Erste Bank Eishockey Liga
Logo der Österreichischen Eishockey-Liga
Aktuelle Saison 2016/17
Sportart Eishockey
Abkürzung EBEL
Verband Österreichischer Eishockeyverband
Ligagründung 1965
Mannschaften 12
Land/Länder Osterreich Österreich 8 Teams
Slowenien Slowenien 1 Team
Ungarn Ungarn 1 Team
Tschechien Tschechien 1 Team
Italien Italien 1 Team
Titelträger EC Red Bull Salzburg
Rekordmeister EC KAC (30)
TV-Partner Servus TV, Sky Österreich
Website www.erstebankliga.at

Die Österreichische Eishockey-Liga ist die höchste Spielklasse im österreichischen Eishockey und existiert in ihrer aktuellen Form seit der Saison 1965/66. In ihr wird der österreichische Meister ausgespielt. Bis zur Saison 2005/06 handelte es sich um eine rein österreichische Liga, seit der Spielzeit 2006/07 nehmen auch Vereine aus dem umliegenden Ausland daran teil. Im Moment handelt es sich um Teams aus Slowenien, Ungarn, Italien und der Tschechischen Republik.

Vorgänger der heutigen Liga waren seit 1923 verschiedene Meisterschaften, deren Gewinner auch heute als offizielle Träger des Titels Österreichischer Meister geführt werden. In den Jahren 1936 bzw. 1939 bis 1945 fand keine Meisterschaft statt. Während des Zweiten Weltkrieges nahmen einige Vereine an der Deutschen Eishockey-Meisterschaft teil, weshalb der Wiener EV (1940) und der EK Engelmann Wien (1939) in ihrer Vereinsgeschichte auch einen Deutschen Meistertitel aufweisen können.

Im Jahr 2003 wurde die Erste Bank der Hauptsponsor der Liga, die seither den Namen Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) trägt.

Geschichte Bearbeiten

Gründung Bearbeiten

Bis zur Saison 1964/65 wurde die österreichische Meisterschaft in einer einzelnen landesweiten Liga ausgespielt, die Nationalliga A genannt wurde. Darunter gab es unter der Sammelbezeichnung Nationalliga B mehrere regionale Gruppen. Bis zur genannten Saison gab es insgesamt acht Vereine in der Nationalliga A: EC KAC, Innsbrucker Eislaufverein (IEV), Wiener Eissport-Vereinigung (WEVg), Sportverein Ehrwald (SVE), EK Zell am See (EKZ), ATSE Graz und Salzburger Eislaufverein (SEV).

Da die einzelnen Vereine jedoch in stark unterschiedlichen wirtschaftlichen und sportlichen Klassen spielten, beschloss der österreichische Eishockey-Verband in einer Sitzung am 15. Mai 1965, das Teilnehmerfeld aufzuspalten. Der Meister sollte in einer nunmehr Bundesliga genannten ersten Klasse von nur noch vier Vereinen ausgespielt werden. Für die nächsten vier Saisonen sollte es keinen Absteiger geben, stattdessen sollte der jeweilige Meister der zweiten Spielklasse, die weiterhin Nationalliga B hieß, aufsteigen und so nach und nach das Teilnehmerfeld wieder aufstocken.

Zur selben Zeit wurde die Professionalisierung der ersten Liga vorangetrieben, da seitens des ÖEHV die Erkenntnis reifte, dass eine Verbesserung des Liga-Niveaus im Rahmen der Möglichkeiten einer semiprofessionellen Organisation nicht mehr gelingen konnte.

1965 bis 1970 − Die ersten Spielzeiten Bearbeiten

Begonnen wurde die Bundesliga in der Saison 1965/66 mit dem EC KAC, dem IEV, dem WEVg und dem KEC (Kitzbüheler Eishockey-Club). Erster Meister der neuen Liga wurde der EC KAC, das erste Bundesligator wurde jedoch von Erhart Hermann vom Innsbrucker EV erzielt. Gespielt wurde eine vierfache Hin- und Rückrunde ohne Playoffs.

In der Saison 1966/67 stieß der ATSE Graz zum Teilnehmerfeld, in der Saison darauf die VEU Feldkirch. Der achte Verein hieß schließlich EK Zell am See und nahm in der Saison 1968/69 erstmals an der Bundesliga teil. In dieser Spielzeit wurde auch eine Modusänderung beschlossen: nach dem Grunddurchgang wurde der Sieger in einer Meisterrunde ausgespielt. Die letzten drei Teams spielten um den Verbleib in der Bundesliga, wobei der Letzte gegen den Meister der Oberliga in die Relegation musste. Dieser Modus wurde auch in der folgenden Saison beibehalten.

