17] 11.01.2024 22 % 32 % 16 % 7 % 6 % 5 % 3 % 4 % 5 %
INSA[17] 29.11.2023 20 % 27 % 18 % 8 % 6 % 3 % 3 % 11 % 4 %
Infratest dimap[17] 13.09.2023 20 % 32 % 18 % 8 % 8 % 6 % 4 % 4 %
INSA[17] 04.07.2023 21 % 28 % 18 % 9 % 10 % 5 % 3 % 6 %
IFM[17] 09.06.2023 24 % 24 % 17 % 10 % 12 % 8 % 4 % 2 %
Infratest dimap[17] 26.04.2023 22 % 23 % 23 % 9 % 7 % 5 % 5 % 6 %
INSA[17] 05.04.2023 21 % 25 % 19 % 10 % 10 % 5 % 4 % 6 %
policy matters[17] 28.12.2022 27 % 23 % 17 % 7 % 9 % 5 % 5 % 6 %
INSA[17] 11.10.2022 22 % 25 % 17 % 11 % 10 % 5 % 4 % 6 %
Infratest dimap[17] 28.09.2022 24 % 24 % 18 % 11 % 9 % 4 % 4 % 6 %
Infratest dimap[17] 27.04.2022 30 % 19 % 18 % 10 % 7 % 4 % 6 % 6 % (inkl. TSP 3 %)
Forsa[17] 20.12.2021 28 % 17 % 14 % 11 % 11 % 8 % 6 % 4 %
Infratest dimap[17] 01.09.2021 34 % 17 % 13 % 8 % 9 % 7 % 7 % 5 %
Infratest dimap[17] 18.05.2021 23 % 18 % 16 % 16 % 11 % 4 % 7 % 5 %
Forsa[17] 20.12.2020 23 % 16 % 20 % 15 % 12 % 6 % 4 % 4 %
Infratest dimap[17] 19.11.2020 26 % 19 % 20 % 12 % 11 % 3 % 5 % 4 %
INSA[17] 08.10.2020 21 % 20 % 17 % 16 % 13 % 5 % 4 % 4 %
Infratest dimap[17] 07.04.2020 27 % 20 % 19 % 12 % 11 % 3 % 4 % 4 %
Forsa[17] 26.02.2020 22 % 18 % 14 % 15 % 15 % 7 % 3 % 6 %
Infratest dimap[17] 19.11.2019 25 % 22 % 14 % 12 % 12 % 5 % 5 % 5 %
Landtagswahl 2019 01.09.2019 26,2 % 23,5 % 15,6 % 10,8 % 10,7 % 5,0 % 4,1 % 4,1 %
 
Umfrageverlauf seit der Wahl 2019

Umfrage zur Direktwahl des Ministerpräsidenten

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Institut Datum Dietmar Woidke
(SPD)
Hans-Christoph
Berndt
(AfD)
Jan Redmann
(CDU)
Robert Crumbach
(BSW)
keiner/
weiß nicht
Forschungsgruppe Wahlen[18] 19.09.2024 59 % 16 % 26 %
Forschungsgruppe Wahlen[19] 13.09.2024 55 % 7 % 9 % 1 % 26 %
Infratest dimap[20] 12.09.2024 50 % 9 % 9 % 32 %
Infratest dimap[21] 11.04.2024 51 % 6 % 7 % 36 %

Ergebnis

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Direktmandate in den Wahlkreisen
Für detaillierte Ergebnisse siehe Liste der Landtagswahlkreise in Brandenburg und Liste der Mitglieder des Landtags Brandenburg (8. Wahlperiode)

Der Endspurt im Landtagswahlkampf stand unter dem Eindruck der drei Wochen zuvor abgehaltenen Landtagswahlen in Sachsen und in Thüringen, bei denen die AfD jeweils über 30 % errang, während die SPD mit einstelligen Ergebnissen in die Nähe der 5-%-Hürde kam. Die in den Prognosen der letzten Monate zweitplatzierte SPD von Ministerpräsident Woidke konnte mit 30,9 % (4,7 Prozentpunkte Zuwachs gegenüber 2019) einen überraschenden Wahlsieg erringen, vor der AfD mit 29,2 %, die 5,7 % hinzugewann und mit 30 von 88 Sitzen eine Sperrminorität hat. Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) wurde drittstärkste Kraft mit 13,5 %.

