Tom Saintfiet

belgischer Fußballspieler und -trainer

Tom Saintfiet (* 29. März 1973 in Mol, Belgien) ist ein ehemaliger belgischer Fußballprofi und seit 1997 Fußballtrainer.

Tom Saintfiet
Personalia
Geburtstag 29. März 1973
Geburtsort MolBelgien
Position Mittelfeldspieler
Junioren
Jahre Station
1983–1987 Mol Sport
1987–1988 Wezel Sport
1988–1989 SK Lommel
1989–1990 KFC Verbroedering Geel
1990–1991 KVC Westerlo
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1991–1992 Stade Löwen
1992–1993 Zwarte Duivels Oud-Heverlee
1996 Oude God Sport
1996–1997 Rupel Boom FC
Stationen als Trainer
Jahre Station
2000 FC Satellite Abidjan
2002–2003 B71 Sandur
2002–2003 Stormvogels Telstar (Co-Tr.)
2003–2004 Al-Gharafa (Co-Tr.)
2004 Katar U-17
2005–2006 BV Cloppenburg
2006–2007 FC Emmen (Techn. Direktor)
2008 RoPS
2008–2010 Namibia
2010 Simbabwe
2011 Nadi Shabab Al-Ordon
2011 Äthiopien
2012 Nigeria (Techn. Direktor)
2012 Young Africans FC
2012–2013 Jemen
2013 Malawi
2014–2015 Free State Stars
2015–2016 Togo
2016 Bangladesch
2016–2017 Trinidad und Tobago
2017–2018 Malta
2018–2024 Gambia
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Laufbahn Bearbeiten

Saintfiet spielte von 1983 bis 1997 als aktiver Spieler in Belgien, ehe er aufgrund einer Verletzung seine Karriere mit 24 Jahren beenden musste. Er wurde zu dem Zeitpunkt der jüngste Fußballmanager in der Geschichte des belgischen Fußballs. Seitdem ist er sowohl Trainer in belgischen, finnischen und färöischen Vereinen gewesen, als auch Nationaltrainer der U-17-Nationalmannschaft Katars. Er arbeitete zudem als Technischer Direktor beim FC Emmen in den Niederlanden und als Berater für den kasachischen Fußballverband. Von 2008 bis zum 1. Oktober 2010 trainierte er die Nationalmannschaft Namibias. Vom 1. Januar 2011 bis Mai 2011 war er Trainer des jordanischen Erstligisten Nadi Shabab Al-Ordon.[1] Von Juni bis Oktober 2011 war Saintfiet Trainer der Äthiopischen Fußballnationalmannschaft. Ab Sommer 2012 fungierte Saintfiet als Sportdirektor der Nationalmannschaft von Nigeria. Dort war er unter anderem für die Zusammenarbeit zwischen den Jugendteams, der U-23 und der Nationalmannschaft zuständig. Anfang Oktober 2012 wurde er als neuer Nationaltrainer des Jemen vorgestellt, wo er nach einer Niederlage gegen Malaysia im März 2013 zurücktrat. Danach führte er kurzzeitig die Nationalmannschaft Malawis. Im Juli 2014 wurde Saintfiet als neuer Trainer des südafrikanischen Erstligisten Free State Stars vorgestellt.[2]

Von Mai 2015 bis April 2016 trainierte er die togoische Fußballnationalmannschaft.[3] Danach war er ab Juni 2016 übergangsweise für drei Monate Nationaltrainer von Bangladesch. Es folgten Stationen als Nationaltrainer von Trinidad und Tobago und Malta. Von 2018 bis zum Ausscheiden in der Vorrunde des Afrika-Cup 2024 trainierte Saintfiet die Auswahl Gambias.[4]

Er verfügt über eine „UEFA-Trainerlizenz A-Pro“ und studierte Sportpsychologie und Wirtschaftswissenschaften.

Seine größten Erfolge als Trainer waren der dritte Platz bei der U-17-Fußball-Asienmeisterschaft 2004 und die Qualifikation zur U-17-Fußball-Weltmeisterschaft 2005.

Wechsel nach Simbabwe 2010 Bearbeiten

Am 1. Oktober bestätigte Saintfiet seinen Wechsel als Trainer zur simbabwischen Fußballnationalmannschaft und kündigte als namibischer Nationaltrainer. Von Oktober bis Dezember 2010 arbeitete der Belgier in seiner neuen Position als Cheftrainer, ehe die dortige Einwanderungsbehörde ihm jedoch trotz unterschriebenem Vierjahresvertrag mit dem simbabwischen Fußballverband (ZIFA) die Arbeitserlaubnis verweigerte.[5] Saintfiet kehrte nach Namibia zurück, der simbabwische Fußballverband löste seinen Vertrag jedoch nicht auf, sondern legte gegen die Entscheidung der Einwanderungsbehörde, Saintfiets Antrag auf Arbeitserlaubnis als Nationaltrainer abzulehnen, Berufung ein.

Am 10. Oktober 2010 spielte Simbabwe in Harare in einem Qualifikationsspiel zum Afrika-Cup 2012 gegen die Kapverden. Saintfiet hatte den Kader vor dem Spiel trainiert, musste das Camp jedoch wegen der Probleme mit der Arbeitserlaubnis verlassen. Von seiner Basis in Namibia aus legte Saintfiet die Taktik fest und wählte den Kader der Mannschaft aus, die Mosambik im folgenden Spiel mit 3:1 besiegte. Nachdem ihm die Einwanderungsbehörde zum zweiten Mal eine Arbeitserlaubnis verweigert hatte, musste Saintfiet im Oktober 2010 seine Funktion als Senior Men's National Head Coach von Simbabwe aufgeben. Unmittelbar danach gab der frühere Manchester-City-Spieler Benjani Mwaruwari seinen Rücktritt als Nationalspieler bekannt.[6]

Weblinks Bearbeiten

  • Tom Saintfiet in der Datenbank von weltfussball.de
  • Tom Saintfiet (Memento vom 28. August 2013 im Webarchiv archive.today) von der ehemaligen Datenbank von Playerhistory.com (englisch)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Saintfiet geht nach Jordanien. Allgemeine Zeitung (Windhoek), 31. Dezember 2010.
    Lukas Schürmann: „Ich fühle mich zuerst als Namibier, dann erst als Belgier.“ Allgemeine Zeitung (Windhoek), 20. Mai 2011.
  2. Saintfiet named new Stars head coach. (Memento des Originals vom 16. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/freestatestars.co.za Mitteilung der Free State Stars, 2. Juli 2014.
  3. Belgier Tom Saintfiet wird Nationaltrainer von Togo. Sport1.de, 19. Mai 2015.
  4. Afcon 2023: Tom Saintfiet quits as The Gambia boss after group-stage exit. BBC.com, 23. Januar 2024.
  5. Saintfiet geht nach Jordanien. Allgemeine Zeitung (Windhoek), 31. Dezember 2010.
  6. Benjani quits international game. BBC Sport, 12. Oktober 2010.