Øksnes

Kommune in Nordland in Norwegen

Øksnes ist eine Kommune im norwegischen Fylke Nordland. Die Kommune hat 4569 Einwohner (Stand: 1. Januar 2024) und liegt auf der Inselgruppe Vesterålen. Verwaltungssitz ist die Ortschaft Myre.

Wappen Karte
Wappen der Kommune Øksnes
Øksnes (Norwegen)
Øksnes (Norwegen)
Øksnes
Basisdaten
Kommunennummer: 1868
Provinz (fylke): Nordland
Verwaltungssitz: Myre
Koordinaten: 68° 55′ N, 15° 5′ OKoordinaten: 68° 55′ N, 15° 5′ O
Fläche: 319,6 km²
Einwohner: 4.569 (1. Jan. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 14 Einwohner je km²
Sprachform: neutral
Webpräsenz:
Lage in der Provinz Nordland
Lage der Kommune in der Provinz Nordland

Geografie Bearbeiten

 
Blick auf Myre und die Moorebene

Die Gemeinde liegt im nördlichen Bereich der Inselgruppe Vesterålen. Einen Teil von Øksnes stellt der Norden der Insel Langøya dar. Zur Kommune gehören zudem mehrere Inseln vollständig, so etwa die Inseln Skogsøya und Gisløya sowie eine Vielzahl weiterer Inseln in der Øksnes Vestbygd, z. B. Dyrøya, Nærøya und Tindsøya.[2] Die Skogsøya ist dabei mit einer Fläche von etwa 32,5 km² die größte. Insgesamt besteht die Øksnes aus etwa 220 Inseln und Schären.[3] Auf der Langøya besteht im Osten und Südosten eine Grenze zur Kommune Sortland, im Südwesten zu . Des Weiteren verläuft im Osten von Øksnes liegenden Fjord Gavlfjord eine Grenze zu Andøy im Meer. Weitere Fjorde im Kommunalgebiet sind unter anderem der Steinlandsfjord und der Romsetfjord, die sich von Westen in die Langøya einschneiden.[2]

Die größeren Inseln von Øksnes sind weitgehend bergig, teilweise gibt es aber breitere Küstenebenen. Die Erhebung Snøkolla stellt mit einer Höhe von 762,76 moh. den höchsten Punkt der Kommune Øksnes dar.[4] Auf der Langøya gibt es so mehrere niedrig gelegene Moorgebiete, das größte innerhalb von Øksnes liegt rund um die Ortschaft Myre im Norden der Insel. Südlich des Moorgebiets liegen die beiden Seen Sørvågvatnet und Alsvågvatnet. Auch andere Inseln der Kommune sind von Mooren durchzogen. Die Gisløya besteht fast komplett aus Moorflächen, auf der Skogsøya finden sich solche Flächen an der Nordküste nördlich des Sees Storvatnet wider.[2]

Einwohner Bearbeiten

Der Großteil der Einwohner lebt im nördlichen Gebiet der Langøya, am dichtesten rund um die Ortschaft Myre. Bis etwa 1980 stieg die Einwohnerzahl schwach an oder hielt sich stabil, danach begann sie zurückzugehen. Die Zahl der Bewohner der Inseln, die nicht ans Verkehrsnetz angebunden sind, sank mit der Zeit hingegen stark.[3] In der Gemeinde liegen zwei sogenannte Tettsteder, also zwei Ansiedlungen, die für statistische Zwecke als eine städtische Siedlung gewertet werden. Diese sind Alsvåg mit 301 und Myre mit 2211 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2023).[5] Myre liegt an der Nordwestküste der Langøya, Alsvåg an deren Nordostküste.[2]

Øksnes hat wie viele andere Kommunen der Provinz Nordland weder Nynorsk noch Bokmål als offizielle Sprachform, sondern ist in dieser Frage neutral.[6]

Jahr 1986 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020
Einwohnerzahl[7] 5082 4866 4790 4758 4550 4438 4563 4410

Geschichte Bearbeiten

 
Ehemaliges Fischerdorf Nyksund

Øksnes entstand, nachdem im Jahr 1837 die kommunale Selbstverwaltung eingeführt worden war. Am 1. Januar 1866 wurde ein von 40 Personen bewohntes Gebiet von Øksnes an Bø übergeben. Zum 1. Juli 1919 wurde die Kommune Langenes mit 1085 Einwohnern abgespalten. Øksnes verblieb mit 2296 Personen. Die beiden Kommunen wurden zum 1. Januar 1964 erneut zusammengelegt, nur kleinere Teile beider Gemeinden wurden bei der Zusammenlegung an Bø beziehungsweise Sortland abgegeben. Das von Øksnes ab Bø überführte Areal wurde zu diesem Zeitpunkt 271 bewohnt. Das bei der Fusion eingebrachte Gebiet von Øksnes hatte hingegen 3112 Einwohner, das von Langenes 2037.[8]

Etwas südlich von Myre gibt es einen archäologischen Fund mit 15 Gräbern.[3] In Øksnes befinden sich mehrere Kirchen. Die Øksnes kirke ist eine Holzkirche aus dem Jahr 1796. Sie steht auf der Insel Skogsøya.[9] Ebenfalls aus dem Jahr 1796 stammt die Langenes kirke an der Nordspitze der Langøya.[10] Die Myre kirke hingegen ist aus dem Jahr 1979.[11]

