Krummes Elsass

landschaftlicher Teil des Elsass

Das Krumme Elsass (französisch l’Alsace bossue ‚das bucklige Elsass‘, elsässisch ’s Gromme Elsass) oder „Heckenland“ ist eine hügelige Landschaft im Nordwesten des Elsass. Sie liegt im Arrondissement Saverne, das zum Département Bas-Rhin gehört, und grenzt auf drei Seiten – im Süden, Westen und Norden – an das Département Moselle.

Das Krumme Elsass im heutigen Arrondissement Saverne.
Historische Grafschaft Saarwerden
Historische Grafschaft Lützelstein

Nach der Reformation hatte sich die Religionszugehörigkeit nach den politischen Grenzen ausgerichtet. Im 18. Jahrhundert bezeichnete „krummes Elsass“ das Gebiet im Westen des Elsasses, das sich durch sein bewegtes Relief von der flachen Rheinebene abhob.[1] Die dort gezogenen Weine wurden Heckenweine genannt.[1] Das Krumme Elsass deckt sich ungefähr mit der historischen Grafschaft Saarwerden mit der Vogtei Herbitzheim, die über Jahrhunderte eine Exklave der protestantischen Grafschaft Nassau-Saarbrücken war, der Herrschaft Diemeringen sowie der Grafschaft Lützelstein, in der die pfälzischen Wittelsbacher ebenfalls Mitte des 16. Jahrhunderts die Reformation eingeführt hatten. Obwohl die Region weder geographisch noch historisch zum Elsass gehört, erbaten daher nach der endgültigen Annexion durch das revolutionäre Frankreich 1794 die Bewohner des Krummen Elsass den Anschluss ihrer Gemeinden an das Département Bas-Rhin mit seinem starken protestantischen Element anstatt an das stark katholisch geprägte Département Moselle.

Größere Orte im Krummen Elsass sind Sarre-Union, Diemeringen, Drulingen und La Petite-Pierre, die jeweils auch Hauptorte der gleichnamigen Kantone waren. Im Westen wird das Krumme Elsass von der Saar durchflossen, im Osten von den nördlichen Vogesen begrenzt.

Die meisten der nachfolgend genannten Gemeinden im Krummen Elsass sind Mitglieder der Communauté de communes de l’Alsace Bossue (deutsch Gemeindeverband Krummes Elsass). Alle befinden sich im Wahlkreis Kanton Ingwiller. Diese Orte sind:

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Johannes Boecler (Boeckler); Johann Philipp Jung: Dissertatio physica de vino, Straßburg 1716, S. 27, Zeile 4–5. Digitalisat