Feldberg (Schwarzwald)

Gemeinde in Deutschland

Feldberg (Schwarzwald) ist eine Gemeinde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg.

Wappen Deutschlandkarte
Feldberg (Schwarzwald)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) hervorgehoben

Koordinaten: 47° 51′ N, 8° 2′ O

Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald
Höhe: 1277 m ü. NHN
Fläche: 24,97 km2
Einwohner: 1877 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 75 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79868
Vorwahlen: 07676, 07655
Kfz-Kennzeichen: FR
Gemeindeschlüssel: 08 3 15 037
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchgasse 1
79868 Feldberg
Website: www.gemeinde-feldberg.de
Bürgermeister: Johannes Albrecht[2]
Lage der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
FrankreichLandkreis WaldshutLandkreis LörrachFreiburg im BreisgauLandkreis EmmendingenSchwarzwald-Baar-KreisLandkreis RottweilAu (Breisgau)AuggenBad KrozingenBadenweilerBallrechten-DottingenBötzingenBollschweilBreisach am RheinBreitnauBuchenbachBuggingenEbringenEhrenkirchenEichstetten am KaiserstuhlEisenbach (Hochschwarzwald)Eschbach (Markgräflerland)Feldberg (Schwarzwald)FriedenweilerGlottertalGottenheimGundelfingen (Breisgau)HartheimHeitersheimHeitersheimHeuweilerHinterzartenHorbenIhringenKirchzartenLenzkirchLöffingenMarch (Breisgau)MerdingenMerzhausenMüllheim (Baden)Müllheim (Baden)Münstertal/SchwarzwaldNeuenburg am RheinNeuenburg am RheinOberried (Breisgau)PfaffenweilerSt. Peter (Hochschwarzwald)St. MärgenSchallstadtSchluchsee (Gemeinde)Sölden (Schwarzwald)Staufen im BreisgauStegenSulzburgTitisee-NeustadtUmkirchVogtsburg im KaiserstuhlWittnau (Breisgau)Karte
Über dieses Bild

GeografieBearbeiten

LageBearbeiten

Feldberg-Ort (Werbeslogan: „Das Höchste im Schwarzwald“) ist mit 1277 m ü. NN (beim Feldberger Hof) die höchstgelegene Ortschaft Deutschlands. Sie liegt auf der Passhöhe der Feldbergstraße (1231 m) zwischen dem Wiesental im Süden und dem Gutachtal im Norden, unmittelbar südöstlich unterhalb des Gipfels des Feldbergs, der höchsten Erhebung Baden-Württembergs. Der größte Ortsteil der Gemeinde Feldberg ist Falkau, während sich in Altglashütten (ca. 990 m) das Rathaus und andere zentrale Einrichtungen befinden. Feldberg liegt inmitten des Naturparks Südschwarzwald.

GemeindegliederungBearbeiten

 
Wegweiser in den Ortsteil Falkau
 
Wegweiser zu den Gemeinden Lenzkirch und Schluchsee/St. Blasien
 
Das Caritashaus in Feldberg-Ort

Zur jetzigen Gemeinde Feldberg (Schwarzwald), bestehend aus den drei ehemaligen Gemeinden Feldberg, Altglashütten und Falkau, gehören 30 Dörfer, Gemeindeteile, Zinken, Höfe und Häuser.

  • Zur ehemaligen Gemeinde Altglashütten gehören die Dörfer Altglashütten und Neuglashütten, der Zinken Drehkopf und die Wohnplätze Auf der Plätze, Mühlematte und Winterbergäcker.
  • Zur ehemaligen Gemeinde Falkau gehören die Gemeindeteile Hinterfalkau, Mittelfalkau und Vorderfalkau und der Wohnplatz Seewald.
  • Zur Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) im Gebietsstand vor dem 1. September 1971 gehören die Zinken Behabühl, Hinterbärental, Kunzenmoos, Oberbärental, Stefansbühl, Unteres und mittleres Bärental, Vorderbärental und Zastler Hütte, das Gehöft Raimartihof und die Wohnplätze Baldenweger Buck, Beim Zeiger, Caritas-Haus, Dienstgehöft der Straßenbauverwaltung, Feldbergerhof, Feldberggipfel, Grafenmatt, Hebelhof, Herzogenhorn, Menzenschwander Hütte, St. Wilhelmer Hütte und Todtnauer Hütte.[3]

Das Gemeindegebiet gliedert sich in drei Gemarkungen[4]:

  • Gemarkung Altglashütten, 516 ha
  • Gemarkung Falkau, 464 ha
  • Gemarkung Feldberg-Ort, 1517 ha

GeschichteBearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung des Feldbergs ist aus dem Jahr 983 bekannt, die Gemeinde unter dem gleichen Namen entstand jedoch erst zum 1. Januar 1939 durch die Vereinigung der vereinzelten Weidegebiete mit der Gemeinde Bärental (970 m ü. NN, Ersterwähnung 1691). Diese waren zuvor im Besitz der Gemeinden Bernau, Brandenberg, Hinterzarten, Menzenschwand, St. Wilhelm, Todtnau und Zastler gewesen. Was von Brandenberg nach der Eingemeindung nach Feldberg übriggeblieben war, ging als neuer Ortsteil an Todtnau.[5]

Im selben Jahr, zum 1. April 1939, wurde Neuglashütten nach Altglashütten (991 m ü. NN) eingemeindet. Der Ortsname von Altglashütten bezog sich auf eine Glashütte, die 1634 gegründet wurde. Der Bereich von Neuglashütten wurde den Glasbläsern später nach einer Anfrage von 1682 zugewiesen, um sie weiterhin mit Holz versorgen zu können.

