Kreis Warendorf

Kreis in Nordrhein-Westfalen

Der Kreis Warendorf liegt im Münsterland im Regierungsbezirk Münster im Norden des Landes Nordrhein-Westfalen. Er entstand am 1. Januar 1975 im Zuge der Kreisgebietsreform durch das Münster/Hamm-Gesetz.

Wappen Deutschlandkarte

Koordinaten: 51° 56′ N, 7° 59′ O

Basisdaten
Bestandszeitraum: 1975–
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Verwaltungssitz: Warendorf
Fläche: 1.319,42 km2
Einwohner: 278.176 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 211 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen: WAF, BE
Kreisschlüssel: 05 5 70
Kreisgliederung: 13 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Waldenburger Straße 2
48231 Warendorf
Website: www.kreis-warendorf.de
Landrat: Olaf Gericke (CDU)
Lage des Kreises Warendorf in Nordrhein-Westfalen
NiederlandeBelgienNiedersachsenRheinland-PfalzHessenEssenWuppertalSolingenRemscheidHagenEnnepe-Ruhr-KreisBochumDortmundHerneGelsenkirchenBottropOberhausenMülheim an der RuhrDuisburgKreis MettmannDüsseldorfRhein-Kreis NeussKreis HeinsbergMönchengladbachKrefeldKreis ViersenKreis WeselKreis KleveRhein-Erft-KreisKreis DürenRheinisch-Bergischer KreisOberbergischer KreisKreis RecklinghausenKreis BorkenKreis UnnaMärkischer KreisKreis OlpeHammKreis SoestKreis CoesfeldKreis SteinfurtKreis WarendorfLeverkusenKölnStädteregion AachenBonnRhein-Sieg-KreisStädteregion AachenKreis EuskirchenMünsterKreis Siegen-WittgensteinHochsauerlandkreisKreis PaderbornKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis HerfordKreis Minden-LübbeckeBielefeldKarte
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GeographieBearbeiten

LageBearbeiten

Das Gebiet des Kreises ist weitgehend flache münsterländische Parklandschaft, die höchste Erhebung sind die Beckumer Berge mit dem 173 Meter hohen Mackenberg in Oelde und die ebenfalls 173 m hohe Abraumhalde in Ahlen.

Größte Flüsse im Kreisgebiet sind Ems, die den Kreis in Ost-West-Richtung durchfließt, und Lippe, die in Ahlen und Wadersloh die südliche Kreisgrenze bildet.

KreisgliederungBearbeiten

NiedersachsenBielefeldHammKreis CoesfeldKreis GüterslohKreis SoestKreis SteinfurtKreis UnnaMünsterAhlenBeckumBeelenDrensteinfurtEnnigerlohEverswinkelOeldeOstbevernSassenbergSendenhorstTelgteWaderslohWarendorf 
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Der Kreis Warendorf gliedert sich in 13 kreisangehörige Gemeinden, von denen vier Mittlere kreisangehörige Städte sind.

Name Einwohner Fläche Einw./km² Status AGS
Ahlen 052.627 0123.13 km² 427 mittlere kreisangehörige Stadt 05 570 004
Beckum 036.737 0111.46 km² 330 mittlere kreisangehörige Stadt 05 570 008
Beelen 00.6159 0031.35 km² 196 kreisangehörige Gemeinde 05 570 012
Drensteinfurt 015.607 0106.60 km² 146 kreisangehörige Stadt 05 570 016
Ennigerloh 019.639 0125.56 km² 156 kreisangehörige Stadt 05 570 020
Everswinkel 00.9634 0069.06 km² 140 kreisangehörige Gemeinde 05 570 024
Oelde 029.210 0102.77 km² 284 mittlere kreisangehörige Stadt 05 570 028
Ostbevern 011.229 0089.65 km² 125 kreisangehörige Gemeinde 05 570 032
Sassenberg 014.258 0078.08 km² 183 kreisangehörige Stadt 05 570 036
Sendenhorst 013.279 0096.95 km² 137 kreisangehörige Stadt 05 570 040
Telgte 019.982 0090.90 km² 220 kreisangehörige Stadt 05 570 044
Wadersloh 012.669 0117.03 km² 108 kreisangehörige Gemeinde 05 570 048
Warendorf 037.146 0176.88 km² 210 mittlere kreisangehörige Stadt 05 570 052
  278.176 1319.42 km² 211 Kreis Warendorf 05 570