1970 bis 1980 − Dominanz des EC KAC Bearbeiten

In den 1970er Jahren dominierte der EC KAC die Liga und holte insgesamt acht Mal den Meistertitel nach Klagenfurt. Lediglich der ATSE Graz konnte diese Dominanz mit zwei Grazer Titeln brechen. Bei den übrigen Mannschaften gab es einige Wechsel zwischen Bundesliga und der zweithöchsten Spielklasse. Mehrmals wurde der Modus gewechselt, und drei Mal kam der neue Playoff-Modus nach kanadischem Vorbild zur Anwendung. In den beiden letzten Spielzeiten wurde der Sieger wieder in einer Meisterrunde ermittelt, in der die nach dem Grunddurchgang bestplatzierten Teams noch einmal eine oder mehrere Hin- und Rückrunden gegeneinander spielten.

In den 1970er Jahren wurde auch die Professionalisierung der Liga weiter vorangetrieben. Die Budgets der teilnehmenden Mannschaften stiegen, und es kamen vermehrt Legionäre zum Einsatz. Außerdem wurde in der Saison 1970/71 zum ersten Mal eine überregionale Schülerliga veranstaltet, um auch den Eishockey-Nachwuchs zu fördern. 1972 wurde auch die Helmpflicht eingeführt, was die bis dahin eher kaum mit Schutzkleidung ausgestatteten Spieler anfangs irritierte. Der Nachteil der neuen Regelung war, dass es dadurch anfangs wesentlich mehr Tätlichkeiten mit dem Stock gegen Kopf und Nacken der Spieler gab, jedoch normalisierte sich dies bald. Ab 1973 war auch eine Kunsteisbahn für jeden Teilnehmer vorgeschrieben.

Zu einem Kuriosum kam es in der Spielzeit 1972/73. Dem WEV wurden 16 Punkte in der Tabelle abgezogen, da die Mannschaft einen nicht spielberechtigten Legionär eingesetzt hatte. Dabei war aber übersehen worden, dass der fragliche Spieler, Paul Kremz, ein gebürtiger Tschechoslowake, bereits seit 1971 beim WEV gespielt hatte und die ganze Affäre nur durch dessen Einbürgerung offenkundig wurde.

Die Legionärsproblematik war auch schon damals an der Tagesordnung, als der ÖEHV 1973 beschloss, 1975/76 und 1976/77 nur noch einen Legionär pro Mannschaft zuzulassen. Geplant war, ausländische Spieler danach ganz zu verbieten, da man sich davon eine Verbesserung einheimischer Spieler erhoffte. Bereits in dieser Zeit nutzten viele Teams aber die Möglichkeit der Einbürgerung, sodass es binnen kürzester Zeit zu einer Schwemme an sogenannten "Austros" kam, also Spielern mit einer Doppelstaatsbürgerschaft. Dies konnte vom ÖEHV aber durch einige Kompromisse in den Statuten abgemildert werden. Das geplante Verbot von Legionären trat zwar nie in Kraft, aber einige Teams hatten trotzdem auf die Verpflichtung ausländischer Spieler verzichtet. Hier schrieb der ÖEHV vor, dass die übrigen Mannschaften gegen diese nur maximal einen Legionär einsetzen durften.

1975 wurde außerdem beschlossen, das der Torhüter sich im Falle eines Schadens an seiner Ausrüstung auswechseln lassen musste, da bis dahin oft versucht worden war, durch das In-Ordnung-Bringen der Torhüterausrüstung Zeit zu schinden. 1978 handelte der frischgebackene ÖEHV-Präsident Hans Dobida mit dem ORF den ersten TV-Vertrag aus, der die Live-Übertragung von Meisterschaftsspielen im Fernsehen ermöglichte.

1980 bis 1990 − Professionalisierung der Liga Bearbeiten

In den Achtzigern zeichnete sich zunächst eine problematische Entwicklung ab, da die Bundesliga-Mannschaften allesamt aus relativ weit auseinanderliegenden Gebieten stammten und so der laufende Meisterschaftsbetrieb hohe Reisekosten verursachte. Gleichzeitig wurde versucht, die Leistungen der Schiedsrichter zu verbessern, da es angesichts des sich stetig steigernden Niveaus der Liga immer öfter zu fragwürdigen Entscheidungen kam. So wurde 1982 ein Beobachtungssystem eingeführt, und ein neu gebildeter Ausschuss griff in strittigen Fragen ein.