Neuglashütten war die kleinste der vier ehemaligen Gemeinden und damit häufiger Ziel von Eingemeindungsbestrebungen gewesen, so 1852, 1898 und 1909. Das badische Innenministerium hatte das Bezirksamt Neustadt am 1. April 1938 aufgefordert, die kleinen Gemeinden des Amtsbezirks zu beseitigen. Hierbei trat Neuglashütten mit seinen 92 Einwohnern in den Fokus und es einigten sich die Bürgermeister von Alt- und Neuglashütten am 10. Januar 1939 auf die Eingemeindung.[6]

Falkau, dessen Name auf eine im Jahre 1675 gegründete Holzknechtesiedlung zurückgeht, und Altglashütten wurden am 1. September 1971 im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg nach Feldberg (Schwarzwald) eingemeindet.

PolitikBearbeiten

Kommunalwahl 2019
Wahlbeteiligung: 73,5 % (2014: 55,82 %)
 %
50
40
30
20
10
0
41,5 %
33,1 %
25,3 %
FLa
BLFc
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a Feldberger Liste
b Freie Wähler
c Bürgerliste Feldberg
 
Rathaus von Feldberg in Altglashütten
 
Ortskern von Feldberg-Altglashütten

BürgermeisterBearbeiten

  • 1995 bis 2018: Stefan Wirbser
  • 2019 bis heute: Johannes Albrecht

GemeinderatBearbeiten

Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat[7]:

Die Feldberger Liste 4 Sitze
Freie Wähler 3 Sitze
Bürgerliste Feldberg 3 Sitze

VerwaltungBearbeiten

Mit der Gemeinde Schluchsee besteht eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.

WappenBearbeiten

Das 1974 vom Innenministerium verliehene Wappen war von Dr. Alfred Simon folgendermaßen gestaltet worden: „Unter einem roten Schildhaupt, worin zwei gekreuzte silberne Schneeschuhe, gespalten von Blau und Silber vorne drei keilförmige nach rechts gestellte silberne Scheiben, hinten eine grüne Tanne.“

Die Gründergemeinden Feldberg, Bärental und Altglashütten, werden durch die drei Hauptfarben rot, weiß und blau repräsentiert. Letztere erinnert wahrscheinlich auch an die Verbundenheit zum ehemaligen Fürstentum Fürstenberg. Die Bedeutung der drei Kreise gibt Raum zu einiger Spekulation. Entweder handelt es sich um Glaskugeln, die an die Vergangenheit des Glaserhandwerks erinnern oder es handelt sich um die drei Seen, welche an die Gemarkung angrenzen: Titisee, Windgfällweiher und Schluchsee. Sie könnten aber auch die Einigkeit der drei Gemeinden symbolisieren.

GemeindepartnerschaftBearbeiten

Feldberg im Schwarzwald unterhält eine Gemeindepartnerschaft mit der französischen Gemeinde La Clusaz im Département Haute-Savoie, wie Feldberg ein Wintersportzentrum.

Wirtschaft und InfrastrukturBearbeiten

 
Kirche St. Wendelin in Feldberg-Altglashütten

VerkehrBearbeiten

In Bärental kreuzen sich die Bundesstraße 500 und 317. Seit dem Bau der Dreiseenbahn von Titisee nach Seebrugg 1926 befindet sich in Bärental Deutschlands höchstgelegener Bahnhof an einer Regelspurstrecke. Ein weiterer Haltepunkt an dieser Strecke befindet sich in Altglashütten-Falkau. Diverse Linienbusse auf und über den Feldberg runden das Angebot ab. Die durch die Gemeinde verlaufende Passstraße verbindet Titisee-Neustadt mit dem Wiesental.

BildungBearbeiten

In Altglashütten befinden sich eine Grundschule und ein Kindergarten.