(Einwohnerzahlen vom 31. Dezember 2021[2])

Nachbarkreise und -städteBearbeiten

Der Kreis Warendorf grenzt im Uhrzeigersinn im Norden an den Kreis Steinfurt (in Nordrhein-Westfalen), an den Landkreis Osnabrück (in Niedersachsen), an die Kreise Gütersloh und Soest, an die kreisfreie Stadt Hamm, an den Kreis Coesfeld sowie an die kreisfreie Stadt Münster.

GeschichteBearbeiten

Der heutige Kreis Warendorf entstand am 1. Januar 1975 im Rahmen des Münster/Hamm-Gesetzes durch den Zusammenschluss der damaligen Kreise Beckum und Warendorf. Hinzu kamen noch die Stadt Drensteinfurt, die bis dahin dem Kreis Lüdinghausen angehörte, sowie Albersloh, Rinkerode und Telgte aus dem aufgelösten Kreis Münster. Von den Gemeinden des Altkreises Warendorf wurden Westbevern nach Telgte sowie Ostenfelde und Westkirchen nach Ennigerloh eingemeindet. Einen, Freckenhorst und Milte wurden in die Stadt Warendorf eingemeindet.[3] Die Ämter Beelen und Ostbevern wurden aufgehoben. Die Archive der Kreise Beckum und Warendorf wurden zusammengelegt zum heutigen Kreisarchiv Warendorf.

EinwohnerentwicklungBearbeiten

 
Bevölkerungspyramide für den Kreis Warendorf (Datenquelle: Zensus 2011[4])
Jahr Einwohner[5]
1975 242.195
1980 247.941
1985 247.357
1990 257.028
1995 272.534
2000 280.443
2005 283.395
2010 278.145
2015 277.431

PolitikBearbeiten

Wahl des Warendorfer Kreistags 2020
in Prozent
 %
50
40
30
20
10
0
41,29 %
20,72 %
18,78 %
6,27 %
5,60 %
3,40 %
2,47 %
1,48 %
n. k. %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
−3,71 %p
−4,68 %p
+6,88 %p
+1,07 %p
+0,50 %p
+0,40 %p
−0,43 %p
+1,48 %p
−1,6 %p
Sitzverteilung im
Warendorfer Kreistag 2020
        
Insgesamt 64 Sitze

LandratBearbeiten

OberkreisdirektorenBearbeiten

  • 1975–1986: Winfried Schulte
  • 1987–1999: Wolfgang Kirsch, CDU

Kreistag 2020Bearbeiten

Aktuell gibt es im Kreistag folgende Sitzverteilung nach Fraktionen (Stand August 2021):

CDU SPD GRÜNE FDP FWG Die FRAKTION DIE LINKE./ Die PARTEI AfD Gesamt
26 13 12 4 4 3 2 64

WappenBearbeiten

In Rot ein schräger goldener Wellenbalken, begleitet von je einer goldenen Rosette.

Das Kreiswappen ist eine Kombination der Wappen der ehemaligen Kreise Beckum und Warendorf. Die Farben Rot und Gold deuten auf die Farben des Fürstbistums Münster hin, zu dem das Gebiet beider Kreise bis 1803 gehörte. Der Wellenbalken aus dem Beckumer Kreiswappen weist auf den Wasserreichtum des Beckumer Hügellandes und auf seinen Hauptwasserlauf, die Werse, hin. Die Sonnenräder (Rosetten) des alten Warendorfer Kreiswappens sind dem Familienwappen der Familie Vogt von Warendorpe entnommen.

Verliehen am 20. Mai 1976.

PartnerschaftenBearbeiten

Der Kreis Warendorf unterhält eine Partnerschaft mit dem Landkreis Müritz in Mecklenburg-Vorpommern.

Infrastruktur/VerkehrBearbeiten

 
Das Logo für Öffentlichkeitsarbeit des Kreises Warendorf

VerkehrBearbeiten

Der Kreis wird im südlichen Kreisgebiet von der Bundesautobahn 2 mit den Abfahrten Beckum und Oelde erschlossen. An der Westflanke des Kreises führt die Bundesautobahn 1 vorbei. Hier besteht allerdings keine eigene Abfahrt im Bereich des Kreises Warendorf (Ahlen und Drensteinfurt), sondern erst im Nachbarkreis Coesfeld. Weiterhin wird der Kreis durch zahlreiche Bundes- und Landesstraßen (B 51, B 58, B 61, B 64, B 475, B 476) erschlossen.

Zwei Bahnstrecken mit Fern- bzw. Regional-Verkehr und eine Nebenbahn erschließen das Kreisgebiet im Personenverkehr:

Die Strecken Neubeckum–Ennigerloh und Münster–Neubeckum–Beckum–Lippstadt–Warstein werden nur noch im Güterverkehr durch die Westfälische Landes-Eisenbahn bedient.

Busverbindungen werden hauptsächlich durch die Regionalverkehr Münsterland (RVM) angeboten, die auf wichtigen Linien im Stunden-Takt fährt. In den Randgemeinden kann dies teilweise auch durch Busunternehmen der Nachbarkreise geschehen. Einige Linien wurden auf einen Anrufbetrieb mit Kleinbussen umgestellt („Taxibus“).

TrinkwasserBearbeiten

Nördlich der Ems gelangen durch die vielen sandhaltigen Böden mehr Nitrate ins Grundwasser als südlich der Ems mit mehr tonhaltigen Böden, welche weniger wasserdurchlässig sind. Deshalb werden die Grenzwerte im Trinkwasser vor allem nördlich der Ems überschritten.[6]

GesundheitswesenBearbeiten

KrankenhäuserBearbeiten

  • St.-Franziskus-Hospital, Ahlen – Haus der Grundversorgung
  • Kinderklinik St. Franziskus, Ahlen – Haus der Grundversorgung, Perinataler Schwerpunkt
  • St.-Elisabeth-Hospital, Beckum – Haus der Grundversorgung
  • Marienhospital, Oelde – Haus der Grundversorgung
  • St.-Josef-Stift, Sendenhorst – Fachklinik für Orthopädie, Traumatologie und Rheumatologie
  • St.-Rochus-Hospital, Telgte – Fachklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
  • Josephs-Hospital, Warendorf – Haus der Grundversorgung
  • Klinik Walstedde, Drensteinfurt – Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

LokalradioBearbeiten

Kfz-KennzeichenBearbeiten

Am 1. Juli 1956 wurde dem damaligen Landkreis Warendorf bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen WAF zugewiesen. Nach dessen Auflösung führte der neugegründete Kreis Warendorf ab dem 1. Januar 1975 das Kennzeichen weiter.

Bis in die 1990er Jahre erhielten Fahrzeuge aus dem Altkreis Beckum Kennzeichen mit den Buchstabenpaaren PA bis ZZ und den Zahlen von 1 bis 999.

Seit dem 22. April 2014 ist auch das Unterscheidungszeichen BE (Beckum) erhältlich.

LiteraturBearbeiten

  • Kreis Warendorf – Der Landrat (Hrsg.): 200 Jahre Kreis Warendorf. Museum Abtei Liesborn, 2003.

WeblinksBearbeiten

Commons: Kreis Warendorf – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auchBearbeiten

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  2. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 318 f.
  4. Datenbank Zensus 2011, Kreis Warendorf, Alter + Geschlecht (Memento vom 22. September 2021 im Internet Archive)
  5. Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
  6. Beate Kopmann: Grenzwerte und Gesundheitsgefahr: Mehr Nitrat im Salat als im Wasser. In: wn.de. 20. September 2019, abgerufen am 21. September 2019.