Einen wahren Boom des Zuschauerinteresses löste der Aufstieg des Nationalteams in die B-Gruppe aus. Der Erfolg der Nationalmannschaft ließ auch die Zuschauerzahlen der Bundesligavereine steigen, wo jedoch hin und wieder zu großzügig gewirtschaftet wurde, sodass mehrmals Teams nur knapp am Konkurs vorbeischlitterten. Angesichts dessen zeigten die Teams nun auch vermehrt Bereitschaft, in Fragen des Nachwuchses und der Organisation der Liga zusammenzuarbeiten. Die "Stiftung zur Förderung des österreichischen Jugend-Eishockeysports" stellte zusätzlich Mittel zur Verfügung, sodass die Zahl der nachrückenden Spieler nach und nach stieg. Dennoch brachen mehrere Mannschaften aus dem Teilnehmerfeld weg. Der Konkurs des SV Kapfenberg im Jahr 1984 machte deutlich, dass die Ressourcen begrenzt waren, aber auch der WAT Stadlau hatte Mitte der Achtziger Probleme, nach mehreren großen Investitionen den Spielbetrieb aufrechterhalten zu können und musste 1985 schließlich auf eine Teilnahme an der Bundesliga verzichten.

1990 bis 2000 − VEU Feldkirch ist Serienmeister Bearbeiten

In den Neunzigern wurde zusätzlich zum staatlichen Ligabetrieb die Alpenliga mit Vereinen aus Slowenien bzw. Jugoslawien und Italien ausgetragen. Der eigentliche österreichische Meister wurde jeweils in einer stark verkürzten Saison nach dem Ende der Alpenliga-Saison ausgespielt. Dies geschah im Regelfall in einem sehr kurzen Grunddurchgang und anschließenden Playoffs. In der Saison 1996/97 wurde jedoch ganz auf den Grunddurchgang verzichtet, stattdessen waren die drei besten österreichischen Teams der Alpenliga fix für das Playoff gesetzt, die übrigen drei Mannschaften spielten in einer kurzen Hoffnungsrunde den letzten Teilnehmer aus.

Durch den hohen finanziellen Aufwand und die große Überlegenheit der VEU Feldkirch, die zu dieser Zeit auch in internationalen Turnieren große Erfolge erzielte, wurden die anderen Vereine gezwungen, ebenfalls einen hohen Aufwand zu betreiben, um konkurrenzfähig zu bleiben. Nach und nach brachen die kleineren Teams weg und wechselten in die Nationalliga, sodass ab der Saison 1998/99 mit dem EC KAC, dem EC VSV, dem WEV und der VEU Feldkirch nur noch vier Mannschaften den Meister untereinander ausspielten. Der SV Kapfenberg ging 1997 sogar während der laufenden Saison in Konkurs und konnte nur zehn der geplanten 18 Spiele des Grunddurchgangs absolvieren.

2000 bis 2010 − Die Liga wird international Bearbeiten

Der Ligacrash Bearbeiten

Im Sommer 2000 folgte dann das Unausweichliche: nachdem die Budgets zuvor schon explodiert waren, meldete die VEU Feldkirch nach dem Absprung des Hauptsponsors, nicht mehr am Ligabetrieb teilnehmen zu können. Seitens des ÖEHV wurde die Notbremse gezogen. Die Teams setzten sich zusammen und beschlossen einen Neustart mit vernünftigen Budgets, die auch die Teilnahme einiger in den vergangenen Jahren in die Nationalliga abgewanderten Teams erlauben sollten.

Die Saison 2000/01 startete so nach einigen Schwierigkeiten schließlich mit zehn Mannschaften. In der folgenden Spielzeit gab es ein Novum, als mit Uniqa erstmals ein Haupt- und Namenssponsor für die Liga gefunden werden konnte. Diese sponserte für drei Spielzeiten den Ligabetrieb.

Erste Bank Eishockey Liga Bearbeiten

In der Saison 2003/04 übernahm die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG das Sponsoring des Ligabetriebes und bleibt dieser bis heute treu. Jedoch brachen durch erneute Budgeterhöhungen bei den einzelnen Teams wiederum mehrere Mannschaften im Laufe der Zeit weg. Die Saison 2003/04 wurde mit nur sieben Mannschaften ausgetragen, und nach Saisonende verkündete die VEU Feldkirch (die bis dahin unter dem Namen "EHC Feldkirch 2000" gespielt hatte) den Abstieg in die Nationalliga. Zur selben Zeit machte der EC Red Bull Salzburg als Meister der Nationalliga von dem Recht Gebrauch, in die Bundesliga aufzusteigen und spielt seither mit zwei Mannschaften in den beiden höchsten Ligen. Damit blieb es vorerst bei einer Anzahl von sieben Teams.