Im Norden der Langøya liegt das Fischerdorf Nyksund, wurde in den 1970er-Jahren zu einem unbewohnten Ort. 1977 wurde es von Berliner Sozialarbeitern für ein Projekt mit straffällig gewordenen Jugendlichen genutzt. Mit der Zeit entwickelte sich das Dorf zu einer bei Touristen beliebten Attraktion und wurde wieder besiedelt.[3][12]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

 
Anda fyr

Auf der Langøya verläuft der Fylkesvei 821 von der Kommune Sortland Richtung Norden in die Kommune Øksnes. In Øksnes führt sie an der Ostküste des Steinlandsfjords in den Norden zur Ortschaft Myre. Von Myre führen Straßen an der Ostküste der Insel bis an die Nordspitze sowie auf die Insel Gisløya. Des Weiteren gibt es eine Fährverbindung von Myre zur Skogsøya. Weiter westlich auf der Langøya verläuft der Fylkesvei 7686 an der Westküste des Romsetfjords und der Fylkesvei 820 führt aus dem Südwesten nach Øksnes.[2]

Der Leuchtturm Anda fyr wurde 1932 auf der Insel Anda nördlich der Langøya erbaut. Er wurde 1987 automatisiert und ist damit seither unbemannt. Der Leuchtturm ist der am spätesten gebaute bemannte Leuchtturm Norwegens.[13] Ein weiterer Leuchtturm in der Kommune ist Meløya fyr, der 1804 erbaut wurde.[14]

Wirtschaft Bearbeiten

Bedeutender Wirtschaftszweig für die Kommune ist die Fischerei. Øksnes gehört dabei zu den größten Fischereigemeinden von Nordland. Neben den mit Fischerbooten im Meer gefangenen Fischen ist auch die Fischzucht von Bedeutung. Von geringerer Bedeutung ist die Landwirtschaft, wobei vor allem Rinder- und Schafshaltung betrieben wird. Im Bereich der Industrie ist vor allem die Lebensmittelindustrie durch die Fischverarbeitungsstätten vertreten. Neben der Fischverarbeitung spielt auch die Produktion von Fischfutter eine größere Rolle.[3] Im Jahr 2020 arbeiteten von 2144 Arbeitstätigen 1746 in Øksnes selbst, weitere 206 waren in der Nachbarkommune Sortland tätig.[15]

Name und Wappen Bearbeiten

Das seit 1986 offizielle Wappen der Kommune zeigt in Gold zwei schwarze nach außen gewendete Angelhaken.[3] Øksnes wurde im Jahr 1381 im Zusammenhang als Yxnes kirkja erwähnt. Der Ursprung des Namens wird im altnordischen Wort yxn (deutsch: Ochsen) vermutet.[16]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Øksnes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. 07459: Population, by sex and one-year age groups (M) 1986 - 2024. In: ssb.no. Statistisk sentralbyrå, abgerufen am 23. Februar 2024 (englisch).
  2. a b c d e Øksnes kommune. In: Norgeskart. Abgerufen am 3. November 2021 (norwegisch).
  3. a b c d e f Geir Thorsnæs, Lars Engerengen: Øksnes. In: Store norske leksikon. Abgerufen am 3. November 2021 (norwegisch).
  4. Høgaste fjelltopp i kvar kommune. Kartverket, 25. Mai 2021, abgerufen am 3. November 2021 (norwegisch (Nynorsk)).
  5. Population and land area in urban settlements. Statistisk sentralbyrå, 12. Dezember 2023 (englisch).
  6. Forskrift om språkvedtak i kommunar og fylkeskommunar (språkvedtaksforskrifta). In: Lovdata. 6. Januar 2020, abgerufen am 3. November 2021 (norwegisch).
  7. Population. Municipalities, pr. 1.1., 1986 - latest year. In: ssb.no. Abgerufen am 3. November 2021 (englisch).
  8. Dag Juvkam: Historisk oversikt over endringer i kommune- og fylkesinndelingen. (PDF) In: ssb.no. 1999, abgerufen am 3. November 2021 (norwegisch).
  9. Øksnes kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 4. November 2021 (norwegisch).
  10. Langenes kirke, Øksnes. In: Kirkesøk. Abgerufen am 4. November 2021 (norwegisch).
  11. Myre kirke. In: Kirkesøk. Abgerufen am 4. November 2021 (norwegisch).
  12. Thomas Heinloth: Das Gegenteil von Düsseldorf. In: Spiegel. 4. April 2015, abgerufen am 4. November 2021.
  13. Anda fyrstasjon. In: fyr.no. Norsk Fyrhistorisk Forening, abgerufen am 4. November 2021 (norwegisch).
  14. Meløya fyr. In: fyr.no. Norsk Fyrhistorisk Forening, abgerufen am 4. November 2021 (norwegisch).
  15. Pendlingsstrømmer. Statistics Norway, abgerufen am 3. November 2021 (norwegisch).
  16. Øksnes. In: Norsk stadnamnleksikon. Abgerufen am 3. November 2021 (norwegisch).