Selma (Film)

Film von Ava DuVernay (2014)

Selma ist ein amerikanisches Geschichtsdrama von Ava DuVernay aus dem Jahr 2014.[3] Der Film behandelt einen der Höhepunkte der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, die Selma-nach-Montgomery-Märsche aus dem Jahr 1965, die zur uneingeschränkten Durchsetzung des Wahlrechts auch für die schwarze Bevölkerung in den US-Südstaaten im Voting Rights Act führten. Die Premiere des Films fand am 11. November 2014 im Rahmen des AFI Festivals statt. Ab dem 19. Februar 2015 war der Film in den deutschen Kinos zu sehen.

Film
Titel Selma
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2014
Länge 127 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Ava DuVernay
Drehbuch Paul Webb
Produktion Christian Colson,
Dede Gardner,
Jeremy Kleiner,
Oprah Winfrey
Musik Jason Moran
Kamera Bradford Young
Schnitt Spencer Averick
Besetzung
Synchronisation

Der Film wurde für vier Golden Globe Awards und zwei Oscars nominiert, darunter jeweils auch für den besten Film. Gewinnen konnte er hierbei jeweils die Auszeichnung für den besten Filmsong.

Handlung Bearbeiten

Der Film beginnt mit der Verleihung des Friedensnobelpreises 1964 an Martin Luther King. Anschließend wird das Attentat auf die 16th Street Baptist Church der Baptisten-Gemeinde in Birmingham in Alabama am 15. September 1963, bei dem vier schwarze Mädchen ums Leben kommen, gezeigt.

Nach seiner Rückkehr reist King in Begleitung von anderen führenden Vertretern der SCLC in die Stadt Selma in Alabama. Hier kämpft das Student Nonviolent Coordinating Committee (SNCC), eine Organisation von Schülern und Studenten, für die Wählerregistrierung von Schwarzen, die trotz des Civil Rights Act von 1964 vielen Schwarzen in den Südstaaten verweigert wird. In Selma bekämpft Sheriff Jim Clark mit aller Härte diejenigen, die sich für dieses Recht einsetzen. Die SNCC-Vertreter sind allerdings in der Frage der Unterstützung von King gespalten. Es kommt zu einer ersten Demonstration vor dem Gerichtsgebäude, in dem die Wählerregistrierung stattfindet. Nach deren gewaltsamer Auflösung wird der junge Demonstrant Jimmy Lee Jackson in einem Lokal von einem Polizisten erschossen.

Ein erster Protestmarsch von Selma aus in die Hauptstadt Alabamas Montgomery, an dem King nicht teilnimmt, wird von der örtlichen Polizei gleich nach Verlassen der Stadt an der Edmund Pettus Bridge gewaltsam niedergeknüppelt. Durch die Übertragung im Fernsehen wird eine breite Öffentlichkeit auf die Demonstration aufmerksam. Auch der zweite Marsch, zu dem vor allem Kirchenvertreter, darunter viele Weiße, anreisen, endet an der Brücke. Obwohl die Sicherheitskräfte zur Seite gehen, entscheidet sich King nach einem Gebet, umzukehren, um ein evtl. weiteres Blutvergießen zu vermeiden. Am Abend wird der weiße Pastor James Reeb auf der Straße erschlagen.

Martin Luther King versucht vergebens, seinen Einfluss bei Präsident Lyndon B. Johnson geltend zu machen. Als behauptet wird, Martin Luther King wäre seiner Frau, Coretta Scott King, untreu gewesen, gerät er auch privat unter Druck. Aufgrund der enormen medialen Aufmerksamkeit wird der dritte Marsch nach Montgomery von der Nationalgarde eskortiert und die Bürgerrechtler gelangen bis zur Hauptstadt. Nach weiteren Protesten im gesamten Land lenkt der Präsident ein und der Kongress verabschiedet den Voting Rights Act, der bei US-Wahlen gleiche Rechte für Afroamerikaner gewährleisten soll.

Hintergrund Bearbeiten

Der Film wurde von Celador Films unter Leitung von Christian Colson entwickelt und produziert; Ko-Produzenten waren Harpo Films, eine Produktionsfirma von Oprah Winfrey, Plan B Entertainment, eine Produktionsfirma von Brad Pitt, und Paramount Pictures.

Ava DuVernay ist die erste schwarze Regisseurin, die für einen Golden Globe nominiert wurde.[4]

Die Titelmusik zu Selma stammt von John Legend und Common, die dafür einen Golden Globe für den besten Originalsong erhielten, sowie einen Oscar für den besten Filmsong.

Synchronsprecher Bearbeiten

Die Synchronsprecher für die deutsche Fassung:[5]

Rezeption Bearbeiten

Kritik Bearbeiten

Choleda Jasdany bei metropolitan-circus schreibt zu diesem Film:

„Die Lehren der Regisseurin Ava DuVernay sind von großem Wert. Die Zutaten sind richtig und gut: Eine Hauptfigur, die nicht zum Heiligen gemacht wird, sondern auch Schwächen besitzt. Eine Bewegung, in der es reale Auseinandersetzungen um Strategien gibt. Und nicht zuletzt die Gewalt der Bilder.“

metropolitan-circus.de[6]

Ähnlich positive Wertung kommt von kino.de:

„Mitreißendes Historiendrama um den bedeutsamen Protestmarsch Martin Luther Kings […], doch die große darstellerische Offenbarung ist Hauptdarsteller David Oyelowo. Er vermittelt sowohl das elektrisierende Charisma als auch die nagenden Selbstzweifel der facettenreichen Figur.“

kino.de[7]

epd-film.de lobt auch die Schauspielerriege:

„Ein grandioses Ensemble von afroamerikanischen und afrobritischen Schauspielern, neben Oyelowo und Ejogo auch der immer verlässliche Wendell Pierce sowie die Entdeckungen André Holland, Colman Domingo, Stephan James, Keith Stanfield und der Rapper Common, der auch an dem Titelsong beteiligt ist, trägt maßgeblich dazu bei, dass SELMA tatsächlich sehr viel mehr ist als bebilderte Geschichte.“

epd-film.de[8]

Auszeichnungen und Nominierungen Bearbeiten

 
David Oyelowo bei der Verleihung der Golden Globe Awards 2015

Oscarverleihung 2015

Golden Globe Awards 2015

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Freigabebescheinigung für Selma. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Februar 2015 (PDF; Prüf­nummer: 149 991 K).
  2. Alterskennzeichnung für Selma. Jugendmedien­kommission.
  3. The Sounds, Space And Spirit Of 'Selma': A Director's Take. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Januar 2015; abgerufen am 24. Januar 2015.
  4. informer-magazine.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2015; abgerufen am 24. Januar 2015.
  5. Selma. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 10. Juli 2015.
  6. metropolitan-circus.de. Abgerufen am 24. Januar 2015.
  7. kino.de. Abgerufen am 24. Januar 2015.
  8. epd-film.de. Abgerufen am 17. April 2015.