Zwei Spielzeiten lang wurde die Liga in dieser Form ausgespielt. Jedoch zeichneten sich immer wieder Schwierigkeiten ab, da vor allem die Graz 99ers immer mehr den Anschluss an die anderen Mannschaften verloren und so erneute Ausstiege einiger Mannschaften im Raum standen. Die EBEL trat die Flucht nach vorne an und nahm in der Saison 2006/07 mit dem HK Jesenice den ersten ausländischen Verein ins Teilnehmerfeld auf.[1] Die Mannschaft trug ihr erstes Ligaspiel am 22. September 2006 vor eigenem Publikum gegen den HC Innsbruck aus und unterlag dabei nur knapp mit 4:5.

Obwohl die Teilnahme von Jesenice in sportlicher Hinsicht einen Erfolg darstellte und die Mannschaft schnell sehr beliebt unter österreichischen Eishockey-Fans wurde, zeichneten sich erneut Probleme ab.

Die Legionärsproblematik und das Punktesystem Bearbeiten

Vor allem der EC Red Bull Salzburg hatte nach einer erfolglosen Premierensaison viel Geld in den Spielbetrieb investiert und mit hohen Gehältern die besseren österreichischen Spieler an sich binden können, was vielen anderen Vereinen, vor allem jenen ohne ausreichende eigene Nachwuchsarbeit, Schwierigkeiten bereitete. Da nur fünf Transferkartenspieler erlaubt waren, konnte einige Teams ihre Linien nicht mehr mit konkurrenzfähigen einheimischen Spielern füllen. Ein Vorstoß der Vienna Capitals brachte schließlich unter dem Gesichtspunkt der Bosman-Entscheidung, die auch bei vielen anderen europäischen Sportligen einschneidende Veränderungen gebracht hatte, eine völlige Neuregelung.

Da viele Clubs die völlige Öffnung der Liga für Transferkartenspieler ablehnten, wurde eine Sonderlösung entwickelt, die seither in immer wieder abgewandelter Form in Kraft ist. Seit der Saison 2007/08 gibt es keine zahlenmäßige Höchstgrenze für Legionäre mehr, stattdessen wurde ein Punktesystem eingeführt, in dessen Rahmen Spieler mit Punkten bewertet wurden. Jede Mannschaft hatte ein Gesamtkontingent von 65 Punkten zur Verfügung. Transferkartenspieler zählten vier Punkte, die einheimischen Spieler (bezogen auf das jeweilige Heimatland des Teilnehmers) wurden von den übrigen Mannschaften mit Punktwerten zwischen null und vier bewertet. Jede Mannschaft durfte von nun an die Zusammenstellung ihres Kaders innerhalb der 65-Punkte-Regel frei bestimmen.

Das System wurde seither mehrmals angepasst. So wurde zwischenzeitlich beschlossen, von der rein subjektiven Bewertung abzugehen und den Punktwert der Spieler ausgehend von Kriterien wie Alter, Position und Vorjahresstatistik festzulegen. Dabei blieb das System an sich über die Jahre nicht ohne Kritik [2] und hatte oftmals auch den gegenteiligen Effekt, da Mannschaften knapp vor Ende der Transferzeit einheimische Spieler abmeldeten, um Platz für zusätzliche Legionäre zu schaffen. Das führte in weiterer Folge auch zu einem Gerichtsprozess, den der Eishockeyspieler Christoph Harand gegen die Liga anstrengte, und der mehrere Instanzen durchlief, ohne jedoch zu Veränderungen zu führen.[3]

Ausweitung auf zehn Vereine Bearbeiten

Ebenso im Jahr 2007 wurde beschlossen, die Liga von acht auf zehn Mannschaften zu erweitern. Das slowenische Team HDD Olimpija Ljubljana und Alba Volán Székesfehérvár aus Ungarn wurden aufgenommen. Ein neuer Modus mit einem verkürzten Grunddurchgang und einer anschließenden Platzierungs- bzw. Zwischenrunde vor den Playoffs wurde entwickelt, stieß aber bei den Fans auf wenig Gegenliebe.

Dafür wurde die Legionärsregelung mit unterschiedlichsten Argumenten kritisiert, sodass sich die Liga gezwungen sah, diese erneut zu ändern: In der Saison 2008/09 wurde das Punktekontingent auf 60 reduziert. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass ausländische Spieler unter 22 Jahren nicht mehr die vollen vier Punkte zählen durften.

Trotz aller Maßnahmen stiegen die Budgets bei den Vereinen jedoch weiter an, sodass einige Teams erneut in Schwierigkeiten gerieten. Dies gipfelte im freiwilligen Abstieg des HC Innsbruck im Frühjahr 2009, da sich die Verantwortlichen nicht mehr in der Lage sahen, mit den vorhandenen Mitteln ein konkurrenzfähiges Team zusammenzustellen. Um jedoch weiterhin eine gerade Anzahl an Vereinen in der Liga zu haben, gab die EBEL wenig später dem bereits 2007 erstmals gestellten Aufnahmeantrag von KHL Medveščak Zagreb aus Kroatien statt, sodass die Mannschaft ab der Saison 2009/10 als zehnte Mannschaft an der Liga teilnahm.

Seit 2010 Bearbeiten

Mit der Saison 2009/10 hatte die Liga in Bezug auf die Zuschauerzahlen erstmals den Sprung unter die Top sieben Europas geschafft und dabei die slowakische Slovnaft Extraliga hinter sich gelassen. Ein weiterer wichtiger Schritt in der Entwicklung der Liga erfolgte schließlich im Mai 2010, als die EBEL als siebtes Vollmitglied in die internationale Ligen-Vereinigung Hockey Europe aufgenommen wurde. Zur Saison 2011/12 wurde Orli Znojmo als erstes Team aus Tschechien aufgenommen, womit nunmehr Mannschaften aus fünf Nationen am Spielbetrieb teilnahmen.[4]

Zur Spielzeit 2012/13 entschloss sich der Dornbirner EC zu einem Aufstieg in die höchste Spielklasse. Der HC Innsbruck folgte diesem Weg und kehrte damit nach drei Jahren der Zweitklassigkeit zurück.

Im Gegenzug schied der slowenische Club HK Jesenice aus dem Teilnehmerfeld aus und zollte damit massiven finanziellen Problemen Tribut. Die Saison 2011/12 geriet zum Desaster für den Verein[5] und blieb schließlich auch die letzte. Da im folgenden Jahr auch die kroatische Mannschaft KHL Medveščak Zagreb in die Kontinentale Hockey-Liga aufgenommen wurde und aus dem EBEL-Spielbetrieb ausschied, wurde im Gegenzug der italienische Rekordmeister HC Bozen in die Liga aufgenommen, was am 8. Juli 2013 offiziell bekannt gegeben wurde. [6]

Seither blieb das Teilnehmerfeld unverändert, wenngleich sich zwischenzeitlich auch finanzielle Probleme beim zweiten slowenischen Teilnehmer HDD Olimpija Ljubljana abzeichneten[7] und die Mannschaft regelmäßig den abgeschlagenen letzten Platz belegt.

Saisonübersicht Bearbeiten

Im Folgenden sind die Spielzeiten der Österreichischen Eishockey-Liga seit der Saison 1965/66 zusammengefasst. Die Tabelle enthält auch Angaben zu den teilnehmenden Ländern, dem Playoff-Modus, sowie zu den Zuschauerzahlen.


Aktuelle Situation Bearbeiten

Karte aller EBEL-Vereine der Saison 2016/17

Mit der Saison 2005/06 wurde die Gründung als eigenständiger Verein und internationale Liga unter dem Namen "Erste Bank Eishockey Liga" (EBEL) realisiert. Von der Saison 2005/06 bis zur Saison Saison 2008/09 war Karl Nedwed Präsident der EBEL. Vom 4. September 2009 an war es Dr. Karl Safron[8], bis im Dezember 2013 Peter Mennel den Posten übernahm[9].

Der Sponsorvertrag der Erste Bank mit der Liga wurde seit 2003 mehrmals verlängert und ist bis heute aufrecht. Darüber hinaus wurden unterhalb der Profiliga die beiden Jugendligen Erste Bank Young Stars League (seit 2012/13) und Erste Bank Juniors League (seit 2013/14) etabliert, um das Ausbildungsniveau für Nachwuchsspieler zu verbessern. Wie die Seniorenliga werden beide Jugendligen multinational betrieben.[10]

Die im Jahr 2016 gegründete Alps Hockey League, die als Nachfolger der Inter-National-League Vereine aus Österreich, Slowenien und Italien vereint, wird ebenso von der EBEL betrieben und stellt die nächsttiefere Spielklasse dar.