Die CDU verlor Stimmanteile und wurde mit 12,1 % kleinste Fraktion, ein Novum in einem bundesdeutschen Parlament, in dem nur vier Parteien vertreten sind. Nur zweimal erhielt die CDU weniger Stimmen bei einer Landtagswahl: 1951 in Bremen und 2020 in Hamburg. Insgesamt 14,3 % der Wählerstimmen sind nicht im Parlament vertreten, denn Grüne, Linke und BVB/FW scheiterten mit ihrem Zweitstimmenanteil an der Fünfprozenthürde und konnten auch keine Direktmandate gewinnen. Die durch die BSW-Abspaltung geschwächte Linke verpasste zum ersten Mal in ihrer Geschichte den Einzug in einen ostdeutschen Landtag. Die FDP verlor nach den Rückschlägen in Sachsen und Thüringen auch in Brandenburg viele Stimmen und erreichte mit nur 0,8 Prozent ihr bisher schlechtestes Wahlergebnis auf Landesebene überhaupt.

Mit 25 Direktmandaten gewann die AfD die meisten Wahlkreise, die übrigen 19 stimmten mehrheitlich für Kandidaten der SPD. Dietmar Woidke verlor sein Direktmandat im Landtagswahlkreis Spree-Neiße I mit sieben Stimmen Rückstand denkbar knapp an den AfD-Konkurrenten Steffen Kubitzki.[22] Péter Vida, Spitzenkandidat der BVB/FW, konnte sein Ergebnis in Barnim II zwar halten, verlor das Direktmandat jedoch an den Kandidaten der AfD.

Die Wahlbeteiligung stieg mit 72,9 Prozent auf einen neuen Höchstwert seit der Wiedervereinigung. 32,2 Prozent der Stimmen wurden dabei mittels Briefwahl abgegeben.[1]

Übersicht

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Parteien Erststimmen Zweitstimmen Mandate
Anzahl % +/- Direkt-
mandate
Anzahl % +/- Listen-
mandate
Gesamt +/-
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 501.062 33,6  7,8 19 463.800 30,9  4,7 13 32  7
Alternative für Deutschland (AfD) 470.517 31,5  9,4 25 438.904 29,2  5,7 5 30  7
Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit (BSW) 202.421 13,5 Neu 14 14 Neu
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 238.369 16,0  1,5 181.716 12,1  3,5 12 12  3
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (GRÜNE/B 90) 51.379 3,4  6,9 62.057 4,1  6,6  10
DIE LINKE (DIE LINKE) 77.151 5,2  7,0 44.706 3,0  7,7  10
Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen / Freie Wähler (BVB / FREIE WÄHLER) 104.721 7,0  0,2 38.573 2,6  2,5  5
PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ (Tierschutzpartei) 3.758 0,3 N/A 30.041 2,0  0,6  
Plus Brandenburg (Plus) 8.912 0,6  0,5 13.584 0,9  0,4 (e)  
Freie Demokratische Partei (FDP) 20.395 1,4  2,3 12.475 0,8  3,3  
Deutsch Land Wirtschaft (DLW) 4.538 0,3 Neu 6.633 0,4 Neu Neu
WerteUnion (WU) 3.878 0,3 Neu Neu
DER DRITTE WEG (III Weg) 755 0,1 N/A 1.810 0,1 N/A N/A
Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 743 0,0   1.021 0,1 N/A  
Demokraten Brandenburg (Demokraten BB) 800 0,1 Neu Neu
Basisdemokratische Partei Deutschland (dieBasis) 394 0,0 Neu Neu
Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die PARTEI) 223 0,0  0,5  
Einzelbewerber 8.938 0,6  0,1  
Gesamt 1.492.655 100 44 1.501.619 100 44 88  
Ungültige Stimmen 21.320 1,4   12.356 0,8  0,4
Wähler 1.513.975 72,9  11,5 1.513.975 72,9  11,5
Wahlberechtigte 2.076.920 2.076.920
Quelle: Landeswahlleiter Brandenburg

N/A: die Partei wurde vor 2019 gegründet. – Neu: die Partei wurde nach 2019 gegründet.

(e) 
Im Vergleich zur Summe des Ergebnisses von ÖDP und Piraten 2019

Zweitstimmenanteil der Parteien nach Wahlkreisen

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Die folgenden Karten zeigen, mit welchem Ergebnis die Parteien mit mindestens 2,5 Prozent Stimmenanteil in den einzelnen Wahlkreisen abgeschnitten haben.

Regierungsbildung

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In Betracht gezogene Koalitionen Sitze
Sitze gesamt 88
einfache Mehrheit (ab 45 Sitze)
        SPD, BSW 46
keine Mehrheit (bis 44 Sitze)
        SPD, CDU 44

Durch das Ausscheiden der Grünen, Linken und BVB/FW aus dem Landtag ergab sich eine Pattsituation mit jeweils 44 Sitzen zwischen den bisherigen Regierungspartnern SPD und CDU gegenüber der AfD und dem BSW. Ein Bündnis aus SPD und BSW (Rot-lila Koalition) würde über eine knappe Mehrheit von 46 Sitzen verfügen. Koalitionen mit Beteiligung der AfD wurden von allen anderen Parteien des Landtages ausgeschlossen. Amtsinhaber Dietmar Woidke kündigte am Wahlabend an, zuerst Gespräche mit der CDU über die zukünftige Regierung führen zu wollen.[23] Diese lehnte jedoch angesichts der Mehrheitsverhältnisse weitere Sondierungsgespräche ab.[24] In der Folge kündigte die SPD Sondierungen mit dem BSW an.[25]

Siehe auch

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Literatur

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  • Träger, Hendrik / Matthies, Celine: 'Unregierbarkeit' nach den ostdeutschen Landtagswahlen 2024?, in: Gesellschaft – Wirtschaft – Politik (GWP), 72. Jg. (2023), H. 2, S. 156–161. doi:10.3224/gwp.v72i2.04
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Commons: Landtagswahl in Brandenburg 2024 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Ergebnisse Landtagswahl in Land Brandenburg. Abgerufen am 9. Oktober 2024.
  2. Verfassung des Landes Brandenburg. In: brandenburg.de. Abgerufen am 24. November 2022.
  3. Wahlgesetz für den Landtag Brandenburg (Brandenburgisches Landeswahlgesetz – BbgLWahlG). In: brandenburg.de. Abgerufen am 24. November 2022.
  4. rbb24 exklusiv: Termin für Landtagswahl 2024 steht. In: presseportal.de. Abgerufen am 4. Mai 2023.
  5. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Brandenburg – Nummer 11. (PDF) In: brandenburg.de. Abgerufen am 5. September 2024.
  6. a b Wahlen zum Landtag. In: brandenburg.de. Abgerufen am 5. September 2024.
  7. Woidke als Brandenburgs Ministerpräsident wiedergewählt, auf rbb24.de
  8. Drei Kleinparteien gründen Bündnis für Brandenburger Landtagswahl. In: rbb24.de. 19. November 2023, abgerufen am 17. Januar 2024.
  9. Aktuelle Informationen. In: brandenburg.de. Abgerufen am 21. Juni 2024.
  10. § 21 Brandenburgisches Landeswahlgesetz
  11. https://wahlen.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/Rohdaten%20Wahlkreise.xlsx
  12. Landeswahlleiter: Stimmzettel mit 14 Landeslisten, Pressemitteilung vom 9. August 2024
  13. Landeswahlleiter: Wahlkreisbewerber
  14. Landeswahlleiter: Landeslistenbewerber
  15. Braun ist Spitzenkandidat der FDP Brandenburg für die Landtagswahl. In: politik-kommunikation.de. 23. Oktober 2023, abgerufen am 21. Juni 2024.
  16. rbb24: Drei Kleinparteien gründen Bündnis für Brandenburger Landtagswahl. 19. November 2023, abgerufen am 17. Januar 2024.
  17. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af Umfragen zur Landtagswahl in Brandenburg, auf wahlrecht.de
  18. Brandenburg: ZDF-Politbarometer Extra – AfD nur noch knapp vor SPD in Brandenburg. In: zdf heute. 19. September 2024, abgerufen am 20. September 2024.
  19. Brandenburg: Mehrheit will Woidke als Ministerpräsident. 13. September 2024, abgerufen am 17. September 2024.
  20. September II. 30. Mai 2024, abgerufen am 14. September 2024.
  21. BrandenburgTrend: Sonntagsfrage, Spitzenkandidaten, Zufriedenheit. 11. April 2024, abgerufen am 17. September 2024.
  22. n-tv NACHRICHTEN: Sieben Stimmen kosten Woidke das Direktmandat. In: n-tv. 23. September 2024, abgerufen am 23. September 2024.
  23. Woidke will mit CDU reden – AfD sieht sich als "Partei der Zukunft". In: rbb24.de. 22. September 2024, abgerufen am 22. September 2024.
  24. Brandenburg-Wahl: CDU lehnt Sondierungsgespräche mit SPD ab. In: Der Spiegel. 23. September 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 23. September 2024]).
  25. Brandenburger SPD fordert vom BSW Kompromissbereitschaft. In: rbb24.de. 29. September 2024, abgerufen am 1. Oktober 2024.