Elsau
Elsau ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz.
Elsau | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Zürich (ZH) |
Bezirk: | Winterthur |
BFS-Nr.: | 0219 |
Postleitzahl: | 8352 |
Koordinaten: | 702789 / 262631 |
Höhe: | 498 m ü. M. |
Höhenbereich: | 464–608 m ü. M.[1] |
Fläche: | 8,07 km²[2] |
Einwohner: | 3766 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 402 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
17,0 % (31. Dezember 2023)[4] |
Gemeindepräsident: | Daniel Schmid (FDP) |
Website: | www.elsau.ch |
Lage der Gemeinde | |
Zu der Gemeinde gehören die Ortschaften Elsau, Räterschen (Mundartname: Rèètschte[5]), Rümikon, Ober- und Unterschottikon, Fulau, Unter- und Oberschnasberg sowie Tolhusen.
Wappen
Bearbeiten- In Silber ein vierfach gebrochener schwarzer Schrägbalken, begleitet von zwei aufrechten schwarzen Lilien
Geographie
BearbeitenDie Gemeinde Elsau liegt im Eulachtal, das in der letzten Eiszeit entstanden ist. Die Landschaft ist geprägt durch Moränenhügel. Von der Gemeindefläche dienen 56,5 % der Landwirtschaft, 25,9 % ist mit Wald bedeckt, 6,1 % ist Verkehrsfläche und 10,9 % Siedlungsgebiet, 0,5 % sind Gewässer.
Bevölkerung
BearbeitenBevölkerungsentwicklung | |
---|---|
Jahr | Einwohner |
1467 | 60 |
1634 | 188 |
1771 | 479 |
1836 | 896 |
1850 | 909 |
1900 | 1047 |
1950 | 1348 |
1960 | 1972 |
2000 | 2900 |
2005 | 3040 |
Politik
BearbeitenGemeindepräsident ist Daniel Schmid (Stand März 2024).
Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Elsau: SVP 36,73 % (+5,28), SP 14,59 % (+1,97), glp 12,70 % (−1,22), FDP 10,97 % (−2,59), Grüne 8,00 % (−4,49), Mitte 7,73 % (+0,29), EVP 3,25 % (−1,02), EDU 2,28 (+0,01).[6]
Geschichte
BearbeitenBei Tolhusen sind Spuren eines römischen Gutshofes gefunden worden.
Die Ortschaften Rümikon und Schottikon wurden im Jahr 829 erstmals urkundlich erwähnt. Die erste Erwähnung von Elsau als Elnesouva war im Jahr 1043. Mitte des 11. Jahrhunderts ist ein Ministerialengeschlecht «von Elsau» bezeugt, das seinen Sitz südlich von Elsau auf dem Hügel Burgstall (auch Balchenstall genannt) hatte. Als letzter Vertreter des Geschlechts wird 1350 ein Konrad urkundlich erwähnt.[7] Zusammen mit Winterthur kam die Gemeinde 1462 unter die Herrschaft der Stadt Zürich.
1922 wurde Schottikon in die Gemeinde Elsau eingegliedert.
Verkehr
BearbeitenDie Gemeinde Elsau ist mit den Bahnhöfen Räterschen und Schottikon ans Zürcher S-Bahn-Netz angeschlossen. Sie liegen auf der Bahnstrecke St. Gallen–Winterthur. Die beiden Bahnhöfe werden von der S 35 Winterthur – Wil und der S 12 Brugg – Altstetten – Zürich HB – Stadelhofen – Winterthur – Schaffhausen/Wil der S-Bahn Zürich bedient. Zusätzlich wird die Gemeinde durch die Postautolinie 680 Winterthur, HB – Elsau – Schlatt ZH – Hofstetten ZH – Elgg bedient. Ab Dezember 2019 verkehrt neu die Buslinie 7 Bahnhof Wülflingen – Winterthur, HB – Elsau, Melcher von Stadtbus Winterthur bis nach Elsau.
Energie
BearbeitenNeunzig Genossenschafter versorgen sich in Rümikon durch die 1910 gegründete Elektrizitäts-Genossenschaft Rümikon (EGR).[8] Noch vor der Rümiker Genossenschaft war in Räterschen im Jahr 1907 die Genossenschaft für elektrische Beleuchtung und Kraftabgabe gegründet worden, heute Genossenschaft EWR mit 70 Genossenschaftern.[9] Die grössere Zahl der Haushalte wird vom Elektrizitätswerk des Kantons Zürich beliefert.
Kunst, Kultur
BearbeitenDas schulische Angebot umfasst Kindergärten, Primarschule sowie eine eigene gegliederte Sekundarschule (zusammen mit der Gemeinde Schlatt).
Vereine
BearbeitenIn Elsau sind zwei Pfadfinder-Abteilungen vertreten: Bubenberg und Eschenberg. Die Abteilung Bubenberg existiert seit 1942, Trupp Klingsor seit 1951.
Im Jahr 1962 wurde der FC Räterschen gegründet. Die 1. Mannschaft spielt in der 3. Liga.
Im Jahr 1892 wurde der Turnverein Räterschen gegründet.
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Bartholomäus Anhorn der Jüngere (1616–1700), evangelisch-reformierter Pfarrer und Historiker, 1678–1700 in Elsau
- Heinrich Bosshard von Rümikon (1748–1815), Bauer, Laienprediger und Geodät, geboren in Rümikon
- Conrad Schenkel (1834–1917), Landwirt und Politiker
Sehenswürdigkeiten
Bearbeiten- Die reformierte Kirche und ihre Bildfenster[10]
Literatur
Bearbeiten- Hans Martin Gubler: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich – Der Bezirk Winterthur, Nördlicher Teil. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 79). Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Bern 1986, ISBN 3-7643-1812-0, S. 334–363.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Heinz Gallmann: Zürichdeutsches Wörterbuch. 1. Auflage. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2009, ISBN 978-3-03823-555-2, S. 670.
- ↑ Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
- ↑ Emil Stauber: Die Burgen des Bezirkes Winterthur und ihre Geschlechter. In: 285. Neujahrsblatt der Stadtbibliothek Winterthur. Winterthur 1953, S. 70–71.
- ↑ Elektrizitäts-Genossenschaft Rümikon (EGR), Elektrizitäts-Genossenschaft Rümikon, abgerufen am 15. Februar 2024
- ↑ Genossenschaft EWR, Geschichte, abgerufen am 15. Februar 2024
- ↑ Gerhard Piniel: Die Kirche Elsau und ihre Bildfenster. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 344). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1983, ISBN 978-3-85782-344-2.