Teilnehmende Vereine Bearbeiten

Team Nation Stadt Gegründet
Dornbirner EC Osterreich  Dornbirn, Vorarlberg 1992
EC KAC Osterreich  Klagenfurt, Kärnten 1909
EC Red Bull Salzburg Osterreich  Salzburg, Salzburg 1995
EC VSV Osterreich  Villach, Kärnten 1923
EHC Linz Osterreich  Linz, Oberösterreich 1992
Fehérvár Alba Volán 19 Ungarn  Székesfehérvár 1960
EC Graz 99ers Osterreich  Graz, Steiermark 1999
HDD Olimpija Ljubljana Slowenien  Ljubljana 1929
Vienna Capitals Osterreich  Wien, Wien 2000
HC Innsbruck Osterreich  Innsbruck, Tirol 1994
Orli Znojmo Tschechien  Znojmo 1933
HC Bozen Italien  Bozen, Südtirol 1933

Modus Bearbeiten

Der Modus der Austragung wechselt nahezu jede Saison, jedoch werden seit der Saison 1989/90 regelmäßig Playoffs unterschiedlicher Art ausgespielt, um den Meister zu ermitteln. Davor wurde des Öfteren eine Meisterrunde veranstaltet, in der die bestplatzierten Teams noch einmal alle gegeneinander antraten.

In den letzten Spielzeiten etablierte sich ein Modus mit einer zweigeteilten Zwischenrunde nach dem Grunddurchgang, in welcher die sechs besser platzierten Teams um das Wahlrecht des Gegners für das Viertelfinale, die sechs schlechter platzierten Teams und die beiden verbliebenen Playoff-Plätze spielen. Die Wahl wird eigens vom TV-Partner Servus-TV nach Abschluss der Zwischenrunde übertragen.

Spielstätten Bearbeiten

Im Gegensatz zu den größeren europäischen Eishockey-Ligen gibt es in der EBEL keine Multifunktionsarenen; die Clubs absolvieren ihre Heimspiele in teils bereits älteren Eishallen, die über die Jahre immer wieder modernisiert oder erweitert wurden. Die größten Spielstätten befinden sich in Bozen und Wien mit Kapazitäten von jeweils knapp über 7.000 Zuschauern. Der HC Innsbruck verfügt über die nominal kleinste Eishalle, ist jedoch in früheren Spielzeiten des Öfteren für die Playoff-Spiele in die benachbarte Olympiahalle ausgewichen.

Team Arena Stadt Eröffnung Kapazität
Dornbirner EC Messestadion Dornbirn Osterreich  Dornbirn 1999 4.270
EC KAC Eissportzentrum Klagenfurt Osterreich  Klagenfurt 1959 5.088
EC Red Bull Salzburg Eisarena Salzburg Osterreich  Salzburg 1960 3.200
EC VSV Stadthalle Villach Osterreich  Villach 1969 4.500
EHC Linz Linzer Eissporthalle Osterreich  Linz 1986 4.865
Fehérvár Alba Volán 19 Eishalle Székesfehérvár Ungarn  Székesfehérvár 1991 3.500
EC Graz 99ers Eisstadion Graz-Liebenau Osterreich  Graz 1963 4.050
HDD Olimpija Ljubljana Hala Tivoli Slowenien  Ljubljana 1962 4.500
Vienna Capitals Albert-Schultz-Halle Osterreich  Wien 1995 7.022
HC Innsbruck Tiroler Wasserkraft Arena Osterreich  Innsbruck 2005 3.058
Orli Znojmo Nevoga Arena Tschechien  Znojmo 1970 5.500
HC Bozen Eiswelle Italien  Bozen 1994 7.220

Galerie Bearbeiten

Andere Spielstätten Bearbeiten

 
Das Amphitheater in Pula, Austragungsort von zwei Freiluftspielen.

Im Lauf der Jahre wurden immer wieder einzelne Spiele für Winter Classics oder ähnliche Veranstaltungen in andere Spielstätten verlegt. Die Rekordkulisse bildete das Kärntner Eishockey-Derby vom 9. Jänner 2010 in der Hypo Group Arena vor 30.500 Zuschauern. Damit hielt dieses Spiel auch für kurze Zeit den europäischen Zuschauerrekord für ein Eishockeyspiel. Darüber hinaus bemerkenswert waren auch die Spiele des kroatischen Clubs KHL Medveščak Zagreb im Amphitheater Pula.