Kultur und SehenswürdigkeitenBearbeiten

 
Falkauer Wasserfall

NaturdenkmälerBearbeiten

  • Feldsee, eiszeitlicher Karsee des ehemaligen Feldberg-Gletschers unterhalb des Feldberggipfels, genauer unterhalb des Seebuck
  • Zastler Loch, durch den ehemaligen Feldberg-Gletscher geformter Talschluss des Zastler Tales
  • Bärhalde, botanisch interessanter Waldgipfel mit Felsen und kleinen Mooren
  • Moorgebiet Rotmeer
  • Seebachfall unter dem Behabühl
  • Falkauer Wasserfall der Haslach (Aufgrund von Sturmschäden nicht mehr begehbar[8])
  • Quellen der Wiese, Alb und Wutach (als Seebach)
  • Schwelleweiher in Falkau

Regelmäßige VeranstaltungenBearbeiten

Jedes Jahr am 10. August findet das Laurentius-Fest, der „Laurenzi-Tag“, auf dem Feldberg statt. Das Fest wird gefeiert zu Ehren des heiligen Laurentius, Patron der Hirten und Herden und beginnt mit einem Festgottesdienst bei der Laurentius-Kapelle nahe der Todtnauer Hütte. Danach wird den ganzen Tag rund um den Feldberg gefeiert.

Außerdem gibt es jährliche Veranstaltungen verschiedener Vereine[9] wie die Infotage der Feuerwehr Feldberg oder das Jahreskonzert der Trachtenkapelle Altglashütten und der Trachtenkapelle Falkau-Raitenbuch. Jedes Jahr zu Karnevalszeit finden weitere Veranstaltungen wie der Nachtumzug durch Altglashütten statt.

PersönlichkeitenBearbeiten

Söhne und Töchter der GemeindeBearbeiten

  • Julius Kibiger (1903–1983), Kunstmaler und -zeichner, gilt mit über 4000 Werken[10] als einer der produktivsten Heimatmaler des Markgräflerlandes
  • Hansy Vogt (* 1967), Sänger der Volksmusikgruppe Die Feldberger (ehemals Die Feldberger Spitzbuben) und Fernsehmoderator

Persönlichkeiten mit Verbindung zur GemeindeBearbeiten

  • Hans Vehrenberg (1910–1991), Verleger und Amateurastronom, der in der Schuppenhörnlestraße in Falkau eine private Sternwarte betrieb. Bekannt wurde er durch seine dort aufgenommenen fotografischen Sternatlanten (Falkauer Atlas und Atlas Stellarum) sowie seine Bücher, u. a. Atlas der schönsten Himmelsobjekte, Handbuch der Sternbilder oder der Atlas Galaktischer Nebel.
  • August Euler (1868–1957), Flugpionier, der bis zu seinem Tod in einem Haus auf dem Seebuck wohnte
  • Elisabeth Heimpel (1902–1972), Pädagogin und Sozialpädagogin, starb in einem Wald in Falkau
  • Ernst Rudolf Huber (1903–1990), seine Frau Tula und ihre Kinder, darunter Wolfgang Huber (* 1942), fanden nach der Flucht aus Straßburg im Herbst 1944 im Ferienhaus der befreundeten Heimpels Unterkunft. Die Familie Huber lebte bis zum Umzug nach Freiburg 1949 in Falkau in einer Wohngemeinschaft mit den Heimpels. Ulrich Huber (1936–2023) heiratete später eine Tochter Heimpels.[11]
  • Georg Waldvogel (* 1961), Skispringer
  • Gundolf Thoma (* 1965), Skirennläufer und Unternehmer

LiteraturBearbeiten

  • August Vetter: Feldberg im Schwarzwald, Selbstverlag der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald), 1982/1996

EinzelnachweiseBearbeiten

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Badische Zeitung: Johannes Albrecht als neuer Bürgermeister von Feldberg gewählt - Feldberg - Badische Zeitung. Abgerufen am 14. Oktober 2022.
  3. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-007174-2. S. 89–90
  4. Gemeinde Feldberg: Haushaltsplan 2015 (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-feldberg.de
  5. Vetter, 1996, S. 318 ff.
  6. Vetter, 1996, S. 372–374
  7. Badische Zeitung: Kommunalwahl 2019 in Feldberg: Ergebnis – Feldberg – Badische Zeitung. Abgerufen am 14. Juli 2019.
  8. Falkauer Wasserfall. Abgerufen am 22. September 2021.
  9. Gemeinde Feldberg: Vereine / Gemeinde / Startseite – Gemeinde Feldberg. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 4. September 2017; abgerufen am 4. September 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-feldberg.de
  10. Volker Münch: Julius Kibigers zeichnerische Seite, Badische Zeitung, Ausgabe Müllheim, 1. August 2008
  11. Ulf Morgenstern, Die riskante „Rückkehr in das gesegnete rheinische Land“. Über Ernst Rudolf Hubers sächsische und elsässische Jahre und deren Darstellung in seinen „Straßburger Erinnerungen“, in: Ronald Lambrecht/Ulf Morgenstern (Hrsg.), „Kräftig vorangetriebene Detailforschungen“. Aufsätze für Ulrich v. Hehl zum 65. Geburtstag, Leipzig/Berlin 2012, S. 243–273, hier S. 269, 272. In der Schuppenhörnlestraße in Falkau wohnt heute noch ein Sohn Heimpels.

WeblinksBearbeiten

Commons: Feldberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien