Wersau

Ortsteil von Brensbach im Odenwaldkreis

Wersau ist mit etwa 1300 Einwohnern der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Brensbach im südhessischen Odenwaldkreis und wird von den Bewohnern im Dialekt „Wersche“ genannt.

Wersau
Gemeinde Brensbach
Wappen von Wersau
Koordinaten: 49° 47′ N, 8° 52′ OKoordinaten: 49° 46′ 35″ N, 8° 51′ 48″ O
Höhe: 173 m ü. NHN
Fläche: 5,68 km²[1]
Einwohner: 1305 (30. Jun. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 230 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 64395
Vorwahl: 06161
Tor- und Glockenturm der Wehrkirche, daneben das kleine Fachwerkhäuschen Pfarrberg 11
Historischer Wehrkirchenkomplex in Wersau.
Die Schulstraße und das älteste Fachwerkhaus Wersaus, erbaut im Jahr 1614.
Das alte Pfarrhaus. Erbaut in den Jahren 1732 - 34. Geplant vom Architekten Johann Conrad Lichtenberg, Vater des Georg Christoph Lichtenberg

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Wersau liegt im Norden des Odenwalds im Gersprenztal, am linken westlichen Ufer des Flusses, nordwestlich dem benachbarten Kernort Brensbach jenseits der Gersprenz. Der höchste Punkt der Gemarkung liegt im Südwesten auf dem 310 Meter hohen Ausläufer des bewaldeten Höhenzuges Gemmertsberg. Im Süden bildet der Bierbach größtenteils die Grenze zu Fränkisch-Crumbach. Am Nordufer des Bachs hat Wersau Anteil am Weiler Bierbach. Der nördliche Teil der Gemarkung liegt am Kohlbach jenseits der Gersprenz. Dort hat Wersau mit zwei Gehöften Anteil am Weiler Hippelsbach auf der Grenze zu Groß-Bieberau, die gleichzeitig die Kreisgrenze zum Landkreis Darmstadt-Dieburg ist. Wersau liegt in der Region Starkenburg.

Naturraum Bearbeiten

Die Gemarkungsfläche mit ihrem fruchtbaren Lößboden wird überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Geologisch zählt der südwestliche Bereich Wersauer Gemarkung zum kristallinen Vorderen Odenwald, der nordöstliche Teil zum Reinheimer Hügelland. Wersau liegt im Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Ein Teil des Wersauer Waldes zählt zum Natura2000-Schutzgebiet Buchenwälder des Vorderen Odenwaldes.

 
Luftaufnahme von Wersau und dem Wersauer Wald. Im Vordergrund der Flusslauf der Gersprenz. Im Hintergrund die Neunkircher Höhe.

Gewässer Bearbeiten

Folgende Bäche entspringen und/oder durchlaufen die Wersauer Gemarkung in Richtung Gersprenz:

Geschichte Bearbeiten

Ur- und Frühgeschichte Bearbeiten

Eine Reihe von Artefakten, die in und um den Ort gefunden wurden, belegen, dass hier bereits ab der Jungsteinzeit Menschen anwesend waren. Aus dieser Epoche stammt eine etwa 4500 Jahre alte Steinaxt. Sie wurde in der Nähe des Weilers Hippelsbach gefunden, ein weiteres Steinbeil gleicher Zeitstellung im Ortsgebiet Wersaus. Keramikscherben, die 1980 bei Feldbegehungen nahe dem Kirchbach gesichert wurden, sind der Kulturstufe der Linearbandkeramiker zugeteilt (ca. 4800 v. Chr.). 1977 wurde am östlichen Rand der Gemarkung bei Feldarbeiten ein Hinkelstein (Menhir) entdeckt, geborgen und 70 Meter weiter - auf der Grenze zu Groß-Bieberau - aufgestellt.[3] Auf dem Höhenzug des im Wersauer Wald liegenden Gemmertsberg befinden sich drei Hügelgräber, die dort vermutlich während der Hügelgräber-Bronzezeit angelegt wurden. Den bislang ältesten Hinweis auf eine Besiedlung des heutigen Ortsgebietes stellen Keramikfunde aus der Moorbachstraße dar. Die hier sichergestellten Gefäßscherben und ein Spinnwirtel datieren in die eisenzeitliche Laténekultur (zw. 450 v. Chr. und Christi Geburt).[4] Zu dieser Zeit siedelten im Brensbacher Gemeindegebiet Kelten, was u. a. eine keltischen Münze „Quinar, Typ Heidelberg-Neuenheim“ (etwa erstes Jahrhundert vor Christus) belegt. Bei der Münze, die beim Weiler Bierbach gefunden wurde, handelt es sich um eine der ganz wenigen keltischen Münzen, die aus dem Bereich Vorderer Odenwald überhaupt bekannt sind.[5]

Auch die Römer hinterließen während der Besatzung des Odenwaldes in Wersau ihre Spuren. Die hessische Landesarchäologie vermuten, dass sich im Bereich des Wersauer Kirchfriedhofs einmal ein römisches Gebäude - möglicherweise ein römisches Badehaus befunden hat. Diverse Ziegelfragmente, die im Jahr 1982 bei Grabungen unter der Kirche gefunden wurden, deuten darauf hin. Bei Feldbegehungen des Heimat- und Geschichtsvereins Wersau wurden weitere Zeugnisse römischer Anwesenheit sichergestellt: Eine römische Fibel im Bereich Bierbach, ein Sesterz mit der Prägung des römischen Kaisers Mark Aurel in der Moorbachstraße, ein Dupondius gleicher Zeitstellung am westlichen Rand der Wersauer Gemarkung. Von der einst weit verbreiteten Annahme, ein in den 1960er Jahren in der Bahnhofstraße freigelegter Knüppeldamm sei römischen Ursprungs, ist die Archäologie inzwischen abgewichen und spricht diesen als wahrscheinlich spätmittelalterlich bis frühneuzeitlich an.[6]

Mit dem Rückzug der Römer begann in Mittel- und Südeuropa die Völkerwanderungszeit, die vor allem durch Migration germanischer Gruppen definiert ist. In Südhessen waren es zunächst die westgermanischen Alemannen, die hier neues Siedlungsgebiet suchten. Aus dieser Zeit stammen zwei Bügelknopf-Fibeln aus Bronze, von denen eine im Bereich des Weilers Bierbach und eine weitere am westlichen Rand der Wersauer Gemarkung, bei Feldbegehungen des Heimat- und Geschichtsvereins Wersau gefunden wurden.

Staats-, Verwaltungs- und Gerichtsgeschichte Bearbeiten

Der Ort ist unter dem Namen „Wersauwe“ seit 1314 urkundlich bezeugt (ab 1538 „Wersaw“, später „Wersau“).[7] Wersau hat seit 1439 eine eigene Kirche, die dem Heiligen Egidius geweiht war. Der Ort gehörte zu je einem Viertel der Herrschaft Breuberg und dem Fürstentum zu Löwenstein-Wertheim-Rochefort. Die andere Hälfte gehörte zu Hessen und lag im Gerichtsbezirk der Zent Oberramstadt. Die Zent war in sogenannte „Reiswagen“ eingeteilt, denen jeweils ein Oberschultheiß vorstand, die dem Zentgrafen unterstellt waren. Dieser Bezirk hatte einen Frachtwagen (Reiswagen) einschließlich Zugtieren und Knechten für Feldzüge bereitzustellen. Wersau gehörte zum „Großbieberauer Reiswagen“, dem Waldhausen,[8][9] bestehend aus den Orten Niedernhausen, Billings, Meßbach und Nonrod. sowie die Dörfer Rodau, Wersau und Steinau angehörten. Die gesamte Zent Oberramstadt war dem Amt Lichtenberg zugeteilt. Diese Einteilung bestand noch bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts.[10] Im Jahr 1806 kam Wersau vollständig zum Großherzogtum Hessen.

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde Wersau am 1. August 1972 kraft Landesgesetz zugleich mit den Gemeinden Höllerbach, Nieder-Kainsbach und Wallbach in die Gemeinde Brensbach eingegliedert und wechselte dabei vom Landkreis Dieburg zum Odenwaldkreis.[11][12] Für Wersau sowie für die übrigen im Zuge der Gebietsreform nach Brensbach eingegliederten Gemeinden wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[13]

Im Jahr 2014 feierten die Wersauer die 700-jährige urkundliche Ersterwähnung des Dorfes.[14]

Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Wersau angehört(e):[15][16]

Nicht-hessische Hälfte:

Hessische Hälfte:

Insgesamt hessisch:

Gerichte ab 1803:

In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für das Fürstentum Starkenburg wurde das „Hofgericht Darmstadt“ als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen. Damit war für Wersau das Amt Lichtenberg zuständig. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt. Die Zentgerichte hatten damit ihre Funktion verloren.

Mit Bildung der Landgerichte im Großherzogtum Hessen war ab 1821 das Landgericht Lichtenberg das Gericht erster Instanz, zweite Instanz war das Hofgericht Darmstadt. Es folgten:[1]

Auswanderungen im 19. Jahrhundert Bearbeiten

Bis in das 19. Jahrhundert kam es in Europa durch die Kleine Eiszeit zu vielen Missernten. Nach vielen entbehrungsreichen Jahren wanderten deshalb etliche Familien aus Wersau und Bierbach nach Amerika aus. Die meisten wurden in den Staaten Illinois und Ohio sesshaft.[3]

Die „Werscher Gäns“ Bearbeiten

Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden in Wersau 260 Wersauer Gänse gezählt, die alle ohne Aufsicht durch das Dorf und die Felder liefen, wo sie auch Schäden an der Ernte anrichteten. Darum wurde 1913 eigens für diese Tiere ein Gänsehirte eingestellt. Sein Jahressalär belief sich auf 130 Mark. Darum ist neben dem Glockenturm die Werscher Gans ein Wahrzeichen des Dorfes.[3] Nahe dem historischen Ortsmittelpunkt befindet sich in der Moorbachstraße der Gänsebrunnen. Er wird von den Wersauern auch Schebbbrunne oder Milschkisch genannt, weil dort schon früher ein Brunnen installiert und früher die zentrale Milchsammelstelle untergebracht war. Der Brunnen wurde im Zuge der Dorferneuerung installiert. Die Gänsestele steht in der Ortsmitte unmittelbar bei der Ortstafel und wurde im Rahmen der 700-Jahr-Feier 2014 aufgestellt.

Erster Weltkrieg (1914–1918) Bearbeiten

 
Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen beider Weltkriege am Fuße des Pfarrberges

Als im November 1918 der Erste Weltkrieg endet, hat Wersau 19 gefallene und 3 vermisste Soldaten zu beklagen.

Zweiter Weltkrieg (1939–1945) Bearbeiten

Im Zweiten Weltkrieg fallen 43 Wersauer, 24 bleiben bis heute vermisst.

Der Nachtjäger-Absturz von Wersau

 
„Nachtjäger“ Messerschmitt Bf110. Beutemaschine mit Lackierung der englischen Luftwaffe

Am Abend des 27. Januar 1944 stürzte bei Wersau ein deutscher Nachtjäger ab. Zwei der drei Mann Besatzung kamen dabei ums Leben. Die Maschine vom Typ Messerschmitt Bf 110 mit der Werk-Nr. 740 193 gehörte zur Einheit II.Gruppe/Nachtjagdgeschwader 6 und war um ca. 21 Uhr vom Flugplatz Mainz-Finthen gestartet, mit dem Auftrag in jener Nacht britische Bomberverbände im Raum Magdeburg zu bekämpfen. Der Absturz erfolgte ohne Feindeinwirkung, aufgrund von Bewusstlosigkeit des Piloten, der die Maschine nicht mehr verlassen konnte und mit ihr abstürzte. Der Bordschütze konnte das abstürzende Flugzeug verlassen, jedoch riss sein Fallschirm ab und er kam ebenfalls ums Leben. Der Funker und Navigator überlebte den Notausstieg schwer verletzt und blieb mit seinem Fallschirm in einem hohen Baum der Gersprenz hängen, aus dem er von Wersauer Bewohnern gerettet und versorgt wurde. Er pflegte über Jahrzehnte den Kontakt zu seinen Rettern. Im Jahr 1990 bekam er einen Kolben eines Motors seiner verunglückten Maschine überreicht, die an der Absturzstelle im nassen Boden versunken war und 46 Jahre später von einem Wersauer Bauunternehmer zum Teil wieder ausgegraben wurde.[3]

  • Pilot: Ofw Sepp Soller - gefallen, beigesetzt in seiner Heimat Mengkofen, Niederbayern
  • Bordschütze: Uffz Willi Griffel - gefallen, beigesetzt in seiner Heimat Nienburg/Weser
  • Funker/Navigator: Ofw Erwin Huber - verletzt, aus Forst bei Bruchsal

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Wersau: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2020
Jahr  Einwohner
1829
  
630
1834
  
761
1840
  
835
1846
  
820
1852
  
825
1858
  
770
1864
  
796
1871
  
730
1875
  
765
1885
  
726
1895
  
708
1905
  
680
1910
  
701
1925
  
703
1939
  
694
1946
  
1.024
1950
  
1.009
1956
  
1.043
1961
  
1.008
1967
  
1.030
1970
  
1.056
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.341
2015
  
1.338
2020
  
1.291
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [1]; nach 1970 Gemeinde Brensbach[19][2]; Zensus 2011[20]

Einwohnerstruktur 2011 Bearbeiten

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wersau 1341 Einwohner. Darunter waren 48 (3,6 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 240 Einwohner unter 18 Jahren, 540 zwischen 18 und 49, 333 zwischen 50 und 64 und 228 Einwohner waren älter.[20] Die Einwohner lebten in 582 Haushalten. Davon waren 168 Singlehaushalte, 147 Paare ohne Kinder und 204 Paare mit Kindern, sowie 51 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 99 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 411 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[20]

Wappen Bearbeiten

 

Blasonierung: „Gespalten von Grün und Gold, vorne eine silberne Gans über einem silbernen Schrägwellenbalken, hinten der Wersauer Kirchturm.“

Das (nichtamtliche) Wappen von Wersau wurde am 23. August 2013 durch den Reinheimer Heraldiker Gerhard Kirchner gestaltet.

Das Wappen soll den Ort redend symbolisieren. Die Gans und der Wellenbalken auf Grünem Grund sollen die Gersprenzauen nahe dem Ort symbolisieren. Die Gans steht darüber hinaus für den Spitznamen der Einwohner des Dorfes, „Werscher Gäns“ (Wersauer Gänse). Der Kirchturm der evangelischen Kirche ist das Wahrzeichen Wersaus.[21]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bauwerke Bearbeiten

Der Pfarrberg mit dem alten Pfarrhaus als beherrschendem Bauwerk ist einer der ältesten Teile des Dorfes. Dieser Komplex steht zusammen mit den beiden großen Hofreiten an der Biegung der Schulstraße, mit der befestigten Wehrkirchenanlage und mit dem alten Teil des Friedhofs als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Geschützt sind nicht nur die Gebäude, sondern auch die besonders vollständig erhaltenen steinernen Einfriedungen und der steile Treppenweg zwischen Schulstraße und Pfarrberg, mit einem Kastanienbaum, der als Naturdenkmal ausgewiesen ist. Geschützt sind neben der evangelischen Kirche und dem Schulhaus weitere sechs Anwesen in Wersau, darunter das älteste Fachwerkhaus des Ortes aus dem Jahr 1614.[22]

Siehe: Liste der Kulturdenkmäler in Wersau.

Anlässlich der 700-Jahr-Feier 2014 wurde in der Ortsmitte von Wersau eine historische Ortstafel installiert mit der Darstellung eines Rundwegs durch den Ort, wo man an zurzeit 26 geschichtsträchtigen Objekten Informationen auf Glaspanelen zu ihrer Geschichte findet.

Vereine Bearbeiten

  • Schützenverein 1970 Wersau e. V.
  • Schießsport Gemeinschaft Gersprenztal e.V. Mitglied beim Bund Deutscher Sportschützen mit Sitz in Wersau und Schießdisziplinen des BDS
  • Turnverein TV 1908 Wersau
  • Kraftsportverein KSV 1920 Wersau
  • Gemischter Chor (zuvor MGV 1892) Wersau
  • Freiwillige Feuerwehr Wersau
  • Kleintierzuchtverein Wersau
  • Sozialverband VdK Hessen-Thüringen Ortsverband Wersau
  • Wersche Party Crew
  • Kerbverein Wersau
  • Heimat- und Geschichtsverein Wersau[23]
  • Musikakademie Gersprenztal Werkkunstschule e. V.
  • Odenwaldverein Wersau
  • Jagdgenossenschaft Wersau

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Bildung und Betreuung Bearbeiten

 
Denkmalgeschützte Grundschule Wersau. Erbaut im Jahr 1892

Grundschule Bearbeiten

Die Grundschule befindet sich in der Schulstraße, in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrhaus und ist in einem unter Denkmalschutz stehendem Backsteingebäude aus dem Jahre 1892 untergebracht. Die Grundschule Wersau beherbergt die Klassen 1–4 für rund 60 Schüler.

Kindergarten Bearbeiten

Der Wersauer Kindergarten mit ca. 60 Betreuungsplätzen ist im Anbau des Dorfgemeinschaftshauses untergebracht und trägt den Namen „Schatzinsel“.

Verkehr Bearbeiten

Die Kreisstraße K 74 führt in Nord-Süd-Richtung durch die Ortslage und verbindet Wersau in beiden Richtungen mit der nahegelegenen Bundesstraße 38. An der Nordanbindung führt die Landesstraße L 3065 in Verlängerung der K 74 nach Norden weiter in Richtung Otzberg.

Wersau war vom 10. Oktober 1887 bis 25. Mai 1963 mit einer Haltestelle am Gasthaus „Zum Kühlen Grund“ an die Eisenbahnstrecke der Reinheim-Reichelsheimer-Eisenbahn angeschlossen.

Persönlichkeiten mit Bezug zu Wersau Bearbeiten

 
Der aus Wersau stammende Rennfahrer Timo Glock im Jahr 2014
  • Peter Made (1775–1853), Zentschultheiß von Wersau und Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen
  • Timo Glock (* 1982), Automobilrennfahrer, wuchs hier auf
  • Reinhard Bock, zweimaliger deutscher Juniorenmeister im Ringen und 1966 Mitglied der deutschen Nationalmannschaft

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wersau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung der Breuberger und Löwensteinischen Anteile infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Lichtenberg) und Verwaltung.
  4. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Starkenburg aufgelöst.
  5. Am 1. August 1972 als Ortsbezirk zur Gemeinde Brensbach und Eingliederung in den Odenwaldkreis.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Wersau, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Zahlen & Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Brensbach, abgerufen im Oktober 2020.
  3. a b c d Heimat- und Geschichtsverein 700 Jahre Wersau: Geschichte und Geschichten eines Dorfes. 700 Jahre Wersau. 2014, ISBN 978-3-00-044571-2
  4. Ist Wersau über 2000 Jahre alt? In: www.hugv-wersau.de. Heimat- und Geschichtsverein Wersau, abgerufen im Januar 2020.
  5. Quelle: Gemeindevorstand der Gemeinde Brensbach: Brensbach - Eine Zeitreise Brensbach 2022. ISBN 978-3-00-072862-4
  6. Quelle: Gemeindevorstand der Gemeinde Brensbach: Brensbach - Eine Zeitreise Brensbach 2022. ISBN 978-3-00-072862-4
  7. Online Ortsfamilienbuch Wersau. In: www.online-ofb.de.
  8. Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1791. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1791, S. 123 (Online bei HathiTrust’s digital library).
  9. Wilhelm Müller: Hessisches Ortsnamensbuch: Starkenburg. Hrsg.: Historische Kommission für den Volksstaat Hessen. Band 1. Selbstverlag, Darmstadt 1937, OCLC 614375103, S. 727.
  10. Ferdinand Dieffenbach: Das Großherzogthum Hessen in Vergangenheit und Gegenwart. Literarische Anstalt, Darmstadt 1877, S. 254 (Online bei google books ).
  11. Gesetzes zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  12. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 359.
  13. Hauptsatzung § 5. (PDF; 50 kB) Gemeinde Brensbach, abgerufen im Mai 2019.
  14. Anzeigenblatt Gersprenztal: 700 Jahre Wersau (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive), abgerufen am 27. Juni 2014.
  15. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  16. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Grossherzogthums Hessen. Band 1. Darmstadt 1866, S. 43 ff. (online bei Google Books ).
  17. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  18. Bundschuh, Johann Kaspar, 1753-1814: Geographisches statistisch-topographisches Lexicon vom Kur- und Oberrheinischen Kreis. In: Münchner Digitalisierungs-Zentrum - Digitale Bibliothek. MDZ, abgerufen am 11. Oktober 2023.
  19. Ortsteil Wersau. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Jahr 2016.
  20. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 34 und 88, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  21. Gerhard Kirchner, Wappenbeschreibung für Wersauer Wappen, 2013.
  22. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Gesamtanlage Wersau In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
  23. Heimat- und Geschichtsverein Wersau. Webauftritt.