Saison Datum Begegnung Ergebnis Spielstätte Stadt Zuschauer
2009/10 9. Jänner 2010 EC KAC − EC VSV 1:3 Hypo Group Arena Klagenfurt, Österreich 30.500
2009/10 29. Jänner 2010 KHL Medveščak Zagreb − EC VSV 2:3 n. P. Salata-Freiluft-Arena Zagreb, Kroatien 4.600
2009/10 31. Jänner 2010 KHL Medveščak Zagreb − Vienna Capitals 4:3 n. P. Salata-Freiluft-Arena Zagreb, Kroatien 4.600
2010/11 21. Jänner 2011 KHL Medveščak Zagreb − EC KAC 3:4 n. P. Arena Zagreb Zagreb, Kroatien 15.200
2010/11 23. Jänner 2011 KHL Medveščak Zagreb − Vienna Capitals 2:6 Arena Zagreb Zagreb, Kroatien 15.200
2010/11 25. Jänner 2011 KHL Medveščak Zagreb − HDD Olimpija Ljubljana 4:3 Arena Zagreb Zagreb, Kroatien 15.700
2010/11 28. Jänner 2011 KHL Medveščak Zagreb − EC VSV 7:2 Arena Zagreb Zagreb, Kroatien 15.200
2011/12 3. Februar 2012 KHL Medveščak Zagreb − HDD Ljubljana 3:1 Salata-Freiluft-Arena Zagreb, Kroatien 4.500
2011/12 5. Februar 2012 KHL Medveščak Zagreb − EC KAC 3:0 Salata-Freiluft-Arena Zagreb, Kroatien 4.500
2012/13 14. September 2012 KHL Medveščak Zagreb − HDD Olimpija Ljubljana 2:3 Amphitheater Pula Pula, Kroatien 7.022
2012/13 16. September 2012 KHL Medveščak Zagreb − Vienna Capitals 4:1 Amphitheater Pula Pula, Kroatien 7.130
2012/13 4. Jänner 2013 HDD Olimpija Ljubljana − EC VSV 5:4 n. V. Bežigrad Stadion Ljubljana, Slowenien 9.000
2012/13 6. Jänner 2013 HDD Olimpija Ljubljana − KHL Medveščak Zagreb 8:4 Bežigrad Stadion Ljubljana, Slowenien 10.000
2012/13 8. Jänner 2013 HDD Olimpija Ljubljana − EC KAC 2:4 Bežigrad Stadion Ljubljana, Slowenien 7.800
2014/15 3. Jänner 2015 EC KAC − EC VSV 1:4 Hypo Group Arena Klagenfurt, Österreich 29.700

Pokale und Trophäen Bearbeiten

Meisterpokale Bearbeiten

Der bis dato namenlose Meisterpokal der Liga wurde im Dezember 2014 nach dem Tod des langjährigen Präsidenten Karl Nedwed, der maßgeblich an der Entwicklung der Liga beteiligt gewesen war, zu dessen Ehren in Karl Nedwed Cup umbenannt.[11]

Da ausländische Mannschaften zwar den Liga-Meistertitel, nicht aber den des Österreichischen Meisters gewinnen können, gibt es außerdem einen Staatsmeisterpokal (vom ÖEHV). Beim bisher einzigen Sieg einer ausländischen Mannschaft (HC Bozen in der Saison 2013/14) wurde der Staatsmeisterpokal an den Vizemeister EC Red Bull Salzburg vergeben.

Spieler-Auszeichnungen Bearbeiten

Most valuable Player Bearbeiten

Seit der Saison 2008/09 wird der wertvollste Spieler der EBEL-Saison von Sportjournalisten gewählt und zu Saisonende mit einer eigenen Trophäe ausgezeichnet. Seit der Saison 2009/10 trägt die Trophäe den Namen Ron Kennedy Trophy, in Erinnerung an den an Krebs verstorbenen Eishockey-Spieler und Trainer Ron Kennedy.

EBEL-YoungStar Bearbeiten

Der beste Nachwuchsspieler der Saison wird alljährlich mit dem EBEL-YoungStar ausgezeichnet. Jeden Monat werden von den TV-Experten Gary Venner, Claus Dalpiaz und Sascha Tomanek mehrere Nachwuchsspieler nominiert, im Anschluss wählen die Fans via Online-Voting ihren YoungStar. Aus den Monatssiegern wird zum Ende der Saison in einer erneuten Wahl der Jahressieger ermittelt.

