Hersfeld-Preis
Der Hersfeld-Preis ist eine Auszeichnung für Schauspieler. Er wird seit 1962 jährlich im Rahmen der Bad Hersfelder Festspiele von der Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine und der Stadt Bad Hersfeld verliehen. Preisträger sind Darsteller der laufenden Festspielsaison, die von einer fünfköpfigen Kritiker-Jury ausgewählt werden.
Geschichte
Bearbeiten1961 verkündeten die Journalisten und Theaterkritiker Kurt Heinze, E. F. Klein und der Journalist und Dramaturg Heinrich Heym während der Festspiele 1961, einen Preis für Schauspieler ins Leben zu rufen. Er sollte ausschließlich von deutschsprachigen Theaterkritikern ohne finanziellen Aufwand oder Hintergrund vergeben werden. Nach und nach konkretisierte sich die Vorstellung, mit dem Entwurf der Preisplakette wurde der Frankfurter Bildhauer Günther Berger beauftragt. Der Große Hersfeld-Preis zeigt das Motiv, einen Fries aus Theatermasken, vierfach übereinander. Der später ergänzte Hersfeld-Preis für eine herausragende Nebenrolle wiederholt es zweimal.
Die Masken verkörpern die Leistungen in Mimik, Gestik, Ton und Sprache bei den Aufführungen auf der Freilichtbühne Bad Hersfeld. Erster Preisträger war 1962 Hans Caninenberg für seine Rolle als Graf von Leicester in Schillers „Maria Stuart“.[1]
Preisträger
BearbeitenDer Gründungsverein der Bad Hersfelder Festspiele führt die Preisträger auf seiner Website auf. Die Träger des Großen Hersfeld-Preises seit 1962 und des Hersfeld-Preises seit 1969 sind:
Zuschauerpreis
BearbeitenSeit 1995 wird neben dem Hersfeld-Preis auch ein jährlicher undotierter Zuschauerpreis der Bad Hersfelder Festspiele verliehen. Während der Hersfeld-Preis von einer fünfköpfigen Kritiker-Jury ausgewählt wird, entscheiden hier ausschließlich die Zuschauer mit Hilfe von Abstimmungskarten und einem Online-Voting.
Der Bad Hersfelder Goldschmied Matthias Laufer hatte den Ring gemeinsam mit Volker Lechtenbrink, der von 1995 bis 1997 Intendant der Bad Hersfelder Festspiele war, entwickelt. Der Ring wird alljährlich gefertigt und zeigt die Bögen der Stiftsruine, eine lachende und eine weinende Maske als Symbol für das Theater sowie die Schwurhand Karls des Großen, die sich als steinerne Skulptur über der unversehrten Stiftskirche befand, als Symbol für die (reichs-)klösterliche Vergangenheit der Spielstätte.
Preisträger
Bearbeiten- 1995: Julian Weigend als Bunting in Der Rattenfänger
- 1996: Pia Douwes als Sally Bowles in Cabaret
- 1997: Anja Topf als Mariain Was ihr wollt
- 1998: Marco Albrecht als Richard III. in König Richard III.
- 1999: Rainer Hauer als Herr Jourdain in Der Bürger als Edelmann
- 2000: Peter Niemeyer als Wilhelm Voigt in Der Hauptmann von Köpenick
- 2001: Miriam Japp als Iphigenie in Iphigenie auf Tauris
- 2002: Rainer Hauer als Galileo Galilei in Leben des Galilei
- 2003: Ingrid Domann als Dorine in Tartuffe
- 2004: Wolfgang Krassnitzer als Ill in Der Besuch der alten Dame
- 2005: Florian Teichtmeister als Mozart in Amadeus
- 2006: Anna Kubinals als Polly in Die Dreigroschenoper
- 2007: Oleh Wynnyk als Jean Valjean in Les Misérables
- 2008: Jan Ammann als Dr. Jekyll / Mr. Hyde in Jekyll & Hyde
- 2009: Leah Delos Santos als Maria und Christian Alexander Müller als Tony in West Side Story
- 2010: Markus Gertken als Wilhelm Tell in Wilhelm Tell
- 2011: Stefan Reck als Chil / Geier in Das Dschungelbuch, als Michael von Cesena in Der Name der Rose und als Philip in Halbe Wahrheiten
- 2012: Michael Schanze als Tevje, der Milchmann in Anatevka
- 2013: Stephan Schad als Nathan in Nathan der Weise
- 2014: Viola von der Burg als Don Quijote in Don Quijote
- 2015: André Eisermann als Zettel/Nick Bottom in Sommernachts-Träumereien
- 2016: Sandy Mölling als Eliza Doolittle in My Fair Lady
- 2017: Robert Joseph Bartl als Thomas Cajetan in Martin Luther – Der Anschlag
- 2018: Christian Nickel als Peer Gynt in Peer Gynt
- 2019: Katharine Mehrling als Fanny Brice in Funny Girl
- 2020: keine Vergabe wegen coronabedingter Absage der Festspiele
- 2021: Götz Schubert als John Keating in Der Club der toten Dichter und Philipp Büttner als Johann Goethe in Goethe!
- 2022: Michael Rotschopf als John Keating in Der Club der toten Dichter
- 2023: Andreas Bongard als Jesus von Nazareth in Jesus Christ Superstar
- 2024: Simon Zigah als Mackie Messer in Die Dreigroschenoper
Weblinks
Bearbeiten- Preisträger Hersfeld-Preis und Großer Hersfeld-Preis. In: freunde-der-stiftsruine.de. Abgerufen am 24. Mai 2022.
- Chronik. In: bad-hersfelder-festspiele.de. Abgerufen am 21. November 2022.
- Chronik. In: region-bewegen.de. Abgerufen am 18. August 2023.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Der Hersfeld-Preis für Schauspieler. In: freunde-der-stiftsruine.de. Abgerufen am 24. Mai 2022.