Brütten (im einheimischen Dialekt: [ˈbrytːə])[5] ist eine politische Gemeinde im Bezirk Winterthur des Kantons Zürich in der Schweiz.

Brütten
Wappen von Brütten
Wappen von Brütten
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Winterthurw
BFS-Nr.: 0213i1f3f4
Postleitzahl: 8311
Koordinaten: 693160 / 258765Koordinaten: 47° 28′ 23″ N, 8° 40′ 28″ O; CH1903: 693160 / 258765
Höhe: 610 m ü. M.
Höhenbereich: 506–644 m ü. M.[1]
Fläche: 6,60 km²[2]
Einwohner: 2161 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 327 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
7,6 %
(31. Dezember 2022)[4]
Gemeindepräsident: Fritz Stähli (parteilos)
Website: www.bruetten.ch
Teilansicht des Dorfkerns von Südsüdwesten
Teilansicht des Dorfkerns von Südsüdwesten

Teilansicht des Dorfkerns von Südsüdwesten

Lage der Gemeinde
Karte von BrüttenSchützenweiherBichelseeGuemüliweierZiegelweierDeutschlandKanton SchaffhausenKanton St. GallenKanton ThurgauBezirk AndelfingenBezirk BülachBezirk PfäffikonBezirk UsterBezirk ZürichAltikonBrüttenDägerlenDättlikonDinhardElggEllikon an der ThurElsauHagenbuch ZHHettlingen ZHNeftenbachPfungenRickenbach ZHSchlatt ZHSeuzachTurbenthalWiesendangenWinterthurZell ZH
Karte von Brütten
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Das Dorf gehört zur Agglomeration der Stadt Winterthur.

Wappen und Fahne Bearbeiten

Blasonierung:

In Blau eine silberne Sichel mit goldenem Griff

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungs­entwicklung[6]
Jahr Einwohner
1467 70
1850 515
1900 462
1950 492
2000 1802
2005 1870
2010 1927
2015 2006
2020 2063
2022 2160

Politik Bearbeiten

In Brütten sind die FDP.Die Liberalen (FDP), der Politische Gemeindeverein (PGV) und die Schweizerische Volkspartei (SVP) tätig. Gemeindepräsident ist Fritz Stähli (parteilos, Stand 2023).[7]

Bei den Nationalratswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Brütten: SVP 37,05 % (+2,04), FDP 18,91 % (+1,50), glp 13,29 % (−1,59), SP 10,45 % (−0,80), Mitte 8,91 % (+2,45), Grüne 4,41 % (−4,36), EVP 2,49 % (−0,83), EDU 1,78 (−0,56).[8]

Geschichte Bearbeiten

Die Herkunft des Namens Brütten (876 als Pritta und 996 als Brittona belegt) ist nicht geklärt. Auf Grund der bereits für Altertum und Frühmittelalter nachgewiesenen Besiedlung wird eine Ableitung eines lateinischen Personennamens Brittus oder Britto ‹der Brite› in Erwägung gezogen.[5]

876 gelangte das Dorf in die Abhängigkeit vom Kloster St. Gallen, etwa vom Jahre 1000 an gehörte es dann dem Kloster Einsiedeln, zu dem bis 1832 Beziehungen bestanden. Im 13. Jahrhundert residierte ein Minestraliengeschlecht «von Brütten», Gefolgsleute des Klosters Einsiedeln, auf der Burg Buch, die sich auf einem Geländesporn des Dättnauerbergs befand. Bis 1832 wählte der Abt des Klosters Einsiedeln die reformierten Pfarrer von Brütten aus einem Dreiervorschlag der Stadt Zürich. 1798 wurde das Dorf nacheinander von französischen, österreichischen und russischen Truppen heimgesucht und schwer geschädigt. Damals soll der österreichische Erzherzog Karl auf dem Brüttemer Buck ausgerufen haben:

Wär’ ich ein Schweizer, so baute ich mir hier ein Schloss.

Geographie Bearbeiten

Brütten liegt zwischen Winterthur und Kloten im Zentrum des Kantons Zürich, so liegt der geodätische Mittelpunkt des Kantons Zürich in Brütten. Anlässlich der Feierlichkeiten zum 100-Jahr-Jubiläum der amtlichen Vermessung in der Schweiz wurde am 12. Mai 2012 durch Regierungsrat Markus Kägi der Aussichtspunkt mit dem neuen, vom Teufener Bildhauer Ueli Thalmann gestalteten Vermessungspfeiler der Bevölkerung übergeben.

 
Mittelpunkt des Kantons Zürich

Kunst, Kultur Bearbeiten

Schule Bearbeiten

 
Kirche Brütten
 
Pfarrhaus Brütten

Brütten verfügt über eine eigene Primarschule, in der zurzeit ca. 170 Schüler unterrichtet werden. Die Oberstufe besuchen die Schüler in Nürensdorf (Volksschule) bzw. in Winterthur (Gymnasium).

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die reformierte Kirche[9]

Sonstiges Bearbeiten

Da Brütten zum Bezirk Winterthur im Kanton Zürich gehört, ist das offizielle Publikationsorgan der Gemeinde Der Landbote. Nebenher gibt es noch ein Lokalblatt namens Dorf-BLITZ, das mit den Gemeinden Nürensdorf und Bassersdorf geteilt wird. Für kirchliche und kulturelle Informationen erscheint monatlich das Informationsblatt s’Chilefäischter.

In Brütten steht das erste Mehrfamilienhaus ohne Energieanschlüsse, ein Haus, das seinen Strom- und Wärmebedarf aus der Solar- und Geoenergie selbst decken kann.[10]

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Johann-Conrad Appenzeller (1775–1850), reformierter Pfarrer und Volksschriftsteller, 1809 bis 1817 Pfarrer in Brütten.
  • Ettore Cella (1913–2004), Schauspieler und Regisseur, lebte von 1963 bis zu seinem Tod im Jahr 2004 in Brütten.
  • Jürg Stahl (* 1968), Politiker (SVP), Nationalrat, im Amtsjahr 2016/17 Nationalratspräsident, wohnt in Brütten.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Brütten – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. a b Gabrielle Schmid/Andres Kristol: Brütten ZH (Winterthur). In: Dictionnaire toponymique des communes suisses / Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen / Dizionario toponomastico dei comuni svizzeri (DTS|LSG). Centre de dialectologie, Université de Neuchâtel, Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5, und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 194 f.
  6. 1850–1960: Eidgenössische Volkszählungen, danach: Gemeindeporträts. Brütten. Bevölkerung (Personen). Statistisches Amt des Kantons Zürich, 1962–2022.
  7. Gemeinderat. Website der Gemeinde Brütten.
  8. Eidgenössische Wahlen 2023, NR – Ergebnisse Parteien (csv). In: opendata.swiss. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 17. Februar 2024.
  9. Hans Martin Gubler: Reformierte Kirche Brütten ZH (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 388). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (GSK). Bern 1986.
  10. Familie Vogt wohnt im ersten autarken Mehrfamilienhaus der Welt. Ein Eisbär hilft beim schnellen Duschen. In: Blick.ch. 12. April 2022.