Landtagswahl in Brandenburg 1999

Wahl zur Volksvertretung des Landes Brandenburg 1999
1994Landtagswahl 19992004
(in %)[1]
 %
40
30
20
10
0
39,3
26,5
23,3
5,3
1,9
1,9
1,8
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 1994
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−16
−14,8
+7,8
+4,6
+5,3
−1,0
−0,3
−2,5

Die Landtagswahl in Brandenburg 1999 bestimmte die Zusammensetzung der 3. Wahlperiode des Landtags Brandenburg auf Grundlage der Ergebnisse aus den 44 Wahlkreisen. Sie fand am 5. September 1999 statt. 54,30 % der gut zwei Millionen Wahlberechtigten nahmen an dieser Wahl teil. Die Wahlbeteiligung war im Vergleich zur Wahl 1994 rückläufig.

    
Insgesamt 89 Sitze
Verhältnis Regierung-Opposition im
3. Landtags Brandenburg
27
62
27 62 
Insgesamt 89 Sitze

Für die SPD trat wiederum Ministerpräsident Manfred Stolpe an, für die CDU erstmals der bisherige Innensenator des Landes Berlin, Jörg Schönbohm.

Die SPD verlor diesmal zwar fast 15 Prozentpunkte, blieb aber stärkste Partei. Die CDU konnte um fast acht Prozentpunkte zulegen und beide Parteien bildeten eine große Koalition. Auch die PDS konnte wieder zulegen (+ 4,63 Prozentpunkte). Neu in den Landtag zog die rechtsextreme DVU mit knapp über fünf Prozent ein. Die Grünen und FDP verloren weiter Stimmen und schafften es daher erneut nicht in den Landtag. Die SPD gewann 37 von 44 Wahlkreisen und errang so ein Überhangmandat, da ihr nach dem Zweitstimmenanteil nur 36 Parlamentssitze zugestanden hätten. Ein Ausgleich dafür wurde nach dem maßgeblichen Wahlsystem für andere Parteien aber nicht fällig.

Die konstituierende Sitzung des Landtages fand am 29. September 1999 statt.

Die Bildung der Großen Koalition hatte unter anderem zur Folge, dass Sozialministerin Regine Hildebrandt auf eigenen Wunsch aus der Regierung ausschied, da sie eine Koalition mit der PDS vorgezogen hatte.

Ergebnis

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Die Stimmenmehrheiten der Erststimmen (l.) und Zweitstimmen (r.) in den Wahlkreisen
 
Die (relativen) Stimmenmehrheiten der Zweitstimmen in den Gemeinden
SPD
  • 20–30 %
  • 30–40 %
  • 40–50 %
  • 50–60 %
  • 60–70 %
  • CDU
  • 20–30 %
  • 30–40 %
  • 40–50 %
  • 50–60 %
  • 60–70 %
  • PDS
  • 30–40 %
  • 40–50 %
  • Parteien Erststimmen Zweitstimmen Mandate
    Anzahl % +/- Direkt-
    mandate
    Anzahl % +/- Listen-
    mandate
    Gesamt +/-
    SPD 417.377 38,2 –12,0 37 433.521 39,3 –14,8 37 –15
    CDU 313.745 28,7 +7,9 2 292.634 26,5 +7,8 23 25 +7
    PDS 276.340 25,3 +5,6 5 257.309 23,3 +4,6 17 22 +4
    DVU N/A 58.247 5,3 N/A 5 5 +5
    GRÜNE/B’90 27.428 2,5 –0,7 21.410 1,9 –1,0
    FDP 33.463 3,1 –0,3 20.472 1,9 +0,3
    NPD 5.497 0,5 N/A 8.137 0,7 N/A
    BFWG 9.911 0,9 +0,4 7.008 0,6 +0,4
    BFB – Die Offensive 3.418 0,3 N/A 3.622 0,3 N/A
    Bürger 2.209 0,2 –1,7 –1,0
    Einzelbewerber 4.516 0,4 +0,1
    Gesamt 1.093.904 100 44 1.102.360 100 45 89 +1
    Ungültige Stimmen 22.970 2,1 +0,1 14.514 1,3 –0,3
    Wähler 1.116.874 54,3 –2,0 1.116.874 54,3 –2,0
    Wahlberechtigte 2.056.834 2.056.834
    Quelle: Der Landeswahlleiter

    Die Wahl, die gleichzeitig mit der Landtagswahl im Saarland 1999 stattfand, war die 200. Wahl (auf Bundes- oder Landesebene) im Nachkriegsdeutschland.

    Einzelnachweise

    Bearbeiten
    1. Ergebnisse der Landtagswahl 1999 für das Land Brandenburg (Memento vom 6. November 2014 im Internet Archive) Der Landeswahlleiter