All-Star-Game Bearbeiten

Zwischen 2006 und 2008 gab es nach amerikanischem Vorbild das KELLY’S All-Star-Game, bei dem die besten österreichischen Spieler der Liga gegen die besten Legionäre antraten. Außerdem wurden sogenannte Skills Competitions veranstaltet. Da das Zuschauerinteresse jedoch nicht den Erwartungen entsprach, wurde das All-Star-Game jedoch bald wieder ausgesetzt, wenngleich die Wahl der All-Star-Spieler weiterhin durchgeführt wird.

Medien Bearbeiten

Fernsehen Bearbeiten

 
 

Nachdem der Pay-TV-Sender Sky zehn Jahre lang die Rechte für die Fernsehübertragungen der EBEL-Spiele gehalten hatte, wurden diese für die Saison 2010/11 an The Sportsman Media Group vergeben. Als Partner des Unternehmens überträgt Servus TV seither jeweils ein Sonntagsspiel im Zuge der „Servus Hockey Night“. In den Play-offs werden pro Spieltag ein Spiel und bei möglichen Entscheidungsspielen diese in Konferenzschaltung über den TV-Sender ausgestrahlt. Zusätzlich übertrug das Internet-Portal laola1.tv jeden Freitag ein Spiel live im Internet, was nach einigen Jahren jedoch wieder aufgegeben wurde. 2016 wurde der Vertrag mit Servus TV verlängert. Zusätzlich wurde Sky wieder als Partner gewonnen und überträgt 50 Spiele.[12]

In Slowenien übertragen Sport TV Slovenia und SportKlub Slovenia einige Partien der slowenischen Vertreter live. In Ungarn überträgt der Fernsehsender Sportklub Hungary ausgewählte Partien von Alba Volan live. In Kroatien hielten das öffentlich-rechtliche HRT und Sportklub Croatia die Rechte für Medvecsak Zagreb und zeigten ausgewählte Partien live. In Italien zeigt Video33.it Spiele des HC Bozen.[13]

Radio Bearbeiten

Radio Kärnten, das auch über Internet per Livestream empfangen werden kann, überträgt fast alle Spiele der Kärntner Eishockeyklubs KAC bzw. VSV, im Rahmen des "Kärntner Eishockeymagazins". Das 1. Eishockey-Magazin gab es Anfang der 80er Jahre in Radio Wien zu Zeiten des WEV und EC Stadlau. Radio Wien berichtet auch heute vor allem von Heimspielen der Vienna Capitals live, dasselbe gilt auch für die Heimspiele der Graz 99ers, die vom Privatradio Antenne Steiermark übertragen werden. Auch andere Landesstudios haben die Idee inzwischen aufgegriffen und senden sporadisch Live-Übertragungen von Ligaspielen.

Übersicht seit Gründung der EBEL Bearbeiten

Ewige Tabelle seit 1965/66 Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

  1. Es ist fix – Jesenice ist in der EBEL, Bericht auf hockeyfans.at vom 1. Juni 2006
  2. Die ungeliebte Punkteregel, Bericht auf derstandard.at vom 18. November 2011
  3. Pressemeldung zum erstinstanzlichen Urteil vom 3. November 2014
  4. hcorli.cz, Bližší informace k prodeji permanentek
  5. Jesenice am Abgrund, Bericht auf derstandard.at vom 21. Jänner 2012
  6. erstebankliga.at: 12 Teams – 5 Länder – HC Bozen aufgenommen
  7. Ljubljana hat eine Million Schulden, Bericht auf hockeyfans.at vom 10. Juni 2013
  8. hockeyfans.at: Neues EBEL Präsidium
  9. Peter Mennel neuer EBEL-Präsident, Bericht auf kurier.at vom 11. Dezember 2013
  10. EBYSL – Die Youngsters spielen auch international, Bericht auf hockeyfans.at vom 28. August 2012
  11. EBEL führt 3-Punkte-Regel ein, Bericht auf hockeyfans.at vom 3. Dezember 2014
  12. http://www.nachrichten.at/sport/wintersport/eishockey/Servus-TV-verlaengerte-Vertrag-mit-EBEL-Sky-ist-neuer-Partner;art193191,2200281
  13. http://www.hcb.net/it/team/news/item/1562-il-campionato-ebel-in-diretta-su-sdf-suedtirol-digital-fernsehen.html